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Wie wird jemand ins Koma versetzt?

Gefragt von: Ursula Huber  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Bei einem künstlichen Koma versetzt der Arzt den Körper mit Hilfe von sedierenden und schmerzstillenden Medikamenten in eine Langzeitnarkose. Dies geschieht, um ihn beispielsweise nach einem schweren Verkehrsunfall oder einem komplizierten Schlaganfalls zu unterstützen.

Wie wird ein Patient ins künstliche Koma versetzt?

Das künstliche Koma

Hierbei wird der Patient durch eine Kombination von Schlafmitteln (Narkotika) und Schmerzmitteln (Opioide) in eine Art Tiefschlaf versetzt. In diesem Narkose genannten Zustand ist das Bewusstsein vorübergehend ausgeschaltet sowie die Schmerzempfindung unterdrückt.

Was nimmt man wahr wenn man im Koma liegt?

"Inzwischen ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Komapatienten taktile und andere Reize wahrnehmen, verarbeiten und unter anderem mit einer Herzfrequenzänderung beantworten", sagt Zieger.

Wie lange kann ein Mensch im Koma liegen?

Im oberbayerischen Bad Aibling ist im vergangenen Jahr eine Frau wieder zu Bewusstsein gekommen, die 27 Jahre lang im Wachkoma lag.

Wie gefährlich ist das künstliche Koma?

Gefahren und Nebenwirkungen eines künstlichen Komas sind nach Ansicht der Fachleute gering. Das größte Risiko besteht darin, dass beim Erwachen nicht alle Grundfunktionen des Körpers wieder störungsfrei anlaufen.

"Künstliches Koma" rbb Praxis in der Intensivstation des Krankenhauses Bethel Berlin

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Wie lange kann man ohne Schäden im künstlichen Koma liegen?

Prinzipiell beträgt die Dauer wenige Stunden, aber bei Bedarf auch mehrere Monate. Meist wird der genaue Zeitraum während des Komas selbst entschieden.

Hat man Stuhlgang wenn man im Koma liegt?

Patienten in einem Wachkoma haben keine Kontrolle über die Blasenentleerung und den Stuhlgang (sie sind inkontinent).

Was erlebt man im Koma?

Ein Mensch im Koma lässt sich nicht mehr aufwecken und reagiert nur sehr eingeschränkt bis gar nicht mehr auf äußere Reize wie Licht oder Schmerz. Im tiefen Koma bleiben die Augen fast immer geschlossen. Ein Koma ist die schwerste Form einer Bewusstseinsstörung.

Was träumt man im Koma?

Während des künstlichen Komas haben die meisten der Patienten dramatische Albträume, die meist tiefgreifende Spuren hinterlassen.

Wie wahrscheinlich ist es aus dem Koma zu erwachen?

Grundsätzlich ist ein Aufwachen aus einem Koma nicht wahrscheinlich, aber möglich – immer wieder gibt es Fälle von Menschen, die nach einem Koma wieder aufgewacht sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Ausmaß der Gehirnschädigung.

Kann man alles hören wenn man im Koma liegt?

Ob sie in dieser Zeit etwas fühlte oder hörte, ist ungewiss. Dass Komapatienten etwas wahrnehmen können, haben jetzt deutsche Forscher an einer Patientin nachgewiesen - und Hoffnungen geweckt.

Wie lange im Koma überleben?

Patienten im Wachkoma können viele Jahre überleben. Immer wieder mal werden in den Nachrichten Fälle erwähnt, wo jemand aus dem Koma / Wachkoma wieder erwacht ist. Wie lange ein Koma anhält kann nicht vorher gesagt werden.

Kann man im Koma selbstständig atmen?

Da das Gehirn viele lebenswichtige Funktionen steuert, kann der hirntote Patient nicht mehr selbstständig atmen. Eine künstliche Beatmung kann dafür sorgen, dass der Blutkreislauf die Organe versorgt.

Was spürt man im künstlichen Koma?

