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Wie schreibe ich ein zwischenzeugnis richtig?

Gefragt von: Gabriele Schütze  |  Letzte Aktualisierung: 15. August 2023
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Die Texte im Zwischenzeugnis müssen keinen Pulitzer-Preis gewinnen. Es genügt, wenn die Formulierungen nachvollziehbar, klar und deutlich sind. Bei den Bewertungen der Arbeitsleistung und des Sozialverhaltens sollten HRler*innen keine verklausulierten Formulierungen anwenden.

Wie soll ein gutes Zwischenzeugnis aussehen?

Tätigkeitsbeschreibung (die allgemeine Funktion des Arbeitnehmers sowie die Aufgabenbereiche) Beurteilung der erbrachten Leistungen sowie des Sozialverhaltens gegenüber Kollegen und Vorgesetzten. Begründung für die Ausstellung des Zwischenzeugnisses. Schlussformel (Ein finaler Schlusssatz sowie eine Danksagung)

Was sollte nicht in einem Zwischenzeugnis stehen?

Achten Sie auf inhaltliche Widersprüche und Floskeln, die negativ ausgelegt werden könnten. Doppelte Verneinungen, einschränkende Aussagen, doppeldeutige Sätze – so gut sie auch klingen – können abwertend sein und sollten nicht in Ihrem Zeugnis stehen. „Stets“, „immer“ und „äußerst“ wirken dagegen in der Regel positiv.

Wie detailliert muss ein Zwischenzeugnis sein?

Alle Tätigkeiten, die Sie im Laufe Ihrer Firmenzugehörigkeit ausgeübt haben, sind vollständig und verständlich darzustellen. Dabei lautet die Grundregel: „im Verhältnis zur Stelle“. Je qualifizierter die Stelle ist, umso ausführlicher und detaillierter sollte der Aufgabenbereich erläutert sein.

Was muss ich beim Zwischenzeugnis beachten?

Zwischenzeugnis Inhalt – worauf du achten solltest
  • Briefkopf des Unternehmens.
  • Beschreibende Überschrift.
  • Kontaktdaten sowie persönliche Daten des Arbeitnehmers. ...
  • Das Datum, ab wann das Beschäftigungsverhältnis begonnen hat, sowie die Bezeichnung der Tätigkeit des Arbeitnehmers.
  • Eine kurze Beschreibung des Unternehmens.

Arbeitszeugnis einfach erklärt - Formulierungen, Geheimcode, Aufbau

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Was sind triftige Gründe für ein Zwischenzeugnis?

Typische triftige Gründe für ein Zwischenzeugnis

Diese Gründe sind: Bewerbung um eine neue Stelle, wesentliche Änderungen des Aufgabengebiets, Versetzung in eine andere Abteilung oder längere Abordnung in ein Projekt.

Ist es sinnvoll ein Zwischenzeugnis?

Der Arbeitgeber sieht ein Zwischenzeugnis eher als Motivation für die Arbeitskraft des Mitarbeiters, daher ist in der Regel auch immer mit einem sehr positiven Zeugnis zu rechnen. Der Arbeitnehmer kann sich somit gut einschätzen und bekommt ein Feedback, welches seine bisherige Leistung beurteilt.

Was bedeutet stets im Zwischenzeugnis?

Signalwörter für eine positive Bewertung sind außerdem “äußerst”, “umfassend” und “optimal”. Dem Wort “stets” kommt im Arbeitszeugnis eine besondere Bedeutung zu. Gleichwertige Alternativen sind die Begriffe “immer” und “jederzeit”. Für eine Top-Beurteilung ist eines dieser Wörter Voraussetzung.

In welcher Form schreibt man ein Zwischenzeugnis?

Zwischenzeugnisse werden immer im Präsens formuliert. Immerhin arbeitet die/der Beschäftigte nach wie vor an der Universität und das aktuelles Verhalten sollte nicht von dem Beschriebenen abweichen. Abgeschlossene Projekte werden jedoch auch in Zwischenzeugnissen im Präteritum geschrieben.

In welcher Zeit schreibt man ein Zwischenzeugnis?

Hauptsächlich findet man im Zwischenzeugnis Formulierungen im Präsens, in der Gegenwartsform (Er ist …, Sie arbeitet …, Er erledigt…,usw.). Die Zeitform betrifft neben dem Einleitungssatz auch die einzelnen Leistungskriterien, die zusammenfassende Leistungsbeurteilung sowie die Bewertung des Sozialverhaltens.

Wie begründe ich ein Zwischenzeugnis?

Hier alle Gründe:
  1. Lange Betriebszugehörigkeit ohne schriftliche Leistungsbewertung.
  2. Wechsel des Vorgesetzten.
  3. Wechsel in eine andere Abteilung oder ein anderes Team.
  4. Beförderung oder Weiterbildung.
  5. Insolvenz, Stellenabbau, Betriebsübernahme oder Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen.
  6. Elternzeit.
  7. Sabbatical o. ä.

Was sind Geheimcodes im Arbeitszeugnis?

