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Wie wurden russische Kriegsgefangene behandelt?

Gefragt von: Herr Henry Wolff  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Wie ging man mit den Gefangenen um? Die sowjetischen Kriegsgefangenen galten der Wehrmacht zwar formal als Kriegsgefangene, wurden aber nicht behandelt, wie es nach der Genfer Konvention vorgeschrieben war. Sie wurden vorsätzlich wesentlich schlechter ernährt und behandelt als andere.

Was passiert in russischer Gefangenschaft?

Sie wollten Zivilisten in Mariupol helfen und wurden von Russen gefangen genommen. 100 Tage saßen zwei Ukrainer im Gefängnis in Oleniwka, bevor sie freikamen. Sie berichten von Willkür, überfüllten Zellen und Folter.

Wie wurden deutsche Kriegsgefangene behandelt?

Verurteilte Kriegsgefangene wurden auch in den Straflagern des Gulag-Systems festgehalten. Die höchste Zahl Deutscher im Gulag betrug im April 1950 rund 13 000 Kriegsgefangene und Zivilisten. Die Verurteilten mussten – in eisiger Kälte und bei mangelnder Verpflegung – körperliche Schwerstarbeit leisten.

Was wurde mit Kriegsgefangenen gemacht?

Grundlage für die Behandlung von Kriegsgefangenen sollte die "Haager Landkriegsordnung" von 1907 bilden, wonach Gefangene mit Menschlichkeit und "in Beziehung auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung auf demselben Fuße zu behandeln [seien] wie die Truppen der Regierung, die sie gefangengenommen hat".

Warum 95 Prozent der Kriegsgefangenen starben?

Viele deutsche Kriegsgefangene starben bereits auf dem langem Marsch während des harten russischen Winters auf dem Weg zu den Lagern. Erschwerend hinzu kam die ohnehin bereits desolate körperliche Verfassung der Soldaten, geprägt durch die langen Monate der Kälte, des Kämpfens und der Mangelversorgung.

Ukrainische Kriegsgefangene in Russland | Fokus Europa

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Wie müssen Kriegsgefangene behandelt werden?

Kriegsgefangene sollten nach ihrer Gefangennahme bis zu ihrer Wegschaffung aus der Kampfzone keiner Gefahr ausgesetzt werden. Sie sollten nicht in ein Gebiet gebracht oder dort zurückgehalten werden, wo sie dem Feuer der Kampfzone ausgesetzt wären. Kriegsgefangene müssen jederzeit mit Menschlichkeit behandelt werden.

Was darf ein Kriegsgefangener behalten?

Die Kriegsgefangenen behalten ihre volle bürgerliche Rechtsfähigkeit, wie sie im Augenblick ihrer Gefangennahme bestand. Der Gewahrsamsstaat darf deren Aus- übung innerhalb oder ausserhalb seines Gebietes nur insofern einschränken, als es die Gefangenschaft erfordert.

Warum keine Bilder von Kriegsgefangenen?

Sie sind damit zum Werkzeug der feindlichen Kriegspropaganda gemacht worden; die Bilder und Auskünfte der Gefangenen sagten über das Kriegsgeschehen nichts aus und hatten deshalb mit zulässiger Berichterstattung nicht zu tun.

Wo war mein Opa in Kriegsgefangenschaft?

Erste Anfrage beim Bundesarchiv (ehemals Deutsche Dienststelle – WASt) stellen. Dafür ist ein Benutzungsantrag und ein Rechercheauftrag beim Bundesarchiv auszufüllen. Gib dabei mindestens den Namen und das Geburtsdatum des Gesuchten an. Idealerweise wendest Du Dich zuerst an die Abteilung PA des Bundesarchivs.

Was passiert mit gefallenen Soldaten?

Für Gefallene wird auf Grabsteinen, etwa auf Kriegsgräberstätten, vor dem Todesdatum an Stelle des (christlichen) Zeichens „†“ ein Eisernes Kreuz gesetzt, auf Familiengräbern auch zur Erinnerung, wenn der Gefallene nicht im Grab ruht.

Wie lange war man in russischer Gefangenschaft?

Insgesamt waren zwischen 1941 und 1945 etwa 3,6 Millionen deutsche und österreichische Wehrmachtsangehörige in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Zwei Millionen kehrten in die Heimat zurück, 1,3 Millionen starben in der Gefangenschaft.

Sind deutsche Kriegsgefangene in Russland geblieben?

Die letzten Soldaten aus westlicher Gefangenschaft kehrten 1948 zurück. Die Sowjetunion entließ 1949 etwa eine halbe Million Gefangene, doch auch nach 1950 blieben 28.711 Männer in der Sowjetunion. Circa 1,3 Millionen Deutsche galten 1950 als vermisst, im Westen waren es 100.000.

