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Wie viel Kleidung landet im Müll weltweit?

Gefragt von: Cathrin Voss  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Nach kürzester Zeit wird aussortiert
Rund 60 neue Teile kommen jedes Jahr dazu. Insgesamt sind das 5,2 Milliarden Textilien. Laut Greenpeace wird ein Großteil selten bis gar nicht getragen: geschätzte zwei Milliarden. Mode ist Wegwerfware geworden.

Wie viel Müll entsteht durch Fast Fashion?

Im Durchschnitt tragen wir ein Kleidungsstück ganze vier Mal, bevor wir es aussortieren. Als Folge des Fashion Booms landen rund eine Million Tonnen Altkleider jährlich auf der Müllhalde und in Altkleidercontainern.

Wie viel Prozent der Kleidung wird recycelt?

Nach der bvse-Studie "Konsum, Bedarf und Wiederverwendung von Bekleidung und Textilien in Deutschland" werden rund 88 Prozent der Alttextilien verwertet. Rund 12 Prozent gehen in die Verbrennung (Ersatzbrennstoffe, Beseitigung).

Wo landet Fast Fashion Müll?

Statt auf Müllhalden oder in Verbrennungsanlagen im Westen zu landen, liegt die Kleidung jetzt auf Deponien in Afrika“, heißt es in einem Bericht von Greenpeace. In Deutschland wird jedes Jahr eine Million Tonnen Altkleider gesammelt.

Wie viel Kleidung wird verbrannt?

Zehn Prozent der laut Studie im Jahr 2018 gesammelten 221.834 Tonnen wurden für den Secondhandbedarf genutzt und sieben Prozent recycelt. 77 Prozent wurden verbrannt und in Energie umgewandelt, sechs Prozent landeten auf Deponien oder werden im Ausland ohne Energiegewinnung verbrannt.

Altkleidermarkt vor dem Kollaps: Zu viel Müll, zu viel Fast Fashion | DER SPIEGEL

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Ist Kleidung schlecht für die Umwelt?

Schätzungen zufolge verursacht die Modebranche 10 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen – mehr als internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur wurden durch den Kauf von Textilien in der EU im Jahr 2017 pro Person rund 654 kg CO₂-Emissionen verursacht.

Wie viel Kleidung landet im Meer?

Über 700.000 Fasern pro Wäsche

Bei einer durchschnittlichen Wäsche können der Studie zufolge aus Polyester-Baumwoll-Mischgewebe rund 138.000 Fasern ans Wasser abgegeben werden, aus reinem Polyester etwa 496.000 Fasern und aus Acryl-Gewebe 730.000 Fasern.

In welcher Wüste wird Kleidung entsorgt?

Das größte solche Zwischenlager ist das in der chilenischen Wüste. In Chile kommen 50.000 Tonnen Kleidung pro Jahr an, davon können nur etwa 11.000 Tonnen weiterverkauft werden, 39.000 Tonnen landen in dieser Wüste - jedes Jahr.

Warum landet Kleidung in der Wüste?

Sommermode etwa, die hier nicht verkauft wurde, wird Ende Saison in diese Regionen verfrachtet, weil der Sommer dort vor der Tür steht. Rund 60'000 Tonnen Altkleider landen so in der Hafenstadt Iquique im Norden von Chile – und was nicht verkauft wird, in der Wüste.

Wie viel Tonnen Kleidung werden jährlich weggeworfen?

Mit 4,7 Kilogramm Klamotten, die jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr wegwirft, belegt die Bundesrepublik Platz sieben der 15 größten Textilverschwender in Europa. An der Spitze liegt Belgien, wo 14,8 Kilogramm Textilien pro Einwohner im Müll landen. Es folgt Tschechien mit 10,2 Kilogramm.

Wo landen unsere Altkleider?

Der Großteil der Secondhand-Kleidung landet in Osteuropa und Afrika. Die restlichen 50 Prozent der Altkleider werden recycelt oder verbrannt.

Wer kauft am meisten Kleidung?

So sind auch 90 Prozent der in Deutschland verkauften Bekleidung importiert, mehr als 50 Prozent kommt aus China, Indien, Bangladesch und der Türkei.

