Zum Inhalt springen

Wie wird Gülle angerechnet?

Gefragt von: Kathrin Naumann  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.7/5 (4 sternebewertungen)

Im Gegensatz zu Stickstoff werden die o. g. Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngern zu 100 % bei der Mineraldüngung angerechnet.

Wie Gülle anrechnen?

Bei Aufbringung auf Ackerland gilt dies ab Inkraftsetzung der Verordnung und bei Grünland ab 01.02.2025. Das bedeutet, dass die N-Verfügbarkeit bei Rindergülle und flüssigen Gärrückständen mit 60 % und bei Schweinegülle mit 70 % zu berücksichtigen ist.

Was bedeutet 30 60 Regel?

Was ist unter der 30:60 Regel zu verstehen? Die noch zulässige N-Düngung bis zum 1.Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps, Feldfutter und Wintergerste nach Getreidevorfrucht ist auf maximal 30 kg Ammonium-N (vorher 40) oder maximal 60 kg Gesamt-N/ha (vorher 80) begrenzt. Das gilt auch für mineralische Dünger.

Wann gilt Gülle als eingearbeitet?

Seit Anfang 2020 gelten für die Gülleausbringung neue Regeln. Die Breitverteilung auf dem Acker im Bestand ist verboten. Auf unbestelltem Ackerland muss die Gülle innerhalb von 4 Stunden eingearbeitet werden. In manchen Regionen, besonders den roten Gebieten wurde die Frist auf eine Stunde verringert.

Wie viel ist ein Kubikmeter Gülle wert?

Ersteres wird mit etwa 20 Euro/ha angesetzt. Transport und Ausbringen von 20 m³ Gülle oder Gärrest kostet dagegen rund 120 Euro/ha oder etwa 6 Euro/m³. Der Unterschied beträgt also rund 5 Euro/m³. Das ist beim Abgabepreis von Gülle auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Neue Düngeverordnung: Gülle richtig lagern | Unser Land | BR Fernsehen

23 verwandte Fragen gefunden

Was kostet Gülle abgeben?

Die Entsorgungskosten für Gülle liegen teilweise bei 15 €/m³ mit steigender Tendenz. Der Druck Mengen überregional zu verwerten wird immer größer.

Was kostet eine Tonne Gülle?

Anfang dieser Woche kostet eine Tonne Kalkammonsalpeter, einem Stickstoffdünger, laut dem Branchendienst "agrar heute" 755 Euro. Damit ist der Preis für eine Tonne innerhalb eines Monats um 120 Euro gestiegen. Bis Ende vergangenen Jahres war eine Tonne des Düngers noch für rund 200 Euro erhältlich.

Wie oft im Jahr dürfen Bauern Gülle fahren?

„Das Gülle-Problem ist gar nicht akut“, sagt Lind. Denn in der Regel würde nur ein Mal im Jahr – maximal zwei Mal – Gülle auf die Felder aufgebracht. „Die Gülle wird dann auch direkt in den Boden eingearbeitet.

Wie lange darf man am Samstag Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Wie lange darf man noch mit Prallteller Gülle fahren?

Landwirte dürfen Schwenkverteiler und Prallteller ab 2020 nicht mehr auf bestelltem Acker einsetzen. Das Gleiche gilt ab 2025 für Feldfutterbau und Grünland. Ab Februar 2020 sind Landwirte dazu verpflichtet, den Dünger im bestellten Ackerland mit Schleppschlauch, Schleppschuh oder Injektoren auszubringen.

Wie lange darf man im Herbst Gülle fahren?

Auf Ackerflächen, auf denen bis 15. Oktober keine Begrünung oder Winterung angebaut wird, dürfen im Zeitraum vom 15. Oktober bis 15. Februar keine stickstoffhältigen Düngemittel (Mineraldünger, Gülle, Biogasgülle, Gärrückstände, Jauche und nicht entwässerter Klärschlamm) ausgebracht werden.

Wann muss ich keine Düngebedarfsermittlung machen?

Ab einer P2O5-Bodenversorgung von ≥36 mg P2O5/100 g Boden (DL-Methode) gilt eine Fläche als „langjährig organisch gedüngt“ und darf somit im Herbst nicht gedüngt werden.

Wer ist von der Düngeverordnung befreit?

