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Wie oft muss die Kasse gezählt werden?

Gefragt von: Lidia Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Kassenbuch oder Kassenbericht
Unterhält der Unternehmer eine offene Ladenkasse, muss er somit grundsätzlich täglich zum Geschäftsschluss den Inhalt der Kasse exakt zählen. Dies umfasst sowohl Geldscheine als auch Münzgeld, d. h. auch 1-, 2- und 5-Cent Münzen sowie der Wechselgeldbestand müssen gezählt werden.

Wie oft muss man einen kassenabschluss machen?

Der Kassenabschluss (und damit „Kassensturz“) und das tägliche Zählen des Bargeldes ist für jedes Geschäft Pflicht. Ein Kassenabschluss kann beliebig oft an einem Tag durchgeführt werden.

Ist ein Kassenzählprotokoll Pflicht?

Kassenzählprotokoll: Keine Pflicht, aber sehr hilfreich

Denn der Bundesfinanzhof hat 16.12.2016 entschieden, dass die Erstellung eines Zählprotokolls für die Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung nicht verpflichtend ist.

Wie ist eine Barkasse zu führen?

Das heißt: Zur Barkasse gehört ein Kassenbuch (Einnahmen-/Ausgabenbuch), in das alle Einlagen und Entnahmen in chronologischer Reihenfolge eingetragen werden und die dazu gehörenden Belege abgeheftet werden. In regelmäßigen Abständen ist zu prüfen, ob der Kassenbestand mit dem Kassenbuch übereinstimmt.

Wie muss eine offene Ladenkasse geführt werden?

Bei einer offenen Ladenkasse genügt eine summarische Ermittlung der täglichen Kasseneinnahmen aus dem ausgezählten Kassenbestand (so genannte Retrograde Methode aufgrund eines Kassenberichts). Dies gilt aber nur, wenn ausnahmsweise keine Einzelaufzeichnungspflicht besteht.

Ordnungsgemäße Kassenführung – was Ihre Kasse ab wann können muss - 27.07.2016

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Ist eine offene Ladenkasse noch erlaubt?

Die offene Ladenkasse bleibt erlaubt. Wer allerdings ein elektronisches Kassensystem nutzt, muss höhere Anforderungen erfüllen. Die gute Nachricht gleich vorneweg: Es gibt in Deutschland auch nach den jüngsten Gesetzesänderungen keine Registrierkassenpflicht.

Wie führt man ein Kassenbericht?

Was ist ein Kassenbericht? Der Kassenbericht dokumentiert sämtliche Bareinnahmen und Barausgaben innerhalb eines Geschäftstages. Aus dem Bericht sollte klar hervorgehen, wie viel Geld an diesem Tag eingenommen (Tageseinnahmen) wurde. Das Ergebnis wird auch als Tageslosung bezeichnet.

Was passiert wenn die Kasse nicht stimmt?

Kassierer sind arbeitsvertraglich verpflichtet, für den richtigen Kassenbestand zu sorgen. Stimmt die Kasse nach dem abendlichen Abschluss nicht, liegt eigentlich eine Pflichtverletzung vor. Das Bundesarbeitsgericht hat aber klargestellt, dass eine uneingeschränkte Haftung des Arbeitnehmers unangemessen ist.

Wer muss keine Kasse führen?

Gewerbetreibende sind von der steuerlichen Buchführungspflicht befreit, wenn alle folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Der Umsatz überschreitet pro Jahr nicht 600.000 Euro (bis 31.12.2015: 500.000 Euro). Der Gewinn darf 60.000 Euro nicht übersteigen (bis 31.12.2015: 50.000 Euro).

Ist ein Kassenbuch Pflicht?

Die Pflicht ein Kassenbuch zu führen und damit eine ordnungsgemäße Kassenbuchführung nachzuweisen, ist in den Pragraphen 238-241 HGB geregelt. Davon befreit sind Einzelkaufleute, deren Umsatzerlöse in zwei aufeinanderfolgenden Jahren 600.000 Euro nicht überschreiten und die nicht mehr als 60.000 Euro Gewinn nachweisen.

Was gehört zur Kassenführung?

Unverzichtbar sind folgende Angaben:
  • Bareinnahmen,
  • Barausgaben,
  • Privatentnahmen,
  • Privateinlagen,
  • Abhebungen vom Bankkonto zur Einlage in die Kasse und.
  • Entnahmen zwecks Einzahlung bei der Bank.

Wann ist ein Zählprotokoll erforderlich?

Zählprotokoll ist keine Pflicht, aber sicherer. Ein Zählprotokoll ist die schriftliche Dokumentation, wie viele Geldscheine und Münzen sich bei Ladenschluss in der Kasse befinden. Für eine ordnungsgemäße Buchführung ist das nicht unbedingt notwendig.

Wann muss ein Zählprotokoll geführt werden?

