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Wie setzt sich das geringste Gebot zusammen?

Gefragt von: Renata Brinkmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Geringstes Gebot:
Das geringste Gebot umfasst einen bar zu zahlenden Geldbetrag (gemäß § 49 ZVG das „Barge- bot“) und die nach den Versteigerungsbedingungen bestehen bleibenden Rechte an der Immobi- lie. Das Bargebot muss die Verfahrenskosten abdecken.

Wie berechne ich das geringste Gebot?

Geringstes Gebot:

In der Regel ist der Betrag des geringsten Gebotes deutlich niedriger als die 5/10 Grenze. Bei einer Immobilie mit einem Wert von z.B. 5.000.000,-- EUR, kann das geringste Gebot ca. 35.000,-- EUR betragen.

Was ist ein Mindestgebot?

Zivilprozessordnung. § 817a Mindestgebot

(1) Der Zuschlag darf nur auf ein Gebot erteilt werden, das mindestens die Hälfte des gewöhnlichen Verkaufswertes der Sache erreicht (Mindestgebot). Der gewöhnliche Verkaufswert und das Mindestgebot sollen bei dem Ausbieten bekannt gegeben werden.

Wie hoch ist das Mindestgebot bei einer teilungsversteigerung?

Eine Teilungsversteigerung kann mit finanziellen Nachteilen verbunden sein, denn es besteht das Risiko, dass Sie nur geringe oder sogar gar keine Gewinne erzielen – das Mindestgebot für Zwangsversteigerungsobjekte liegt in der Regel bei 50 % des Marktwertes.

Was ist Bargebot und Barwert?

Das geringste Gebot für ein Versteigerungsobjekt besteht aus dem Barwert und den bestehen bleibenden Rechten. Während der Bietzeit wird ausschließlich der Barwert als Gebot abgegeben (Bargebot). Der Barwert enthält nicht die bestehen bleibenden Rechte, welche ggf. zusätzlich für ein Objekt bezahlt werden müssen.

Deckungsgrundsatz ZVG | Zwangsvollstreckung

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Was ist das geringste Bargebot?

Geringstes Gebot:

Das geringste Gebot umfasst einen bar zu zahlenden Geldbetrag (gemäß § 49 ZVG das „Barge- bot“) und die nach den Versteigerungsbedingungen bestehen bleibenden Rechte an der Immobi- lie. Das Bargebot muss die Verfahrenskosten abdecken.

Was ist das Mindestbargebot?

Vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten (siehe Bietezeit) verkündet das Gericht im Versteigerungstermin das geringste Gebot. Dieses unterteilt sich in den bar zu bietenden Teil (Mindestbargebot) und in den Teil der bestehenbleibenden Rechte, die nach der Versteigerung vom Ersteher übernommen werden müssen.

Wie weit über Verkehrswert bieten?

Liegt das Höchstgebot allerdings unter 70 Prozent des ausgerufenen Verkehrswerts, müssen die Gläubiger dieses nicht akzeptieren. Sie können in diesem Fall eine neue Bieterrunde an einem anderen Termin veranlassen. Wer die Immobilie unbedingt will, sollte mindestens 70 Prozent des Verkehrswertes bieten.

Kann man ein halbes Haus ersteigern?

Wie kommt es zur Versteigerung? Einer kann sich nicht einseitig aus der Miteigentumsgemeinschaft verabschieden, auch nicht beim Notar. Ein halbes Haus kauft niemand! Das einzige rechtliche Mittel ist die Zwangsversteigerung.

Welcher Wert wird bei einer Teilungsversteigerung angesetzt?

Durch die Teilungsversteigerung wird zunächst einmal nur die Immobilie in Geld gewandelt, nicht aber wird der Erlös automatisch, z.B. nach Höhe der Erbteile, verteilt. Dies müssen die Miterben einstimmig gemeinsam vornehmen. Kommt es hier nicht zu einer Einigung, so hinterlegt das Gericht den Erlös bis zur Klärung.

Ist der Verkehrswert Das Mindestgebot?

Ohne den Verkehrswert darf eine Zwangsversteigerung nicht datiert und das Mindestgebot nicht festgelegt werden. In der Regel ist der Verkehrswert ein Richtwert für Verkäufer und Bieter gleichermaßen. Der Gutachter, der den Verkehrswert ermittelt ist unabhängig und wird vom Gericht bestellt.

Was bedeutet 5 10 Grenze?

Bei Geboten (Bargebot + eventuell bestehen bleibende Rechte) unter 50 % (= 5/10) des Verkehrswertes muss der Zuschlag von Amts wegen versagt werden (§ 85 a ZVG). Bei Geboten ab 50 % jedoch weniger als 70 % (= 7/10) des Verkehrswertes, kann Zuschlagsversagung wegen des Nichterreichens der 7/10-Grenze erfolgen.

Was ist der Barwert Zwangsversteigerungen?

