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Wie pflege ich meinen Wald?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Werner Philipp  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Um den Wald zu stabilisieren und wertvolleres Holz zu gewinnen, werden im Rahmen der Waldpflege kranke, schwache und qualitativ schlechte Bäume entnommen. Dadurch wird die Konkurrenz reduziert. Die übrigen Bäume bekommen so mehr Licht, Raum, Wasser und Nährstoffe.

Was muss man als Waldbesitzer tun?

Sie als Waldeigentümer haben das Recht, Ihr Eigentum zu nutzen. Bei der Bewirtschaftung von Wäldern müssen Sie aber laut §11 BWaldG ordnungsgemäß und nachhaltig agieren. Die genaue Definition von “ordnungsgemäß” und “nachhaltig” lässt der Paragraph offen und liefert stattdessen einige Einschränkungen für die Nutzung.

Welche Kosten hat man als Waldbesitzer?

Grob zusammengefasst: Bei kleinen Flächen von einem Hektar liegt der Jahresbeitrag bei rund 60€, bei Flächen bis 20 Hektar sinkt er auf rund 20€ pro Hektar und Jahr.

Was braucht ein Wald zum Wachsen?

besonders viel Feuchtigkeit aus dem Boden. Die Bäume benötigen das Wasser zum einen, um zu wachsen – genauer gesagt, um in ihren Blättern Photosynthese zu betreiben und Energie zu gewinnen. Zum anderen schwitzen die Bäume das Wasser aus.

Wie kann man mit seinem Wald Geld verdienen?

Wer als Privatanleger in Wald oder Ackerland investieren will, muss dies in der Regel indirekt tun. Da bieten sich etwa Aktien von Unternehmen an, die Holz verarbeiten oder Weizen oder Mais anbauen. Denn der Kauf von Ländereien oder forstwirtschaftlichen Nutzflächen kommt meist nur für Großinvestoren infrage.

Günther hat einen Wald geerbt – Folge 2 „Waldpflege ist wichtig“

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Welches Holz bringt am meisten Geld?

Der perfekte Baum

Eine Baumart, die in unseren Wäldern häufig einen recht hohen Holzpreis erzielt, ist die Eiche. Ein Festmeter Eiche kann von 400 bis 1000€ wert sein. Manche Stämme geben aber auch nur 100€ oder weniger.

Was bringt ein Hektar Wald?

Ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern, das ist etwa ein Viertel mehr als ein durchschnittliches Fußballfeld. Bei einem günstigen Quadratmeterpreis von 70 Cent müsste ein Anleger für 75 Hektar Wald demnach mindestens 525.000 Euro auf den Tisch legen.

Wie oft Wald durchforsten?

Als Faustregel gilt, dass Durchforstungsbestände im Fünf-Jahres-Turnus durchforstet werden. Grundsätzlich muss bei kräftigen Durchforstungen seltener eingegriffen werden. Die steigende Wirtschaftlichkeit eines stärkeren Eingriffes geht dabei aber zu Lasten der Stabilität.

Wie viele Bäume stehen auf 1 ha Wald?

Wieviel Bäume stehen auf der Fläche von 1 ha? Hier hilft das gedankliche Errichten eines 10 m x 10 m Rasters: die Anzahl der gezählten Bäume in diesem Schätzquadrat multipliziert mit 100 ergibt die Stammzahl pro ha (Beispiel 7 Stück x 100 = 700 Bäume/ha).

Wie viel ist ein Hektar Wald wert?

Wald bringt keine Rendite

Dazu ein Rechenbeispiel: Je nach Lage und Bestand sind Wälder zwischen 0,8 bis 2,5 Euro pro m2 wert. Das bedeutet das ein Hektar Wald rund 8.000 bis 25.000 Euro wert ist.

Kann Wald Privatvermögen sein?

Da in diese Totalgewinnprognose sowohl die zu erwartenden Gewinne aus einem Waldverkauf als auch die privaten Entnahmen einzubeziehen sind, kann auch bei kleinen Waldflächen regelmäßig vom Vorliegen einer Gewinnerzielungsabsicht ausgegangen werden. Ist der Wald steuerliches Privatvermögen? Nein!

Wie viel Wald braucht man um davon leben zu können?

Für ein einträgliches Waldinvestment gilt eine Größe von etwa 75 Hektar als Untergrenze, davon leben kann ein Investor laut AGDW ab einer Größe von 250 Hektar. Wer dafür mehrere kleine Parzellen erwerben muss, erhöht allerdings seinen Aufwand für die Bewirtschaftung.

