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Wie werden Überstunden ausgeglichen?

Gefragt von: Hüseyin Niemann-Kruse  |  Letzte Aktualisierung: 14. Juli 2023
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Im Regelfall sind Überstunden zusätzlich zu bezahlen. Sie können nur dann durch Freizeitausgleich (Abbummeln) ausgeglichen werden, wenn der Arbeitnehmer damit im konkreten Einzelfall einverstanden ist oder wenn sich der Arbeitgeber diese Möglichkeit des Überstundenabbaus im Arbeitsvertrag vorbehalten hat.

Wie sind Überstunden auszugleichen?

Bei einer fristlosen Kündigung, also der sofortigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses, besteht ja praktisch gar keine Möglichkeit mehr, Überstunden durch Freizeit auszugleichen. Daher müssen Überstunden hier immer zwingend per Geldleistung ausgeglichen werden.

Wie werden Überstunden angerechnet?

Der Wert lässt sich mit einer einfachen Formel berechnen: Das monatliche Bruttogehalt wird dafür durch die Monatsstundenzahl geteilt. Als Ergebnis kommt der exakte Stundenlohn heraus, der dann nur noch mit der Zahl der geleisteten Überstunden multipliziert werden muss.

Wie sind Überstunden abzugelten?

„Überstunden werden nicht gesondert vergütet, sondern sind mit dem Gehalt abgegolten, soweit sie einen Umfang von drei Stunden pro Woche/zehn Stunden pro Kalendermonat nicht überschreiten. Darüber hinausgehende Überstunden werden auf der Grundlage des monatlichen Grundgehaltes gesondert bezahlt.

Welche Arten gibt es die Überstunden ausgleichen?

Form der Abgeltung

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können einvernehmlich festlegen, wie Überstunden abzugelten sind (Geld, Zeitausgleich oder Mischvariante von beiden). Besteht keine solche Einzelvereinbarung, kann der Kollektivvertrag die Art der Abgeltung der Überstunden bestimmen.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Da es sich bei bezahlten Überstunden qua Gesetz um regulären Lohn handelt, werden diese auch ganz normal versteuert. Wer Überstunden macht und sich diese auszahlen lässt, der hat am Ende des Jahres auch mehr verdient und muss dementsprechend mehr Steuern zahlen.

Wie am besten Überstunden auszahlen lassen?

Am besten ist es, wenn sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Voraus vertraglich auf eine Regelung geeinigt haben. Dann sollte im Vertrag stehen, ob Überstunden nach der Kündigung ausgezahlt oder in Urlaubstage umgewandelt werden müssen. Gibt es eine fristlose Kündigung, besteht jedoch nur die Möglichkeit der Auszahlung.

Wie viel Prozent bei Überstunden?

Sofern Zuschläge vereinbart sind, liegen diese oft in der Größenordnung zwischen 10 – 25 Prozent, ein Anspruch besteht aber nicht zwingend, sondern nur, wenn er sich aus dem Arbeits- oder Tarifvertrag bzw. einer Betriebsvereinbarung ergibt.

Was bleibt mir von den Überstunden übrig?

In der Regel erhalten Sie für eine Überstunde genau so viel Geld wie für eine reguläre Arbeitsstunde. Bekommen Sie einen festen Monatslohn, müssen Sie die Stundenvergütung berechnen (monatliches Bruttogehalt / Wochenstundenzahl x 4,33).

Warum werden Überstunden so hoch versteuert?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

Wie viel ist eine Überstunde wert?

Beispiel: Person A verdient 3500 Euro brutto im Monat. Der Stundenlohn beträgt in diesem Fall also 20,19 Euro. Diesen Stundenlohn multipliziert man dann mit der Anzahl der Überstunden. Ein Mitarbeiter, der im Monat 20 Überstunden geleistet hat, würde damit in etwa 404 Euro als Überstundenvergütung ausbezahlt bekommen.

Was sind 50% Überstunden?

Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber muss für Überstunden einen Zuschlag von 50 Prozent bezahlen. Anstelle dieses Zuschlags kann ein Zeitausgleich vereinbart werden. Pro Überstunde gebührt ein Zeitausgleich von 1,5 Stunden.

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Wenn Ihr Arbeitsvertrag dazu nichts sagt, ist das in der Regel nicht so. Wenn Sie Überstunden geleistet haben, dann können Sie dafür normalerweise entweder Vergütung oder Freizeitausgleich verlangen. In Arbeitsverträgen gibt es häufig Klauseln, wonach alle Überstunden mit der üblichen Vergütung abgegolten sind.

