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Wie oft kommt Tollwut in Deutschland?

Gefragt von: Ludwig Jacob  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland mit Tollwut zu infizieren, verläuft gegen null. Der Grund: Seit 2008 gilt Tollwut hierzulande dank aufwendiger Impfkampagnen als eliminiert. Bei Hunden und Wildtieren wie Füchsen kommen Lyssaviren sogar in der gesamten Europäischen Union fast nicht mehr vor.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in Deutschland Tollwut zu bekommen?

Wie fast alle Mitgliedsländer der EU gilt Deutschland gegenwärtig als frei von terrestrischer Tollwut, so dass die Gefahr von Ausbrüchen bei Tieren als sehr gering einzustufen ist.

Wie häufig ist Tollwut in Deutschland?

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut, wobei von einer erheblichen Dunkelziffer insbesondere in Afrika und Asien ausgegangen wird. In Deutschland sind seit dem Jahr 2001 insgesamt 6 Tollwuterkrankungen an das RKI übermittelt worden.

Wie viele Tollwutfälle in Deutschland?

Auch im September 2021 war ein illegal importierter Hundewelpe Einträger des Tollwutvirus und führte zur prophylaktischen Impfung von 41 Personen. Seit 2001 sind in Deutschland insgesamt sechs Tollwutfälle bei Menschen gemeldet worden, davon im Jahr 2005 vier miteinander im Zusammenhang stehende Erkrankungen.

Kann man in Deutschland Tollwut bekommen?

Tollwut gibt es weltweit. Jährlich sterben daran etwa 59.000 Menschen. Deutschland und andere westeuropäische Länder gelten als „terrestrisch tollwutfrei“. Im osteuropäischen Raum kommt die Erkrankung noch vor.

Was muss ich bei Tollwut beachten? | Dr. Johannes Wimmer

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Hat schon mal jemand Tollwut überlebt?

Zu den vermeintlichen Tollwut-Überlebenden zählen: eine Deutsche im Jahr 1875, ein italienischer Teenager im Jahr 1912, ein 73-jähriger Amerikaner im Jahr 1913, eine Brasilianerin im Jahr 1968 – bei allen diagnostizierten Ärzte Tollwut, und alle überlebten, obwohl sie kein Serum erhielten.

Woher weiß ich ob ich Tollwut habe?

Auftreten können sie in Form von Fieber, Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Andere Erstsymptome sind Unruhe oder Ängstlichkeit. Die frühesten, für eine Tollwut typischen Zeichen sind Juckreiz, Schmerzen oder Empfindungsstörungen in der Nähe des Tierbisses.

Wie lange ist Deutschland Tollwutfrei?

Seit 2008 gilt Deutschland offiziell als frei von klassischer Tollwut. Dennoch sollte man Hund und Katze weiter impfen, denn im Rest der Welt sieht es anders aus – auch in Urlaubsländern. Von dort wurden die letzten Tollwutfälle importiert. Für Haustiere, die ins Ausland reisen, ist die Impfung Pflicht.

Wann ist der letzte Mensch an Tollwut gestorben?

Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 auf.

Sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen?

Eine Tollwut-Impfung ist in bestimmten Fällen für den Menschen sinnvoll. Vor allem nach einer potenziellen Infektion ist die nachträgliche Tollwut-Impfung die bislang einzige Möglichkeit, zu überleben. Für Personen, die Reisen in tollwutgefährdete Länder planen, ist eine Beratung zur Tollwut-Impfung empfehlenswert.

Kann man durch Kratzer Tollwut bekommen?

Meist übertragen Tiere das Tollwut-Virus durch Bisse oder Kratzer auf den Menschen. Eine Ansteckung ist auch möglich, wenn Sie mit infiziertem Speichel in Kontakt kommen, etwa über offene Wunden oder die Schleimhäute.

Wie sicher ist die Tollwutimpfung?

Schutzgrad der Impfung gegen Tollwut

Die komplette Impfung gegen Tollwut gewährleistet einen praktisch kompletten Schutz (gegen 100%), wenn nach einem verdächtigen Biss zwei zusätzliche Impfdosen erhalten werden.

Kann ein geimpfter Hund Tollwut bekommen?

Schon deshalb ist es sinnvoll, einen Hund regelmäßig gegen Tollwut impfen zu lassen, denn bei einem ordnungsgemäß geimpften Tier ist der Tollwutverdacht unbegründet.

