Zum Inhalt springen

Wie wird Reet geerntet?

Gefragt von: Uwe Mohr  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (63 sternebewertungen)

Früher - wie auch heute - benutzt man für die Ernte Sicheln oder Sensen. Ein geübter Reetschneider kann zwischen 15 und 20 Bund pro Stunde ernten und binden. Heutzutage werden überwiegend Maschinen zur Reeternte verwendet. Mit dem Motorbalkenmäher kann das Schilf in Reihen und zu zweit gemäht werden.

Wann wird in der Regel Reet geerntet?

Winterzeit ist Erntezeit

Da der Boden, wo solches wächst, gewöhnlich voll Wasser ist, erwartet man den Winter, und schneidet es alsdenn ab, wenn es gefroren hat.

Wo wird Reet geerntet?

Das Reet, das momentan am häufigsten verwendet wird, stammt aus der Ukraine, Russland und Westungarn.

Wo kommt Reet her?

Verbreitet ist das Reet in Europa, Asien und auch Afrika. 50% aller Reetimporte stammen aus Rumänien, der Ukraine und Ungarn. Weitere 10% kommen aus der Türkei und China. Allerdings befürchtete man bei diesem Reet Pilzbefall und andere Schädlinge.

Wie funktioniert ein Reetdach?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Reet: Ernten, wo andere nicht hinkommen | Die Nordreportage | NDR Doku

40 verwandte Fragen gefunden

Warum ist Reet Sondermüll?

Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird.

Warum hat ein Reetdach keine Regenrinne?

Reetdächer haben als konstruktiven Bautenschutz einen großen Dachüberstand (Traufüberstand) von mindestens 50 cm, da keine Regenrinne das Wasser abführt, tropft es in ausreichendem Abstand zum Mauerwerk ab und versickert in einem Kiesbett oder wird durch eine Rinne abgeführt.

Warum gibt es im Norden Reetdächer?

Erster Vorteil eines Reetdaches – Regen-und Schneesicherheit

Ein Dach muss vor allem dicht sein und die Bewohner des Hauses vor dem Eindringen von Wasser schützen. Wenn Sie sich ein Reetdach decken lassen, wird Ihnen der Profi garantieren können, dass es regensicher ist.

Warum ist ein Reetdach wasserdicht?

Das in den Pflanzen enthaltene Silizium sorgt dafür, dass ein Reetdach wasserabweisend ist darüber hinaus auch noch schwer entflammbar. Reet ist widerstandsfähig und belastbar. Das Naturmaterial ist aufgrund der biologischen Konstruktion der Halme sehr belastbar und elastisch.

Was ist teurer Reetdach oder Ziegel?

Wer in Besitz eines Hauses mit Reetdach ist, weiß auch, dass dieser deutlich teurer ist, aus dem einfachen Grund, da hier das Brandrisiko um einiges höher ist als beispielsweise bei einem Ziegeldach.

Welche Vorteile hat ein Reetdach?

Reetdächer sind nicht nur besonders chic und wohnlich, sie isolieren auch besonders gut. Das heißt für Sie: weniger Wärmeverlust im Winter und weniger Aufheizen im Sommer. Reetdächer sind extrem sturmsicher, regensicher, schneedicht und frostbeständig.

Wie wird Reet angebaut?

Nach dem Schneiden des Schilfs werden die die Erntebunde im Freien zu Pyramiden aufgestellt. Regen kann so ablaufen und der Wind kann die Reetbunde trocknen. Nach der Trockenphase wird das Reet bündelweise aufgenommen, ausgeschüttelt, ausgekämmt und so von Blättern, Pflanzenresten und zu kurzen Halmen gesäubert.

Was kostet es ein Reetdach neu zu decken?

Die Reetdach Kosten liegen zwischen 80 und 130 Euro je Quadratmeter Dachfläche. Möchten Sie zudem noch eine Dämmung anbringt, steigt der Preis, dann kostet der Quadratmeter eher 160 Euro statt 80 Euro. Ein komplettes Reetdach kostet zwischen 25.000 und 40.000 Euro.

Welches Reet ist das beste?

