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Wie wird die Altersteilzeit im öffentlichen Dienst berechnet?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Renata Schüler  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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§ 7 Abs. 1 oder 2 TV FlexAZ zustehende Entgelt wird um 20 % aufgestockt (Entgeltaufstockung). Dies wird vielfach dahingehend missverstanden, dass das Entgelt für die Altersteilzeitarbeit ca. 70 % des bisherigen Vollzeitentgelts beträgt.

Wie lange Altersteilzeit im öffentlichen Dienst?

Das Altersteilzeitarbeitsverhältnis wird für 5 Jahre vereinbart. Der Beschäftigte arbeitet zunächst 2½ Jahre weiterhin in dem bisherigen Arbeitszeitumfang und wird anschließend für weitere 2½ Jahre zum Ausgleich für die vorgeleistete Mehrarbeit von der Arbeitsleistung freigestellt.

Wie berechnet sich die Altersteilzeit?

Grundsätzliches. Bei Altersteilzeit stockt der Arbeitgeber das Teilzeitnetto um 20% des Teilzeitbruttos auf. Der Maximalbetrag der Aufstockung darf 20% der Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung nicht übersteigen. Diese Aufstockungsbeträge sind steuerfrei, aber unterliegen dem Progressionsvorbehalt.

Wie hoch ist der Aufstockungsbetrag bei Altersteilzeit im öffentlichen Dienst?

Das Gesetz sieht eine Mindestaufstockung um 20 Prozent des Entgelts in der Altersteilzeit vor. In den allermeisten Fällen werden in Tarifverträgen bzw. Betriebsvereinbarungen jedoch höhere Aufstockungsleistungen vereinbart.

Wie funktioniert die Altersteilzeit im öffentlichen Dienst?

Beschäftigte im öffentlichen Dienst können im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber ab Vollendung des 55. Lebensjahres in Altersteilzeit gehen. Mit Vollendung des 60. Lebensjahres besteht darüber hinaus ein tarifvertraglicher Anspruch auf Al- tersteilzeit.

So funktioniert die Altersteilzeit

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Was ist besser Altersteilzeit oder Rente mit 63?

Für die künftige Rentenhöhe erweist sich die Altersteilzeit ebenfalls als vorteilhafter als die normale Teilzeitarbeit. Denn Arbeitgeber zahlen mindestens 90 Prozent der Rentenbeiträge des Vollgehalts ein – obwohl nur 50 Prozent Arbeit geleistet werden. Manche Tarifverträge vereinbaren sogar noch höhere Zahlungen.

Für wen lohnt sich Altersteilzeit?

Es ist der Traum von vielen älteren Arbeitnehmern: Weniger arbeiten und mehr freie Zeit haben – für die Familie etwa oder für Hobbys. Ein Weg hin zu diesem Ziel kann Altersteilzeit sein. Hierbei reduzieren Beschäftigte die Arbeitszeit um die Hälfte und steigen so nach und nach aus dem Job aus.

Welche Nachteile hat die Altersteilzeit?

Die Nachteile der Altersteilzeit

Mitarbeiter bekommen weniger Rente: Weniger Lohn oder Gehalt bedeutet außerdem, dass Arbeitnehmer weniger Rente bekommen. Denn die Höhe der späteren Rente hängt davon ab, wie viel Beiträge während des Arbeitslebens eingezahlt wurden.

Wie wirkt sich Altersteilzeit auf die spätere Rente aus?

Auch für die Rente ist Altersteilzeit deutlich besser als „normale“ Teilzeit: Der Arbeitgeber zahlt 90 Prozent der Rentenbeiträge des Vollzeitgehalts – auch wenn nur 50 Prozent gearbeitet wird. Je nach Tarifvertrag können die Beiträge höher sein. Dadurch ist die Rente aufgrund der Altersteilzeit nur wenig geringer.

Kann man im öffentlichen Dienst eher in Rente gehen?

Seit Januar 2001 wird in Monatsschritten die Altersgrenze auf das Alter von 63 Jahren angehoben. Für Versicherte ab dem Jahrgang 1944 liegt die Altersgrenze bei Vollendung des 63. Lebensjahres. Die Rente kann jetzt vorzeitig mit Abschlag frühestens ab dem 60.

Kann ich mit 57 in Altersteilzeit gehen?

Möglich ist die Altersteilzeit bereits ab dem 55.

Voraussetzung: Sie waren in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Altersteilzeit mindestens 1.080 Kalendertage sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ob in Voll- oder Teilzeitspielt dabei keine Rolle.

Wie viel weniger Rente bei Altersteilzeit?

Als Regel kann man sich merken, dass ein Jahr Altersteilzeit einen Unterschied von ca. 10 % von der Rente beträgt, die man bekommen hätte, wenn man Vollzeit gearbeitet hätte. Bei einem Altersteilzeitvertrag über 10 Jahre macht das bei einem Durchschnittsverdiener etwa einen Entgeltpunkt aus.

Wie hoch sind die Abschläge bei Altersteilzeit?

