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Wird im Krankenhaus viel geklaut?

Gefragt von: Arthur Kraus  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die besondere Situation in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen macht es Dieben einfach, an Beute zu gelangen: Eine unkontrollierte und unübersichtliche Anzahl an Besuchern macht es für die Pflegekräfte nahezu unmöglich, fremde Personen bei einem professionellen Diebstahl zu ertappen.

Was tun bei Diebstahl im Krankenhaus?

Verdächtige Beobachtungen sollten dem Personal gemeldet, ausgeführte Diebstähle bei der Polizei angezeigt werden. Eine Anzeige ist in der Regel auch eine Voraussetzung dafür, dass gestohlene Habseligkeiten über den Hausratversicherer im Rahmen der so genannten Außenversicherung finanziell entschädigt werden können.

Wer zahlt bei Diebstahl im Krankenhaus?

Das generelle Risiko, dass Besitz von Patientinnen und Patienten abhandenkommt, ist über die Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhauses abgedeckt.

Wie gehe ich mit Patienteneigentum um?

Grundsätzlich sollten Sie keine Wertgegenstände oder größere Mengen Bargeld mit ins Krankenhaus bringen, da wir hierfür keine Haftung übernehmen können. Falls Sie keine andere Möglichkeit haben, können Sie Ihre Wertsachen gegen Quittung im Tresor hinterlegen.

Was für Rechte habe ich im Krankenhaus?

Zu den Rechten gehören unter anderem: das Einsichtsrecht in die Behandlungsunterlagen, das Recht auf Information und Aufklärung, das Recht auf Selbstbestimmung, das bedeutet, dass eine medizinische Maßnahme grundsätzlich nur mit Einwilligung der Patientin beziehungsweise des Patienten erfolgen darf.

Wie Patienten im Krankenhaus nicht zum Diebstahl-Opfer werden

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Wer darf Arztbrief lesen?

Dürfen Dritte meine Patientenakte einsehen? Egal, ob Ehepartner, Mutter, Sohn, Schwester, Freund oder gar Rechtsanwalt: Andere Personen haben kein Recht, Ihre Patientenakte einzusehen. Der Arzt darf ihnen den Einblick in die Akte nur gewähren, wenn Sie als Patient Ihre Einwilligung dazu geben.

Wie oft wird im Krankenhaus geklaut?

Auch Klinik-Mitarbeiter werden bestohlen

Medizinische Geräte sind im vorvergangenem Jahr 18 Mal, Betäubungsmittel 11 Mal gestohlen worden.

Was passiert mit Fundsachen im Krankenhaus?

Bis zur Ablieferung an den Empfangsberechtigten oder die Behörde hat die Einrichtung die Fundsachen zu verwahren, kann aber jederzeit an die Behörde ausliefern, um sich der Aufbewahrungspflicht zu entledigen. Zudem gibt es Versteigerungspflichten für leicht verderbliche oder schwer aufzubewahrende Gegenstände.

Wer haftet im Krankenhaus?

Für Fehler, die sich aus dem Behandlungsvertrag mit dem Patienten ergeben, haftet in der Regel der Krankenhausträger. Wenn dieser alle für die stationäre Behandlung erforderlichen Leistungen einschließlich der gesamten ärztlichen Versorgung erbringt, spricht man vom totalen Krankenhausvertrag.

Wohin mit Wertsachen während einer OP?

Aufbewahrung von Wertsachen

Wertgegenstände, die Sie täglich benötigen, können in einem abschließbaren Fach, dass sich in Ihrem Schrank befindet, aufbewahrt werden. Bei längerer Abwesenheit (z.B. während einer Operation) bieten wir Ihnen ebenfalls an, den Schlüssel beim Pflegepersonal zu hinterlegen.

Wohin mit Handy bei OP?

Schließen Sie Ihre Wertsachen wie Laptops, Tablets, Mobiltelefone etc. immer weg. Nehmen Sie den Schlüssel Ihres Schließfaches immer mit oder geben sie ihn bei Operationen Angehörigen oder dem Personal. Schließen Sie immer die Tür – auch bei kurzfristiger Abwesenheit.

Wie lange müssen Fundsachen im Krankenhaus aufbewahrt werden?

Für Patientenakten im Krankenhaus lautet die Empfehlung der Ärztekammer zum Beispiel, die Krankenunterlagen 30 Jahre aufzubewahren, Letzteres wohl auch im Hinblick auf den Ablauf der längsten Verjährungsfrist im Schadensersatzrecht nach 30 Jahren (§ 852 Abs. 1, 2. Alt. BGB).

