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Wie viel Uran braucht ein Atomkraftwerk?

Gefragt von: Annegret Klein  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Uran ist sehr energiedicht. Deshalb benötigt ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in Gösgen pro Jahr nur rund 20 Tonnen (1 Kubikmeter) angereichertes Uran, um rund 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren.

Wie viel Tonnen Uran verbraucht ein Atomkraftwerk?

Für ein AKW mit einer Leistung von 1000 Megawatt pro Jahr werden 160 bis 175 Tonnen Uran benötigt, bei einer Konzentration von 0,2 Prozent sind es insgesamt also über 80.000 Tonnen Gestein, die bewegt und ausgebeutet werden müssen.

Wie viel Energie aus 1 kg Uran?

Die Energiedichte von Uran (ähnlich der von anderen Kernbrennstoffen) ist extrem hoch. Die Spaltung von 1 kg Uran setzt ca. 24000 Megawattstunden = 24 Millionen Kilowattstunden Wärme frei – gleich viel wie die Verbrennung von ca. 3000 Tonnen Steinkohle.

Wie groß ist die Menge an Uran in einem Kernkraftwerk?

Als Kernbrennstoff wird in den meisten betriebenen Kernkraftwerken angereichertes Uran (Anteil des Isotops 235U ca. 3 bis 4 %) in Form seines Oxids eingesetzt. Dabei hat etwa 1 kg Natururan, mit nur etwa 0,7 % spaltbarem Uran-235-Anteil, einen Energiegehalt wie 12.600 Liter Erdöl oder 18.900 kg Steinkohle.

Wie viel Tonnen Uran enthält ein Reaktorkern?

Im Reaktor befinden sich 840 solcher Brennelemente, damit also 60 480 Brennstoffstäbe mit einer Brennstoffmenge von insgesamt 151 Tonnen. Da sich beim Betrieb des Reaktors der Anteil des spaltbaren Materials allmählich verringert, müssen die abgebrannten Brennelemente von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.

Wie funktionieren Atomkraftwerke?

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Wie viel Uran ist in einem Brennstab?

10 % aus Uran und zu 90 % aus Thorium bestehen.

Wie lange haben wir noch Uran?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Ist Uran knapp?

Bei heutigem Uranbedarf und -preis reichen die Vorkommen nur noch knapp 20 Jahre. Dies legen zumindest UN- und OECD-Daten nahe. Bei Kilopreisen zwischen 40 und 80 Dollar pro Kilogramm wären weltweit noch gut 1,2 Millionen Tonnen Uran gesichert und rentabel abbaubar. Heute kostet das Kilo Uran 55 Euro.

Was kommt nach Uran?

Die drei natürlichen Zerfallsreihen

Praktisch und historisch wichtig sind die Zerfallsreihen der drei primordialen Radionuklide Uran-238, Uran-235 und Thorium-232, auch Natürlich radioaktive Familien genannt. Sie entstehen durch Alpha- und Beta-Zerfälle, die mehr oder weniger regelmäßig abwechselnd aufeinander folgen.

Ist es legal Uran zu besitzen?

Hintergrund: einige gewerbliche Mineralienhändler bieten beispielsweise Pechblende (Uraninit, Gehalt an Uran-238 ca. 80 %) in 20 bis 100 Gramm schwere Mineralien an, die Freigrenze dürfte hierbei deutlich überschritten sein. Darf ein Mineraliensammler so ein Stück genehmigungsfrei erwerben bzw.

Ist natürliches Uran radioaktiv?

vorkommt. Uran ist radioaktiv und zerfällt vorwiegend unter Aussendung von Alphastrahlen, die besonders biologisch wirksam sind. Die Reichweite der Alpha-Strahlung von Uran beträgt in Luft wenige Zentimeter und in Körpergewebe je nach Dichte wenige Millimeter bis Bruchteile von Millimetern.

Welche Länder reichern Uran an?

Reserven, Ressourcen und Reichweite

Vorkommen von Uranerz im Bo- den sind aus allen Kontinenten bekannt (siehe Abbildung 1). Die größten Uran-Förderländer sind derzeit Kanada, Australien, Ka- sachstan, Niger und Russland (siehe Abbildung 2).

Wie viel Uran 235 gibt es auf der Welt?

Dieses Isotop ist für die Urannutzung zur Energieerzeugung mit den gegenwärtigen Kernreaktoren entscheidend. Es enthält 235 Kernbausteine, sogenannte Nukleonen, die sich aus 92 Protonen und 143 Neutronen zusammensetzen. In der Natur kommt Uran-235 nur mit einem Anteil von 0,7 Prozent vor.

Woher bezog Deutschland Uran?

Viele Atomkraftwerke in Europa und auch die noch verbleibenden Meiler in Deutschland werden größtenteils mit Uran aus Russland oder Kasachstan betrieben.

Wo kauft Frankreich Uran?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Woher kauft Deutschland Uran?

Das Gros seines Bedarfs importiere Deutschland aus Frankreich und Großbritannien, erläutert die Bundesregierung. 2009 lieferte Frankreich 44 Prozent, 2008 sogar 55 Prozent. Weitere 30 beziehungsweise 22 Prozent kamen aus Großbritannien.

Wer ist der größte Uran Lieferant?

Die weltweit meisten Atomkraftwerke betreiben die USA mit 95 Stück, das Uran dafür wird zu 99 Prozent importiert, vor allem aus Russland, Kasachstan und Usbekistan. Dahinter folgen Frankreich (56) und China (47) gefolgt von Russland (38) und Japan (33).

Ist Uran die Zukunft?

Uran-Aktien Liste: Wichtige Uran-Unternehmen 2022

Aktuell (26.06.2022) steht die Aktie bei 25,20 Euro und damit knapp 5 Prozent unter dem Kurs vor 1 Jahr. Der Uran-Preis ist im selben Zeitraum um 60 Prozent gestiegen.

Wie lange reichen die Uranvorräte noch?

Die Uran-Studie, die auf Basis von Daten der Konferenz für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt wurde nach, dass die Uranvorkommen auch bei reduziertem Bedarf spätestens 2070 ausgebeutet sein werden.

Woher beziehen die USA ihr Uran?

Die Vereinigten Staaten beziehen 17 % ihres angereicherten Urans direkt aus Russland.

Hat Deutschland noch Uranvorkommen?

Bis Anfang der 1990er Jahre wurde in Deutschland in der SDAG Wismut Uran gefördert. Heute werden nur noch im Rahmen der Stilllegung kleinere Mengen Uran gewonnen.