Die Regelung, dass mindestens der ermittelte Gehalt an Ammoniumstickstoff anzusetzen ist, bleibt bestehen. Vor Inkrafttreten erstellte Düngebedarfsermittlungen müssen nicht geändert werden. Betriebe unter 15 ha bleiben weiterhin von den Aufzeichnungspflichten (Nährstoffvergleich, Düngebedarfsermittlung) befreit.

Wie viel Gülle auf 1 ha?

Zur Vermeidung von Überdüngungen und Narbenschäden bei Rindergülle ist die Höchst- gabe pro Aufwuchs auf 20 bis 25 m³ zu begrenzen. Maximale Ausbringungsmengen auch auf leistungsfähigem Grünland von 50 bis 60 m³ Rindergülle (bzw. 40 m³ Schweinegülle) pro ha und Jahr nicht überschreiten.

Wie rechnet man eine Düngebedarfsermittlung?

So berechnen Sie die benötigten Summen:
  1. Summenbildungen.
  2. Summe DBE N (kg N/ha) = Summe der Spalte N-Düngebedarf (kg N/ha)
  3. Summe DBE N (kg N/Fläche) = Summe DBE N (kg N/ha) * Schlaggröße (ha)
  4. Summe aufgebrachtes Npflanzenverfügbar (kg N/ha) = Summe der Spalte Npflanzen-

Wie viel kg N pro ha?

Die betriebsbezogene 170 kg N/ha-Grenze ist die maximal aufbringbare Menge an Gesamtstickstoff, die je Hektar und Kalenderjahr im Durchschnitt der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Betriebs über organische und organisch-mineralische Düngemittel ausgebracht werden kann.

Ist güllen bei Regen erlaubt?

Gülle wird weggewaschen

Bei Trockenheit, zu starker Nässe, Bodenfrost oder Schneebelag ist das Güllen gemäss Gewässerschutzgesetzgebung verboten. Trocken sind zurzeit die meisten Böden, doch ein Gülleverbot wird erst erlassen, wenn Schwundrisse auftreten.

Was darf ein Landwirt nicht?

Rechtlich gilt: Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) schreibt zu bestimmten Zeiten Lärmgrenzwerte vor. Von 22 bis 6 Uhr herrscht Nachtruhe. An Sonn- und Feiertagen dürfen lärmintensive Arbeiten nicht ausgeführt werden. Samstag ist hingegen ein normaler Werktag.

Warum stinkt Gülle so?

Gülle setzt vornehmlich vier Gase frei: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.

Warum fahren Bauern nachts Gülle?

Die nächtlichen Aktivitäten der Landwirtinnen und Landwirte auf den Feldern haben gute Gründe. Insektenschutz ist einer davon. "Landwirte, die nachts auf dem Acker sind, machen nichts Verbotenes.

Wie lange darf Gülle auf dem Feld liegen?

Diese Düngung darf nur bis zum 1. Oktober aufgebracht werden. Ab Herbst 2021 wird der Gülleeinsatz auf Flächen in nitratsensiblen Gebieten im Herbst weiter eingeschränkt. Eine Güllegabe ist nach der Hauptfruchternte dann nur noch zu Zwischenfrüchten mit Futternutzung zulässig.

Warum darf man im Winter keine Gülle Ausbringen?

Unabhängig von den Sperrfristen gilt: Auf überschwemmten, wassergesättigten, gefrorenen oder schneebedeckten Böden ist das Aufbringen von stickstoff- oder phosphathaltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln untersagt.

Wie schwer ist ein m3 Gülle?

In der Literatur sind 1020-1030 kg/m3 angegeben.

Wohin mit zu viel Gülle?

In viehreichen Gebieten fällt oft zu viel Gülle an. Die überschüssige Gülle wird dann mit großen Tanklastzügen in Gebiete gefahren, wo sie verwertet werden kann. Gülle, ein Gemisch aus Kot und Urin, enthält wichtige Nährstoffe für Pflanzen und ist damit ein wertvoller Dünger.

Warum ist Dünger so teuer geworden?

Aufgrund der Corona-Krise gab es vergangenes Jahr weniger Transportkapazitäten – der Handel mit Dünger verteuerte sich. Steigende Düngerpreise schaffen aber auch Anreize, die Produktion auszuweiten. China ist beispielsweise ein großer Produzent von Harnstoff, der Grundlage für Stickstoffdünger.