Wie schlimm ist Tollwut?

Welche Folgen hat Tollwut? Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Tollwut zu den tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. An der Krankheit sterben Schätzungen zufolge täglich 160 Menschen. Das entspricht einer Person alle neun Minuten – die Hälfte der Opfer sind Kinder1.

Wie beginnt Tollwut?

Eine Infektion erfolgt, wenn virushaltiger Speichel, beispielsweise bei einem Biss oder über eine Hautabschürfung in den Körper des gebissenen Tieres oder Menschen gelangt. Auf den Menschen wird die Tollwut hauptsächlich durch infizierte Tiere, insbesondere Hunde, übertragen. Aber auch Wildtiere können Überträger sein.

Kann man Tollwut heilen?

Nur ganz wenige Menschen haben eine Tollwut überlebt, alle hatten jedoch schwere bleibende Schäden. In der Regel beschränkt sich die Therapie bei einer gesicherten Tollwutinfektion auf lindernde Maßnahmen.

Ist Tollwut 100% tödlich?

Bis heute existiert für die Erkrankung keine Therapie. Sind beim Patienten erst einmal Symptome der Tollwut ausgebrochen, so ist eine lebensrettende Behandlung nicht mehr möglich. Die Tollwut führt dann in fast 100 Prozent der Fälle zum Tode. Übrigens: Der Erreger kommt weltweit vor, außer in Neuseeland und Tasmanien.

Kann eine Maus Tollwut haben?

Das Tollwutvirus finden sich vor allem bei wild lebenden Tieren (Füchse, Dachse, Marder, Rehe) und bei Haustieren (Hunde und Katzen sowie Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde). Nagetiere wie Ratten, Mäuse oder Eichhörnchen spielen bei der Verbreitung des Tollwutvirus keine Rolle.

Ist die Tollwut in Deutschland ausgerottet?

Deutschland gilt als tollwutfrei

Die Krankheit ist hierzulande allerdings so gut wie ausgestorben: Seit rund 15 Jahren gilt Deutschland als von klassischer Tollwut frei.

Warum gibt es keine Tollwut mehr?

Die erfolgreiche Immunisierung beim Fuchs durch Impfköder zwischen 1993 und 2008 schützt den Menschen. Kehrseite der Medaille: Die Fuchspopulation wird nicht mehr durch Tollwut reduziert. Daher haben sich die Bestände des anpassungsfähigen Fleischfressers in Deutschland innerhalb von drei Jahrzehnten etwa verdreifacht.

Was tun bei Tollwut Biss?

Nach einem Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier ist die Bisswunde umgehend über 15 Minuten mit Wasser und Seife (falls keine Seife verfügbar ist: nur mit Wasser) auszuwaschen und anschließend mit einem alkohol- oder jodhaltigen Desinfektionsmittel zu desinfizieren. Wenn möglich sollte die Wunde nicht vernäht werden.

Wie schnell bricht Tollwut aus?

Die Tollwut-Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt in den meisten Fällen drei bis acht Wochen. Vereinzelt kann sie aber auch mehrere Jahre betragen. Im Durchschnitt beträgt die Inkubationszeit zwischen zwei und drei Monaten.

Was passiert wenn ein Mensch Tollwut hat?

Die Tollwut ist eine Virusinfektion des Gehirns, die durch Tiere übertragen wird und eine Entzündung von Gehirn und Rückenmark hervorruft. Wenn das Virus erst einmal das Rückenmark und das Gehirn erreicht hat, ist die Tollwut fast immer tödlich.

Hat man bei Tollwut Angst vor Wasser?

In 80 Prozent der Fälle tritt die Tollwut in ihrer klassischen Form, der enzephalitischen (sogenannten wilden) Wut auf. Sie ist durch Hydrophobie ("Wasserangst") und Aerophobie (Angst vor Luftzug) gekennzeichnet, die von Schlundkrämpfen und Hyperaktivität begleitet sind. Genaueres lesen Sie im Kapitel Symptome.

Kann Tollwut durch Küssen übertragen werden?

Antwort von Dr. Jane Hecht: Tollwutviren werden in erster Linie über Speichel von einem infizierten Tier auf Menschen übertragen, wobei beim Menschen eine Eintrittspforte für das Virus, zum Beispiel im Rahmen einer Bisswunde, bestehen muss.

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