Wie wurden amerikanische Kriegsgefangene behandelt?

Was die Kriegsgefangenen in den US-Lagern erwartete, das war seit 1929 mit der Genfer Konvention geregelt. Die schrieb vor, dass Gefangene menschlich zu behandeln sind: Sie dürfen nicht bedroht, beleidigt oder misshandelt werden.

Wer kam in russische Gefangenschaft?

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren etwa zweieinhalb bis drei Millionen deutsche Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft. Die ersten von ihnen wurden in den Nachkriegsmonaten entlassen. Der Strom der Rückkehrer nahm aber stetig zu, zentrale Aufnahmestellen wurden gebraucht.

Wo waren die russischen Kriegsgefangenenlager?

Das Kriegsgefangenenlager 126 Nikolajew war ein Lager der UdSSR für Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Es bestand von 1943 bis 1948 und wurde danach in Nikolajew als Lagerabteilung 7 des Lagers 159 – Odessa – weitergeführt.

Was passiert mit Kriegsgefangenen in der Ukraine?

Insgesamt hätten sich 193 Kriegsgefangene in dem Lager aufgehalten, hieß es. Mit Stand Samstagmorgen seien 48 ukrainische Gefangene tot geborgen worden, teilte das Ministerium mit. Zwei weitere seien auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Wie erfahre ich was mein Vater im Krieg gemacht hat?

Personenbezogene Unterlagen militärischer Herkunft werden in verschiedenen Abteilungen des Bundesarchivs verwahrt: Bei der Abteilung Militärarchiv (MA) in Freiburg, bei der Abteilung Personenbezogene Auskünfte (PA) in Berlin-Reinickendorf (früher Deutsche Dienststelle-WASt) und bei der Abteilung Bereitstellung (BE) in ...

Wie kann ich erfahren wo mein Vater im Krieg war?

falls Du wissen möchtest wo Dein Vater in Kriegsgefangenschaft war, kannst Du beim Deutschen Roten Kreuz, Abt. Suchdienst einen Suchantrag stellen.

Wie findet man gefallene Soldaten?

Der DRK-Suchdienst kann Sie bei der Suche und Schicksalsklärung der Vermissten des Zweiten Weltkriegs unterstützen.
  1. Wehrmachtsvermisste und Zivilverschollene,
  2. Kriegsgefangene und Zivilinternierte,
  3. Kinder, die von ihren Familien getrennt worden sind,

Was steht in der Genfer Konvention?

Am 22. August 1864 wurde das erste Genfer Abkommen verabschiedet – als erster völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz von Verwundeten, die Neutralität des Sanitätspersonals und das Rote Kreuz als Schutzzeichen zum Gegenstand hat.

Was passiert mit Kriegsgefangenen nach dem Krieg?

Insgesamt starben zwischen 140.000 und 500.000 sowjetische Kriegsgefangene in Konzentrationslagern, die meisten davon wurden erschossen oder vergast. Von den 5,7 Millionen sowjetischen Soldaten, welche sich in deutscher Gefangenschaft befanden, überlebten 3,3 Millionen den Krieg nicht, was 57 % entspricht.

Was darf man im Krieg angreifen?

Erlaubte Kriege

Das Kriegsrecht erlaubt dem angegriffenen Staat, sich zu wehren und sich zu verteidigen ("Verteidigungskrieg). Wenn ein Staat einem anderen Staat mit Krieg droht, kann es sein, dass der bedrohte Staat dann einen Krieg beginnt. Das nennt man "Präventivkrieg".

Sind Söldner legal?

In Deutschland ist es strafbar, deutsche Staatsangehörige „zugunsten einer ausländischen Macht“ „zum Wehrdienst in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung“ anzuwerben (§ 109h StGB).

Was passiert mit Soldaten aus Mariupol?

Das riesige Gelände mit zahlreichen Tunneln und Bunkern war letzter Rückzugsort für ukrainische Einheiten in der belagerten Hafenstadt Mariupol gewesen. Ende Mai hatten sich insgesamt mehr als 2400 ukrainische Kämpfer ergeben. Mehr als 1000 von ihnen sind mittlerweile nach Russland gebracht worden.

Was gibt es für Kriegsverbrechen?

Beispiele für Kriegsverbrechen sind die gezielte Tötung von Zivilisten, die Zerstörung von Wasser- und Elektrizitätswerken, das Aushungern der Zivilbevölkerung, die Behinderung humanitärer Hilfe, Flächenbombardements, Angriff und Bombardierung unverteidigter Städte, der Einsatz biologischer, atomarer oder chemischer ...