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Wieso schießen wir Atommüll nicht ins All?

Gefragt von: Cäcilia Raab B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Denn: Es bräuchte mehrere Raketen, um den Müll – es gibt 300.000 Tonnen von radioaktivem Atommüll auf der Erde – in Richtung Sonne zu transportieren. Die Kosten dafür werden auf mehrere Billionen US-Dollar geschätzt. Schließlich kann eine Rakete nicht einfach von der Erde auf direktem Weg zur Sonne fliegen.

Wieso wird Atommüll nicht ins All geschossen?

Endlager Sonne oder Weltall

Da allerdings nicht nur eine Rakete mit all dem Atommüll beladen werden kann, sondern mehrere Raketen plus nötiger Treibstoff bis zur Sonne gebracht werden müssten, würden die Kosten in die Billionen steigen. Dazu kommt ein nicht unerhebliches Risiko bei einem Raketenstart.

Kann man radioaktiven Müll ins All schießen?

Alles ins All schießen

Dazu kommt, dass jeder Raketenstart ein Risiko darstellt. Sollte ein Start einer Rakete mit Atommüll an Bord missglücken, wären die die Folgen auf der Erde verheerend. Wirkliche Alternativen zu einer Endlagerung unter der Erde gibt es also nicht.

Was passiert wenn man Atommüll in die Sonne schießt?

Jeder Rakete, die mit Atommüll beladen von der Erde aus startet, ist diese schnelle Seitwärtsbewegung bereits zu eigen. Fliegt sie in Richtung Sonne, würde sie davon so stark abgelenkt, dass sie den Stern in jedem Fall verfehlen würde.

Warum kann man radioaktiven Abfall nicht einfach verbrennen?

„Das radioaktiv belastetes AKW-Abrissmaterial wird über alle unsere Köpfe hinweg in der Luft verteilt“, warnt Reinhold Thiel vom IPPNW. „Eine Müllverbrennung kann keine Radioaktivität aus der Welt schaffen.

Kann man Atommüll zur Sonne schießen?

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Welches Land hat am meisten Atommüll?

Deutschland wird zum atomaren Müllberg 545.000 Kubikmeter beigetragen. Spitzenreiter sind hier die Franzosen mit fast zwei Millionen Kubikmetern vor Briten und Ukrainern. Problematisch sind vor allem die 60.000 Tonnen abgebrannter Brennstäbe in Europa, die bereits jetzt in Zwischenlagern gelagert werden.

Was ist so schlimm an Atommüll?

Rund um ein Atomkraftwerk entstehen eine Menge Abfallprodukte. Abfall ist nie gut für die Umwelt. Bei dem Atommüll kommt hinzu, dass viele dieser Abfallprodukte radioaktiv strahlen, d.h. nicht einfach weggeschmissen werden dürfen. Denn ihre Radioaktivität stellt für Mensch und Umwelt eine Gefahr dar.

Wo lagert China seinen Atommüll?

China lagert abgebrannte Brennelemente bislang in regionalen Zwischenlagern. Außerdem wird der Atommüll wiederaufbereitet. Für die Endlagerung von hoch radioaktivem Müll strebt das Land eine unterirdische Lösung an. In den 1980er Jahren fand eine erste Standortbewertung statt.

Was macht Frankreich mit dem Atommüll?

Frankreich plant die Endlagerung von Atommüll im Ton

Im idyllischen Dorf Bure in Lothringen leben knapp 90 Einwohner. Und mittlerweile auch Polizisten und Atommüllgegner, die sich seit mehreren Jahren ständig in die Haare bekommen. Das Dorf hatte damals selbst zugestimmt, ein Endlager dort bauen zu lassen.

Wie lange braucht Atommüll bis er unschädlich ist?

Die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle sind nach 500 Jahren nicht gefährlicher als normaler Phosphatdünger für die Landwirtschaft. Nach rund 30 000 Jahren haben sie die gleiche strahlungsbedingte Giftigkeit (Radiotoxizität) wie natürliches Granitgestein.

Ist ein Vulkan radioaktiv?

Polonium-210 entsteht beim radioaktiven Zerfall des Gases Radon-222, das in kleinen Mengen im vulkanischen Magma enthalten ist. Wie die Forscher vermuten, gelang das Zerfallsprodukt durch Felsritzen in die Luft, nachdem gefährliche Massen frischen Magmas in die unterirdische Vulkankammer eingedrungen waren.

Ist Atommüll explosiv?

In Atommüll-Endlagern könnte eine bisher unbekannte Gefahr lauern. Forscher haben in Simulationen festgestellt, dass beim Kontakt zwischen dem sicher geglaubten Plutoniumoxid und einfachem Wasser hochexplosives Wasserstoffgas entstehen kann.