In Arbeitszeugnissen wird von einem Geheimcode gesprochen, wenn Formulierungen enthalten sind, die eine vollständig andere Bedeutung haben, als der Text suggeriert. Solche Formulierungen sind in der Zeugnissprache laut Gesetzgeber (§ 109 GewO, novelliert 2002) verboten.

Wie Zwischenzeugnis begründen?

Sie haben in der Regel Anspruch auf ein Zwischenzeugnis, wenn beispielsweise diese wichtigen Gründe vorliegen und Sie somit ein “berechtigtes Interesse” haben:
  1. Sie bekommen einen neuen Chef,
  2. wechseln die Abteilung,
  3. sind längere Zeit nicht im Unternehmen,
  4. bewerben sich bei einem anderen Arbeitgeber.

Kann der Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis verweigern?

Für den Arbeitgeber ist es keine Option, die Erteilung eines Zwischenzeugnisses zu verweigern, um den Arbeitnehmer an sich zu binden. Das gilt auch, wenn der teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer um ein Zwischenzeugnis bittet, um eine Neben- oder weitere Beschäftigung aufzunehmen.

Welche Wörter sind gut im Arbeitszeugnis?

Geeignete Wörter, um die Arbeitsweise in Arbeitszeugnissen zu beschreiben, sind daher Systematik, Effizienz oder Gewissenhaftigkeit. Weitere Schlüsselwörter lauten zuverlässig, sorgfältig, konzentriert oder planvoll.

Ist die Note 3 im Arbeitszeugnis schlecht?

Die Note 3 ist Durchschnitt. Gemäß höchstrichterlicher Rechtsprechung gilt sie als Durchschnittsnote im Arbeitszeugnis. Will der Arbeitnehmer besser bewertet werden, dann muss dieser das mit juristisch belastbaren Fakten belegen.

Was ist besser vollen oder vollsten Zufriedenheit?

Für die Note 2 „gut“ fehlt das zeitliche Element, also „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ und für die Note 1 „sehr gut“ – Deutschlehrer/innen und Sprachpuristen müssen jetzt ganz stark sein – der Superlativ, also „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“.

Ist ein Zwischenzeugnis ein Kündigungsgrund?

Ein Zwischenzeugnis, das ein Arbeitnehmer durch Drohung und Nötigung erzwingt, kann nicht dazu führen, dass eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses wegen dieser Drohung und Nötigung widersprüchlich und unwirksam ist.

Wie oft hat ein Mitarbeiter Anspruch auf ein Zwischenzeugnis?

Es gibt keine gesetzliche Regelung, wie oft du ein Zwischenzeugnis anfordern darfst. Sobald du einen triftigen Grund vorlegen kannst, muss dein Arbeitgeber dir ein Zeugnis ausstellen. Es liegt also in deinem eigenen Ermessen, wann und wie oft du ein Zwischenzeugnis anfordern möchtest.

Was bedeutet stets zu unserer Zufriedenheit?

Die in Arbeitszeugnissen verwendete Formulierung «XY erledigte die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit» attestiert der Beurteilten bloss genügende Leistungen und entspricht der Schulnote 4. Die Bewertung «zu unserer vollen Zufriedenheit» steht für gute Leistungen und entspricht einer 5.

Was heißt stets voll zufrieden?

In der Zeugnissprache heißt dies: Sehr gut = stets zur vollsten Zufriedenheit, außerordentlich zufrieden; gut = stets gut, voll und ganz zufrieden; befriedigend = stets zu unserer Zufriedenheit, zur vollen Zufriedenheit; ausreichend = zu unserer Zufriedenheit, zufrieden; mangelhaft = bemüht, Erwartung größtenteils ...

War stets ehrlich fleißig und pünktlich?

Was bedeutet es, wenn im Zeugnis bescheinigt wird: "Er/ Sie war stets ehrlich, fleißig, pünktlich und zuverlässig"? Es handelt sich hierbei um eine veraltete und heute eigentlich nicht mehr gebräuchliche Zeugnisformulierung, an der insbesondere Folgendes kritisiert wurde: Bei der Erwähnung bzw.

Wer muss das Zwischenzeugnis unterschreiben?

(7) Das Zeugnis wird vom Arbeitgeber ausgestellt und ist von ihm oder einer in Personalangelegenheiten vertretungsberechtigten Person, die in der betrieblichen Hierarchie über dem Zeugnisinhaber stehen, also ranghöher sein muss, zu unterzeichnen.

Wer unterschreibt das Zwischenzeugnis?

Wer unterzeichnet das Arbeitszeugnis? Zur Ausstellung und Unterzeichnung des Zeugnisses ist der:die Arbeitgeber:in verpflichtet, bei juristischen Personen, der:die gesetzliche Vertreter:in.

Was ist der Unterschied zwischen einem Zwischenzeugnis und einem Arbeitszeugnis?

Das Arbeitszeugnis wird am Ende des Arbeitsverhältnisses ausgestellt. Aber auch während des Arbeitsverhältnisses gibt es die Möglichkeit, ein sogenanntes „Zwischenzeugnis“ zu verlangen, etwa wenn man einen neuen Vorgesetzten bekommt oder die Abteilung wechselt.