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Wieso ist die Induktivität einer Spule nicht konstant?

Gefragt von: Frau Dr. Ines Probst  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Nichtlineare Induktivität
Dadurch ist die Induktivität direkt von der magnetischen Flussdichte abhängig, die ihrerseits meist eine Funktion des durch die Spule fließenden elektrischen Stromes ist. Somit ändert sich die Induktivität einer Spule in Abhängigkeit vom Momentanwert des Stromes, der durch die Spule fließt.

Was beeinflusst die Induktivität einer Spule?

Die Induktivität einer langen geraden Spule hängt im Einzelnen von folgenden Eigenschaften der Spule ab: Länge der Spule (l), Anzahl der Windungen (N), Größe der Querschnittsfläche der Spule (A), magnetisches Verhalten des Materials des Spulenkerns, ausgedrückt durch die Permeabilität μrdes verwendeten Stoffes.

Ist Induktivität Frequenzabhängig?

Frequenzabhängigkeit. Der induktive Blindwiderstand wird von der Frequenz der Wechselspannung und seiner Induktivität beeinflusst. Der induktive Blindwiderstand ist umso größer, je größer die Induktivität der Spule und je höher die Frequenz der anliegenden Wechselspannung ist.

Was sagt die Induktivität einer Spule aus?

Die Induktivität ist die Fähigkeit einer Spule in den eigenen Windungen durch ein Magnetfeld eine Spannung zu erzeugen. Man spricht davon, dass die Spule eine Spannung induziert. Der Auslöser ist das Magnetfeld der Spannung.

Wie lässt sich die Induktivität einer Spule erhöhen?

Die Induktivität einer Spule kann noch weiter erhöht werden, wenn die Spule auf einen ferromagnetischen Kern, d.h. einen Weicheisenkern, gewickelt wird, als auf einen nicht-ferromagnetischen oder hohlen Luftkern.

Induktivität einer Spule

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Wie groß ist die Induktivität der Spule?

Spulenformel und Definition der Induktivität

Die Spannung ist proportional zur Änderungsrate d I d t U i = − L ⋅ d I d t ( 1 ) Den Proportionalitätsfaktor bezeichnet man als Induktivität der Spule (lat.: inductio, Einführung).

Wie verhält sich die Induktivität bei Spulen mit bzw ohne Eisenkern?

Spulenkerne. Spulenkerne haben die Aufgabe, die Induktivität der Spule zu verstärken oder zu verringern. Die durch einen magnetischen Kern erreichte Erhöhung der Induktivität führt zu einer Verringerung der für einen bestimmten Induktivitätswert erforderlichen Windungszahl bzw.

Kann die Induktivität negativ sein?

Eine dominante Kapazität im Induktivitätsbereich wird negativ, ebenso die Induktivität im Kapazitätsbereich (wenn ein Kondensator mit sehr hoher Frequenz gemessen wird).

Was bedeutet eine hohe Induktivität?

Dieser Umstand wird allgemein als Selbstinduktion bezeichnet. Je schneller und stärker sich das Magnetfeld ändert, desto höher ist die erzeugte Induktionsspannung. Grundsätzlich kann die Selbstinduktion vollständig durch das Induktionsgesetz beschrieben werden und erfordert keine formalen Ergänzungen oder Anpassungen.

Warum entsteht bei Anschluss einer Spule an Gleichspannung nur während des Ein und Ausschaltens eine Selbstinduktionsspannung in der Spule?

Selbstinduktion Einfach Erklärt

Ändert sich also der Strom, so ändert sich auch das Magnetfeld, welches von der Spule erzeugt wird. Das bewirkt, das in der Spule selbst eine Eigeninduktionsspannung entsteht, die nach der Lenzschen Regel der Ursache entgegen wirkt.

Warum eilt der Strom bei der Spule nach?

Beim induktiven Widerstand elt der Strom der Spannung nach. Die Spannung ist proportional zur Änderung der Stromstärke. Eine ideale Spule (R=0) bewirkt, dass die Spannung dem Strom um π 2 = 90 ∘ voreilt. Der komplexe Widerstand XL wird auf der positiven imaginären Achse aufgetragen.

Warum Phasenverschiebung bei Spule?

Phasenverschiebung Spule

Bei der Spule wird die Phase der Stromstärke relativ zur Spannung nach rechts verschoben. Die Phasendifferenz zwischen Stromstärke und Spannung ist daher negativ. In einfachen Worten ausgedrückt, eilt die Spannung der Stromstärke um 90° vor.

