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Wie viel Energie wird bei einer einzigen Kernspaltung frei?

Gefragt von: Wera Ernst  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Bei einer Spaltung wird im Mittel eine Energie von etwa 200 MeV frei.

Wie viel Energie wird bei der Kernspaltung frei?

Die Kernspaltung setzt enorm viel Energie frei. Bei der Uranspaltung wird pro Urankern eine Energie von rund 200 MeV (Megaelektronenvolt) frei – also millionenfach mehr als die wenigen Elektronenvolt pro Molekül bei typischen chemischen Reaktionen (etwa bei einer Verbrennung).

Was wird bei der Kernspaltung freigesetzt?

Die Kernspaltung oder Atomspaltung beschreibt den Prozess, bei dem ein schwerer Atomkern in zwei kleinere Atomkerne zerlegt wird. Dabei werden mehrere Neutronen und Energie freigesetzt. Die Energie nennst du Kernenergie.

Wo wird mehr Energie frei Kernspaltung oder Kernfusion?

Der Atomkern des Eisens mit 26 Protonen im Kern, weist eine der höchsten Bindungsenergien aller Atomkerne auf. Ab der Größe von Eisen wird durch Fusion keine Energie mehr freigesetzt.

Welche Energie wird bei der Kernfusion frei?

Die Summe der Massen der Reaktionsprodukte ist kleiner als die Summe der Massen der Ausgansprodukte. Dieser sog. Massendefekt ist dafür verantwortlich, dass bei der Kernfusion von Deuterium und Tritium Energie frei wird.

Kernspaltung - einfach erklärt

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Wie viel Energie entsteht bei Kernfusion?

Dabei entsteht ein Helium-Kern, außerdem wird ein Neutron frei sowie große Mengen nutzbarer Energie: Ein Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk 90 000 Kilowattstunden Energie erzeugen – die Verbrennungswärme von 11 Tonnen Kohle.

Warum wird bei der Fusion Energie frei?

Bei der Fusion verschmelzen leichte (typischerweise wasserstoffähnliche) Kerne miteinander. Die größeren Kerne benötigen wiederum weniger Energie, um zusammengehalten zu werden – das setzt Energie frei. Dieser Prozess findet natürlicherweise in der Sonne und in den Sternen statt.

Warum ist Kernfusion besser als Kernspaltung?

Im Gegensatz zur Kernspaltung ist die Fusionsreaktion in einem sogenannten „Tokamak“ ein von Natur aus sicherer Prozess. Was die Kernfusion so schwierig macht, ist gleichzeitig auch die Gewährleistung für ihre Sicherheit. Es ist eine präzise austarierte Reaktion, die sehr empfindlich reagiert.

Warum hat Uran so viel Energie?

Überwältigende Energiedichte

Die Antwort: Nicht aus Molekülen wie bei Kohlenwasserstoffen aus Öl und Kohle, sondern aus dem Atomkern selbst. Dieser lässt sich vereinfacht als ein Ball aus Protonen und Neutronen darstellen.

Ist Kernfusion umweltfreundlich?

Hinzu kommt, dass auch die angeblich so umweltfreundliche Kernfusion radioaktiven Müll erzeugt. Dass dieser nicht Zehntausende sondern nur 200 Jahre strahlt, dürfte den kommenden Generationen kein Trost sein. Zudem ist auch das radioaktive Material aus Kernfusionsreaktoren atomwaffentauglich.

Wie viel Energie aus 1 kg Uran?

Die Energiedichte von Uran (ähnlich der von anderen Kernbrennstoffen) ist extrem hoch. Die Spaltung von 1 kg Uran setzt ca. 24000 Megawattstunden = 24 Millionen Kilowattstunden Wärme frei – gleich viel wie die Verbrennung von ca. 3000 Tonnen Steinkohle.

Wie rechnet man Kernspaltung?