Bei der Beurteilung von Reet können Laboruntersuchungen jedoch nicht jahrzehntelange Erfahrung ersetzen. Der Experte spürt die Unterschiede schon, wenn er die Halme durch die Hände gleiten lässt. Das beste Reet glänzt durch seine wasserabweisende Schicht, ist gerade gewachsen, hart am Stoppel und trotzdem biegsam.

Können Reetdächer brennen?

Stichwort Reetdachhausbrände – für Feuerwehren eine besondere Aufgabe in der Brandbekämpfung. Reetdachbrände führen in den meisten Fällen zum Totalverlust des Gebäudes. Die Feuerwehr muss sich fast immer auf den Schutz anderer Gebäude beschränken.

Ist Reet Stroh?

Reet ist eine Schilfpflanze, die mit dem Getreide wie z.B. Hafer, Roggen, Weizen und Gerste verwandt ist. Heute sind Reetdächer etwas Besonderes, da die Eindeckung zeit- und arbeitsintensiv ist. Als Stroh werden gedroschene und trockene Halme von Getreidepflanzen bezeichnet.

Wie alt kann ein Reetdach werden?

Die Lebensdauer eines Reetdaches beträgt in der Regel zwischen 25 und 40 Jahre und kann in Einzelfällen sogar deutlich höher liegen. Die Lebensdauer eines Reetdaches hängt wesentlich von planerischen und bautechnischen Details des Gebäudes, der sorgfältigen handwerklichen Ausführung und dem verwendeten Material ab.

Wie pflegt man ein Reetdach?

Die Entmoosung sollte bei Trockenheit, ebenfalls mit einer feinen Harke oder einem Laubbesen, durchgeführt werden. Denn im trockenen Zustand lösen sich Moos und anderer Schmutz besser vom Reet. Außerdem sollte im Anschluss an die Reinigung das Reetdach wieder mit einem Klopfbrett festgeklopft werden.

Ist ein Reetdach teurer in der Versicherung?

Was kostet ein Reetdach in der Versicherung? Das ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Da ein Reetdach schneller entflammbar ist, als massive Dächer, ist hier auch die Wohngebäudeversicherung meist teurer. Das ist auch logisch, weil die Kosten schnell in astronomische Summen steigen.

Wie lange dauert es ein Reetdach zu decken?

Für den kompletten Ab- und Neuaufbau eines Daches inklusive Ständerwerk und Anschlüssen benötigt ein Fachbetrieb je nach Dachgröße und Ausführung üblicherweise zwischen einer und drei Wochen. Die genaue Dauer der Dachsanierung hängt von der Art der Schäden und vom Umfang der erforderlichen Arbeiten ab.

Was kostet ein Bund Reet?

Man berechnet für einen Quadratmeter Reetdach, pro Mann eine Stunde Arbeitszeit. Es werden ungefähr 12 Bund Reet zu einem Preis von ca. 3,40 € verwendet. Dies erklärt auch den hohen Preis eines Reetdaches, doch die Vorteile überwiegen.

Wie oft muss ein Reetdach neu gedeckt werden?

Strohdächer, die in England noch verbreitet sind, müssen nach 15-20 Jahren erneuert werden. Reetdächer halten 25-40 Jahre, wenn z.B. das Dach nach einem Regenguss zügig trocknen kann.

Wo gibt es die meisten reetdachhäuser?

Es gibt einen plausiblen Grund, weshalb die meisten Reetdachhäuser in der Nähe zur Ostsee erbaut wurden. Häuslebauer von damals bedienten sich am an Ufern sowie der sumpfigen Umgebung wachsenden Schilf, das getrocknet und zu Bündeln verpackt wurde.

Welche Tiere leben im Reetdach?

Moose und Flechten verschiedener Arten gehören zum Reetdach. Ihre Ansiedlung auf diesem Substrat läßt sich in unserem feuchten Meeresklima gar nicht verhindern, wenn man es denn wollte.

Wie wird ein Reetdach gedeckt?

Es gibt drei verschiedene Arten ein Weichdach zu decken. Man unterscheidet zwischen gebundenen, geschraubten und genähten Deckungen.

Vorheriger Artikel
Sind Bären Kannibalen?
Nächster Artikel
Warum Ehebett?