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Wie viel Steinkohle wird jährlich in Deutschland abgebaut?

Gefragt von: Frau Prof. Ana May  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Deutschlands Rolle als Förder- und Importland von Kohle
China fördert mehr als die Hälfte der globalen Kohle. Hierzulande wurden im Jahr 2018 noch etwa 1,8 Millionen Tonnen Steinkohle im Ruhrgebiet gefördert. Insgesamt umfasste die Kohleproduktion in Deutschland im Jahr 2021 ein Volumen von etwa 126 Millionen Tonnen.

Wie viel Steinkohle wird jährlich in Deutschland importiert?

Die Bedeutung der Steinkohle in Deutschland nimmt ab. Die Einfuhr von Steinkohle in Deutschland ist in den vergangenen Jahren auf ein Niveau von weniger als 40 Millionen Tonnen im Jahr 2021 gesunken. Der Höchstwert nach der Wiedervereinigung von mehr als 57 Millionen Tonnen wurde im Jahr 2014 verbucht.

Wie viel Steinkohle hat Deutschland noch?

Die Unternehmen der deutschen Steinkohleindustrie operieren nach wie vor mit dieser Zahl. Doch neuerdings spricht die Bundesanstalt nur noch von Steinkohle-Reserven in Höhe von 152 Millionen Tonnen.

Wird in Deutschland noch Steinkohle abgebaut?

Deutschland fördert Kohle seit vielen Hundert Jahren. Doch damit ist Schluss. 2018 hat die letzte Zeche geschlossen. Der größte Teil der Steinkohle wird aus Ländern wie Russland oder Polen importiert.

Wie viel Steinkohle importiert Deutschland aus Russland?

Einfuhr von Steinkohle aus Russland in Deutschland bis 2021

Im Jahr 2021 wurden mehr als 20 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland in Deutschland importiert.

Wie die Kohle ins Ruhrgebiet kam | Terra X plus

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Woher kauft Deutschland Kohle?

Die Bundesrepublik importierte im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt Kohle im Wert von rund 2,2 Milliarden Euro aus Russland. Das entspricht mehr als 50 Prozent der gesamten Einfuhren von Steinkohle nach Deutschland. Abnehmer der russischen Kohle sind etwa die Energiekonzerne RWE, Uniper und EnBW.

Warum gibt es keine Steinkohle mehr?

Gefährlich für Mensch und Umwelt

Das ist günstiger, als sie selbst abzubauen. Zudem ist die Arbeit gefährlich, da Bergleute unter der Erde verschüttet werden können. Kohle ist auch schlecht für die Umwelt. Daher soll in Deutschland nun keine Steinkohle mehr abgebaut werden.

Hat Deutschland keine Steinkohle?

Der Abbau von Steinkohle in Deutschland endet, nicht aber deren Einsatz. Der geht weiter mit Steinkohle aus dem Ausland. Die ist viel günstiger, allerdings nur, wenn man die wahren Kosten nicht mit einrechnet: In vielen Förderländer gelten viel geringere Sicherheits-, Umwelt- und Sozialstandards.

Warum die deutsche Steinkohle nicht mehr konkurrenzfähig war?

Der große Teil kommt aus Übersee. Dort liegt die Kohle nur knapp unter der Erdoberfläche, während sie hierzulande in Tiefen von 1000 Metern und mehr abgebaut wird. Der hohe Aufwand mache die Förderung teuer, international ist deutsche Kohle nicht konkurrenzfähig.

Wann wurde die letzte Steinkohle in Deutschland gefördert?

Alleiniger Betreiber der deutschen Steinkohlebergwerke war zuletzt die RAG Deutsche Steinkohle AG. Am 17. August 2018 wurde zum letzten Mal Kohle im Bergwerk Ibbenbüren gefördert, und am 21. Dezember 2018 wurde als letzte Zeche das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop geschlossen.

Wie lange reicht die Kohle in Deutschland?

Bei Kohle und Erdgas ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) optimistisch, dass sie noch mehrere Jahrzehnte ausreichend zur Verfügung stehen. Allein aus den gesicherten Reserven ließen sich demnach noch 133 Jahre lang Steinkohle und 270 Jahre lang Braunkohle gewinnen.

Welches Land hat die meiste Kohle?

