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Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Gefragt von: Margarita Behrens-Niemann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Verlauf: Nach Ablauf von genau sechs Jahren ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet die Abtretungsfrist. Wenn die Restschuldbefreiung erteilt wird, besteht die Abtretung schon nicht mehr. Dem Schuldner steht daher automatisch mit Erreichen des avisierten Ablaufdatums das pfändbare Einkommen wieder zu.

Was passiert mit Pfändung nach Restschuldbefreiung?

erstreckte sich die Restschuldbefreiung auf sie, dann brauchen Sie diese Forderung nicht mehr zu bezahlen. Dies erkennen Sie daran, dass die Forderung zur Insolvenztabelle angemeldet war. Ist das der Fall, dann ist dementsprechend auch die Kontopfändung aufgrund dieser Forderung nicht mehr zulässig.

Ist man nach der Restschuldbefreiung schuldenfrei?

Nachdem Ihnen am Ende des Regelinsolvenzverfahrens oder der Privatinsolvenz die Restschuldbefreiung erteilt wurde, sind Sie schuldenfrei. Das bedeutet unter anderem: von nahezu allen Verbindlichkeiten, die vor der Insolvenz bestanden haben, sind Sie nun endgültig befreit.

Welche Schulden fallen nicht unter die Restschuldbefreiung?

Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder und Forderungen aus zinslosen Darlehen. Nach § 302 Nr. 2 – 3 InsO werden Geldbußen, Ordnungsgelder, Zwangsgelder sowie Forderungen aus zinslosen Darlehen (Stundung Ihrer Gerichtskosten) ebenso nicht von der Restschuldbefreiung umfasst.

Wann endet die Pfändung in der Privatinsolvenz?

Die Antwort auf die Frage zur Privatinsolvenz „Wie lange wird gepfändet? “ lautet also im Regelfall drei Jahre ab Verfahrenseröffnung. Hierbei gelten dieselben Pfändungsfreigrenzen wie bei einer Zwangsvollstreckung per Lohnpfändung.

Restschuldbefreiung - Was ist zu tun? | BAG-SB Schuldnerberatung - Raus aus den Schulden

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Was passiert wenn Restschuldbefreiung erteilt wurde?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, ist die Privatinsolvenz beendet. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche alte Schulden. Ihre Gläubiger können keine alten Forderungen mehr gegen Sie durchsetzen. Alte Einträge werden bei der Schufa als „erledigt” markiert.

Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.

Werden bei Privatinsolvenz alle Schulden erlassen?

Verbraucher sollten jedoch beachten, dass im Rahmen des Insolvenzverfahrens nicht alle Schulden erlassen werden. Weiterhin sollten Sie als Schuldner beachten, dass Schulden, die Sie nach der Eröffnung der Privatinsolvenz aufnehmen, ebenfalls nicht erlassen werden.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Welche Forderungen sind von der Restschuldbefreiung ausgenommen?

Unterhaltsforderungen sind von der Erteilung der Restschuldbefreiung ausgenommen, wenn der Forderung eine vorsätzliche unerlaubte Handlung gemäß § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 170 StGB zugrunde liegt oder wenn der Unterhalt vorsätzlich pflichtwidrig nicht gewährt wurde.

Welche Wirkung hat die Restschuldbefreiung?

(1) 1Wird die Restschuldbefreiung erteilt, so wirkt sie gegen alle Insolvenzgläubiger. 2Dies gilt auch für Gläubiger, die ihre Forderungen nicht angemeldet haben.

Wie lange bleibt die Restschuldbefreiung in der SCHUFA stehen?

Die Erteilung der Restschuldbefreiung wird nach einem Zeitraum von 3 Jahren taggenau im SCHUFA-Datenbestand gelöscht. Informationen über die Versagung einer Restschuldbefreiung werden drei Jahre taggenau gespeichert.

Wie lange dauert es bis die Restschuldbefreiung rechtskräftig wird?

bis zu 6 Monaten nach rechtskräftiger Aufhebung des Insolvenzverfahrens, sofern die Schuldnerin oder der Schuldner nach Erteilung der Restschuldbefreiung Auskunfts- oder Mitwirkungspflichten vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzt hat, die nach diesem Gesetz während des Insolvenzverfahrens zu beachten waren ( z.B. §§ ...

