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Wird der Harz wieder aufgeforstet?

Gefragt von: Herta Bergmann  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Bislang knapp 1.200 Hektar aufgeforstet
Die Ausfallraten liegen laut Krisenstab derzeit bei bis zu 30 Prozent. Es werde von einer Wieder-Aufforstungs-Periode von 15 bis 20 Jahren ausgegangen. Jährlich seien 1.000 Hektar leistbar.

Wo ist der Wald im Harz noch intakt?

Im Nationalpark gibt es Schluchtwälder nur auf sehr kleinen Flächen, dennoch tragen sie nicht unerheblich zur natürlichen Artenvielfalt des Harzes bei. Man kann sie beispielsweise im Eckertal oder im Ilsetal erleben.

Warum ist der Wald im Harz so kaputt?

Der Nationalpark Harz und weitere Wälder in Deutschland sind laut Experten stark bedroht. Die Hauptursache für das Waldsterben ist der fortlaufende Klimawandel. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimwandels.

Wie viel Prozent der Bäume im Harz sind tot?

Schockierendes Fichtensterben im Harz

Jetzt verwalten wir eine Katastrophe! “ Demnach sind 28 Prozent der Fichten in den vergangenen drei Jahren gestorben. Etwa 20.000 Hektar sind das, umgerechnet fast 30.000 Fußballfelder.

Wem gehört der Wald im Harz?

Zum Harz gehören gewaltige Waldflächen, Naturschutzflachen wie der Hochwald, aber auch viel ehemaliger DDR Staatsforst. Einer der größten Waldbesitzer im Harz ist heute Clemens Ritter von Kempski. Der Ritter hat familiäre Wurzeln im Harz und kaufte 1994 das größte zusammenhängende Waldstück in Ostdeutschland.

Nationalpark Harz: Klimawandel auf dem Brocken I tagesthemen mittendrin

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Warum wird der Harz nicht aufgeforstet?

Knapp 1.200 Hektar Fläche wurden im Harz den Angaben zufolge bisher aufgeforstet. Trockenheit, Winderosionen, aber auch fehlendes forstliches Pflanzgut würden der Aufforstung allerdings Probleme bereiten. Der Verbiss von Pflanzen durch Wild behindere die jungen Bäume zudem beim Wachstum.

Warum sind die Bäume im Harz kaputt?

Hitze, Trockenstress und Stürme: Das Landschaftsbild ändert sich massiv. Der Wald im Harz ist ein erschreckender Anblick. Luftbildaufnahmen zeigen, wie großflächig die Bäume geschädigt sind. Es sind die Folgen von Dürre, Stürmen und Borkenkäfern.

Wer ist der natürlicher Feind des Borkenkäfers?

Insgesamt hat der Borkenkäfe rund 300 natürlich Feinde. Beispielsweise räuberische Käfer und parasitische Wespen. Die wichtigsten Arten stellt die WSL in seiner neuen Broschüre vor. Dazu gehören der Buntkäfer, der Jagdkäfer, der Rindenglanzkäfer, die Langbeinfliegen, aber auch Milben oder auch Brackwespen.

Warum nur Fichten im Harz?

Aufgeforstet wurde in den vergangenen Jahrhunderten mit schnellwachsenden Fichten , die allerdings nur wenig an ihre neuen Standorte angepasst und damit anfällig für Stürme und Schädlinge sind. Der Nationalpark Harz muss diesem Kultur-Wald deshalb stellenweise helfen, wieder zu einem Natur-Wald zu werden.

Warum gehen Borkenkäfer nur Fichte?

Borkenkäferarten sind „sekundäre“ Schädlinge, d.h. sie finden nur in kränkelnden und absterbenden Bäumen günstige Entwicklungsbedingungen. Durch Trockenheit, Windwurf oder Schneebruch geschwächte Nadelbäume (meist Fichten) dienen somit als Brutstätte.

Wohin geht das Holz aus dem Harz?

Ein Teil des Holzes aus dem Harz wird exportiert

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Wann begann das Waldsterben im Harz?

Ganz dramatisch war die „Große Wurmtrocknis“, die zwischen 1770 und 1800 wütete. Anfangs schlug man die zuerst befallenen Bäume ein, um das Holz zu retten.

Welche Bäume werden im Harz gepflanzt?

Gepflanzt werden Berg-Ahorn und Erle. An einigen Stellen sollen auch Lärchen stehen. Damit sollen vor allem abgestorbene Fichtenwälder ersetzt werden. Diese hielten dem veränderten Klima einfach nicht mehr gut stand, sagte Pauline Zenetti vom Bergwaldprojekt.

