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Wie viele Mitarbeiter braucht man für einen Betriebsrat?

Gefragt von: Frau Prof. Margareta Kühn MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Grundsätzlich können alle Arbeitnehmer*innen einen Betriebsrat gründen. Zur Gründung reichen drei Beschäftigte. Mindestens fünf Beschäftigte müssen im Betrieb wahlberechtigt sein. Von ihnen müssen drei die Voraussetzung zur Kandidatur erfüllen.

Wie viele Mitarbeiter für ein Betriebsrat?

Der Betriebsrat besteht in Betrieben mit 5 bis 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern aus einer Person, mit 21 bis 50 wahlberechtigten Arbeitnehmern aus 3 Mitgliedern, von 51 bis 100 Arbeitnehmern aus 5 Mitgliedern, und so weiter. Die Amtszeit des neuen Betriebsrats beträgt vier Jahre.

Ist es Pflicht einen Betriebsrat zu haben?

Einen Betriebsrat zu gründen, ist keine Pflicht. Der Arbeitgeber muss hier nicht aktiv werden. Er darf den Beschäftigten nur keine Steine in den Weg legen, falls diese eine Arbeitnehmervertretung wollen. Vorsätzlich die Betriebsratswahl zu verbieten oder zu behindern, gilt als Straftat.

Wann muss ein Betriebsrat gebildet werden?

Ein Betriebsrat kann gemäß § 1 BetrVG in jedem Betrieb ab mindestens fünf ständig Beschäftigten (einschl. Auszubildende, Aushilfen usw.) gegründet werden. Der Betriebsrat wird dann aus einer Reihe von mehreren Kandidaten von den wahlberechtigten Arbeitnehmern im Betrieb gewählt.

Wann gibt es keinen Betriebsrat?

In etwas größeren Betrieben, mit 5 oder mehr Beschäftigten, gibt es oft keinen Betriebsrat, weil die Beschäftigten keine Notwendigkeit für einen Betriebsrat sehen. Oder sie trauen sich nicht, die Wahl auf den Weg zu bringen. Aber der Arbeitgeber muss sich neutral verhalten. Er darf sich nicht einmischen.

Betriebsrat

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Kann der Chef einen Betriebsrat verbieten?

In jedem Betrieb mit mindestens fünf ständigen, wahlberechtigten Arbeitnehmern darf ein Betriebsrat gegründet werden. Es besteht jedoch keine Pflicht dazu. Kann der Arbeitgeber den Betriebsrat verbieten? Rein rechtlich gesehen: Nein.

Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats

Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Wie viel kostet ein Betriebsrat?

Der Betriebsrat hat weder Einkommen, noch Vermögen. Eine Umlage unter den Beschäftigten zur Deckung der Betriebsratskosten ist betriebsverfassungsrechtlich untersagt. Folgerichtig trägt nach § 40 BetrVG der Arbeitgeber sämtliche Kosten für die Tätigkeit des Betriebsrats.

Wer ist der Chef vom Betriebsrat?

Der Betriebsratsvorsitzende (Abkürzung: BR-Vorsitzender oder BRV) wird vom Betriebsrat gewählt. Er ist vor allem für die Durchführung der Betriebsratssitzungen und die Vertretung des Betriebsrats gegenüber Dritten zuständig. Das Amt des Betriebsratsvorsitzenden hat deshalb eine herausragende Bedeutung.

Wer zählt zu den Mitarbeitern?

Welche Arbeitnehmer mitzählen

Von entscheidender Bedeutung ist daher, welche Beschäftigten überhaupt als Arbeitnehmer im Sinne des § 9 BetrVG zählen. Mitzuzählen sind alle Arbeitnehmer im Sinne des § 5 Abs. 1 BetrVG sowie alle Mitarbeiter, die dieser Personengruppe gleichzustellen sind.

Warum sollte man einen Betriebsrat gründen?

Die Vorteile eines Betriebsrats für die Arbeitnehmer

Der Betriebsrat stellt sicher, dass bei wichtigen Entscheidungen auch die Mitarbeiter mit ihrer Meinung vertreten sind. Durch Betriebsversammlungen beteiligt er regelmäßig seine Kollegen, für Fragen oder Beschwerden kann er Sprechstunden anbieten.

