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Wird der Hausmüll verbrannt?

Gefragt von: Herr Prof. Meinolf Scherer B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 17. Juli 2023
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Im Restmüll ist das Schicksal der Abfälle meist besiegelt: Verbrennung. Der überwiegende Teil des Restmülls wird nach der Tonnenleerung direkt in die insgesamt 66 Müllverbrennungsanlagen in Deutschland gefahren und dort verbrannt. Ein kleinerer Teil geht in mechanisch-biologische Aufbereitungsanlagen.

Warum wird Restmüll verbrannt?

Das, was heute unter Müllverbrennung bekannt ist, nennt sich in Müllverbrennungsanlagen tatsächlich "thermische Verwertung". Die daraus entstehende Hitze wird zur Erzeugung von Energie genutzt, sei es als Strom oder Fernwärme. Als Endprodukt aus dem verbrannten Müll entsteht Schlacke, die auf Deponien endgelagert wird.

Wird der Restmüll sortiert?

Nach der biologischen Trocknung wird der Müll noch maschinell sortiert, in brennbare Bestandteile (wie Holz, Papier, Kunststoffe und organische Stoffe) und nicht brennbare (wie Steine, Sand und Glas). Die nicht brennbaren Materialien werden weiter aufbereitet und dem Recycling zugeführt.

Warum wird Müll nicht verbrannt?

Die Müllverbrennung nutzt zwar das energetische Potential von Abfällen – die stofflichen Ressourcen, das heißt die Wertstoffe, gehen jedoch für immer verloren. In einer echten Kreislaufwirtschaft dürfen Abfälle nicht verbrannt, sondern müssen vermieden, wiederverwertet und recycelt werden.

Wird Hausmüll kontrolliert?

Ja. Sowohl die Müllwerker als auch der Vermieter dürfen Ihren Müll kontrollieren. Müllwerker überprüfen beispielsweise oberflächlich, ob Sie den Müll getrennt haben – also kein Plastik im Biomüll oder Essensreste in der Papiertonne liegen.

Die Wege unseres Restmülls: So sieht ein moderner Müllberg aus

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Ist falsche Mülltrennung strafbar?

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet Verbraucher zur Mülltrennung. Daher muss jeder, der seinen Hausmüll nicht ordnungsgemäß, etwa nach Papier, Plastik, Grünabfälle und Restmüll trennt, mit einem Bußgeld rechnen. Die falsche Mülltrennung wird mit einem Bußgeld von bis zu 2.500 Euro geahndet.

Was geschieht mit dem Hausmüll?

Im Restmüll ist das Schicksal der Abfälle meist besiegelt: Verbrennung. Der überwiegende Teil des Restmülls wird nach der Tonnenleerung direkt in die insgesamt 66 Müllverbrennungsanlagen in Deutschland gefahren und dort verbrannt. Ein kleinerer Teil geht in mechanisch-biologische Aufbereitungsanlagen.

Wird eine Müllverbrennungsanlage mit Gas betrieben?

Die Müllverbrennungsanlage Nürnberg arbeitet bei der Verbrennung von Abfällen wie ein Kraftwerk und erzeugt nutzbare Energie. Andere Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas müssen während der laufenden Abfallverbrennung nicht zugeführt werden.

Wie viel Prozent des Mülls wird verbrannt?

Über 40 Prozent des weltweit entstehenden Mülls wird in offenen Feuern unkontrolliert verbrannt: Das haben amerikanische Wissenschaftler jetzt herausgefunden.

Wie läuft die Müllverbrennung ab?

Mithilfe der Verbrennungsenergie wird im Abhitzekessel etwa 400 Grad heißer Wasserdampf erzeugt. Er strömt mit einem Druck von 40 bar in eine Turbine. In ihrem Inneren wird der Turbinenläufer in Rotation versetzt und treibt über ein Getriebe den Strom erzeugenden Generator an. Aus Restmüll wird elektrische Energie.

Warum dürfen Eierkartons nicht in den Papiermüll?

Eierkartons in Berlin entsorgen

Diese gehören natürlich nicht in die Papiertonne, sondern in die Wertstofftonne bzw. den Gelben Sack. Somit wird gewährleistet, dass die enthaltenen Wertstoffe wiederverwendet werden können. Falls der Karton sehr stark verschmutzt ist, kann er im Restmüll entsorgt werden.

Ist Restmüll gleich Hausmüll?

Generell kommen alle sogenannten Haus- oder Restmüllabfälle, welche nicht getrennt gesammelt oder wiederverwendet werden können, in die schwarze Tonne. Wird die Mülltrennung der anderen Tonnen also korrekt durchgeführt, so bleibt für die Restmülltonne in der Regel nicht mehr viel übrig.