Eine Verpflichtung ein Zählprotokoll aufzustellen oder gar aufzubewahren gibt es nicht. Die Kasse muss allerdings gezählt werden, da sie nicht nur rechnerisch geführt werden darf, sondern das rechnerische soll mit den tatsächlichen ist abgeglichen werden muss.

Was ist der Unterschied zwischen Kassenbericht und Kassenbuch?

Was ist ein Kassenbericht? Im Kassenbuch werden die Bareinnahmen und Barausgaben festgehalten. Grundlage eines ordnungsgemäßen Kassenbuchs sind die Kassenberichte: Der Kassenbericht gibt Aufschluss über die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben des Tages die bar getätigt wurden.

Wann kassenabschluss?

Ein Kassenabschluss schließt nicht mehr den Tag, sondern nur die Buchungen, die seit dem letzten Kassenabschluss gemacht wurden. Wenn also gestern kein Kassenabschluss gemacht wurde, werden die Buchungen von gestern und heute zum Kassenabschluss zusammen gepackt.

Wer haftet für Kassendifferenz?

Arbeitsrechtlich bieten Kassendifferenzen häufig Anlass zu Rechtsstreitigkeiten, wenn beispielsweise Arbeitnehmer für die Differenz haften sollen. Eine Haftung des Arbeitnehmers für eine Kassendifferenz ist aber nur gegeben, wenn ihm der Arbeitgeber zumindest mittlere Fahrlässigkeit nachweisen kann.

Wer prüft Kassenbuch?

Bei einer Betriebsprüfung wird der Finanzbeamte Ihr Kassenbuch genau prüfen. Dabei kommt es nicht nur auf die Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung an: Sie müssen auch Dokumentationen und Programmänderungen Ihrer Kassensoftware bereithalten.

Bin ich als Kleinunternehmer verpflichtet ein Kassenbuch zu führen?

Kleinunternehmer, die Ihren Gewinn durch eine Einnahmenüberschussrechnung ermitteln, müssen ein Kassenbuch führen. Dies gilt vor allem, wenn der Kleinunternehmer einen Großteil seiner Einnahmen in Bargeld erhält.

Wer muss Kasse schreiben?

Buchführungspflichtig sind Sie als: Kaufmann nach § 238 Abs. 1 HGB. Gewerbetreibender mit einem Nettojahresumsatz von mehr als 600.000 Euro in zwei aufeinanderfolgenden Jahren beträgt oder einem Gewinn von mehr als 60.000 Euro jährlich (§ 241a HGB)

Wie viel Kassendifferenz ist normal?

Als allgemein üblich angesehen werden 10 Cent minus in der Kasse je Stunde. Ist die Kasse unorganisiert, oder es fehlt Wille und Fähigkeit beim Kassierer, entstehen zusätzlich zur üblichen Kassendifferenz auf fahrlässige Weise 10 bis 20 Euro Abweichung nach unten.

Kann man wegen Kassendifferenz gekündigt werden?

Die sorgfältige Kassenführung gehört bei einem Kassierer zur wesentlichen Arbeitspflicht. Kommt der Mitarbeiter dieser Pflicht nicht nach, können Sie als Arbeitgeber zunächst abmahnen und - wenn sich der Arbeitnehmer nicht bessert - sogar eine verhaltensbedingte Kündigung aussprechen.

Wie kommt es zu einer Kassendifferenz?

Die Kassenabrechnung dient der Ermittlung von Kassendifferenzen. Die Verkaufsdaten und Soll-Beträge werden in der Kasse gespeichert. Kassendifferenzen liegen vor, wenn der tatsächliche Geldbetrag in der Kasse nicht mit den Verkaufsdaten übereinstimmt. Bei Übereinstimmung der Beträge ist dies nicht der Fall.

Kann ein Kassenbuch im Minus sein?

Eine Kasse kann nie negativ werden

Einen negativen Kassenbestand darf es nicht geben. Eine Bargeldkasse hat immer einen Mindeststand von Null Cent. Minusbestände sind nicht möglich.

Wie berechnet man die tatsächlichen tageseinnahmen?

Die Tageseinnahmen berechnen sich nach folgendem Schema:
  1. Ist Kassenendbestand des jeweiligen Tages.
  2. Minus Kassenendbestand des Vortages.
  3. Plus Betriebsausgaben.
  4. Plus Privatentnahmen.
  5. Minus Privateinlagen.
  6. Plus Einzahlungen auf die Bank.
  7. Minus Auszahlungen von der Bank.
  8. Gleich Tageseinnahmen des jeweiligen Tages.

Warum darf das Konto Kasse niemals einen negativen Saldo ausweisen?

Dies sollten Sie unbedingt korrigieren: ein negativer Kontostand in der Kasse führt bei Betriebsprüfungen oft dazu, dass die gesamte Buchführung in Zweifel gezogen wird. Negative Salden in der Kasse sind in den Kontenblättern unter "Tagessalden" rot markiert.