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Wie viel kostete eine Wohnung in der DDR?

Gefragt von: Thomas Raab  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen.

Warum waren die Mieten in der DDR so niedrig?

Die Älteren und weniger Qualifizierten verblieben in den Altbauten der Innenstädte, deren baulicher Zustand sich immer mehr verschlechterte: Viele Dächer waren undicht, die Wohnungen verfügten oft nicht über Bad und Innentoilette, geheizt wurde mit Kohleöfen, es zog durch die Fenster.

Wie lange musste man in der DDR auf eine Wohnung warten?

Für die Zuteilung einer Wohnung mussten DDR-Bürger Ende der 1980er-Jahre zudem Wartezeiten von 4 bis 6 Jahren in Kauf nehmen. Wer einmal eine Wohnung zugeteilt bekommen hatte, versuchte sie zu behalten, vor allem wenn sie komfortabel und groß war.

Wie war das Wohnen in der DDR?

Die Bevölkerung der DDR litt unter der Wohnungsnot ganz enorm. Mit der Realisierung des groß angelegten Wohnungsbauprogramms ab den 70er Jahren entstanden neue Stadtteile in Berlin, wie die Stadtbezirke Marzahn und Hellersdorf, ebenso bedeutende Wohnungsbauvorhaben in Berlin Lichtenberg und Berlin Hohenschönhausen.

Wie viele Wohnungen gab es in der DDR?

Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert und bis 1990 insgesamt 3 Millionen Plattenbauwohnungen errichtet. Später stellte sich jedoch heraus, dass die DDR-Regierung diese Zahlen stark schönte und tatsächlich erst 1,92 Millionen Wohnungen in Plattenbauweise errichtet worden waren.

Wohnen in der DDR

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Wie bekam man in der DDR eine Wohnung?

Jede Gemeinde verfügte über ein Amt für Wohnungswesen, das allein für die Vergabe von Wohnungen zuständig war. Die Größe der Wohnung war nicht in das Ermessen der Mieter gestellt, auch dafür galten staatliche Vorgaben. Eine vierköpfige Familie hatte Anspruch auf rund 60 Quadratmeter Wohnfläche.

Wem gehörten die Häuser in der DDR?

Offizieller Eigentümer waren dabei alle DDR-Bürger. Es bildete zusammen mit dem genossenschaftlichen Eigentum und dem Eigentum gesellschaftlicher Organisationen das sozialistische Eigentum. Im Rechtsgebiet der DDR war neben dem sozialistischen Eigentum noch das persönliche Eigentum eingeführt.

Wie viele Wohnungen sind in einem Plattenbau?

Die Gebäude besitzen fünf bis elf Geschosse. Pro Geschoss gibt es meist zwei Wohnungen, es sind jedoch auch Abwandlungen dieses Haustyps mit drei Wohnungen pro Etage über und unter dem Treppenhaus-Zugang realisiert worden.

Wie war die Wirtschaft in der DDR?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Wo war der erste Plattenbau?

Die ersten Häuser, bei denen vorgefertigte Großplatten in Stahlbetonbauweise verwendet wurden, entstanden ab 1910 im Gartenstadtprojekt Forest Hills Gardens in Queens, einem Stadtteil von New York.

Welche Plattenbauten gab es in der DDR?

Denn Plattenbau ist nicht gleich Plattenbau.
  • Querwandtyp Nr. 3 Variante A (Q3A) ...
  • Mittelganghaus und WHH 17. Beide Bautypen gehen auf einen Wohnungsbauwettbewerb von 1963 zurück. ...
  • P2. Ab 1960 wurden außerdem P2-Plattenbautypen gebaut. ...
  • QP 59/61/64, der Plattenbau in Quertafelbauweise. ...
  • WBS 70. ...
  • PH 12 G und WHH-GT 18/21.

Was fehlte in der DDR?

Kino, Theater und Museen – das Freizeitangebot in der DDR war vielfältig. Systemkritische Inhalte waren jedoch untersagt, sie wurden vor ihrer Veröffentlichung zensiert. Freizeitaktivitäten dienten der sozialistischen Bildung. Was nicht den Grundsätzen der SED -Regierung entsprach, wurde abgesägt.

Warum war die DDR so verschuldet?

Ferner hielt Schürer fest, die Verschuldung der DDR im Westen stelle „die Zahlungsfähigkeit der DDR infrage“. Mit anderen Worten: Die SED-Diktatur war bankrott. Ihre Sozialpolitik sei auf Pump finanziert worden, zudem gebe es einen Kaufkraftüberhang von Dutzenden Milliarden DDR-Mark, hieß es in der Analyse.

Warum ging es der DDR schlecht?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten. Die DDR befindet sich im Niedergang.

Wie lange hält ein DDR Plattenbau?

Es wird überall angegeben, dass Plattenbauten für eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren konzipiert wurden. Damit ist aber nicht die Konstruktion, sondern die technische Ausstattung gemeint – also etwa Küchenzeilen, Steigleitungen, Aufzüge.

Was ist P 2?

P2 steht für: ein geländegängiges Militärfahrzeug der DDR, siehe IFA P2M. Opel Rekord P2, deutsches Pkw-Modell der frühen 1960er Jahre. P2 (Plattenbautyp), eine Form des industriellen Wohnungsbau der DDR.

Wie viel kostet ein Plattenbau?

Im Schnitt beträgt der Preis pro Quadratmeter in Deutschland 2370 Euro. Heißt: Viele der Projekte liegen deutlich darüber. Ein Forschungsprojekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen kam zu dem Ergebnis, dass durch serielles Bauen Kosten von unter 1600 Euro pro Quadratmeter realisierbar seien.

Wie teuer war ein Haus in der DDR?

Die Kosten eines Einfamilienhauses mit durchschnittlicher Grundstücksgröße und Wohnfläche brauchte man Anfang der 1990er Jahre etwa 350.000 D-Mark. Die Zinsen lagen in der Bauboomzeit etwa bei rund neun Prozent. Heute mögen zwar die Zinsen sehr günstig sein, aber ein vergleichbares Haus kostet heute eben 350.000 Euro.

Warum wird Privateigentum in der DDR stark eingeschränkt?

Die DDR wurde nach sowjetischem Vorbild zum sozialistischen Staat erklärt. Das bedeutete etwa, dass der größte Teil des Privateigentums – vor allem Geschäfte und Unternehmen, aber auch Miethäuser – in staatlichen Besitz überging.

Was wurde aus dem Volkseigentum der DDR?

Das Vermögen der volkseigenen DDR-Unternehmen war zur Wirtschafts- und Währungsunion größer als bislang veröffentlicht. Es betrug 924 Milliarden DDR-Mark. Das geht aus einem jetzt entdeckten Schriftstück der Treuhandanstalt vom 25. Juni 1990.

Welche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gab es in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wie hoch war die DDR 1989 verschuldet?

“ Die Deutsche Bundesbank gibt die Verschuldung der DDR gegenüber westlichen Ländern zum Ende des Jahres 1989 mit 19,9 Milliarden DM an.

War die DDR noch zu retten?

November 1989 war die vorletzte unter Leitung von Stoph, denn fünf Tage später trat die bisherige DDR-Regierung zurück. Die Massenflucht, deren Folgen für die DDR die chinesische KP-Führung mit Leiharbeitern zu lindern angeboten hatte, weitete sich zur Friedlichen Revolution aus.

Wie alt war die DDR als die Mauer fiel?

Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands ein Grenzbefestigungssystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), das mehr als 28 Jahre, vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989, bestand, und die DDR von West-Berlin hermetisch abriegeln sollte.

Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.