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Wie wird ein Flachdach entwässert?

Gefragt von: Joachim Krug  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Bei Flachdächern erfolgt die Entwässerung in der Regel innenliegend; jede Teildachfläche wird über einen Dachablauf und einen Notablauf entwässert. Entwässerungsleitungen sollten möglichst senkrecht geführt werden und müssen gedämmt sein, da sie Wärmebrücken in der Dachkonstruktion darstellen.

Wie entwässert man ein Flachdach?

Die Entwässerung eines Flachdachs erfolgt entweder über innenliegende oder außenliegende Rohre. Die Regel bei Flachdächern ist die innenliegende Entwässerung, wobei die Entwässerungsleitungen möglichst senkrecht verlaufen sollten und gedämmt sein müssen. So werden Wärmebrücken vermieden.

Wie viel Wasser darf auf einem Flachdach stehen bleiben?

Die Regelungen rund ums Gefälle flacher Dächer sind seit Langem klar: zwei Prozent Gefälle in der Fläche, ein Prozent in der Kehle. Wenn überhaupt kein Wasser mehr auf dem Dach stehen bleiben soll, sind mindestens fünf Prozent Gefälle notwendig.

Wie viele Abläufe braucht ein Flachdach?

Es werden sechs Flachdachabläufe für die fachgerechte Entwässerung der Fläche benötigt, jedoch muss dazu das Abflussvermögen der verwendeten Rohrleitung beachtet werden (siehe hierzu Bild 26 aus DIN 1986-100 oder Tabelle 8 aus DIN EN 12056-3).

Wie funktioniert eine Dachentwässerung?

Das Prinzip der Unterdruckentwässerung funktioniert durch Sogwirkung innerhalb der Leitung. Ein Sog entsteht, wenn die Leitungen Vollfüllung (Füllungsgrad = 1,0) erreicht haben, und sich aufgrund des geodätischen Drucks eine geschlossene Wassersäule in der Rohrleitung bewegt.

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Wie bekomme ich Gefälle in ein Flachdach?

Bei Dächern, die als 0°-Dächer konstruiert sind, lässt sich künstlich ein Flachdach-Gefälle herstellen. Dies macht der Dachdecker, indem er zum Beispiel eine Gefälledämmung am Flachdach montiert. Das sind Dämmplatten zum Wärmeschutz, die auf dem Dach aufgebracht werden und das Mindestgefälle erzeugen.

Welche Neigung muss ein Flachdach haben?

Grundsätzlich werden alle Dächer mit einer Neigung bis maximal 10 Grad als Flachdächer bezeichnet. Auch die DIN 18531 („Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen“) fordert, dass für Flachdächer ein Mindestgefälle von 2 % geplant werden sollte.

Hat ein Flachdach eine Regenrinne?

Die Entwässerung eines Flachdachs erfolgt in der Regel innenliegend. Das bedeutet, in die Dachfläche ist ein Abfluss integriert, der als Gully auf dem Dach sichtbar ist. Im Gebäude wird das Wasser über ein Fallrohr in die Kanalisation geleitet.

Wie bekommt man ein Flachdach dicht?

Flachdach abdichten mit Bitumenbahnen

Bitumen ist witterungsbeständig, wasserdicht und gut zu verarbeiten. Bitumenbahnen rollst du mit einer Überlappung aus. Danach verklebst du sie mit flüssigem Bitumen. Abhängig von der Art der Bitumenbahn verschweißt du die Nahtstellen oder verwendest Kaltkleber.

Wie berechnet man Dachentwässerung?

Berechnung der Dachgrundfläche
  1. Größe der Dachgrundfläche: Länge (a) = 20 m. Breite (b) = 10 m.
  2. Die Grundfläche des Daches wäre in diesem Fall: a x b = 20 x 10 = 200 qm.
  3. Bei zwei Fallrohren wird die halbe Grundfläche angesetzt: a x b = 20 x (10/2) = 20 x 5 = 100 qm. Anbringen des Fallrohres.

Sind Sekuranten auf Flachdächern Pflicht?

Egal ob Steil- oder Flachdach - jede Arbeit auf einem Dach ist mit gewissen Risiken verbunden. Daher ist es in Deutschland Pflicht ab einer Fallhöhe von drei Metern zum Beispiel mit Anschlagpunkten, auch Sekuranten genannt, die Sicherheit der Arbeiter zu garantieren.