Kohle in der Übersicht

China ist nicht nur im Kohleverbrauch, sondern auch in der Förderung des Rohstoffs auf dem ersten Rang im globalen Vergleich. Zuletzt wurden weltweit mehr als 7,7 Milliarden Tonnen Kohle gefördert, wovon China etwa die Hälfte ausmachte.

Für was braucht Deutschland Steinkohle?

Steinkohle dient hauptsächlich der thermischen und elektrischen Energiegewinnung. Jede zehnte Kilowattstunde Strom in Deutschland wird durch heimische Steinkohle erzeugt. Koks, der durch trockene Destillation in Koksöfen gewonnen wird, ist ein wertvoller Brennstoff, mit dem Hochöfen und Gießereien befeuert werden.

Wo wird am meisten Steinkohle abgebaut?

Die weltweit wichtigsten Förderländer von Steinkohle waren 2005 die Volksrepublik China (2,1 Milliarden Tonnen), die USA (952 Millionen Tonnen) und Indien (407 Millionen Tonnen). In Europa liegen die größten Abbaugebiete von Steinkohle in Russland, Polen und der Ukraine.

Hat Deutschland genug Kohle?

Zur Stromgewinnung sind derzeit noch 151 Kohle-Kraftwerksblöcke in Deutschland am Netz. Bei der Braunkohle wäre Deutschland komplett unabhängig - von dem Rohstoff, der im Tagebau im Rheinland, in Mitteldeutschland und in der Lausitz gewonnen wird, gibt es noch genug. Steinkohle wird komplett aus dem Ausland importiert.

Warum importieren wir Steinkohle?

Knapp die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Steinkohle wurde im vergangenen Jahr zur Stahlerzeugung genutzt. Die andere Hälfte wurde in Kraftwerken entweder zur Strom- oder Wärmeproduktion verwendet.

Wie tief ist der tiefste Schacht im Ruhrgebiet?

Eines der Bergwerke ist die Zeche Anthrazit in Ibbenbüren. Im vergangenen Herbst durfte ich hier erstmals unter Tage und im Nordschacht, der mit einer Tiefe von 1545 Metern, der tiefste Schacht Europas ist, in die Tiefe fahren.

Wie tief wird Steinkohle abgebaut?

Die deutsche Kohle ist aber rund doppelt so teuer, was am Abbau liegt. In Australien beispielsweise werden bis zu 30 Meter starke Kohleschichten abgebaut, oberirdisch. Im Ruhrgebiet sind die ergiebigsten Flöze zweieinhalb Meter dick und liegen in über 1.200 Metern Tiefe.

Wird im Ruhrgebiet noch Kohle abgebaut?

Der Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet besaß seinen Höhepunkt im Jahre 1939, als kriegsbedingt auf 151 Zechen 130 Mio. t Kohle gefördert wurden (Huske 2006). Heute sind im Ruhrgebiet nur noch vier Zechen in Betrieb (Gesamtförderung im Jahr 2008: 14,2 Mio.

Wie viel kostet eine Tonne Steinkohle?

Im Jahr 2020 betrug der Preis für Kraftwerkskohle durchschnittlich 63 Euro je Tonne Steinkohleeinheit.

Was bedeutet Kohleausstieg 2030?

Laut Kohleausstiegsgesetz sollen 2030 noch 15 GW Kohlekraftwerke am Netz sein. Wenn die alle in der Sicherheitsreserve landen, wäre das für das Klima nicht schlechter als der Neubau von 15 GW Gaskraftwerken.

Wer braucht Kohle aus Russland?

Hauptlieferländer seien jetzt die USA, Südafrika, Australien, Indonesien und Kolumbien. 2021 stammten laut Verband noch fast 50 Prozent der Steinkohle- und Koksimporte aus Russland, gut 17 Prozent aus den USA und mehr als 13 Prozent aus Australien. Aus Russland waren das knapp 20,5 Millionen Tonnen.

Wie viel Kohle exportiert Russland?

Russland fördert im Jahr 400 Millionen Tonnen, ist drittgrößter Exporteur der Welt, auch nach Deutschland.

Warum ist Steinkohle besser als Braunkohle?

Braunkohle bietet normalerweise einen Heizwert von 5 bis 6 kWh/kg, während es die dichtere Steinkohle auf 7,5 bis 9 kWh/kg bringt. Damit ist die Energieeffizienz der Steinvariante recht hoch und der Braunkohle deutlich überlegen. Somit ist Steinkohle ein sehr guter Energieträger.