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Wie viele Menschen haben Schilddrüsenknoten?

Gefragt von: Lothar Heim  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Etwa 50 bis 70 Prozent der Menschen in Deutschland haben Knoten in der Schilddrüse.

Haben viele Menschen Schilddrüsenknoten?

Einen Schilddrüsenknoten hat in Deutschland fast jeder dritte Erwachsene. Meist sind die knotigen Veränderungen harmlos und werden gar nicht bemerkt. Selten kann aber auch Krebs dahinter stecken. Deshalb sollten Knoten in der Schilddrüse immer von einem Arzt untersucht werden.

Wie häufig sind Schilddrüsenknoten?

Jeder dritte Erwachsene zwischen 20 und 60 Jahren leidet hierzulande entweder an einer Schilddrüsenvergrößerung oder einem Knoten in der Schilddrüse. Bei etwa 10 Prozent kommen beide Phänomene gemeinsam vor. Frauen sind deutlich häufiger von Vergrößerung und Knoten betroffen als Männer.

Wie viel Prozent der Schilddrüsenknoten sind bösartig?

Weniger als ein Prozent aller Schilddrüsenknoten erweisen sich als bösartig. Wird Schilddrüsenkrebs festgestellt, gilt: Je früher ein Krebs behandelt wird, umso besser sind die Heilungschancen.

Ist ein Schilddrüsenknoten schlimm?

Schilddrüsenknoten sind in Deutschland zum ganz überwiegenden Teil gutartig, nur in ganz seltenen Fällen handelt es sich um Schilddrüsenkrebs. Schilddrüsenknoten machen fast nie Beschwerden. Erst wenn sie sehr groß werden können sie zu einem Druckgefühl oder Schluckbeschwerden führen.

Wie oft sind Schilddrüsenknoten bösartig? - Dr. med. Felix Flohr in der DRK-Sprechstunde #1812

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Kann man mit Schilddrüsenknoten leben?

Schilddrüsenknoten sind häufig und meist harmlos. Gutartige Knoten lassen sich schonend per Hitze oder radioaktivem Jod behandeln. Bei bösartigen Knoten ist eine klassische OP unvermeidbar. Knoten in der Schilddrüse werden oft zufällig beim Abtasten des Halses oder bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.

Wie schnell kann ein Schilddrüsenknoten wachsen?

Schilddrüsenknoten wachsen meist nur langsam, oft werden sie auch nicht grösser als ein Zentimeter. Beschwerden und Anzeichen entstehen dann oft gar nicht.

In welchem Alter kann man Schilddrüsenkrebs bekommen?

Schilddrüsenkrebs kann in jedem Alter auftreten, erreicht aber seinen Häufigkeitsgipfel zwischen dem vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei Frauen 52 Jahre und bei Männern 55 Jahre.

Ist Knoten gleich Tumor?

Experten bezeichnen jegliche Veränderung oder Verhärtung des Brustgewebes, die neu auftritt und einen Unterschied zur anderen Brust darstellt, als Tumor. Laien nennen sie meist Knoten. Ein Knoten kann sich rund oder kantig anfühlen, hart oder weich sein. Entweder ist er fest oder er lässt sich verschieben.

Wer bekommt Schilddrüsenkrebs?

Wer gehört zu einer Risikogruppe? Ein erhöhtes Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, besteht vor allem für Patienten, die unter 20 oder über 60 Jahre alt sind und einen schnell wachsenden Schilddrüsenknoten haben.

Kann ein Knoten in der Schilddrüse wieder verschwinden?

Falls die Knoten wachsen oder sich die Schilddrüsenwerte verändern, können Ärzte dies frühzeitig mit Schilddrüsenhormonen oder der Kombination der Hormone mit Jod behandeln. Dadurch werden die weitere Vergrößerung der Schilddrüse sowie das Knotenwachstum gehemmt, und bestehende Veränderungen schrumpfen wieder.

Wie oft sollte man Schilddrüsenknoten kontrollieren?

In einer Studie mit 1000 Patienten konnte gezeigt werden, dass die meisten Knoten auch über längere Zeit keine Größenveränderung oder bösartige Veränderungen aufzeigen. Aus diesem Grund schlugen Forscher eine Ultraschallkontrolle ein Jahr nach der Erstdiagnose und nach weiteren 5 Jahren vor.

