Zum Inhalt springen

Wie wird die Vaterschaft eines Kindes unverheirateter Eltern festgestellt?

Gefragt von: Heidemarie Schuler  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
sternezahl: 4.9/5 (55 sternebewertungen)

Ist eine Mutter unverheiratet, kann durch eine Vaterschaftsfeststellung geklärt werden, wer der Vater des Kindes ist: entweder durch eine freiwillige Anerkennung der Vaterschaft oder durch ein gerichtliches Verfahren.

Wie stellt man die Vaterschaft fest?

Den Antrag auf Feststellung der Vaterschaft müssen Sie schriftlich beim zuständigen Familiengericht (Amtsgericht) einreichen. Zuständig ist das Familiengericht, in dessen Bezirk sich das Kind gewöhnlich aufhält. Der Vaterschaftsnachweis wird normalerweise durch ein Abstammungsgutachten geführt.

Wie wird der Vater eines nichtehelichen Kindes festgestellt?

3.2. Vaterschaftsfeststellung durch das Familiengericht. Hat der vermeintliche Vater Zweifel an seiner Vaterschaft und erkennt sie deshalb nicht an, bleibt nur die gerichtliche Feststellung (§ 1592, § 1600d BGB). Klagen dürfen hier das Kind – gleich ob minder- oder volljährig – oder die Mutter.

Wird Vaterschaft automatisch anerkannt?

Wird der Ehemann automatisch als Vater eingetragen? Ja! Als Vater eingetragen wird immer derjenige, der zum Zeitpunkt der Geburt rechtskräftig mit der Mutter verheiratet ist, dessen Vaterschaft anerkannt oder gerichtlich festgestellt wurde.

Wie viel kostet eine Vaterschaftsfeststellung?

Was kostet die Klage? Die Kosten für eine Vaterschaftsklage zur Feststellung der Vaterschaft hängen gemäß § 47 Familiengerichtskostengesetz vom Verfahrenswert ab. Dieser liegt bei Familiensachen zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Knapp die Hälfte der Kosten fällt für den gerichtlich angeordneten Vaterschaftstest an.

Eltern - wer ist Vater, wer ist Mutter eines Kindes?

38 verwandte Fragen gefunden

Wer trägt die Kosten bei vaterschaftsanerkennung?

„Kosten sind vom Vater alleine zu tragen“

25.11.2010 – 16 UF 1411/10, FamRZ 2011, 923, 924 und OLG Stuttgart, Beschl. v. 06.06.2012 – 15 WF 119/12, DRsp-Nr. 2013/23580).

Wer muss Vaterschaft beweisen?

Gemäß § 1598 BGB können sowohl der Vater als auch die Mutter oder das Kind einen solchen Vaterschaftstest verlangen und die Einwilligung der anderen Beteiligten einfordern. Nicht zum Kreis der Personen, die einen DNA-Test dulden müssen gehört jedoch der mutmaßlich leibliche Vater.

Kann ich als Mutter die Vaterschaftsanerkennung verweigern?

Vaterschaft anerkennen: Mutter stimmt nicht zu

Verweigert die Mutter die Anerkennung der Vaterschaft, bleibt dem Vater nur die Möglichkeit, einen Antrag im Rahmen einer Klage zur Vaterschaftsfeststellung beim Familiengericht zu stellen.

Wann wird der Vater in die Geburtsurkunde eingetragen?

Anerkennung der Vaterschaft

Wird die Vaterschaft schon vor der Beurkundung der Geburt des Kindes anerkannt, können sofort Urkunden ausgestellt werden, die beide Elternteile enthalten. Ist die Vaterschaft bei Beurkundung der Geburt noch nicht anerkannt, wird nur die Mutter in die Urkunde eingetragen.

Kann ein anderer Mann die Vaterschaft anerkennen?

Die Vaterschaft für ein Kind kann in Deutschland prinzipiell jeder Mann gemeinsam mit der Mutter des Kindes anerkennen. Auch wenn er nicht wirklich biologischer Vater des Kindes ist.

Welche Rechte hat ein nicht verheirateter Vater?

Die Rechte für unverheiratete Väter umfassen in jedem Fall das Umgangsrecht. Die Rechte unverheirateter Väter erstrecken sich jedoch auch auf das Umgangsrecht. Dieses sichert sowohl das Recht des Kindes auf Kontakt zum Vater als auch des Vaters auf Kontakt zum Kind.

Wie lange muss ein Vater für ein uneheliches Kind zahlen?

Unterhalt des Kindes und der Kindesmutter

Auch die Mutter hat gegen den Vater einen Anspruch auf Unterhalt mindestens bis das Kind das dritte Lebensjahr vollendet hat. Zum Unterhalt verpflichtet ist der biologische Vater.

Wie nennt man Kinder deren Eltern nicht verheiratet sind?