Was kann man gegen den Borkenkäfer machen?

von Borkenkäfern befallene Bäume schnellstmöglich eingeschlagen werden (bevor die Käfer wieder ausfliegen und neuen Befall verursachen), das Holz aus dem Wald abgefahren wird, bei Kupferstechergefährdung (ein kleinerer Borkenkäfer) auch Gipfelmaterial unschädlich gemacht wird (Häckseln, Verbrennen).

Wie alt sind die Fichten im Harz?

Bereits vor 3.000 Jahren, in der Bronzezeit, begann der Harzer Bergbau mit der systematischen Erzgewinnung am Rammelsberg in Goslar. Als der Bergbau vor 1.000 Jahren einen wahren Boom erlebte, wurde reichlich Energie benötigt. Bis zur Nutzung fossiler Brennstoffe war Holz der einzige Energielieferant.

Was ist mit den Bäumen los?

In den Jahren 2019 und 2020 sei die "Sterberate" der Bäume im Vergleich zu den Vorjahren "deutlich höher geworden". Vor allem ältere Bäume über 60 Jahre seien vom Absterben bedroht, heißt es in dem Bericht. Derzeit betrage die Fläche, die potenziell wieder aufgeforstet werden müsste, 277.000 Hektar.

Wann schlüpft der Borkenkäfer?

Ein Weibchen legt im Schnitt 60 Eier pro Brut ab. Davon sogar teils mehrere pro Baum. Die erste Generation ist meist im Juni oder Juli voll entwickelt und bohrt sich ihrerseits wieder in die Bäume ein und vermehrt sich. Aus einem Borkenkäfer können so plötzlich 3.600 werden.

Woher kommt der Borkenkäfer im Harz?

Oben, um den Brocken herum ist sie beheimatet. Die Fichten hier im Nationalpark wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt und kommen ursprünglich aus Norwegen. Deutsche Wälder leiden unter anhaltender Trockenheit und dem Borkenkäfer, der sich über geschwächte Nadelbäume hermacht.

Können Laubbäume Harzen?

Der einzige harzführende Laubbaum, der in Deutschland gedeiht, ist der Amberbaum. Er liefert das begehrte Harz „Styrax“. Bekannte, nicht einheimische Harze sind Weihrauch von Boswellia-Arten, Myrrhe von Commiphora-Strauch und Benzoe von Storaxbäumen.

Was mag der Borkenkäfer nicht?

Diese verströmen einen besonderen Duft, der viele Borkenkäfer anlockt. Fichten, Eichen und Buchen stehen weit oben auf dem Speiseplan der Käfer. Aber auch vor Thuja, Scheinzypresse, Wacholder und Bastardzypresse machen einige Arten nicht halt.

Was passiert mit dem Borkenkäfer wenn der Baum gefällt ist?

Die geschlagenen Bäume werden vor dem Käferflug aus dem Wald abgeführt oder entrindet. Falls sich die Brut bereits im Jungkäferstadium befindet, wird beim Rücken abgestreifte oder geschälte Rinde verbrannt oder entsorgt.

Wie stirbt der Borkenkäfer?

Resthölzer sind gegebenenfalls durch Hacken unschädlich zu machen. Eile ist geboten, denn je mehr Zeit nach dem Befall verstreicht, desto nekrotischer werden Kambium sowie Rinde und sterben ab oder werden vom Reifungsfraß der Käfer zersetzt, wodurch sich die Rinde vom Holz ablöst.

Ist der Harz ein Naturschutzgebiet?

Der Nationalpark Harz ist von der IUCN als Nationalpark (Schutzgebiet der Kategorie II nach IUCN-System) anerkannt.

Warum wurden Fichten gepflanzt?

Aufgrund der regional zum Teil stark übernutzten Waldbestände wurde seit Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend mit der Baumart Fichte aufgeforstet, die bei ausgehagerten Standorten als anspruchslose Pionierbaumart fungierte und später durch andere Baumarten ergänzt bzw. ersetzt werden sollte.

Welche Tiere leben im Harzer Wald?

Welche typischen Tiere und Pflanzen gibt es im Nationalpark Harz?
  • Luchs.
  • Wildkatze.
  • Schwarzstorch.
  • Schwarzspecht.
  • Wanderfalke.
  • Wasseramsel.
  • Alpensmaragdlibelle.

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