Wer haftet Krankenhaus oder Arzt?

Haftung im Außenverhältnis

Grundsätzlich haftet der Arbeitgeber (Klinik, MVZ, Praxis etc.) als Vertragspartner des Patienten diesem gegenüber für die Fehler seiner Arbeitnehmer aus dem Behandlungsvertrag.

Welche Krankenhausverträge gibt es?

Es gibt drei Arten von Krankenhausverträgen. Den einheitlichen/totalen Krankenhausaufnahmevertrag, den einheitlichen Krankenhausaufnahmevertrag mit Arztzusatzvertrag und den gespaltenen Krankenhausvertrag.

Wer haftet bei Verlust Zahnprothese im Krankenhaus?

Ein Patient, der innerhalb eines Krankenhauses verlegt wird und dabei seinen Zahnersatz verliert, hat keinen Anspruch auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld.

Wie lange muss man vergessene Sachen aufbewahren?

Wie lange ist die Aufbewahrungsfrist von Fundsachen? Als Finder kannst du deinen Fund nach sechs Monaten gesetzlicher Aufbewahrungsfrist behalten.

Was passiert wenn man gefundene Sachen behält?

Achtung: Je nach Wert nach der Sache kann dies mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden. Zwar besteht eine Verpflichtung, einen Fund ab einem Wert von 10 Euro anzuzeigen, es besteht allerdings keine Pflicht, eine Wertsache wie einen Geldbeutel an sich zu nehmen.

Wem gehört gefundenes Geld?

Wem gehört gefundenes Geld? Gefundenes Geld gehört weiterhin der Besitzerin oder dem Besitzer. Meldet sie oder er sich nicht bei einem Fundbüro oder der Polizei, bekommt die Finderin oder der Finder die Sache nach einer Frist von sechs Monaten.

Was tun wenn der Pflegedienst klaut?

Wird die Pflegekraft selbst beschuldigt, informiert sie die Pflegedienstleitung und bittet um zeitnahe Anwesenheit. Die Pflegekraft verteidigt sich also nicht selbst. Ggf. erstattet ein Angehöriger oder ein Betreuer Anzeige gegen eine Pflegekraft oder "gegen unbekannt", um den Diebstahl aufzuklären.

Hat die Polizei Zugriff auf meine Krankenakte?

Zur Klärung vorliegender Ermittlungsverfahren kommt es häufig vor, dass Staatsanwaltschaften oder Polizeibehörden ohne Einwilligung des Patienten Einsicht in dessen Krankenakte nehmen. Jedoch sollte bedacht werden, dass die ärztliche Schweigepflicht auch gegenüber Ermittlungsbehörden gilt.

Werden schlechte Befunde am Telefon mitgeteilt?

Für den Patienten schwerwiegende Ergebnisse sollten nie am Telefon mitgeteilt werden, sondern nur im direkten Gespräch - von Angesicht zu Angesicht. Auch wenn die nonverbale Kommunikation am Telefon wegfällt, spielt sie doch hinein. Denn die Stimme verrät viel.

Sind Krankenunterlagen Eigentum des Krankenhauses?

Eigentum des Arztes oder Krankenhausträgers

Angesichts dieser Interessentenflut ist es notwendig, sich zunächst einmal die grundsätzliche Rechtslage in Erinnerung zu rufen: Krankenunterlagen stehen im Eigentum des niedergelassenen Arztes oder des Krankenhausträgers.

Wie oft machen Ärzte Fehler?

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) geht bei rund 19 Millionen Krankenhausbehandlungen pro Jahr von rund 190.000 Behandlungsfehlern jährlich aus, die in einem von tausend Fällen tödliche Folgen haben.

Was schuldet der Arzt dem Patienten?

Der ärztliche Behandlungsvertrag stellt einen Dienstvertrag dar. Der Arzt schuldet seinem Patienten nur eine Dienstleistung in Form einer sorgfältigen und fachgerechten Behandlung. Einen Heilerfolg bzw. eine erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung schuldet er hingegen nicht.

Sind Ärzte gegen Fehler versichert?

Bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler sollen gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten unterstützen. Ihre Krankenkasse hilft Ihnen , wenn der Schaden im Rahmen einer Kassenleistung entstanden und noch nicht verjährt ist. Die Krankenkasse kann den Medizinischen Dienst (MDK) mit einem Gutachten beauftragen.