Wird in der Wohlverhaltensphase noch gepfändet?

In der Wohlverhaltensphase ist der pfändbare Teil des Einkommens immer noch pfändbar. Steuererstattung erhält der Schuldner für den Zeitraum ab der Wohlverhaltensperiode wieder zu 100 % und Erbschaften sind nur noch zu 50 % pfändbar.

Was passiert nach der vorzeitigen Restschuldbefreiung?

Verlauf: Nach Ablauf von genau sechs Jahren ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet die Abtretungsfrist. Wenn die Restschuldbefreiung erteilt wird, besteht die Abtretung schon nicht mehr. Dem Schuldner steht daher automatisch mit Erreichen des avisierten Ablaufdatums das pfändbare Einkommen wieder zu.

Was bedeutet Restschuldbefreiung bei Privatinsolvenz?

Die Restschuldbefreiung stellt den Abschluss eines Insolvenzverfahrens dar und erlässt dem Schuldner alle dann noch offenen Schulden. Spätestens sechs Jahre nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens sind Betroffene schuldenfrei.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was darf man im Insolvenzverfahren nicht?

Der Insolvenzverwalter muss dabei die gleichen Regeln beachten wie bei einer „normalen“ Sachpfändung. Während er viele Dinge pfänden darf, wie z.B. Elektronikartikel, Schmuck, Antiquitäten oder Luxusartikel, darf er das bei anderen Gegenständen nicht. Zu den unpfändbaren Sachen gehören u.a.

Wie viel Geld darf man bei einer Privatinsolvenz haben?

Wie hoch ist der Freibetrag während eines Insolvenzverfahrens? Schuldner dürfen während ihrer Privatinsolvenz mindestens 1.339,99 Euro behalten (Stand: 1.7.2022).

Ist man nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

Im Klartext: Schuldner sind nach 3 Jahren schuldenfrei. Denn nach 3 Jahren wird die Restschuldbefreiung erteilt. Für alle, die eine neue Perspektive, einen finanziellen Neuanfang wollen, lohnt sich also eine Insolvenz. Die Regelung gilt übrigens schon rückwirkend seit dem 01.10.2020.

Kann ein Gläubiger die Restschuldbefreiung verhindern?

Wer kann die Restschuldbefreiung versagen? Die Restschuldbefreiung kann nur das Insolvenzgericht auf Antrag durch einen Gläubiger ablehnen. Das Gericht ist verpflichtet, einen Versagungsgrund genau zu prüfen und auch den Schuldner anzuhören, bevor es die Restschuldbefreiung versagt.

Wer bezahlt die Restschuldbefreiung?

Die Antwort lautet: Niemand bezahlt die Schulden bei Privatinsolvenz. Der Gläubiger geht schlicht und ergreifend leer aus und muss auf die Forderungen verzichten wenn der Schuldner die Privatinsolvenz erfolgreich abschließt und Restschuldbefreiung erhält.

Wann ist man wieder kreditwürdig?

Spätestens 3 Jahre nach dem erfolgreichen Abschluss des Privatinsolvenzverfahrens (sog. Wohlverhaltensphase von 6 Jahren) gilt ein ehemaliger Kreditnehmer wieder als kreditwürdig.

Wo bekomme ich einen Kredit nach Restschuldbefreiung?

Der Schuldner kann nach Erteilung der Restschuldbefreiung jederzeit wieder einen Kredit beantragen oder sich mit dem Treuhänder absprechen zu müssen. Traditionelle Banken oder andere Kreditinstitute werden aufgrund eines weiterhin vorhandenen negativen SCHUFA-Eintrages, den Kreditwunsch jedoch ablehnen.

Wann ist man kreditwürdig nach Privatinsolvenz?

Schließlich zeigt die Privatinsolvenz, dass der Betroffene über Jahre nicht dazu in der Lage war, seine Schulden vollständig zu begleichen. Nach der privaten Insolvenz wird die Kreditwürdigkeit also mindestens drei Jahre noch als eher schlecht bewertet. Die Bank vergibt einen Kredit unter diesen Umständen nur selten.