Warum heißt es Blindwiderstand?

Der Wert des Blindwiderstandes ist frequenzabhängig. Der Zusatz „blind“ rührt daher, dass elektrische Energie zu den Blindwiderständen zwar transportiert, aber dort nicht in thermische, mechanische oder chemische Energie umgewandelt wird.

Warum führt eine höhere Windungszahl zu einer größeren induktionsspannung?

In einer Spule wird eine Spannung induziert, wenn sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. Die Induktionsspannung ist umso größer, je schneller sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert (je schneller man die Spule bewegt), je stärker sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert.

Wann hat eine Spule eine Induktivität von 1H?

1H ist nun folgendermaßen definiert: Eine Induktivität L=1H erzeugt (induziert) bei einer Stromänderung von 1A/s die Spannung 1V. Wenn sich der Strom also in 1s um 1A ändert, also beispielsweise konstant von 0 auf 1A (oder von 5A auf 6A) steigt, wird in einer Induktivität L=1H eine Spannung von 1V induziert.

Wie verhalten sich Strom und Spannung an einer Induktivität?

Eine Zunahme der Änderungsrate des magnetischen Flusses führt zur Erhöhung der Spannung, die dem Strom entgegenwirkt. Der Proportionalitätsfaktor zwischen sich zeitlich änderndem Strom durch den Leiter und der dabei entstehenden Selbstinduktionsspannung wird als Induktivität bezeichnet.

Warum L für Spule?

L ist das Formelzeichen für die Induktivität, daher dürfte das kommen.

Wie ändert sich der Strom wenn sich die Selbstinduktion halbiert?

denn der Wert des Bruches ist nun negativ. Es sind also anliegende Spannung und Induktionsspannung gleichsinnig orientiert, also auch die beiden Ströme. Dadurch wird kurzzeitig die resultierende Stromstärke größer, weshalb die Lampe heller leuchtet.

Ist die Spule ein Widerstand?

Somit besitzt jede Spule neben dem ohmschen Widerstand ihrer Wicklungen einen zusätzlichen Widerstand, der durch ihre Induktivität zustande kommt. Man nennt diesen Widerstand induktiven Widerstand.

Warum müssen Spulen parallel geschaltet werden?

Parallel geschaltete Induktivitäten können entweder als „unterstützend“ oder „entgegengesetzt“ zur Gesamtinduktivität eingestuft werden, wobei parallel geschaltete Spulen die Gesamtäquivalenzinduktivität erhöhen und parallel geschaltete Spulen die Gesamtäquivalenzinduktivität im Vergleich zu Spulen, die keine ...

Was passiert beim Ausschalten einer Spule?

Im Spulenkreis bricht nach dem Ausschalten das Magnetfeld der Spule zusammen. Dadurch wird in der Spule eine Spannung induziert, die einen Stromfluss bewirkt. Nach dem lenzschen Gesetz ist der induzierte Strom so gerichtet, dass er der Ursache seiner Entstehung entgegen wirkt.

Was passiert wenn an eine ideale Induktivität eine konstante Spannung angelegt wird?

Wird an eine Spule eine konstante Gleichspannung gelegt, können mit einem Zweikanaloszilloskop Spannungs- und Stromänderungen bildlich dargestellt werden. Für die Strommessung muss ein kleiner ohmscher Widerstand in Reihe geschaltet werden, um die Stromänderungen als proportionale Spannungsänderungen darzustellen.

Ist die Induktivität einer Spule konstant?

Weisen jedoch die magnetischen Stoffe wie Eisen in der Nähe des elektrischen Leiters keine konstante Permeabilitätszahl μr auf (diese ist beispielsweise von der magnetischen Flussdichte abhängig), dann ist die Induktivität kein konstanter Proportionalitätsfaktor, sondern eine Funktion der magnetischen Flussdichte.

Bei welchem Strom sättigt die Spule?

Der Sättigungsstrom, der bei Spulen für Schaltregler immer angegeben ist, gibt meist den Strom an, bei dem die Induktivität um 10-40% gegenüber der Nenninduktivität gefallen ist.

Was passiert wenn man durch eine Spule Strom fließt?

Wenn Leistung in einer Spule fließt, wird Energie in ihrem Magnetfeld gespeichert. Wenn der durch die Spule fließende Strom steigt und di/dt größer als Null wird, muss auch die momentane Leistung im Stromkreis größer als Null sein, (P > 0) d.h. positiv, was bedeutet, dass Energie in der Spule gespeichert wird.