Dabei nehmen die Patienten wieder zunehmend mehr Dinge aus ihrer Umgebung wahr. Nach dem Wachwerden braucht der Körper eine Weile, bis er die Medikamente abgebaut hat. Daher haben viele Patienten nach einem künstlichen Koma Entzugserscheinungen wie starkes Schwitzen, Kreislaufbeschwerden oder Verwirrtheit.

Wird man wenn man im Koma ist gewaschen?

Moecke: „Ein Intensiv-Patient muss intensiv gepflegt, also z. B. gewaschen und rasiert, werden. Außerdem wird er mehrmals täglich umgelagert, damit er sich nicht wund liegt.

Kann man nach dem Koma reden?

Bei schweren Schädelverletzungen verbessert das künstliche Koma oft die Überlebenschance des Patienten. Ist ein Mensch bewusstlos, ist seine Wahrnehmung ausgeschaltet. Schmerzen und Ängste nimmt er nicht wahr. Eine Kommunikation ist nicht mehr möglich.

Wie wird man aus dem Koma geholt?

Das Aufwachen wird erst eingeleitet, wenn der gefährliche Zustand der Akutphase unter Kontrolle ist. Mit kurzen Narkoseunterbrechungen – dem sogenannten neurologischen Fenster – wird überprüft, ob der Patient auf Außenreize reagiert und seine Bewegungen steuern kann.

Wie heißt künstliches Koma?

„Künstliches Koma“, „künstlicher Tiefschlaf“

Treffender sind die Begriffe Sedierung oder Langzeit-Narkose.

Was kommt nach der Intensivstation?

Hat sich der Patient soweit stabilisiert, dass er keiner Intensivbehandlung mehr bedarf, wird er meistens auf eine Regelpflegestation verlegt. Dort wird er weiter gepflegt und behandelt. In manchen Fällen wird der Patient in eine Spezialklinik oder eine Rehabilitationseinrichtung überwiesen.

Ist man im Koma Hirntod?

Das Koma kann vorübergehender Natur sein. Deshalb ist ein tiefes Koma nur ein Anzeichen für den Hirntod, ist aber nicht mit ihm gleichzusetzen. Weitere Untersuchungen müssen den Hirntod sicher bestätigen. Die Fachärztinnen und -ärzte überprüfen, ob der Hirnstamm noch funktionsfähig ist.

Was bedeutet im Koma zu sein?

Der Begriff Koma bezeichnet einen Zustand der tiefen Bewusstlosigkeit, aus der der Patient nicht geweckt werden kann und bei der die Augen geschlossen bleiben.

Wie lange zahlt die Krankenkasse bei komapatienten?

Rz. 207. Fällt die versicherte Person infolge eines Unfalls in ein Koma, werden für die Zeit dieses Zustands, längstens jedoch für die Dauer von 10 Wochen, wöchentlich 100 EUR gezahlt. Darüber hinaus werden zusätzlich 100 EUR für die erste Woche nach dem Aufwachen gewährt.

Wann werden die lebenserhaltende Geräte abschalten?

Diese Unterscheidung wurde durch den Bundesgerichtshof verdeutlicht: Ärzte und Pfleger dürfen lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen, wenn dies dem Wunsch des Patienten entspricht.

Was ist wenn man im Koma liegt und seine Tage bekommt?

Da die Körperfunktionen aber auch während eines komatösen Zustandes weiterlaufen, ist auch die Periode während des Komas möglich. Bei einigen kann sich diese aber verschieben, da der Körper etwas mehr Stress ausgesetzt ist. Generell ist es aber weiterhin möglich.

Wie entleeren komapatienten ihren Darm?

Bei liegenden Patienten erfolgt die Darmentleerung vorzugsweise in linker Seitenlage; nur wenn dies nicht möglich ist, wird sie in rechter Seiten- bzw. Bauchlage durchgeführt. Keine Bettschüsseln verwenden, da die Gefahr von Druckstellen besteht. Beim mobilen Patient findet die Defäkation auf dem Duschrollstuhl bzw.