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Wie riecht Radon?

Gefragt von: Frau Dr. Sigrun Lechner B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Hamburg - Es hat keinen Geruch, es hat keine Farbe, es lässt sich nicht schmecken - und es ist tödlich: Radon, ein radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Radium im Erdinneren freigesetzt wird.

Kann man Radon riechen?

Radon ist ein sehr bewegliches, radioaktives Edelgas, das man weder sehen, riechen oder schmecken kann. Radon wird aus allen Materialien freigesetzt, in denen Uran vorhanden ist. Es kommt überall auf der Welt vor.

Wie bemerkt man Radon?

Wie erkennt man eine erhöhte Radonkonzentration? Radon ist geruchslos, unsichtbar und verursacht kurzfristig keinerlei körperliche Beschwerden.

Kann man radioaktive Strahlung riechen?

Man kann sie weder sehen noch riechen noch hören. Doch Strahlung ist überall in unserer Umwelt vorhanden.

Wie gefährlich ist Radon im Keller?

Die Konzentration von Radon im Keller ist also um ein Vielfaches höher als in der freien Natur und kann im Extremfall Werte von mehreren Tausend Bc/m³ in der Luft erreichen. Bereits eine Strahlenbelastung von 100 Bc/m³ erhöht das Risiko von Lungenkrebs um 10 bis 16 %.

Radon - Ein unbekanntes Risiko

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Wie stellt man Radon im Haus fest?

Am einfachsten lässt sich die Radon-Konzentration in der Raumluft mit einem so genannten passiven Detektor ("Kernspurdosimeter") messen. Passive Detektoren sind kleine Plastikbehälter, die keinen Strom benötigen, weder Licht noch Geräusche aussenden, sondern lediglich ausgelegt werden.

Ist in jedem Keller Radon?

Aus dem Baugrund gelangt Radon ins Freie und auch in Gebäude. Dadurch kommt Radon in allen Innenräumen vor. Alte Gebäude sind häufiger betroffen als neue Gebäude, Gebäude mit Keller häufiger als ohne Kellergeschoss.

Wo ist am meisten Radon?

Wieviel Radon im Boden, in der Luft und in Innenräumen vorkommt, ist in Deutschland regional unterschiedlich. In der norddeutschen Tiefebene sind die Radon-Konzentrationen meist niedrig; in den meisten Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in Gegenden mit Gesteinsmoränen der letzten Eiszeit eher höher.

Wie riecht es in Tschernobyl?

Tkachuk berichtet vom Rat, bei dem Geruch von Ozon, das so ähnlich wie eine Ultraviolettlampe riecht, um sein Leben zu laufen. Der Physiker bringt noch ein abschreckendes Beispiel aus der Natur. Ein großer Pinienwald, angesiedelt zwischen dem Kraftwerk und der Stadt Pripjat, ist jetzt ein toter Wald.

Wie lange strahlt Radon?

Nach seiner Halbwertszeit von 3,8 Tagen zerfällt das Edelgas und es entstehen Polonium, Wismut und Blei, die noch kurzlebiger und ebenfalls radioaktiv sind. Zerfallen auch diese Elemente, setzen sie Alphastrahlung frei – die eigentliche Gesundheitsgefahr, die Radon birgt.

Wie oft lüften gegen Radon?

Lüften Sie hierzu regelmäßig und mehrmals täglich, jeweils nicht länger als 10-15 Minuten. So wird unter geringem Wärmeenergieverlust in kürzester Zeit die Raumluft gegen frische, fast Radon freie Außenluft ausgetauscht. Besonders die Kellerräume sollten beim Lüften nicht vergessen werden.

Kann man Radon selber messen?

Radonmessungen kosten etwa 30-50 Euro und können einfach selbst durchgeführt werden. Dazu können Sie sich von einem Messlabor, das vom Bundesamt für Strahlenschutz anerkannt ist, einen oder mehrere passive Radondetektoren (kleine Dosen zum Aufstellen, Exposimeter) zusenden lassen.

Welche Krankheiten durch Radon?

Über die Atemluft gelangt Radon in die menschliche Lunge und kann Lungenkrebs verursachen. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist umso größer, je mehr Radon sich in der Atemluft befindet und je länger Radon eingeatmet wird.