Wie viel Energie wird bei der Kernspaltung frei? Man berechnet die Massen der beteiligten Kerne bzw. Teilchen vor und nach der Reaktion. Die Differenz, also der Massendefekt, entspricht der freigesetzten Energie.

Wie viele Neutronen werden im Mittel bei jeder Kernspaltung frei?

Insgesamt sind über 200 Zerfallsprodukte des Urans bekannt. Bei jeder Kernspaltung werden 2 oder 3 Neutronen freigesetzt.

Was bringt eine Kernspaltung?

Bei der Kernspaltung wird Masse in Energie umgewandelt, und genau diese Umwandlung erzeugt Energie. Vorteile der Kernspaltung gegenüber anderen Methoden zur Energiegewinnung: Wenig Brennstoffe werden benötigt, geringe Verarbeitung und Transport, kontante und CO2-arme Produktion.

In was wird Uran-235 gespalten?

3 Energiebilanz bei der Kernspaltung am Beispiel der Spaltung eines Uran-235-Kernes in einen Krypton-89 und einen Barium-144-Kern.

Warum lässt sich u 238 nicht spalten?

Das Isotop Uran 238 dagegen ist nicht ohne Weiteres spaltbar; es lässt sich allerdings durch Neutronenbeschuss in das leicht spaltbare Plutonium 239 umwandeln. Natururan besteht zum Großteil (ca. 99,3 %) aus dem Isotop Uran 238 (238U) und nur zu ca. 0,7 % aus dem leicht spaltbaren Uran 235.

Wie viel Uran für Strom?

Uran ist sehr energiedicht. Deshalb benötigt ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in Gösgen pro Jahr nur rund 20 Tonnen (1 Kubikmeter) angereichertes Uran, um rund 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren.

Wie lange wird es noch Uran geben?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Wie realistisch ist Kernfusion?

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. So weit, dass viele ExpertInnen bezweifeln, dass jemals in größerem Stil Strom mithilfe von Fusion erzeugt wird. „Alles, was bisher passiert ist, zeigt, dass kommerzielle Energieproduktion aus Fusion niemals Realität wird“, meint etwa Michael Dittmar von der ETH Zürich.

Ist die Sonne ein Atomkraftwerk?

Seit Jahrmilliarden macht unsere Sonne nicht viel anderes, als zu scheinen – weil in ihrem Inneren Kernfusion stattfindet. Wasserstoffkerne verschmelzen dort zu Heliumkernen, was nicht nur in mehr Helium in der Sonne resultiert, sondern auch in jeder Menge freigesetzter Energie.

Wie sauber ist Kernfusion?

Kernfusion ist der heilige Gral der Energieerzeugung. Läuft sie einmal, kann sie nahezu unendlich Energie erzeugen und hat dabei so gut wie keine schädlichen Emissionen.

Wie viel Wasserstoff verbrennt die Sonne in der Sekunde?

Bei der Kernfusion verschmelzen pro Sekunde rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 596 Millionen Tonnen Helium. Die fehlenden vier Millionen Tonnen werden nach Einsteins E gleich m mal c Quadrat in Strahlung umgesetzt. Unsere Sonne verliert also jede Sekunde vier Millionen Tonnen Masse.

Ist Kernfusion radioaktiv?

Anders als bei der Kernspaltung ist das durch die Kernfusion entstandene Helium nicht radioaktiv. Trotzdem entsteht nicht nur während des Fusionsprozess eine sehr intensive Strahlung, sondern auch eine länger bestehende Radioaktivität durch die intensive Neutronenbestrahlung von Materialien des Reaktors.

Ist die Kernfusion auf der Erde möglich?

Ende der 1990er-Jahre zeigten die Wissenschaftler der europäischen Versuchsanlage JET in Grossbritannien, dass die Kernfusion auf der Erde grundsätzlich möglich ist. Aufgrund dieses Erfolgs haben sich zahlreiche Länder zusammengefunden und im Jahr 2006 die ITER-Organisation gegründet.