Warum klappt Recycling bei Fast Fashion nicht?

Heute sind diese Fasern in über 70 Prozent unserer Kleidung. Diese Synthetikfasern können beim Waschen ins Abwasser und in die Meere gelangen. Die günstigen Materialien haben ein weiteres Problem: Sie sind schwer bis gar nicht zu recyceln, so dass sich die Fasern nicht zur Herstellung neuer Kleidung eignen.

Wie viel CO2 durch Kleidung?

Der Studie „Fashion on Climate“ zufolge verursacht die Textilindustrie 2,1 Milliarden Tonnen CO2 jährlich. Das entspricht 4% der globalen Emissionen. Bei der Produktion von Kleidung entsteht ein hoher Verbrauch an Ressourcen wie Wasser, Energie oder Rohstoffe.

Wie viel Kleidung pro Jahr?

60 Kleidungsstücke kaufen deutsche Konsumenten im Schnitt jedes Jahr, 40 Prozent der Kleidung wird laut Bundesumweltministerium nie oder nur selten getragen.

Was passiert mit den Klamotten die nicht verkauft werden?

Viele Händler suchen nach anderen Wegen, ihre Textilien los zu werden. Zum Teil verkaufen sie sie an sogenannte Restpostenhändler. Das sind spezielle Zwischenhändler, die überschüssige Ware aufkaufen und zu oft sehr niedrigen Preisen im Ausland weiterverkaufen.

Was ist Fast Fashion Greenpeace?

Die Fast-Fashion-Modebranche symbolisiert unser gescheitertes Wirtschaftssystems: Ökosysteme werden verschmutzt und zerstört, Menschenrechte werden verletzt, multinationale Unternehmen entziehen sich ihrer Verantwortung, Produkte jeder Art werden immer schneller überflüssig.

Wie heißt die Kleidung der Beduinen?

Das traditionelle Gewand der Beduinen-Frauen und -Männer bestand ursprünglich aus einem thawb, ein knöchellanges Gewand mit langen, weiten Ärmeln aus dunklem oder aus weißem Stoff.

Warum gibt es Fast Fashion?

Weil die Artikel der Fast Fashion immer der aktuellen Mode entsprechen und günstig verkauft werden, sind sie sehr beliebt. Fast Fashion ermöglicht den Menschen außerdem, sich nicht an einen Stil zu binden, sondern viele unterschiedliche Kleidungsstücke zu besitzen, die günstig ersetzt werden können.

Wie viel Kleidung wird nicht verkauft?

Hunderte Millionen Teile nicht verkauft

Zwischen 30 und 40 Prozent der Winterware haben Läden in Deutschland bislang nicht verkauft, so der Verband. Zwar dürfen die Geschäfte jetzt wieder öffnen.

Wie lange hat es in der Atacamawüste nicht geregnet?

Dieses Tal ist eines der trockensten Gebiete der Welt. Es gibt dort Stellen an denen es seit 100 Jahren nicht mehr geregnet hat. Die Landschaft erinnert an Aufnahmen der Mondoberfläche.

Wie viel CO2 für ein T-Shirt?

Die CO2-Emissionen eines T-Shirts

Insgesamt werden im gesamten Lebenszyklus eines Shirts, 11 Kilogramm CO2-Emissionen, also das 50-fache des Eigengewichtes, verursacht (Hillmer, 2009).

Ist in unserer Kleidung Plastik?

Ein Großteil unserer Hosen, T-Shirts, Hemden und Pullis ist aus Kunststoff-Fasern wie Polyester, Nylon oder Polyacryl gemacht. Greenpeace geht davon aus, dass 60 Prozent der Kleidung weltweit Polyester enthält. Die billige Kunstfaser ist auf dem Vormarsch.

Welcher Stoff verschmutzt die Weltmeere mit Mikroplastik?

Denn rund 60 Prozent unserer Kleidung weltweit enthält Polyester-, Nylon oder Polyacrylfasern. Und bei jedem Waschen dieser synthetischen Materialien gelangt Mikroplastik in das Abwasser und später in unser Ökosystem.

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