Welche Versicherung brauche ich als Waldbesitzer?

Die Waldversicherung der Gothaer (auch Forstversicherung genannt) schützt Sie als Waldbesitzer*in, z. B. vor Haftpflichtansprüchen wegen unterlassener Verkehrssicherung sowie vor unvorhersehbaren Einbußen.

Was darf ich in meinem Wald bauen?

Baurechtlich betrachtet gehört der Wald zum sogenannten Außenbereich. Laut deutschem Baugesetzbuch (BauGB) gilt, dass bauliche Veränderungen im Außenbereich grundsätzlich nicht erlaubt sind. Da der Bau einer Hütte im Wald eine solche bauliche Veränderung im Außenbereich darstellt, ist auch dieser nicht erlaubt.

Kann ich als Privatperson einen Wald kaufen?

Spätestens seit der Finanzkrise investieren zahlungskräftige Kunden in den vermeintlich sicheren Grund und Boden - in den Wald. Vor allem Eigenjagden ab 115 ha finden oft binnen kürzester Zeit einen Käufer. Allerdings gilt im heimischen Privatwald oft der Grundsatz: „Wald verkauft man nicht, den vererbt man!

Was kostet 1 ha Aufforstung?

Je nach Baumart und Pflanzverband müssen Sie mit Kosten von 1.500 bis 3.500 €/ha für die Aufforstung rechnen. Hinzu kommt der Zaunbau zum Schutz der Kultur. Er ist je nach Ausführung mit 7 bis 10 €/lfd. m zu veranschlagen.

Wie viel ist ein Baum wert?

Der Kauf eines Großbaumes mit einem Alter von 20 Jahren kostet ungefähr 600 €. Dazu kommen die Kosten für Transport und Pflanzung mit ungefähr 500 €. Die Anwachsphase für einen solchen Baum ist mindestens drei Jahre lang. Pro Jahr werden Pflegekosten und Fahrtkosten von 130€ berechnet.

Wie viel kostet eine Fichte?

Kauft man Fichten als Stammholz aus dem Wald kann man je nach Stärkeklasse von rund 70 – 80 EUR pro Festmeter für gutes Holz ausgehen. Sehr hohe Qualitäten liegen bei rund 90 – 95 EUR je Festmeter.

Wie Forste ich einen Wald auf?

Die Pflanze senkrecht, mit natürlicher Wurzellagerung zunächst tief einsenken, dann beim Schließen des Pflanzloches zu endgültiger Pflanzhöhe leicht hochziehen, damit alle Wurzeln nach unten zeigen. Gegebenenfalls händisches Umfüttern des Wurzelwerkes mit Erde. Kein Stauchen und Drehen der Wurzeln beim Pflanzen.

Was bedeutet Wald durchforsten?

Durchforstung nennt man eine waldbauliche Pflegemaßnahme, bei der aus einem Baumbestand eine größere Anzahl Bäume gezielt entnommen wird. Je nach Ziel der Durchforstung werden nur abgestorbene, zusätzlich schwache und fehlgewachsene oder auch schon schlagreife Bäume gefällt.

Was kostet durchforsten?

Vollmechanisiert müssen für die erste Durchforstung rund 40 bis 49 €/Efm und teilmechanisiert, in der Nachbarschaftshilfe nach Maschinenringsätzen verrechnet, 55 bis 59 €/Efm veranschlagt werden.

Wie viel kostet ein m2 Wald?

Spitzenreiter im Handel mit forstwirtschaftlichen genutzten Flächen ist Bayern mit 30 Prozent Anteil an den Transaktionen. Die Preise pro Quadratmeter lagen 2016 bundesweit durchschnittlich bei 1,32 Euro pro Quadratmeter.

Sollte man in Wald investieren?

Der historische Wertzuwachs liegt dabei bei rund 7 Prozent (zwischen 2009 und 2020, Destatis 2020). Damit ist Wald eine gute Alternative für Privatanleger:innen, die eine wertstabile Geldanlage mit gleichzeitig verbundener Rendite und Nachhaltigkeit suchen.

Was kann ich als Waldbesitzer steuerlich absetzen?

Nach § 51 EStDV kann von den Einnahmen eine Betriebsausgabenpauschale abgezogen werden, die 55 % beträgt, wenn der Waldbesitzer das Holz selbst einschlägt und 20 % beim Holzverkauf auf dem Stock. Die Wiederaufforstungskosten können gesondert geltend gemacht werden.