Kann man Atommüll wiederverwenden?

Das Recycling von Atommüll kann die Nachhaltigkeit und Sicherheit der Atomstromerzeugung verbessern. Forscher entwickelten Techniken, um die Langzeit-Radioaktivität der Abfälle zu verringern, indem sie diese in Reaktoren der nächsten Generation wiederverwenden.

Was macht Russland mit Atommüll?

Atommüll wird in Russland im Freien gelagert

“ Früher oder später würden sie rosten. „Das kann dazu führen, dass Uranrückstände in die Umwelt gelangen“, sagt der Umweltschützer in der Hauptstadt Moskau. „Das ist für alle Lebewesen in einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern eine tödliche Gefahr.

Wo entsorgt die USA ihren Atommüll?

In einem Bunker auf den Marshall-Inseln lagern die USA Atommüll, der bald den Ozean verseuchen könnte. Niemand will zuständig sein. Die rund drei Kilometer lange und knapp 300 Meter breite Runit-Insel ist eine von etwa vierzig Inseln des Eniwetok-Atolls und gehört damit zu den Marshall-Inseln im pazifischen Ozean.

Wo lagert Finnland seinen Atommüll?

Das Endlager Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] ist ein Endlager für radioaktive Abfälle auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma.

Ist das Meer radioaktiv?

Vor allem in den 60er Jahren wurde in der Region Atommüll verklappt. Die Fässer liegen bis heute auf dem Meeresgrund. Bis heute geht rund 90 Prozent der radioaktiven Strahlung von Fässern im Nordatlantik aus, die meisten lagern nördlich von Russland oder vor der westeuropäischen Küste.

Wo entsorgt Japan Atommüll?

Japan Nuclear Fuel (JNFL), eine Tochterfirma von zehn Energieversorgern, begann 1993 mit dem Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage in Rokkasho, einem Dorf an der Nordspitze der Insel Honshu, die vier Jahre später fertig sein sollte. Zwei Jahrzehnte später ist sie noch immer in Arbeit.

Was passiert mit Atommüll im Meer?

Als Abfallprodukt bleibt radioaktives Wasser zurück. Jeden Tag läuft davon etwas durch ein Rohr in den Ärmelkanal, im Jahr 2020 waren es laut Betreiber Orano 648 Millionen Liter. Sie verteilen sich an Europas Küsten, vorbei an Belgien und Deutschland, bis hoch nach Norwegen.

Wie lange wird Tschernobyl noch verstrahlt sein?

1986 wurde Prypjat geräumt. Das ehemalige sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl strahlt 35 Jahre nach dem Reaktorunfall noch immer. Experten nehmen immer wieder Messungen vor. Auch Fachleute vom Bundesamt für Strahlenschutz waren jüngst vor Ort.

Wo bringt Deutschland seinen Atommüll hin?

Insgesamt gibt es in Deutschland drei zentrale Lager – Gorleben (Niedersachsen), Ahaus (Nordrhein-Westfalen) und das Zwischenlager Nord in Rubenow (Mecklenburg-Vorpommern) – und zwölf dezentrale Lager, die auf dem Gelände von Kernkraftwerken errichtet wurden.

Wo lagert Russland seinen Atommüll?

An vielen Orten in Russland, bevorzugt in Sibirien, wird russischer Atommüll in unzureichend gesicherten Lagerstätten aufbewahrt. Dort gibt es immer wieder Lecks. Radioaktive Stoffe gelangen ins Grundwasser, in Seen und Flüsse, aus deren Unterläufen viele Millionen Menschen ihr Trinkwasser beziehen.

Kann man Atommüll aufbereiten?

Die Wiederaufarbeitung von Atommüll

Bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente werden in einem chemischen Verfahren Plutonium und Uran aus abgebrannten Brennelementen abgetrennt. Dabei wendet man heute das so genannte Purex-Verfahren an.

Warum ist Atommüll radioaktiv?

Mit weitem Abstand am brisantesten ist der hochradioaktive Atommüll. Er entsteht bei der Kernspaltung in den Brennstäben von Kernkraftwerken. Dieser Abfall strahlt sehr viel stärker als schwach- und mittelradioaktiver Abfall und erzeugt somit fast die gesamte menschengemachte Radioaktivität.

Was macht Deutschland mit Atommüll?

Mehr als 120.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle lagern heute bereits in Zwischenlagern in ganz Deutschland. Ein Großteil ist bereits endlagergerecht verarbeitet und verpackt, aber nur ein kleiner Teil hat bereits die Prüfverfahren für die Endlagerung durchlaufen.

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