Unehelichkeit, Nichtehelichkeit oder Außerehelichkeit bezeichnet rechtlich die Geburtssituation eines Kindes außerhalb einer bestehenden Ehe, wenn also die leibliche Mutter und der biologische Vater nicht miteinander verheiratet sind; sie wurde früher auch Illegitimität genannt und galt als Ehrenmakel.

Kann man beim Jugendamt einen Vaterschaftstest machen?

Ein Vaterschaftstest kann vom Jugendamt verlangt werden. Dies passiert dann, wenn nach der Geburt eines Kindes kein rechtlicher Vater durch die Mutter benannt werden kann und kein Mann sich als Vater anerkennen lässt.

Kann das Gericht einen Vaterschaftstest anordnen?

Möchten Sie aber trotzdem dringend die Vaterschaft feststellen lassen, müssen Sie einen Antrag auf ein Abstammungsgutachten beim Familiengericht stellen. Das Familiengericht kann dann einen Vaterschaftstest anordnen und die Durchführung sogar polizeilich durchsetzen.

Wann nach der Geburt muss der Vater eingetragen werden?

Wann kann ich eine Vaterschaftsanerkennung abgeben? Sie können die Vaterschaftsanerkennung schon vor der Geburt abgeben. Das hat den Vorteil, dass Sie in die Geburtsurkunde Ihres Kindes eingetragen werden. Geben Sie die Vaterschaftsanerkennung nach der Geburt ab, muss eine neue Geburtsurkunde ausgestellt werden.

Wann gilt man als Vater?

Vater eines Kindes ist laut Gesetz der Mann, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist.

Wann zählt man als Vater?

Gemäß § 1592 Nr. 1 BGB ist der Vater eines Kindes der Mann, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter des Kindes verheiratet ist. Diese sogenannte rechtliche Vaterschaft besteht also unabhängig davon, ob der Mann auch der Erzeuger des Kindes ist.

Wer muss sich um die Vaterschaftsanerkennung kümmern?

Für die Vaterschaftsanerkennung ist nach § 1597 BGB eine öffentliche Beurkundung notwendig. Das bedeutet, dass es mit dem Ausfüllen eines Formulars nicht einfach getan ist. Sie müssen persönlich – bestenfalls gemeinsam mit der Mutter des Kindes – zu einer dafür zuständigen Stelle gehen, beispielsweise zum Standesamt.

Wer muss den Vaterschaftstest bezahlen?

Der Auftraggeber selbst zahlt den privaten Vaterschaftstest. Kosten kann ein einfacher Test ohne amtliches Gutachten etwa 100 Euro. Für einen Vaterschaftstest, der in einem speziellen Labor mit Qualitätssicherung (nach DIN EN ISO/IEC 17025) durchgeführt wird, bezahlt man mehrere hundert Euro.

Wer bekommt das Ergebnis vom Vaterschaftstest?

Das Labor, welches die DNA-Untersuchung durchführt, erhält im Anschluss die Proben sowie die Unterlagen inklusive der Einwilligungen der Beteiligten. Das Ergebnis wird dann den beteiligten Personen zugestellt.

Wie lange dauert das Ergebnis vom Vaterschaftstest?

Wie lange dauert die Analyse? Sie dauert 2 Werktage – das Ergebnis erhalten Sie max. 3 Tage nach Probeneingang. Das Resultat wird Ihnen auf Wunsch schon vorab telefonisch mitgeteilt, ein schriftliches Gutachten erhalten Sie dann persönlich oder gerne auf dem Postweg.

Was müssen nicht verheiratete Eltern beachten?

Wenn Eltern nicht miteinander verheiratet sind, erhält zunächst die Mutter das alleinige Sorgerecht. Wenn das gemeinsame Sorgerecht gewünscht ist, muss der Mann zunächst die Vaterschaft offiziell anerkennen. Im Anschluss daran können Eltern vor dem Jugendamt den Wunsch nach dem gemeinsamen Sorgerecht äußern.

Welchen Nachnamen bekommt das Kind bei Unverheirateten?

Bei nichtverheirateten Eltern ist grundsätzlich zum Zeitpunkt der Geburt nur die Mutter sorgeberechtigt. Deswegen erhält das Kind den Namen der Mutter. Die nicht miteinander verheirateten Eltern können aber das gemeinsame Sorgerecht erhalten, indem sie eine sogenannte Sorgerechtserklärung abgeben.

Wer entscheidet über Nachnamen des Kindes?

Wenn Sie das alleinige Sorgerecht innehaben, erhält Ihr Kind automatisch Ihren Familiennamen. Sie können sich jedoch auch gemeinsam für den Namen des anderen, nicht sorgeberechtigten Elternteils entscheiden. Hierfür brauchen Sie dessen Einwilligung.