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Wie wehrt man sich gegen eine Mieterhöhung?

Gefragt von: Mandy Bachmann  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Ein Mieterhöhungsverlangen muss vom Vermieter immer ausreichend begründet werden. Als Mieter hat man die Möglichkeit, einer Mieterhöhung zu widersprechen. Der Widerspruch muss schriftlich erfolgen und eine Begründung enthalten, warum die Mieterhöhung nicht gerechtfertigt ist.

Kann man eine Mieterhöhung ablehnen?

Ohne Zustimmung des Mieters geht es nicht!

Der Mieter muss der Mieterhöhung zustimmen, damit die Erhöhung wirksam wird (§ 558b BGB). Der Mieter kann die Zustimmung aber auch verweigern, wenn die Voraussetzungen für eine Mieterhöhung nicht erfüllt sind (siehe: Mieterhöhung) und kann weiterhin die alte Miete zahlen.

Was wenn man Mieterhöhung nicht zustimmt?

Stimmt ein Mieter der Vergleichsmietenerhöhung, Mieterhöhung auf die ortsübliche Miete nicht zu, dann muss der Vermieter zur Durchsetzung der Mieterhöhung für die Wohnung eine Zustimmungsklage beim Amtsgericht erheben.

Wann kann man sich gegen eine Mieterhöhung wehren?

Geht Dir die Mieterhöhung am 30. Juli zu, kannst Du bis zum 30. September überlegen. Verweigerst Du als Mieter die Zustimmung zur Mieterhöhung, kann Dein Vermieter die höhere Miete nur verlangen, indem er sich an ein Gericht wendet und auf Zustimmung klagt.

Wie viel Mieterhöhung ist zulässig 2022?

Die Miete darf sich innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren um nicht mehr als 20 Prozent steigern (Kappungsgrenze). In Regionen mit angespannten Wohnungsmärkten existiert für die Mieterhöhung sogar eine Grenze von 15 Prozent. Der Vermieter muss die Mieterhöhung schriftlich mitteilen.

5 Gründe, warum Ihr eine Mieterhöhung nicht zahlen müsst

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Wann muss ich einer Mieterhöhung zustimmen?

Liegt eine wirksame und ordnungsgemäß begründete Mieterhöhung wegen Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete vor, schuldet der Mieter seine Zustimmung zur Mieterhöhung. Die Zustimmung muss spätestens bis zum Ablauf des zweimonatigen Prüfungsrechts erklärt werden.

Wie schreibe ich Widerspruch gegen Mieterhöhung?

►Mieterhöhung: Widerspruch als Mustervorlage

Sehr geehrte/r Frau/Herr __________________/Damen und Herren, mit Schreiben vom ____________ kündigen Sie eine Mieterhöhung gemäß § 558 BGB an. Gleichzeitig erbitten Sie meine Zustimmung hierzu. Meine Zustimmung kann ich Ihnen daher nicht erteilen.

Wer zahlt Klage bei Mieterhöhung?

Erteilt der Mieter eine geschuldete Zustimmung zu einer Mieterhöhung nicht, verstößt der Vermieter nicht gegen seine Schadensminderungspflicht, wenn er einen Rechtsanwalt beauftragt. Der Mieter muss die Anwaltskosten tragen.

Wie hoch darf eine Mieterhöhung nach 10 Jahren sein?

Welche Miethöhe ist nach 10 Jahren erlaubt? Auch bei einer Mietdauer nach 10 Jahren sind Mieterhöhungen nur erlaubt, wenn sie frühestens 12 Monate nach Beginn des Mietvertrages vom Vermieter gefordert werden. Die Mieterhöhung darf dabei innerhalb von 3 Jahren nur maximal 15 bzw. 20 Prozent betragen.

Bin ich als Vermieter an den Mietspiegel gebunden?

Durch §558 Abs. 2 BGB sind Vermieter seit 1974 dazu verpflichtet, ihre Mieten der ortsüblichen Vergleichsmiete anzupassen. Laut § 557 Abs, 1 BGB können sich Mieter und Vermieter jederzeit auf eine Änderung der Miete einigen. Der Vermieter darf die Miete jedoch maximal bis zur örtlichen Vergleichsmiete anheben.

Was kommt auf Vermieter 2022 zu?

Die Bundesregierung hat eine neue Heizkostenverordnung beschlossen. Bereits ab 1. Januar 2022 sollen Mieter monatlich über ihren Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser von ihrem Vermieter informiert werden, sofern fernablesbare Messgeräte vorhanden sind. Bis Ende 2026 sollen alle Messgeräte fernablesbar sein.

Was darf der Vermieter und was nicht?

Ein generelles Verbot der Haustierhaltung im Mietvertrag ist nicht zulässig. Kleintiere dürfen auch ohne Erlaubnis des Vermieters gehalten werden. Beispiele für Kleintiere sind Fische, Hamster, Meerschweinchen, Wellensittiche und Großsittiche sowie Kaninchen.