Was passiert mit dem übrigen von der Müllverbrennung?

Nach der Verbrennung werden die Schlacken und Filteraschen noch einmal analysiert und je nach Schadstoffart und Gehalt weiterverwendet oder entsorgt: Teils werden daraus Deponie-Ersatzbaustoffe. Was nicht mehr zu gebrauchen ist, wird meist unterirdisch endgelagert.

Wird der Müll wirklich getrennt?

Mülltrennung ist sehr wichtig und verfehlt ihre Wirkung nicht. Nur wenn Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Verbundstoffen, Glas, Papier, Pappe oder Karton getrennt von Restmüll entsorgt und sortenrein separiert werden können, ist effizientes Recycling möglich.

Ist Müllverbrennung gut für die Umwelt?

Zwar ist Energie aus Müllverbrennungsanlagen umweltfreundlicher als solche aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Öl und das Verbrennen von Müll besser für das Klima als das herkömmliche Deponieren — am besten schneidet jedoch Recycling im Sinne einer stofflichen Wiederverwertung ab.

Was darf nicht in die Müllverbrennungsanlage?

Explosionsgefährliche Stoffe wie z. B. Munition, Feuerwerkskörper und Druckgasflaschen.

Welcher Abfall wird verbrannt?

Und passiert mit dem Restmüll? Unser Restmüll wird verbrannt! In die Restmülltonne können alle Abfälle gegeben werden, die sich nicht verwerten lassen und unschädlich sind – wie beispielsweise Putzlappen, Asche, Papiertaschentücher, etc.

Was sind die Nachteile von Müllverbrennung?

Der Betrieb von Müllverbrennungsanlagen hat eine größere Luftverschmutzung zur Folge und belästigt aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens (Transport zur Müllverbrennungsanlage) entstandenen Lärm. Müllverbrennungsanlagen können in der Nähe von Wohngebieten gebaut werden, da diese als eine Abfallquelle gelten.

Wird Altpapier verbrannt?

In Europa wird mehr Altpapier gesammelt, als recycelt werden kann. Das bedeutet: Wenn sich der Müll nicht woanders hin verkaufen lässt, dann muss er verbrannt werden. Und das ist nicht nur kostspielig, sondern auch eine zusätzliche Belastung für die Umwelt.

Wird Müll neben der Tonne mitgenommen?

Wer seinen Müll einfach in einem haushaltsüblichen Müllbeutel oder in irgendeinem verfügbaren Behältnis neben die Tonnen stellt, muss damit rechnen, dass dieser ebenfalls nicht mitgenommen wird, denn das ist verboten. Dabei geht es aber mehr um die Behältnisse als um den Müll selbst.

Was passiert mit Metall in der Müllverbrennungsanlage?

Metall in der Schlacke

Metall verbrennt nicht im Ofen und bleibt somit in der Schlacke. Magneten und Magnetfelder filtern daraus die alten Töpfe, Käsereiben und Besteck. Der Metallschrott muss gereinigt werden, kann dann aber wiederverwertet werden.

Ist Strom aus Müllverbrennung Grün?

Eine Gruppe von NGOs und Unternehmen aus den Recycling-, Forst- und chemischen Industrien fordern das Verbrennen von nicht-recycelbarem Müll zur Energiegewinnung nicht mehr als Erneuerbare Energie anzusehen.

Warum gehört Sondermüll nicht in den normalen Hausmüll?

So kann er zum Beispiel brennbar oder explosiv sein, Krankheiten hervorrufen und so die Gesundheit gefährden oder eine Gefahr für Luft oder Böden sein. Aufgrund dieser umweltschädigenden Eigenschaften darfst du Sondermüll keinesfalls im normalen Hausmüll entsorgen.

Wem gehört der Hausmüll?

Das Gesetz geht davon aus, dass wir – wenn wir Müll in die Tonne werfen – wünschen, dass er auch vernichtet wird. Bis der Müllwagen unseren Abfall abholt, und recycelt oder verbrennt, gehört er uns. Wenn jemand etwas aus der Tonne herausnimmt, gilt das als Diebstahl.

Wo geht der deutsche Müll hin?

Auch zahlreiche andere EU-Länder, Großbritannien, Australien, Japan und die USA verschiffen einen Teil ihrer Abfälle dorthin. Die EU exportierte im Jahr 2021 1,1 Millionen Tonnen Plastikmüll in Nicht-EU-Länder – zwei Drittel davon in die Türkei, nach Malaysia, Vietnam und Indonesien.

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