Pro Monat, den man früher aufhört zu arbeiten, verringert sich so die Rente um 0,3 Prozent. Der Abschlag kann insgesamt bis zu 14,4 Prozent betragen – und er gilt lebenslang. Den Wunsch nach einem früheren Renteneintritt brauchen Sie aber nicht aufzugeben, denn es gibt noch einen anderen Weg: die Altersteilzeit.

Wie beantrage ich Altersteilzeit im öffentlichen Dienst?

Der Beschäftigte hat die Altersteilzeit spätestens 3 Monate vor dem geplanten Beginn des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses schriftlich zu beantragen. Der Antrag kann frühestens 1 Jahr vor dem 60. Geburtstag und Vorliegen der Mindestzeit eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses gestellt werden.

Kann ich mit 60 in Altersteilzeit gehen?

Die Altersteilzeit ist möglich für Arbeitnehmer*innen ab dem 55. Lebensjahr, die in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Altersteilzeit wenigstens 1.080 Kalendertage sozialversicherungspflichtig – in Voll- oder Teilzeit – beschäftigt waren.

Wie funktioniert Altersteilzeit Beispiel?

Altersteilzeit ist ein Modell zur Arbeitszeitverkürzung vor der Rente. Dabei wird die verbleibende Arbeitszeit bis zur Rente halbiert. Die Arbeitgeberin beziehungsweise der Arbeitgeber stockt das reduzierte Gehalt auf und zahlt zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge.

Wie lange vorher muss ich Altersteilzeit beantragen?

Sie muss mit dem Beginn deiner Rente enden. Sie kann höchstens 10 Jahre betragen, da sie erst im Alter von 55 Jahren beantragt werden kann und spätestens mit dem Erreichen des 65.

Kann ich mit 64 in Altersteilzeit gehen?

Altersteilzeit endet mit Vollendung des 64.

Wenn die Altersteilzeitvereinbarung erst mit dem Erreichen des 64 Lebensjahres endet, man aber nun die Rente ab 63 in Anspruch nehmen will, weil man bereits die 45 Jahre an Wartezeit erfüllt, ist es möglich die Altersteilzeitvereinbarung ein Jahr früher zu beenden.

Kann ich mit 63 in Rente gehen wenn ich 45 Jahre gearbeitet habe?

Altersrente nach 45 Jahren. Nach einer Versicherungszeit von 45 Jahren können Sie grundsätzlich früher in Rente gehen. Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte wird oft noch „Rente mit 63“ genannt, weil alle vor 1953 Geborenen ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen konnten.

Ist Altersteilzeit attraktiv?

Altersteilzeit ist finanziell interessant, denn sowohl das laufende Entgelt als auch die Rentenbeiträge werden vom Arbeitgeber aufgestockt. Aber: Der Arbeitgeber muss die Altersteilzeit wollen, einen gesetzlichen Anspruch gibt es nicht.

Wird bei Altersteilzeit Weihnachtsgeld gezahlt?

Zahlung einer Jahressonderzahlung – Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld. Beschäftigte, die bis zum 31. März 2005 in Altersteilzeit gegangen sind und vor dem 01. Dezember im Rentenbezug stehen, erhalten auch für das entsprechende aktuelle Jahr eine Jahressonderzahlung.

Kann man mit 61 in Rente gehen wenn man 45 Arbeitsjahre hat?

Viele denken, sie könnten in einem Alter von 60 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen, sofern sie 45 Jahre lang erwerbstätig waren. Die Annahme ist nicht richtig, denn ein Rentenanspruch besteht erst mit einem Alter von 63 Jahren und vier Monaten, sofern Sie im Jahr 1954 geboren wurden.

Was ist besser Altersteilzeit oder Rente mit 65?

Für Deinen späteren Rentenanspruch ist die Altersteilzeit deshalb in jedem Fall besser als gewöhnliche Teilzeitarbeit. Denn Du erhältst in Altersteilzeit mindestens 80 Prozent der Rentenbeiträge Deines Vollgehalts vom Arbeitgeber, obwohl Du nur noch die halbe monatliche Stundenzahl leistest.

Was passiert wenn ich 2 Jahre vor der Rente arbeitslos werde?

Wer 2 Jahr vor Rentenbeginn Arbeitslosengeld 1 bezieht, riskiert unter Umständen den Einstieg in diese abschlagsfreie Rente. Denn ALG-1 zwei Jahre vor Rentenbeginn zählt nicht als anrechenbare Wartezeit. Außer der Versicherte wird arbeitslos, weil sein Arbeitgeber insolvent wird oder den Betrieb vollständig aufgiebt.

Wie viel Steuern bei 1500 Euro Rente?

Beispiel: Ein Alleinstehender, der im Januar 2020 in Rente gegangen ist und eine gesetzliche Rente in Höhe von 1500 Euro brutto erhält, muss damit rechnen, dass er hiervon im Jahr 477 Euro an Steuern entrichten muss. Diesen Betrag fordert das Finanzamt – soweit keine Vorauszahlungen geleistet wurden – 2021 nach.

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