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Wie schlimm ist Propofol?

Gefragt von: Evi Kolb  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Wird Propofol überdosiert, so können die Folgen dramatisch sein. Die Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Atemdepression bis Apnoe und Bradykardie können einen schweren Verlauf annehmen und zu Koma sowie zum Tod durch Herzstillstand führen. So sind auch Suizide und Morde mit Propofol beschrieben.

Wie fühlt man sich nach Propofol?

PROPOFOL ist ein extrem kurzwirksames Hypnotikum, das Sie innerhalb von Sekunden angenehm einschlafen lässt. Das Mittel ist so gut steuerbar, dass der Schlafzustand nur für die Dauer der Untersuchung anhält. Schon nach einer kurzen Erholungsphase sind Sie wieder wach und voll aufnahmefähig.

Wann darf man kein Propofol bekommen?

Propofol ist zur Allgemeinanästhesie bei Kindern ab 1 Monat zur Narkoseeinleitung und Narkoseaufrechterhaltung zugelassen. Es darf jedoch nicht bei Patienten im Alter von 16 Jahren und jünger zur Sedierung im Rahmen einer Intensivbehandlung angewendet werden.

Ist Propofol eine Vollnarkose?

Ist die Propofol-Sedierung eine Vollnarkose? Nein – das Medikament kommt zwar aus der Narkose-Medizin, jedoch führt es lediglich zu einem tiefen Schlaf, d.h. eine künstliche Beatmung ist nicht erforderlich.

Wie lange braucht der Körper um Propofol abzubauen?

Pharmakokinetik. Die Bioverfügbarkeit von Propofol liegt bei 100 %, da der Wirkstoff intravenös appliziert wird. Die Narkoseeinleitung ist in der Regel nach 30 bis 40 Sekunden beendet, die Wirkdauer beträgt aufgrund der raschen Metabolisierung und Ausscheidung etwa 4 bis 6 Minuten.

Narkotikum Propofol - Gefährliches Narkosemittel zur Sedierung & Narkose? Wirkung & Nebenwirkungen

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Welche Nebenwirkungen hat Propofol?

Welche Nebenwirkungen hat Propofol?
  • verlangsamte Atmung (Atemdepression) bis Atemstillstand (Apnoe)
  • Freisetzung des Botenstoffes Histamin und dadurch Unverträglichkeitsreaktionen.
  • vermehrte Infektionen durch Abschwächung des Immunsystemes.

Was passiert bei zu viel Propofol?

Wird Propofol überdosiert, so können die Folgen dramatisch sein. Die Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Atemdepression bis Apnoe und Bradykardie können einen schweren Verlauf annehmen und zu Koma sowie zum Tod durch Herzstillstand führen. So sind auch Suizide und Morde mit Propofol beschrieben.

Was macht Propofol im Gehirn?

Propofol bindet im Gehirn an den GABA-A-Rezeptor, der an einen Chloridkanal gekoppelt ist. Propofol öffnet den Kanal und es kommt zu einer Hyperpolarisation und damit zu einem kurzfristigen Ausfall der Nervenzelle.

Wie viel Propofol pro kg?

Bei den meisten Patienten sind 1,5-9 mg Propofol/kg KG pro Stunde erforderlich. Die Infusion kann durch Bolusgaben von bis zu 1 mg Propofol/kg KG ergänzt werden, wenn eine schnelle Vertiefung der Sedierung erforderlich ist.

Ist Propofol ein Opiat?

Propofol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Narkotika, der aufgrund seines raschen Wirkungseintritts und seiner kurzen Plasmahalbwertszeit und relativ geringen Kumulation als gut steuerbar gilt. Propofol ist ein geringfügig wasserlösliches Phenolderivat.

Wie lange können Nebenwirkungen auftreten nach Propofol?

Auch die Nachwirkungen von Propofol sind nicht zu unterschätzen. So kann es auch danach zu unangenehmen Träumen, so genannten "Bad Trips" kommen. Auch das Auftreten von Krampfanfällen innerhalb von bis zu 6 Stunden nach der Verabreichung ist eine bekannte Nachwirkung des Medikaments.

Wie viel Propofol bei Magenspiegelung?

- danach Bolus-Titration gemäss “20/20 Regel“: Verabreichung von maximal 20 mg nicht häufiger als alle 20 Sekunden. - grosse Streubreite der Propofol-Gesamtdosis: 20 mg - 400 mg: - geringerer Propofol Bedarf bei höherem Alter und/oder höherer ASA Klasse.

