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Wie schädlich ist Lamotrigin?

Gefragt von: Silvana Hecht  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde informiert über eine seltene, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkung von Lamotrigin: der hämophagozytischen Lymphohistiozytose (HLH). Durch eine Überaktivierung des Immunsystems kann diese lebensbedrohlich werden.

Ist Lamotrigin ein starkes Medikament?

Depressionen. Aus der Behandlung von Epilepsien ist bekannt, dass Lamotrigin ein vergleichsweise sicheres Medikament ist.

Was macht Lamotrigin im Gehirn?

Lamotrigin senkt die Übererregbarkeit durch Blockade von bestimmten Ionenkanälen (vor allem spannungsabhängigen Natrium- und Calciumkanälen) in den Nervenzellen, und vermindert so die Gefahr eines epileptischen Anfalls.

Wie lange kann man Lamotrigin einnehmen?

Bipolare Störungen

Ab der dritten Woche wird die Dosierung auf 50 mg pro Tag erhöht, entweder einmal täglich oder als zwei Einzeldosen aufgeteilt. Ab der fünften Woche werden 100 mg pro Tag empfohlen, bis in der sechsten Woche die stabilisierende Zieldosis von 200 mg pro Tag erreicht ist.

Was für Nebenwirkungen hat Lamotrigin?

Nebenwirkungen von LAMOTRIGIN Heumann 200 mg Tabletten
  • Benommenheit.
  • Schlafstörungen, wie:
  • Koordinationsstörung.
  • Aggressives Verhalten.
  • Reizbarkeit.
  • Selbstmordgedanken.
  • Sehstörungen, wie:

Antidepressiva: Rebound Effekt & mögliche Gefahr der Sucht & Abhängigkeit? Wirkung, Nebenwirkungen

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Welche Medikamente vertragen sich nicht mit Lamotrigin?

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, muss Lamotrigin in Kombination mit Valproinsäure viel langsamer aufdosiert werden. Ebenso verhält es sich bei Medikamenten mit den Wirkstoffen Phenytoin, Phenobarbital und Primidon. Die Lamotriginkonzentration im Plasma wird durch die Einnahme der Antibabypille gestört.

Was ist besser als Lamotrigin?

Konklusion der Autoren: Valproat ist wirksamer als Lamotrigin und gleich wirksam wie Topiramat, aber besser verträglich als dieses und sollte daher weiterhin als Mittel der ersten Wahl bei Patienten mit idiopathischer, generalisierter Epilepsie oder bei unklarer Epilepsieform empfohlen werden.

Was passiert wenn man Lamotrigin absetzt?

Wie sollte man bei der Beendigung der Therapie vorgehen? Grundsätzlich gilt, dass man die Antiepileptika erstens nur unter ärztlicher Aufsicht und zweitens nicht zu schnell absetzen sollte. Durch abruptes Weglassen riskiert man einen Grand-mal-Status oder Entzugsanfälle.

Was sollten Epileptiker nicht essen?

Keine Kohlenhydrate, viel Fett

Edda Haberlandt, Vorsitzende der ÖGfE: „Das heißt Banane, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Süßigkeiten - alles, was mit den üblichen Zuckern hergestellt wird, soll nicht gegessen werden.

Wann treten Nebenwirkungen bei Lamotrigin auf?

Wie die AkdÄ berichtet, weist die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA nun auf das Risiko einer HLH hin – eine seltene aber schwerwiegende Nebenwirkung, die im Zusammenhang mit der Einnahme von Lamotrigin beobachtet wurde und innerhalb von Tagen bis Wochen nach Behandlungsbeginn auftreten kann.

Welches ist das beste Medikament gegen Epilepsie?

Levetiracetam gehört zu den wichtigsten Mitteln gegen Krampfleiden. Es senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich und kann auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Wie wirkt Lamotrigin bei Depressionen?

Lamotrigin, ein Antiepileptikum, kann ein wirksames Medikament bei Depressionen, uni- oder bipolar sein. Bei der Bipolaren Störung wirkt es zusätzlich als Phasenprophylaxe. Ob es allerdings bei dem jeweiligen Patienten hilft, die Depressionen zu lindern, scheint sehr individuell zu sein.

