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Wie verhalte ich mich bei polizeilichen Vernehmungen?

Gefragt von: Hedwig Kellner  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Es besteht jedoch keine Pflicht, einen Vernehmungstermin abzusagen, und es ist auch nicht dazu zu raten. Es ist in Ihrem Interesse, jeden Kontakt mit der Polizei zu vermeiden, und sich zu keiner Gelegenheit (wie etwa am Telefon) in ein Gespräch verwickeln zu lassen.

Was passiert bei einer polizeilichen Vernehmung?

Was bedeutet Vernehmung als Beschuldigter? Zu einer Vernehmung werden Sie geladen, wenn der Verdacht einer Straftat im Raum steht. In der Beschuldigtenvernehmung werden Sie dann zu Ihren Personalien und zur vorgeworfenen Tat befragt. Es kann z.B. die Frage gestellt werden, wo Sie zum Tatzeitpunkt waren.

Wie verhalte ich mich bei einer Vorladung?

Einer Vorladung als Beschuldigter von der Polizei müssen & sollten Sie niemals Folge leisten – egal, ob schuldig oder unschuldig. Jetzt heißt es Ruhe bewahren! Tipp: Kontaktieren Sie einen auf das Strafrecht spezialisierten Rechtsanwalt und lassen Sie sich beraten. Auf jeden Fall: Schweigen ist in diesem Fall Gold.

Was ist bei einer Vernehmung zu beachten?

Zusammenfassung: Zur Vernehmung muss nur erscheinen, wer vom Gericht oder der Staatsanwaltschaft geladen wurde. Der zu Vernehmenden muss über seine Rechte und den Sachverhalt aufgeklärt werden und die Möglichkeit bekommen, einen Anwalt hinzu zu ziehen, sich jedoch nicht zur Sache äußern.

Sollte man zu einer polizeilichen Vorladung gehen?

Vorladung als Beschuldigter: Nur ein richtiges Verhalten

Juristisch ist die Lage jedoch eindeutig. Sind Sie als Beschuldigter vorgeladen (nicht zu verwechseln mit der Zeugenvorladung), besteht keine Pflicht bei der Polizei zu erscheinen. Vielmehr kann eine Vernehmung große Gefahren für Sie bergen.

Tricks der Polizei - Nr. 1: Vorladung als Beschuldigter

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Was muss ich als Beschuldigter aussagen?

Das Recht auf effektive Strafverteidigung beinhaltet unter anderem, dass man als Beschuldigter in einem Strafverfahren ein Aussageverweigerungsrecht hat. Das bedeutet, dass man keine Angaben zur Sache machen muss – lediglich Angaben zur Person, wie zum Beispiel Name, Anschrift etc. sind obligatorisch.

Wie lange dauert eine Vernehmung?

Sie kann von 15 Minuten bis zu einem ganzen Tag andauern. Das gesamte Strafverfahren kann sich über mehreren Monate ziehen und kann mehrere Hauptverhandlungstage beinhalten.

Was wird bei einer Vernehmung gefragt?

Bei einer Vernehmung durch die Polizei, die Staatsanwaltschaft oder einen Ermittlungsrichter werden üblicherweise Fragen zu Ihrer Person und zu der vorgeworfenen Straftat gestellt. Beispielsweise könnten Sie gefragt werden, wo Sie sich im Tatzeitpunkt befunden haben.

Was dürfen Polizisten im Verhör?

Die Polizei hat immer das Recht, Fotos von dir zu machen und/oder Fingerabdrücke zu nehmen (erkennungsdienstliche Maßnahmen). Der Polizei ist es nicht erlaubt während eines Verhörs den freien Willen durch Misshandlung, körperlichen Eingriff, Ermüdung, Verabreichung von Mitteln, Quälerei, Täuschung u.a. zu beeinflussen.

Was darf die Polizei bei einer Befragung?

Die Vernehmung darf von jedem Polizeibeamten angeordnet und vorgenommen werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass seitens der Befragten keine Aussagepflicht gegenüber der Polizei besteht; sie müssen lediglich ihre Personalien angeben.

Wie verhält man sich als Beschuldigter?

Das ist das richtige Verhalten als Beschuldigter:
  1. Ruhe Bewahren.
  2. Aussage verweigern.
  3. Vorladungen nicht ohne Verteidiger folgen.
  4. Kein Kontakt zu möglichen Mitbeschuldigten und Zeugen.
  5. Verwandte auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht hinweisen.
  6. Mögliche entlastende Beweise sichern (Kopieren, Speichern, Gedächtnisprotokoll)

Kann man eine Vorladung bei der Polizei ablehnen?

Der Absender der Vorladung - das sollten Sie wissen

Sollten Sie eine Vorladung von der Polizei in den Händen halten, sind Sie nicht verpflichtet, an diesem Termin teilzunehmen. Dies gilt für Zeugen wie Beschuldigte gleichermaßen. Sie müssen den Termin noch nicht einmal absagen.