Wie setzt sich der Betriebsrat zusammen?

Gemäß § 9 BetrVG sind 5 Betriebsratsmitglieder zu wählen. Von den 55 Arbeitnehmern sind aber nur 4 wählbar (§ 8 BetrVG). Gemäß § 11 BetrVG ist für die Größe des Betriebsrats also die Zahl der nächstniedrigeren Betriebsgröße zugrunde zu legen (hier 3). In den Betriebsrat der A-GmbH werden also drei Mitglieder gewählt.

Kann der Arbeitgeber einen Betriebsrat gründen?

Wollen Beschäftigte einen Betriebsrat gründen, muss das der Arbeitgeber organisatorisch und finanziell unterstützen. Der Arbeitgeber muss die Kosten für die Betriebsratswahl übernehmen sowie für Schulungen derjenigen, die sich um die Organisation der Wahl kümmern wollen, auch Wahlvorstand genannt.

Unter welchen Voraussetzungen muss es in einem Betrieb einen Betriebsrat geben?

Voraussetzung. Grundvoraussetzung für die Bildung eines Betriebsrates ist, dass mindestens fünf stimmberechtigte und familienfremde Arbeitnehmer beschäftigt werden. Stimmberechtigt ist man ab dem 16. Lebensjahr (ab 1.1.2021), unabhängig von der Staatsbürgerschaft.

Wird betriebsratsarbeit bezahlt?

Betriebsräte führen ihr Amt unentgeltlich als Ehrenamt. Für die Zeiten ihrer Betriebsratstätigkeit erhalten sie ihr normales Gehalt weiter. Es gibt also keinen Geldregen, sondern es wird nur das Entgelt gezahlt, das auch bei Betriebsratsarbeit angefallen wäre. Nachlesen kann man dies in § 37 Abs.

Wer bezahlt Betriebsratswahlen?

Grundsätzlich muss der Arbeitgeber die Kosten der Betriebsratswahl tragen (§ 20 Abs. 3 BetrVG).

Was darf der Betriebsrat und was nicht?

Für Sie zum Mitschreiben: Betriebsratsmitglieder dürfen nicht zum Arbeitskampf aufrufen. Betriebsratsmitglieder dürfen keine parteipolitische Werbung betreiben. Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen.

Ist man wenn man im Betriebsrat ist unkündbar?

1. Unkündbarkeit ist ein Mythos. Auch wenn dieser Irrglaube weit verbreitet ist: Schlichtweg unkündbar sind Betriebsräte keinesfalls. Richtig ist vielmehr, dass sie nur unter erschwerten Bedingungen gekündigt werden können, für sie also ein Sonderkündigungsschutz gilt.

Wie viel verdient ein Betriebsratsvorsitzender?

Als Betriebsratsvorsitzender können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.800 € erwarten.

Ist BR Arbeit Arbeitszeit?

Betriebsräte werden für ihre Gremiumsarbeit genauso vergütet wie für ihre normale Tätigkeit. Außerdem haben sie ein Recht auf Ausgleich, wenn sie außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit als Interessenvertreter im Einsatz sind. Denn im Sinne des BetrVG zählt Betriebsratsarbeit als Arbeitszeit.

Welche Vorteile hat man wenn man im Betriebsrat ist?

Betriebsratsmitglieder dürfen vom Arbeitgeber nicht benachteiligt werden, weil sie als Betriebsrat tätig sind. Sie haben Anspruch auf Gehalt und Freizeitausgleich. Und sie genießen Kündigungsschutz.

Wie lange ist man im Betriebsrat?

Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG).

Wie kann man verhindern dass ein Betriebsrat gegründet wird?

Betriebsrat verhindern durch Kündigung, Versetzung oder Störung von Betriebsratsinitiatoren. Um die Gründung eines Betriebsrats im Unternehmen zu verhindern kann es dazu kommen, dass Geschäftsführer zur Kündigung sowohl von Betriebsratsmitgliedern als auch potentiellen Sympathisanten zurückgreifen.

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