Erhält ein Bieter den Zuschlag für eine Immobilie, muss er neben dem Bargebot auch den Barwert bezahlen. Hierbei handelt es sich um den Wert der Rechte, die bestehen bleiben. Der Kaufpreis ist spätestens am sogenannten Verteilungstermin fällig. Dieser findet 4-8 Wochen nach der Versteigerung statt.

Was passiert nach dem Verteilungstermin?

Unter einem Verteilungstermin wird im Zuge einer Versteigerung eine Fristfestsetzung verstanden, die nach einem Versteigerungstermin vom Gericht festgesetzt wird. Dieser Verteilungstermin wird in der Regel mit einer Frist von etwa sechs bis acht Wochen nach Zuschlagserteilung gesetzt.

Was ist versteigerungserlös?

Bei einer Versteigerung ist das der Betrag, der vom Höchstbietenden zu zahlen ist. Der Versteigerungserlös ist also sozusagen das anerkannte Meistgebot. Davon kann aber erst gesprochen werden, wenn der Meistbieter auch den Zuschlag offiziell erhalten hat.

Kann mein Mann mich zwingen das Haus zu verkaufen?

Der Hausverkauf kann auch erzwungen werden. Dazu muss beim Amtsgericht eine Teilungsversteigerung beantragt werden. Bei dieser Art der Zwangsversteigerung wird das unteilbare Vermögen der Immobilie durch einen Verkauf in Geld umgewandelt. Dieses kann wiederum problemlos aufgeteilt werden.

Ist eine Teilungsversteigerung sinnvoll?

Sinnvoll ist die Teilungsversteigerung insbesondere dann, wenn einer der Miteigentümer zum Alleineigentümer werden möchte, aber sich untereinander nicht auf einen Kaufpreis geeinigt werden kann. In dem Fall kann derjenige bei der Versteigerung mitbieten und erhält vielleicht den Zuschlag.

Kann eine Teilungsversteigerung vom Gericht abgelehnt werden?

Wie können Erben die Teilungsversteigerung verhindern ? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine Teilungsversteigerung doch noch zu verhindern. Die Gütliche Einigung mit dem Miterben, der den Antrag gestellt hat, die Drittwiderspruchsklage oder ein durch ein eingetragenes Nießbrauchrecht im Grundbuch.

Warum sind Zwangsversteigerungen so günstig?

Auch die anfallenden Nebenkosten fallen bei einer Versteigerung im Vergleich zu einem regulären Kauf eher gering aus. Hier lässt sich einiges einsparen, denn sowohl die Maklerprovision als auch die Notarkosten, liegen normalerweise merklich über der anfallenden Zuschlagsgebühr einer Zwangsversteigerung.

Wie viel Eigenkapital bei Zwangsversteigerungen?

Oft fordern Gerichte mindestens zehn Prozent des Verkehrswertes als Sicherheiten ein, die Sie als Interessent zuvor hinterlegen müssen. Das kann zum Beispiel über einen sogenannten bankbestätigten Scheck erfolgen. Liegt Ihnen diese Summe nicht bereits in Form von Eigenkapital vor, muss sie mitfinanziert werden.

Was mindert den Wert des Hauses?

Wertminderung durch Belastungen

Auch laufende Belastungen stellen eine Wertminderung dar. Wenn Sie eine Immobilie verkaufen, auf der noch laufende Belastungen ruhen, mindern diese Kosten natürlich den Wert der Immobilie. Sie können die Kredite vor dem Verkauf ablösen - wobei Sie dabei mit höheren Kosten rechnen müssen.

Was bedeutet die Wertgrenzen 50% und 70% des Verkehrswertes gelten?

Nun kommen die Wertgrenzen ins Spiel: Wenn das Meistgebot weniger als 70 Prozent des Verkehrswertes erreicht, können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50 Prozent muss der Rechtspfleger den Zuschlag versagen und einen zweiten Versteigerungstermin ansetzen, in dem die Wertgrenzen nicht mehr gelten.

Was bedeutet Wertgrenzen 5 10 7 10 gelten?

Liegt in einem Versteigerungstermin, in dem die 5/10-7/10-Wertgrenzen gelten (also mindestens im ersten Versteigerungstermin), das Meistgebot unterhalb der Hälfte des Verkehrswertes (5/10), ist der Zuschlag gemäß § 85a Abs. 1 ZVG von Amts wegen zu versagen. In einem solchen Fall ist ein Zuschlag also ausgeschlossen.

Was ist ein Meistgebot?

Als Meistgebot bezeichnet man das bei einer Versteigerung abgegebene höchste Gebot. Im Rahmen der Zwangsversteigerung ist dem Meistbietenden der Zuschlag zu erteilen. Bei einer Zwangsversteigerung vor Ort soll dem Zuschlag an den Meistbietenden ein dreimaliger Aufruf vorausgehen.

Was sind bestehen bleibende Rechte?

(1) Ein Recht bleibt insoweit bestehen, als es bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigt und nicht durch Zahlung zu decken ist. Im übrigen erlöschen die Rechte.