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Wieso gibt es so wenige Kassensitze für Psychotherapeuten?

Gefragt von: Arnd Schade-Heß  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Aber warum gibt es eigentlich zu wenige Therapeuten? "Die Anzahl der Kassensitze für Psychotherapeuten ist durch die Bedarfsplanung der kassenärztlichen Vereinigungen begrenzt", sagt Dieter Best.

Warum haben manche Psychotherapeuten keine Kassenzulassung?

Manche Psychotherapeuten wollen auch nicht mehr mit den Kassen zusammenarbeiten, weil sie sich durch die vielen Vorgaben zu eingeschränkt fühlen. Sie geben ihren Kassensitz wieder ab und behandeln nur noch Privatpatienten und Selbstzahler.

Warum gibt es nicht mehr therapieplätze?

Zu wenig Kassensitze

Zwar steigt die Zahl der zugelassenen Psychotherapeutinnen und Therapeuten, aber nur etwas mehr als die Hälfte wird auch von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Damit klafft eine Lücke zwischen Bedarf und Angebot. Wie viele dieser Kassensitze nötig sind, legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest.

Warum sind Kassensitze begrenzt?

Jede Psychotherapeutin, jeder Psychotherapeut soll maximal einen einzigen Kassensitz bekommen. Die Preise für einen Kassensitz müssen endlich gedeckelt werden. Zusätzlich zu den bestehenden sollen neue Kassensitze geschaffen werden, um Patient:innen sehr viel schneller eine Behandlung zu ermöglichen.

Was bekommt ein Psychotherapeut von der Krankenkasse?

Jetzt erhalten die Vertragsärzte und -psychotherapeuten für eine Sitzung von mindestens 25 Minuten 44,33 Euro, bei einer Dauer von 50 Minuten 88,56 Euro. Das entspricht einer Therapiestunde im Rahmen der Richtlinien-Therapie.

Das Problem mit den Therapieplätzen | ZDF Magazin Royale

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Wie viele Patienten hat ein Psychotherapeut pro Woche?

Durchschnittlich halten die Psychotherapeuten 18 bis 20 GKV-Sitzungen pro Woche ab. Bei weiterer Analyse der Kurve wöchentlicher Arbeitszeiten von Psychotherapeuten wird deutlich, dass nur noch wenige Praxen mehr als 28/29 Sitzungen pro Woche abhalten.

Wie viel verdient man als Selbstständiger Psychotherapeut?

Tendenziell verdienen niedergelassene Psychotherapeuten jedoch mehr als ihre angestellten Kollegen. So können Sie als Inhaber einer gut laufenden Psychotherapiepraxis mit einem Bruttomonatsgehalt von rund 5.000 bis 6.000 Euro rechnen.

Was bringt ein Kassensitz?

Wenn ein Arzt oder Psychotherapeut einen „Kassensitz“ hat, dann heißt das, dass dieser Arzt gesetzlich krankenversicherte Patienten behandelt. Er bekommt sein Geld von der „Kassenärztlichen Vereinigung“ (KV) bzw. als Psychotherapeut von den Krankenkassen direkt. Natürlich kann der Arzt auch Privatpatienten behandeln.

Wie viel kostet eine Kassenzulassung?

Laut einer Existenzgründungsanalyse der apoBank und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), müssen Hausärzte für die Gründung einer Einzelpraxis durchschnittlich 104.000 Euro einkalkulieren. Eine Praxisübernahme schlägt beim Arzt mit durchschnittlich 134.000 Euro zu Buche.

Warum keine Kassenzulassung?

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Arzt nur als Privatarzt tätig ist. Viele möchten schlichtweg eigenbestimmt arbeiten und lehnen die Beschränkungen durch die gesetzliche Krankenversicherung ab.

Wie viele Therapieplätze fehlen?

Schon vor der Pandemie fehlten „mindestens 1750“ Kassensitze für Psychotherapeuten. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung nahmen Ende 2020 rund 28.000 psychologische Psychotherapeuten an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung in Deutschland teil, davon hatten fast 15.000 allerdings nur einen halben Kassensitz.

Wie schwer ist es Therapeut zu werden?

An den Worten mag wohl so manch Wahres dran sein! Die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie kann ein Großteil der Kursteilnehmer mit einem guten Schulkonzept und einem erfahrenen Dozenten erfolgreich bestehen.