Was ist schlimmer kalter oder warmer Knoten?

Heiße Knoten sind gutartig, so dass nicht in jedem Fall operiert werden muss, sondern zunächst auch eine medikamentöse oder eine Radiojodbehandlung möglich ist. Kalte Knoten sind dagegen Gewebeveränderungen ohne Funktion innerhalb der Schilddrüse. Sie produzieren keine Hormone, sind also inaktiv.

Wann ist ein Schilddrüsenknoten groß?

Knoten mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 cm werden in kürzeren Zeitabständen (6 Monate) beobachtet. Knoten mit einer Größe ab 1 cm, die sich im Ultraschall echoarm, also „dunkel“, darstellen und im Szintigramm „kalt“ sind, werden feinnadelpunktiert.

Wann muss ein Knoten in der Schilddrüse entfernt werden?

Liegt ein kalter Knoten vor, welcher im Ultraschall verdächtig ist, kann eine Punktion zur mikroskopischen Gewebeuntersuchung durchgeführt werden. Sollte eine Hochrisikosituation vorliegen, dann ist die Operation das Mittel der Wahl.

Wie entstehen Knoten in der Schilddrüse?

Wenn aufgrund einer unzureichenden Zufuhr durch die Ernährung nicht genügend Jod zur Verfügung steht, kann das die Hormonproduktion beeinträchtigen. In diesen Fällen kommt es nicht selten vor, dass sich die Schilddrüse nach und nach vergrößert und Knoten bildet.

Ist Schilddrüsenkrebs im Blutbild erkennbar?

Das medulläre Karzinom ist der einzige Krebs-Typ, der im Blut durch einen erhöhten Kalzitonin-Wert nachgewiesen werden kann. Bei allen anderen Formen von Schilddrüsenkrebs sind die Blutwerte normal.

Kann man mit Ultraschall Schilddrüsenkrebs erkennen?

Die Ultraschalluntersuchung gibt dem Arzt oft bereits Hinweise, ob es sich bei den Schilddrüsenknoten eventuell um gutartige oder bösartige Tumoren handelt. Für eine sichere Diagnose reicht das aber nicht aus.

Wann ist Schilddrüsenkrebs tödlich?

Die Todesrate bei Schilddrüsenkrebs ist laut Robert Koch-Institut (RKI) gering. Denn Ärzte finden bösartige Schilddrüsentumoren meist in einem frühen Stadium. So sind im Schnitt fünf Jahre nach der Diagnose (5-Jahres-Überlebensrate) noch 94 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer am Leben.

Wie wirkt sich die Schilddrüse auf die Psyche aus?

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen.

Welche Knoten in der Schilddrüse sind bösartig?

Das papilläre Karzinom ist der häufigste bösartige Schilddrüsentumor, gefolgt vom follikulären Karzinom. Beide zusammen werden auch als differenzierte Schilddrüsentumore bezeichnet. Das sogenannte anaplastische Karzinom tritt deutlich seltener auf.

Welche Ernährung bei Knoten in der Schilddrüse?

Im Rahmen einer jodarmen Ernährung sollte man Seefisch und Meeresfrüchte reduzieren, jodhaltige Algen meiden und keine jodreichen Mineralwässer trinken. Die Jodmenge, die man über jodiertes Salz, Milchprodukte und andere Lebensmittel aufnimmt, ist in dem Fall vernachlässigbar.

Kann man auch ohne Schilddrüse alt werden?

Obwohl die Schilddrüse so ein wichtiges Organ ist, ist es heutzutage problemlos möglich, ohne Schilddrüse zu leben – dank medikamentöser Therapie. Die Dosierung muss jedoch gut eingestellt sein.

Wie schlimm ist eine Schilddrüsenoperation?

Welche Risiken birgt eine OP? Bei einem erfahrenen Operateur verläuft die Entfernung der Schilddrüse in der Regel komplikationslos. Im eigenen Krankengut traten bei über 97 % aller Schilddrüsenoperationen überhaupt keine Probleme auf. Das allgemeine Operationsrisiko für Lungenentzündungen, Thrombosen, Herzinfarkte usw.