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Wie sah das Leben in der DDR aus?

Gefragt von: Kerstin Jansen-Ott  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Das Leben in der DDR war von der Geburt bis zum Berufsleben durchgeplant. Frauen waren ebenso wie Männer berufstätig. Nur wenige Betriebe boten Halbtagsstellen an. Die Kleinkinder kamen schon mit dem ersten Lebensjahr in die Kinderkrippe.

Wie war das Leben in der DDR einfach erklärt?

Die DDR war eine Diktatur. Sie verstand sich als sozialistischer Staat und bezeichnete sich als Arbeiter- und Bauernstaat. Aber die Macht lag weder bei den Arbeitern noch bei den Bauern. Die politische Macht lag alleine bei einer Partei, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands).

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wie sah die Gesellschaft in der DDR aus?

Jede Bürgerin und jeden Bürger der DDR wollte die SED für das System gewinnen – der Gedanke des Kollektivs stand im Mittelpunkt der Gesellschaft, das Individuum spielte keine Rolle. Kinder und Jugendliche wurden im sozialistischen Sinne erzogen, das Bildungssystem war dementsprechend ausgerichtet.

Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Warum waren die Menschen in der DDR so unzufrieden?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten.

Was durfte man in der DDR?

So stand es in der Verfassung der DDR. Für jeden Bürger galt per Gesetz das Recht auf Arbeit. Jeder Schulabgänger konnte sicher sein, einen Ausbildungsplatz und anschließend einen Arbeitsplatz zu finden. Gleichzeitig bestand jedoch auch die Pflicht zur Arbeit.

War das Leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Wie war das Wohnen in der DDR?

Es herrschte Wohnungsmangel, nicht selten Wohnungsnot in der DDR. Obwohl von 1949 bis 1961 mehr als 3 Millionen Menschen die DDR gen Westen verlassen hatten, blieb Wohnraum eine Mangelware. Junge Eheleute fanden keinen Wohnraum, mussten getrennt in den Haushalten ihrer Eltern leben.

Wie lebten die Kinder in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Wo durften die DDR Bürger Urlaub machen?

Auslandsreisen waren im Wesentlichen nur in das befreundete sozialistische Ausland erlaubt; lange Zeit genehmigungsfrei beispielsweise nach Polen und in die Tschechoslowakei (ČSSR), bei Erteilung einer Reisegenehmigung auch nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien, in die UdSSR oder (noch seltener) nach Kuba.

Wie viele Tage Urlaub gab es in der DDR?

Die Freizeit, Sache wie Begriff, entstand in der DDR ziemlich parallel zur BRD. Der DDR-Werktätige hatte Anspruch auf mindestens 15 Tage Urlaub, von 1965 an galt die Fünf-Tage-Woche.

Wie lebten die Frauen in der DDR?

Frauen waren in der DDR nach zwei neuen Studien nicht gleichberechtigt. Sie wurden zwar in die sozialistische Arbeitswelt integriert, stiegen aber selten auf und wurden schlecht bezahlt. Ihr Leben war oft eine Mehrfachbelastung: Arbeit, Haushalt, Kinder.

Was ist typisch für die DDR?

Leben in der DDR - Das Wichtigste

Die Staatssicherheit überwachte die einzelnen Bürger*innen. Die Wirtschaft wurde vom Staat kontrolliert. Er bestellte Güter und Waren, doch häufig herrschte Knappheit bei bestimmten Lebensmitteln oder anderen Konsumgütern und die Menschen mussten lange darauf warten.

Was war die DDR für Kinder erklärt?

Die Deutsche Demokratische Republik war ein Staat in Europa. Oft hat man den Namen als DDR abgekürzt. Andere Ausdrücke waren unter anderem Ostdeutschland oder die Ostzone. Seit dem Jahr 1990 gibt es den Staat nicht mehr: Er ist ein Teil der Bundesrepublik Deutschland geworden.

Wie war das Leben der Jugendlichen in der DDR?

Mehr als 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der DDR gehörten der sozialistischen Jugendorganisation FDJ und der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" an. Materiell gut ausgestattet galt sie als langer Arm der SED. Als offizieller Gründungstag der Freien Deutschen Jugend (FDJ) gilt der 7.

Was kostet eine Wohnung in der DDR?

Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche.

Wem gehörten die Wohnungen in der DDR?

Im Jahr 1990 befanden sich 59 Prozent aller Wohnungen in der DDR im „Volkseigentum“, also im Besitz volkseigener Betriebe oder Genossenschaften. Etwa 24 Prozent der Wohnungen gehörten privaten Personen, die diese selbst nutzten. Weitere 17 Prozent der Wohnungen waren, im privaten Besitz und vermietet.

Wem gehörten die Häuser in der DDR?

Offizieller Eigentümer waren dabei alle DDR-Bürger. Es bildete zusammen mit dem genossenschaftlichen Eigentum und dem Eigentum gesellschaftlicher Organisationen das sozialistische Eigentum. Im Rechtsgebiet der DDR war neben dem sozialistischen Eigentum noch das persönliche Eigentum eingeführt.

Wie begrüßt man sich in der DDR?

Es war auch der Gruß der FDJ in der DDR, mit dem man sich zu Beginn einer FDJ-Versammlung oder eines Fahnenappells begrüßte (beispielsweise durch den Versammlungsleiter mit „Ich begrüße euch mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend: Freundschaft! “ oder kurz „FDJler: Freundschaft!

Was war in der DDR Mangelware?

Besonders begehrt sind dabei Hygieneartikel wie Zellstofftaschentücher, Küchenrollen – und vor allem Toilettenpapier. Es wurde zur absoluten Mangelware, auch jetzt leeren sich die Regale wieder. In den Märkten hört man deshalb nicht selten murrende Kunden: "Das ist ja wie in der DDR!"

Wie war die Schule in der DDR?

Im Alter von 6 Jahren wurden in der DDR alle Kinder in die Polytechnische Oberschule, kurz POS, eingeschult. Mit dem Begriff Oberschule verbindet man auch Schulen mit ausschließlich höheren Klassen, aber die POS bestand aus drei Stufen: Unter- (1. –3. Klasse), Mittel- (4.

Wie wurde in der DDR erzogen?

Die frühe Sozialisation in der DDR wurde für den größten Teil der Kinder durch eine öffentliche Früherziehung geprägt, in der „Planerfüllung“ vor Beziehungsgestaltung stand. Das hatte zur Folge, dass emotionales Lernen erschwert wurde. Zu wenig Beachtung fanden Trennung und Verlust.

Was gab es nur in der DDR?

Ja, auch das Sandmännchen durfte mal – ebenso wie ein Matrose und der Bummi-Bär – für Putzi werben. Die vom VEB Elbe Chemie produzierte Zahncreme war die einzige Kinderzahnpasta, die es in der DDR gab – und die später zum Exportschlager für die östlichen Bruderstaaten avancierte.

Welche Probleme gab es in der DDR?

“ Die DDR-Wirtschaft hat aber noch ganz andere Probleme. Viele Industrieanlagen sind im Jahr 1989 veraltet, die Arbeitsproduktivität sinkt seit Jahren. Viele Betriebe arbeiten nicht effizient genug, Produkte etwa aus dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik sind auf dem Weltmarkt immer weniger konkurrenzfähig.

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