Wie viel Überstunden bei 35 Stunden Woche?

20 Überstunden pro Monat auf Basis einer 35-Stunden-Woche). Seit Einführung des Mindestlohngesetzes ist außerdem darauf zu achten, dass der Mindestlohn auch bei der Pauschalabgeltung von Überstunden eingehalten wird.

Wie viele Überstunden dürfen sich ansammeln?

Wie lange darf man Überstunden ansammeln? Mehrarbeit, also die Überstunden über den täglichen acht maximalen Stunden, muss innerhalb von sechs Kalendermonaten beziehungsweise 24 Wochen wieder abgebaut werden.

Wer entscheidet was mit meinen Überstunden passiert?

Wann Arbeitnehmer ihre Überstunden „abfeiern“ dürfen, entscheidet grundsätzlich der Arbeitgeber. Dabei muss er sich jedoch mit seinen Mitarbeitern absprechen. Handelt es sich sozusagen um Urlaub, wenn Sie Überstunden durch Freizeit abbauen? Nein, der Überstundenabbau durch Freizeit ist nicht als Urlaub anzusehen.

Wann sind 100 Überstunden steuerfrei?

Überstundenzuschlag 100% (68/1)

Nacharbeitszuschläge können dann steuerfrei bleiben, wenn man mindestens drei zusammenhängende Stunden zwischen 19 und 7 Uhr leistet.

Was muss zuerst abgebaut werden Urlaub oder Überstunden?

Der Freizeitausgleich hat zudem nichts mit dem gesetzlichen Urlaubsanspruch zu tun. Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist.

Was lohnt sich mehr Urlaub oder Überstunden auszahlen?

Wenn in Ihrem Arbeitsvertrag nichts von Freizeitausgleich steht oder davon, dass eine kleine Zahl von Überstunden mit dem Gehalt abgegolten ist, haben Sie gute Chancen darauf, Überstunden bezahlt zu bekommen. Das gilt zumindest dann, wenn Sie nicht in einer gutbezahlten oder leitenden Position tätig sind.

Wann muss Arbeitszeitkonto ausgeglichen werden?

2 Satz 3 MiLoG, dass die auf dem Arbeitszeitkonto eingestellten Arbeitsstunden monatlich nicht mehr als 50 Prozent der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit übersteigen dürfen. Werden darüber hinaus Stunden angesammelt, so müssen diese zwingend am letzten Bankarbeitstag des betroffenen Monats vergütet werden.

Wie viele Überstunden im Monat sind steuerfrei?

Überstunden versteuern: Das sollte beachtet werden

Generell sind Überstunden und Überstundenzuschläge weder steuerbegünstigt noch steuerfrei. Das heißt, dass jede Überstunde genau wie normaler Arbeitslohn versteuert werden muss. Unter Umständen kann sich somit die eigene Steuerlast erhöhen.

Wie wirken sich Überstunden auf die Rente aus?

grundsätzlich wird das für Überstunden erhaltene Arbeitsentgelt als Hinzuverdienst auf eine Rente angerechnet. Werden die Überstunden als Einmalzahlung abgegolten, ist die Einmalzahlung in dem Jahr als Hinzuverdienst zu berücksichtigen, in dem sie gezahlt wurde.

Sind 10 Minuten schon Überstunden?

Die früher bestehende Regelung, dass Arbeit, die sich daraus ergibt, dass nach Geschäftsschluss noch ein Kunde zu Ende bedient werden muss, bis zur Dauer von zehn Minuten nicht als Mehrarbeit zu werten ist, existiert nicht mehr!

Welche Rechte habe ich bei Überstunden?

Bei Überstunden haben Sie ein Recht auf Bezahlung – wenn Sie es richtig dokumentiert haben. Um Ihre Überstunden vergütet zu bekommen, müssen Sie jedoch beweisen können, dass Sie zusätzliche Arbeit geleistet haben, die nicht in Ihrem Arbeitsvertrag steht, und wie viele Plusstunden auf Ihr Konto gehen.

Kann der Arbeitgeber die Überstunden streichen?

Gibt es ein Recht auf Überstunden? Manchmal werden Überstunden über eine lange Zeit hinweg geleistet, so dass sich Arbeitnehmer daran gewöhnt hat - und an deren Bezahlung. Trotzdem kann der Arbeitgeber die Überstunden wieder streichen. Einen Anspruch auf Zuweisung von Überstunden gibt es nicht.

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