Was kostet eine Klage wegen Mieterhöhung?

Beispiel: Bei einer Mieterhöhungsklage spricht das Gericht dem Vermieter 1/3 der verlangten Mieterhöhung zu. Dann hat er 2/3 der Kosten zu tragen, der Mieter nur 1/3. Hinweis: Vom Kläger müssen drei Gerichtsgebühren als Vorschuss an das Gericht eingezahlt werden.

Wie viel kostet ein Schreiben vom Anwalt?

Du bezahlst folgende Anwaltskosten: Geschäftsgebühr für ein einfaches Schreiben: 558 Euro x 0,3 = 167,40 Euro. Geschäftsgebühr für die Vertretung: 558 Euro x 1,3 = 725,40 Euro. Einigungsgebühr: 558 Euro x 1,5 = 837,00 Euro.

Wer überprüft Mieterhöhung?

Mit der Zustimmungsklage bei Gericht kann er beantragen, Sie zur Zustimmung zur Mieterhöhung zu verurteilen. Dann prüft das Gericht, inwieweit die Mieterhöhung begründet ist. Werden Sie verurteilt, tragen Sie auch die Kosten des Verfahrens.

Wie hoch ist die Indexmiete 2022?

Im Februar 2022 lag sie bei +5,1 %. Damit erreichte die Inflation im März 2022 einen neuen Höchststand seit der Deutschen Vereinigung. Indexmietverträge rücken dadurch aktuell verstärkt in den Fokus.

Wie kann ich eine Mieterhöhung begründen?

Es gibt drei Gründe für eine Mieterhöhung. Neben der Erhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete gibt es die Erhöhung durch eine Modernisierung, sowie die zwischen Mieter und Vermieter vertraglich vereinbarte Erhöhung durch einen Staffel- beziehungsweise Indexmietvertrag zu Beginn des Mietverhältnisses.

Ist Mieterhöhung ein Kündigungsgrund?

§ 561 Sonderkündigungsrecht des Mieters nach Mieterhöhung. (1) Macht der Vermieter eine Mieterhöhung nach § 558 oder § 559 geltend, so kann der Mieter bis zum Ablauf des zweiten Monats nach dem Zugang der Erklärung des Vermieters das Mietverhältnis außerordentlich zum Ablauf des übernächsten Monats kündigen.

Was ist die ortsübliche Vergleichsmiete?

Die ortsübliche Vergleichsmiete ist die Durchschnittsmiete, die in Ihrer Wohngegend für vergleichbare Wohnungen in den letzten 4 Jahren üblicherweise bezahlt wurde. Dabei spielen Art, Größe und Ausstattung und natürlich die Wohnlage eine entscheidende Rolle.

Wie muss eine korrekte Mieterhöhung aussehen?

Diese lauten wie folgt:
  1. Die Mieterhöhung darf innerhalb von drei Jahren nicht mehr als 20 Prozent betragen.
  2. Du musst die Erhöhung schriftlich mitteilen.
  3. Die Erhöhung muss begründet werden.
  4. Du musst den Mietpreisspiegel angeben, der beweist, dass die Miete aktuell unter der ortsüblichen Miete liegt.

Wo kann man schlechte Vermieter melden?

Mietervereine und Verbraucherschutzzentralen sind mögliche Anlaufstellen. Wer rechtlich vorgehen möchte, wendet sich am Besten an einen Fachanwalt für Mietrecht. Die Kosten für einen Rechtsstreit trägt eine Mietrechtsschutzversicherung, wenn Sie rechtzeitig abgeschlossen wird.

Wie hoch ist der Streitwert bei Mieterhöhung?

Leitsatz: Der Wert der Berufungsbeschwer für Klagen auf Zustimmung zur Mieterhöhung im auf unbestimmte Zeit geschlossenen Wohnraummietverhältnis bemisst sich nach dem 3 1/2 -fachen Wert des einjährigen Erhöhungsbetrags; maßgeblich ist dabei der Wert der Verurteilung in erster Instanz.

Wer zahlt Gerichtskosten Mietrecht?

In der Regel muss der Verlierer Kosten für den eigenen und den gegnerischen Anwalt, sowie die Gerichtskosten übernehmen.

Welche Kosten dürfen nicht auf den Mieter umgelegt werden?

Nicht zu den Nebenkosten zählen Verwaltungskosten, beispielsweise Kosten für Hausverwaltung, Bankgebühren, Porto, Zinsen und Telefon. Diese Kosten sind nicht umlagefähig. Auch Reparaturkosten, Instandhaltungskosten oder Rücklagen muss der Mieter nicht zahlen.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

"Wenn im Laufe der Mietzeit Verschlechterungen oder Verschleißerscheinungen auftreten, muss der Vermieter tätig werden. Er muss reparieren und instandsetzen - auf eigene Kosten oder es aus der Miete finanzieren." Das heißt: Wenn etwas kaputt geht, kann der Mieter Ersatz verlangen, ohne dass es teuer wird.