Wie sage ich eine Vorladung bei der Polizei ab?

Wenn Sie als Beschuldigter oder Zeuge einer Vorladung durch die Polizei nicht Folge leisten möchten, brauchen Sie aus rechtlicher Sicht nicht absagen. Wenn Sie das aus Gründen der Höflichkeit tun möchten, ist eine Absage per Brief oder E-Mail sinnvoll.

Was passiert wenn ich bei der Polizei nicht Aussage?

Machen Sie keine Aussage bei der Polizei

Der erste Weg sollte schnellstmöglich zu einem Strafverteidiger führen. Viele Beschuldigte haben die Befürchtung, dass ihnen ein Schweigen negativ ausgelegt wird. Strafprozessual darf das Schweigen jedoch gerade nicht negativ gewertet werden, Ihre Aussage jedoch schon.

Was ist der Unterschied zwischen Vernehmung und Anhörung?

Anders als die Anhörung dient die Vernehmung des Zeugen nicht der Gewährung rechtlichen Gehörs, sondern der Ermittlung des maßgeblichen Sachverhalts durch Frage und Antwort. Im Rahmen der ersten Beschuldigtenvernehmung (§ 136 StPO), deren Vorgaben auch von den Bediensteten der Polizei einzuhalten sind (§ 163a Abs.

Wen darf ich zur Vernehmung mitnehmen?

Zu Ihrer Vernehmung können Sie eine Person mitbringen, der Sie vertrauen (z. B. einen Familienangehörigen). Dieser darf bei Ihrer Vernehmung anwesend sein, wenn der Polizeibeamte, Staatsanwalt oder Richter, der Sie vernimmt, einverstanden ist.

Was darf die Polizei und was darf sie nicht?

Das darf die Polizei nicht:

Mein Fahrzeug durchsuchen. Das beinhaltet auch den Kofferraum. Mit einer Taschenlampe in meine Augen leuchten, mich auf einer Linie gehen lassen, Gleichgewichtssinn testen, etc. (bei Verdacht auf Alkohol oder Drogen am Steuer)

Was sind meine Rechte gegenüber der Polizei?

Polizeibeamten muss über Rechte belehren

Grundsätzlich gilt: Ruhe bewahren, bei der nächstmöglichen Gelegenheit anhalten und dies der Polizei durch Blinken oder langsameres Fahren anzeigen. Der Aufforderung, einem Polizeifahrzeug nachzufahren, sollte unbedingt Folge geleistet werden.

Hat die Polizei das Recht mein Handy zu durchsuchen?

Aufgrund dieser Daten interessieren sich auch die Ermittlungsbehörden immer mehr für die Smartphones. Und so kann es passieren, dass ein Handy beschlagnahmt wird. Die Polizei darf das nur, wenn hierzu entweder ein gerichtlicher Beschluss vorliegt oder wenn Gefahr in Verzug ist.

Wie läuft eine Aussage bei der Polizei ab?

Sollten Sie Post in Form einer Vorladung zur Zeugenaussage bei der Polizei laut § 163 Abs. 3 StPO erhalten, wird die Aussage persönlich auf der Wache aufgenommen. Eine polizeiliche Vernehmung muss nur dann in der örtlichen Behörde gemacht werden, wenn sie von einem Staatsanwalt oder gerichtlich angeordnet ist.

Was sind verbotene Vernehmungsmethoden?

(1) 1Die Freiheit der Willensentschließung und der Willensbetätigung des Beschuldigten darf nicht beeinträchtigt werden durch Mißhandlung, durch Ermüdung, durch körperlichen Eingriff, durch Verabreichung von Mitteln, durch Quälerei, durch Täuschung oder durch Hypnose.

Ist eine Vorladung eine Anzeige?

Wenn Sie eine Vorladung von der Polizei erhalten haben, bedeutet das, dass gegen Sie ermittelt wird. Die Strafanzeige ist daher ernst zu nehmen. Sie müssen zuerst Ruhe bewahren! Das wichtigste als Beschuldigter einer Straftat ist, dass Sie den Termin bei der Polizei nicht wahrnehmen sollten.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
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Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Kann ich meine Aussage bei der Polizei zurückziehen?

Lassen sich Aussagen, die man gegenüber der Polizei macht, hinterher ändern? Grundsätzlich ja, Sie sind nicht an Ihre Aussagen im Ermittlungsverfahren gebunden. Wenn Sie sich also vor der Polizei belasten, könnten Sie dieser Aussage später in der Gerichtsverhandlung widersprechen, Sie können sie sogar widerrufen.

Was kommt nach der Vorladung?

Bei einer polizeilichen Vorladung haben aber auch sie das Recht, der Vorladung nicht zu folgen. Erfolgt die polizeiliche Ladung jedoch im Auftrag der Staatsanwaltschaft, müssen auch Zeugen auf der Polizeidienststelle erscheinen. Ohne Auftrag der Staatsanwaltschaft, besteht weiterhin keine Erscheinungspflicht.