Wann wird Psychotherapie von der Kasse bezahlt?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die gesamten Kosten einer Psychotherapie, wenn eine seelische Erkrankung bzw. eine Störung „mit Krankheitswert“ vorliegt. Beispiele hierfür sind Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen.

Wann verliert man kassenzulassung?

Die Zulassung endet mit dem Wirksamwerden des Verzichts des Vertragsarztes. Der Verzicht wird mit dem Ende des auf den Zugang der Verzichtserklärung des Vertragsarztes beim Zulassungsausschuss folgenden Kalendervierteljahres wirksam.

Wie lange kann man als Psychotherapeut arbeiten?

Alles in allem ist Psychotherapeut ein Beruf, der viele Jahre lang ausgeübt werden kann, auch über das Alter von 65 Jahre hinaus. Es gibt im Prinzip keinen offiziellen Zwang, in einem bestimmten Alter in Rente zu gehen, was hoch motivierte Therapeuten als Vorteil empfinden.

Wer entscheidet über kassenzulassung?

Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Landesverbände der Krankenkassen sowie die Ersatzkassen errichten zur Beschlussfassung und Entscheidung in Zulassungssachen für den Bezirk jeder Kassenärztlichen Vereinigung oder für Teile dieses Bezirks (Zulassungsbezirk) einen Zulassungsausschuss für Ärzte.

Wie viel ist ein KV Sitz wert?

Die Kosten für einen KV-Sitz variieren je nach Fachrichtung stark. Auch regional gibt es preisliche Unterschiede. Die höchsten Kosten haben Zahnärzte beim Praxiskauf. Preise für Zahnarztpraxen liegen zwischen 250.000 und knapp 300.000 Euro.

Wie viele Kassensitze gibt es?

Die Bedarfsplanung muss also dringend überarbeitet werden, womit der Gemeinsame Bundesausschuss im Jahr 2012 beauftragt wurde. Wie viele Kassensitze sind seitdem dazugekommen? Für ländliche Regionen wurden bundesweit etwa 1300 Sitze neu geschaffen.

Was bedeutet es wenn ein Arzt keine Kassenärztliche Zulassung hat?

Ein Arzt ohne kassenärztliche Zulassung wird DIR eine Rechnung schicken, die DU dann privat bezahlen musst. Sofern Du gesetzlich krankenversichert bist, wird Deine Krankenkasse eine finanzielle Beteiligung ablehnen.

Kann ein Arzt zwei Sitze haben?

Kann ein Arzt zwei Arztsitze innehaben? KASSEL. Ärzte mit Doppelzulassung haben trotzdem immer nur einen Versorgungsauftrag. Eine Aufspaltung, die im Ergebnis zu einer wirtschaftlichen "Doppelverwertung" des Arztsitzes führt, scheidet generell aus, urteilte kürzlich der Vertragsarztsenat des Bundessozialgerichts.

Wie viele Psychotherapeuten gibt es in Deutschland?

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, arbeiteten 2019 hierzulande rund 48 000 Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten; das waren 19 % mehr als fünf Jahre zuvor.

Wie lange behält ein Arzt seine Kassenzulassung?

Ermächtigung von Ärzten zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung und legt diesbezüglich eine Höchstaltersgrenze von grundsätzlich 55 Jahren fest. Die zweite Altersgrenze befristet die Dauer der Zulassung bzw. Ermächtigung von Ärzten indem sie eine Höchstalters- grenze von grundsätzlich 68 Jahren vorschreibt.

Welcher Therapeut verdient am meisten?

Gehalt Psychologe: Große Unterschiede je nach Arbeitgeber und Branche. Das Gehalt von Psychologen hängt von diversen Faktoren ab und variiert sehr stark. Wirtschaftspsychologen verdienen in der Regel am besten.

Wo verdient man in der Psychologie am meisten?

Je nach Arbeitgeber unterscheidet sich dein Verdienst noch einmal: Am besten verdienen Psychologen in Forschungsinstituten. Hier sind in den ersten beiden Jahren 37.851 Euro im Jahr möglich. Nach zwei Jahren gibt es den ersten Gehaltssprung und mit Personalverantwortung kann dein Lohn über 52.000 Euro im Jahr betragen.

Sind Psychotherapeuten gefragt?

Psycholog:innen sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt wie nie. Das Psychologie-Studium qualifiziert für eine große Bandbreite an Tätigkeiten.