Was ist besser Propofol oder Dormicum?

Die Unterschiede sind: die Wirkung von Dormicum tritt verlangsamt ein, ist während der Untersuchung oberflächlicher und hält nach Ende der Untersuchung etwas länger an. Propofol wirkt deutlich schneller, intensiver, die Erholungsphase nach der Untersuchung ist kürzer.

Wie viel Propofol zur Einleitung?

Bei den meisten Patienten wird zur Einleitung der Sedierung 0,5 bis 1 mg Propofol/kg KG über einen Zeitraum von 1 bis 5 Minuten erforderlich sein. Für die Aufrechterhaltung der Sedierung wird die Dosierung durch die gewünschte Tiefe der Sedierung bestimmt und titriert verabreicht.

Wie lange schläft man nach einer Sedierung?

Die Wirkung unterscheidet sich von Patient zu Patient. Die Wirkung des Medikamentes hält ca. 10 – 20 min an. Bei unerwünschten Wirkungen kann man ein Gegenmedikament (Flumazenil) verabreichen, das die Wirkung von Midazolam aufhebt.

Warum ist Propofol weiß?

In den handelsüblichen Präparaten ist Propofol in einer Lipidemulsion (Sojaöl) gelöst und besitzt daher ein milchig-weißes Aussehen.

Ist Propofol ein Suchtmittel?

Propofol wirkt als reines Hypnotikum ähnlich wie die Benzodiazepine und Barbiturate über den GABA-Rezeptor (Hauptwirkmechanismus). Wegen seiner (kurz andauernden) euphorisierenden Wirkung mit der nachfolgenden dämpfenden Wirkung hat Propofol ein besonderes Abhängigkeitspotenzial.

Was ist das stärkste Narkosemittel?

Sufentanil ist ein synthetisches Opioid, das als stärkstes in Deutschland in der Humanmedizin zugelassene Schmerzmittel vor allem in der Anästhesie angewendet wird und mit Fentanyl strukturell verwandt ist.

Warum träumt man in Narkose nicht?

Auch das Träumen ist während einer Narkose nicht so häufig wie während eines natürlichen Schlafes. Diese Tatsache deutete auf eine veränderte Gehirnaktivität hin.

Wer darf Propofol spritzen?

Auf der Fachinformation von Propofol steht ausdrücklich, dass es durch einen Arzt anzuwenden ist. Bei den S3-Leitlinien wurde sich aber darauf verständigt, dass eine Endoskopieschwester, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllt, die Überwachung des sedierten Patienten vornehmen kann.

Welches Beruhigungsmittel bekommt man bei einer Darmspiegelung?

Die Verabreichung einer Beruhigungsspritze während der Magenspiegelung oder Darmspiegelung wird als Sedierung bezeichnet. Hierzu wird das Narkotikum Propofol so verabreicht, dass Sie während der endoskopischen Untersuchung schlafen, jedoch weiterhin selbstständig atmen.

Warum Propofol bei Darmspiegelung?

In diversen Studien, die weltweit an insgesamt 200.000 Patienten durchgeführt wurden, konnten Mediziner nachweisen, dass die Patienten unter diesen Voraussetzungen tatsächlich wenig zu befürchten haben. Und: Propofol erwies sich dabei als deutlich sicherer als das bis dahin gängige Midazolam.

Habe Angst vor Magenspiegelung?

Der Gedanke an eine endoskopische Untersuchung, etwa eine Magen- oder Darmspiegelung, erzeugt bei vielen Menschen Unbehagen. Beruhigungsmittel können diese Ängste nehmen, wie Viszeralmediziner betonen. Denn dank Sedierung könne die Untersuchung für den Patienten völlig stress- und schmerzfrei durchgeführt werden.

Was tun gegen Hunger vor Darmspiegelung?

Wie soll man mit dem entstehenden Hunger umgehen? "Allein die große Flüssigkeitsmenge, die man im Vorfeld trinkt, sorgt für eine gewisse Sättigung", beruhigt Birkner. Trinken Sie also ausreichend Brühe und klare Getränke. Auch Kaugummi kauen kann gegen Hungergefühle helfen.

Wie lange nach Propofol nichts essen?

Nichts essen: Mindestens 6 Stunden vor der Narkose. Auch kein Kaugummi oder Süßigkeiten. Nichts trinken: Mindestens 6 Stunden vor der Narkose.