Wo kommt Radon 220 im Alltag vor?

Radon ist leicht in Wasser löslich und kann über Wasserleitungen auch in Gebäude gelangen: Es wird aus dem Trinkwasser beim Kochen und Duschen freigesetzt oder beim Trinken aufgenommen und trägt so zur Strahlenbelastung des Menschen bei.

Wo kommt Radon her im Haus?

Woher kommt das Radon in den Wohnhäusern? Radon bildet sich ursprünglich aus Uran und Radium, die natürlich im Erdreich vorkommen. Baut man ein Haus auf so einem Boden und wenn das Haus auch noch einen Keller hat, dann kann man Probleme mit Radon bekommen.

Ist mein Wohnort von Radon betroffen?

Wie hoch das Radonvorkommen an einem bestimmten Standort tatsächlich ist, lässt sich nur durch Messungen der bodennahen Luft oder durch Messungen der Radon-Konzentration in der Raumluft eines Gebäudes konkret ermitteln.

Wie spürt man radioaktive Strahlung?

Erste Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Sie treten wenige Stunden nach dem Beschuss des Körpers mit der Strahlung auf. Dann klingen sie vorübergehend ab, um nach einigen Tagen als Appetitlosigkeit, Übermüdung und Unwohlsein zurückzukehren und einige Wochen anzudauern.

Wie schmeckt Strahlung?

„Es ist falsch, dass man Strahlung nicht spürt“, sagt Petschnikow. Sie schmecke wie Blei auf der Zunge, das Herz rase. Manche Männer erbrachen sich, andere fühlten sich wie nach einem Sonnenstich.

Was passiert wenn man radioaktiv verstrahlt wurde?

Die ionisierende Strahlung stört die Zellteilung. Zu einer Veränderung kommt es vor allem in den Organen und Körperteilen, die eine hohe Zellteilung aufweisen. Das ist einmal der Magen-Darm-Trakt, so dass einem übel wird. Dann das Knochenmark, wo die Blutzellen entstehen.

Wie kann ich mich vor Radon schützen?

Diese Maßnahmen werden international angewandt.
  1. Lüften. ...
  2. Abdichten von Türen und Leitungen zum Keller. ...
  3. Eintrittswege des Radons ins Gebäude abdichten. ...
  4. Radonhaltige Bodenluft absaugen. ...
  5. Radon-Fachperson hinzuziehen. ...
  6. Schutzmaßnahmen bei Neubauten.

Ist Hausstaub radioaktiv?

Staubsaugen ist natürlich nicht gefährlich, es wird dabei ja keinerlei Radioaktivität erzeugt, die in der Luft vorhandenen Partikel werden nur für kurze Zeit anders verteilt. Nach einigen Minuten ist der "Spuk" auf dem Filter vorbei, die Teilchen sind zerfallen und eine erhöhte Radioaktivität nicht mehr messbar.

Kann man Radon im Körper nachweisen?

Das einzige bisher nachgewiesene Gesundheitsrisiko durch Radon ist das Bronchialkarzinom.

Kann Radon durch Beton?

Messungen des BfS belegen, dass Baustoffe wenig zur Radon-Konzentration von Aufenthaltsräumen beitragen - üblicherweise wenige Becquerel pro Kubikmeter, meist deutlich unterhalb von 20 Becquerel pro Kubikmeter.

Ist man im Haus vor Strahlung sicher?

Bleiben Sie im Haus!

Gebäude schützen Sie und Ihre Kinder deshalb weitgehend vor dem Einatmen radioaktiver Stoffe und vor der von radioaktiven Stoffen ausgehenden Strahlung. Gehen Sie nur ins Freie, wenn es unbedingt notwendig ist, und halten Sie den Aufenthalt möglichst kurz!

Wie entsteht Radon im Keller?

Der Keller ist als unterirdisches Geschoss das typische Einfallstor für das radioaktive Gas Radon, wo es sich unter hohen Konzentrationen sammelt. Zwar ist Radon das schwerste aller Gase und etwa sieben mal so schwer wie Luft.

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