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Wieso ist der Blues eine Mischung?

Gefragt von: Sigmund Steffen-May  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der Blues ist eine Mischung aus europäischer und afrikanischer Musiktradition, die von den Schwarzen in Amerika Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Im Blues verarbeiteten die Schwarzen ihr Schicksal, das auch nach dem Ende der Sklaverei von schwerer Unterdrückung gekennzeichnet wurde.

Was sind die Merkmale des Blues?

Blues ist eine poetisch-musikalische Ausdrucksform der Afroamerikaner, die durch einen charakteristischen textlichen, melodischen, harmonischen und formalen Aufbau gekennzeichnet ist. Der Blues ist eine der Hauptformen der afroamerikanischen Musik.

Welche Form hat der Blues?

Blues als Genre ist aber ebenso charakterisiert durch die verwendeten Texte, Basslinien und die Instrumentation. Erst im Verlauf der ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts bildete sich die heute meist verwendete Form, das AAB Pattern, heraus. Im frühen Blues war die lose Erzählform gängig.

Wie ist der Blues aufgebaut?

Üblicherweise steht die erste Phrase in der Tonika, die zweite in der Subdominante und die dritte in der Dominante. Der Blues hat in der Regel eine Länge von zwölf Takten. Diese werden in den drei oben bereits erwähnten Phrasen zu vier Takten gegliedert. Hierbei spricht man meist von einer A-A-B Form.

Wie und warum ist Blues entstanden?

Jahrhunderts den Grundstein für den Blues legten. Sklaven aus Afrika mussten auf den Baumwollfeldern der Großgrundbesitzer im Süden der Vereinigten Staaten schuften. Sie sangen Lieder auf dem Feld, um die eintönige und harte Arbeit besser ertragen zu können.

Was ist BLUES? Das Blues-Schema - einfach erklärt!

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Warum heißt es Blues?

Der Blues ist ursprünglich eine Form der Klage. Das Wort kommt vom englischen Wort "blue", was so viel wie "traurig" bedeutet. Die Klagegesänge wurden von den Sklaven auf den Plantagen entwickelt, die durch den Gesang ihr Leid klagten. Später machte man eine Musikrichtung daraus.

Was ist Blues heute?

Inzwischen wird der Blues meist im gleichen Atemzug wie Rock genannt. Der Blues als ethnische Musik kann von den weißen Musikern eben nicht mehr in der Art wiedergegeben werden, wie es bei ihren schwarzen Kollegen möglich war, da er so mehr wie eine Imitation oder Wiederholung klingt.

Ist Blues Dur oder Moll?

Der Blues lebt von der Traurigkeit der Moll-Klänge. Dies spiegelt sich im Aufbau der Bluestonleitern wieder: Die klassische Bluestonleiter baut sich aus einer Pentatonik in Moll (pénte ist griechisch für fünf) und einer Blue Note auf.

In welcher Tonart steht der Blues?

Der steht in der Tonart H-Moll (oder auf englisch gesagt: B-Minor).

Was ist der Unterschied zwischen Jazz und Blues?

Jazz ist der Oberbegriff für eine ganze Musikrichtung, die auch den Blues mitbeinhaltet. Andersherum ist es nicht so. Im Jazz wird oft improvisiert, die Melodie ist meist heiter während ein Blues meistens einen ruhigen, bis melancholischen Rhytmus hat.

Ist Blues heute noch modern?

Die jüngste Generation der Bluesmusiker, wie Robert Cray und Stevie Ray Vaughan, haben dem Blues eine neue Generation von Zuhörern erschlossen. Heute gibt es unter den Blues-Musikern zahlreiche Traditionalisten, die sozusagen das Erbe „verwalten“.

Was hat Blues mit Jazz zu tun?

Wenn man vom Blues redet, ist der Jazz nicht weit. Er entstand ebenfalls um die Jahrhundertwende hauptsächlich in New Orleans. In diesem Schmelztiegel mischten sich karibische und europäische Musik, ein gehöriger Schuss Blues kam hinzu.

Wer ist der berühmteste Blues Sänger?

Die 20 erfolgreichsten Blues Sänger und Sängerinnen aller Zeiten
  • B.B. King.
  • Etta James.
  • Muddy Waters.
  • Robert Plant.
  • Robert Johnson.
  • Howlin' Wolf.
  • Billie Holiday.
  • John Lee Hooker.