Wie lange hält eine Bitumenschweißbahn?

Bei sorgfältiger Verarbeitung der Bitumen- oder Kunststoffbahnen hält ein Flachdach im Normalfall 30-40 Jahre.

Wie hoch muss die Abdichtung geführt werden?

Die aufgeklebte Abdichtung sollte mind. 10 mm vor der Aufkantung enden. (7) Blechanschlüsse müssen mind. 150 mm über Oberfläche Belag hochgeführt werden.

Wann ist ein Notüberlauf notwendig?

Haben Balkone und Loggien eine geschlossene Brüstung, so muss zusätzlich zum Ablauf ein Notablauf oder ein Notüberlauf von mindestens 40 mm lichter Weite in der Brüstung vorhanden sein.

Wie ist der Aufbau eines flachdaches?

Das Flachdach zählt zu den ältesten Dachkonstruktionen in der Geschichte der Menschheit.
...
Konkret setzt sich ein Warmdach aus folgenden Schichten zusammen:
  1. Untergrund (Gebäudedecke)
  2. Gefälleestrich (Gefällebeton)
  3. Voranstrich.
  4. Dampfsperre.
  5. Dämmung.
  6. Ausgleichsschicht.
  7. Dachabdichtung (z.B. Bitumen)

Was ist eine Freispiegelentwässerung?

Bei der Freispiegelentwässerung gelangt das Wasser über mehrere Fallleitungen in eine im Gefälle verlegte Grundleitung, über die es abgeleitet wird. Der Abfluss des Regenwassers erfolgt dabei über die physikalische Gesetzmäßigkeit der Schwerkraft.

Wie oft muss ein Flachdach erneuert werden?

Als Richtwert sollte man eine Nutzungsdauer von ca. 18-25 Jahren bei fachgerechter Ausführung und regelmäßiger Wartung durch einen Spezialisten für ein Flachdach mit den heutigen Möglichkeiten erwarten können.

Sind Bitumenbahnen wasserdicht?

Bitumen ist wasserdicht und gut zu verarbeiten. Die obere Deckschicht der Bitumenbahn ist meist mit einer Gesteinskörnung als weiterer Schutzschicht bestreut. Je nach Gesteinskörnung sind auch unterschiedliche Farben der Oberfläche möglich. Bitumenbahnen sind preisgünstig, formstabil und langlebig.

Was ist die beste Dachabdichtung?

Die Flachdachabdichtung mit Bitumen ist die klassische Abdichtungsart für Dächer ohne oder mit geringer Neigung. Durch seine Dicke ist dieses Abdichtungsmaterial sehr unempfindlich gegenüber äußeren Einwirkungen wie zum Beispiel kratzendem Eis.

Wie viele Gullys Flachdach?

Die einfachste einteilige Ausführung besteht aus dem Ablaufkörper mit senkrecht oder waagerecht anschließendem Abflussrohr sowie dem Anschlussflansch. Für Flachdächer mit Wärmedämmung werden aber meist zweiteilige Gullys eingesetzt.

Was ist eine Kaskadenentwässerung?

Nach DIN 1986-100, Pkt. 6.3.3 bedeutet Kaskadenentwässerung: Das Regenwasser wird von höheren Dachflächen offen oder geschlossen über tiefer liegende Dachflächen weitergeleitet. Eine geschlossene Weiterleitung (z.B. mit Hilfe der SitaAttika Kaskade) stellt kein Problem dar.

Wie viel Gefälle damit Wasser abläuft?

Glas bleibt auf einer zwei Prozent geneigten Glasfläche Wasser in dicken Tropfen stehen. Da Abdichtungsstoffe sicher eine rauere Oberfläche als Glas aufweisen, wird Wasser ein deutlich höheres Gefälle als zwei Prozent benötigen, um abzulaufen zu können.

Wie viel Grad darf ein Flachdach haben?

Flachdächer sind definiert als Dächer mit einer geringen Neigung zwischen 2 Grad und circa 10 Grad. Ab einer Dachneigung von über 10 Grad spricht man von flachgeneigten Dächern und Steildächern.

Welche Balkenstärke für ein Flachdach?

Reguläre Dachbalken (bei Verwendung eines Flachdaches)

Für eine Breite von 4 Metern benötigen Sie Balken mit einer Stärke von 20 cm.