Kann man von Lamotrigin zunehmen?

Lamotrigin (LTG), Phenytoin (PHT), die Barbiturate, Levetiracetam (LEV), Lacosamid (LCM) und Oxcarbazepin (OXC) gelten als gewichtsneutral. Die beobachteten Gewichtsänderungen gehen teilweise mit einer gleichgerichteten Veränderung von Appetit und Nahrungsaufnahme einher.

Was ist besser Lithium oder Lamotrigin?

Unterschiede zeig- ten sich in der Verhinderung depressiver Episoden, wo Lamotrigin in beiden Studien überlegen war. Lithium hingegen konnte in beiden Studien signifikant besser als Lamotrigin manischen Episoden vorbeugen (Calabrese et al., 2003; Bowden et al., 2003).

Ist Lamotrigin ein Antidepressiva?

Fazit: die Augmentation einer Antidepressiva-Therapie mit Lamotrigin könnte eine Option zur Behandlung von Patienten mit behandlungsresistenter Depression sein. Weitere Studien müssen die optimale Dosierung klären und die Verträglichkeit und Sicherheit auch über längere Behandlungszeiten hinweg beobachten.

Wie lange ist Lamotrigin im Blut?

Die Halbwertszeit von Lamotrigin im Blut liegt bei ca. 33 Stunden (Bereich 14 bis 103 Stunden. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen dem Blutspiegel von Lamotrigin und der Wirksamkeit des Medikaments wie auch bei anderen Antiepileptika unklar.

Welche Epilepsien sind heilbar?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und deren Leitlinie aus dem Jahr 2017 gilt Epilepsie als „überwunden“, wenn Patient:innen mit einem altersabhängigen Epilepsie-Syndrom, jenseits des entsprechenden Alters anfallsfrei sind oder wenn Patient:innen mindestens 10 Jahre anfallsfrei sind und seit mindestens fünf ...

Kann man Epilepsie ohne Medikamente behandeln?

Geht es auch ohne Medikamente? Meist kann man auf Medikamente nicht verzichten. Manchmal ist eine Veränderung der Lebensweise (z.B. der Schlafgewohnheiten) entscheidend. Einzelne Betroffene lernen, beginnende Anfälle mittels psychotherapeutischer Verfahren zu unterbrechen.

Kann Epilepsie psychische Ursachen haben?

Die häufigste Form psychischer Erkrankungen bei Menschen mit Epilepsie sind Depressionen und Angsterkrankungen. Jeder Mensch hat individuelle Ängste, die aufgrund der persönlichen Lebensumstände variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Welche Dosis Lamotrigin?

In klinischen Studien wurden Dosen im Bereich von 100 – 400 mg/Tag angewendet. In Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen kann eine Maximaldosis von 200 mg/Tag angewendet werden.

Was passiert wenn man Lamotrigin überdosiert?

Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Koordinationsstörungen und Bewusstseinsstörungen kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Wie erkennt man eine bipolare Störung?

Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit, Selbstzweifel, vermehrtes Grübeln. Schlafstörungen, Interesselosigkeit, vermindertes Leistungsvermögen, Konzentrationsschwierigkeiten. Unruhe, Ängstlichkeit, Reizbarkeit. vermindertes sexuelles Interesse.

Was sind Stimmungsstabilisierer?

Stimmungsstabilisierer, auch als Phasenprophylaktika bezeichnet, werden insbesondere bei bipolaren Erkrankungen angewendet, um das Rückfallrisiko in eine erneute Krankheitsphase zu verringern bzw. möglichst ganz zu verhindern.

Was erhöht epileptische Anfälle?

Bei manchen Menschen mit Epilepsie können Reize wie zum Beispiel Flackerlicht in einer Diskothek einen Anfall auslösen. Auch bestimmte Umstände können gelegentlich zu Anfällen führen: zum Beispiel zu wenig Schlaf, Sauerstoffmangel, Vergiftungen, Alkohol oder – vor allem bei Kindern – hohes Fieber.

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