Was tanzt man zu Blues?

Als Bluestanz bezeichnet man einen Tanz auf langsame Musik – meist eben Blues, langsamer Jazz, R&B oder Soul – der versucht, die Aspekte der Emotionalität, Intensität, des Call-and-Response und ähnliches aus der Musik aufzugreifen und zu tanzen.

Welche Akkorde kommen im Bluesschema vor?

Praktisch ist es in dieser Hinsicht, dass es eine extra Blues-Tonleiter gibt – um genau zu sein zwei: Die C Moll Pentatonik (c, es, f, g, b + ges und wahlweise e) und die C Dur Pentatonik (c, d, e, g, a + es + b).
...
So spielst du die Blues Akkorde auf dem Klavier
  • C7.
  • G7.
  • F7.

Was ist Blues Pentatonik?

Analog zur auf der Moll-Pentatonik aufgebauten Bluestonleiter gibt es eine Dur-Bluestonleiter, die auf der Dur-Pentatonik aufbaut und, auf C bezogen, die Töne c, d, es, e, g, a und b hat. Daneben gibt es die Blues-Rock-and-Roll-Skala (Moll-Pentatonik und Dur-Pentatonik addiert incl.

Welche sind die Blue Notes?

Unter Blue Note versteht man drei für den Blues charakteristische Tonstufen. Diese sind dem europäischen Tonsystem fremd. Es sind die Bluesterz, Bluesseptime und Flatted Fith, werden aber allgemein auch als kleine Terz, kleine Septime und verminderte Quinte bezeichnet.

Welche Pentatonik für Blues?

Aufbau der Blues-Pentatonik

Alle diese Pattern werden im Blues über einen A-Dur- oder A7-Akkord angewandt, obwohl die Pentatonik für gewöhnlich über A-Moll gespielt würde! Somit ist die A-Moll-Pentatonik automatisch auch die Blues-Pentatonik in A.

Wo liegen die Blue Notes?

Die Septime als Blue Note wird zwischen kleiner und großer Septime oder zwischen großer Sexte und kleiner Septime nahe der für den Blues typischen Naturseptime intoniert. Die Quinte als Blue Note wird meist zwischen verminderter und reiner Quinte intoniert.

Was sind die wichtigsten Instrumente des Blues?

Blues-Instrumente und deren Einfluss auf die moderne Musik
  • Mundharmonika. Eines der bekanntesten Instrumente im Blues ist die Mundharmonika. ...
  • Gitarre. Viele Arten von Gitarren sind im Laufe der Zeit hinzugekommen, vor allem die E-Gitarre, die dazu beigetragen haben, den Blues als Genre zu entwickeln. ...
  • Bass. ...
  • Schlagzeug.

Wo liegen die Wurzeln des Blues?

Der Blues ist eine ur-amerikanische Musik- und Versform, die ursprünglich nur vom schwarzafrikanischen Teil der amerikanischen Bevölkerung betrieben wurde. Der Blues ist eine Mischung aus europäischer und afrikanischer Musiktradition, die von den Schwarzen in Amerika Ende des 19. Anfang des 20.

Was gilt als die Wiege des Blues?

Mississippi: Wiege des Blues und beste Live-Musik.

Welche Bands spielen Blues?

Künstler von Blues Rock
  • The Black Keys. 2.543.766 Hörer. ...
  • Eric Clapton. 2.722.549 Hörer. ...
  • Cream. 2.138.787 Hörer. ...
  • ZZ Top. 1.652.374 Hörer. ...
  • Led Zeppelin. 3.528.245 Hörer. ...
  • Stevie Ray Vaughan. 929.889 Hörer. ...
  • Gary Moore. 766.454 Hörer. ...
  • The Allman Brothers Band. 1.143.730 Hörer.

Wer waren in den 1920er Jahren bekannte Blues Musikerinnen?

Bessie Smith [ˈbɛsɪ ˈsmɪθ] (* 15. April 1894 in Chattanooga, Tennessee; † 26. September 1937 in Clarksdale, Mississippi) war eine US-amerikanische Bluessängerin, vorwiegend in den 1920er Jahren aktiv, die mehr als 150 Schallplatten einspielte und als „Kaiserin des Blues“ galt.

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