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Wie oft kann die Vermögensauskunft verlangt werden?

Gefragt von: Hartmut Klein  |  Letzte Aktualisierung: 26. Juni 2023
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Eine einmal erteilte Auskunft gilt normalerweise zwei Jahre. Erst dann muss der Schuldner erneut seine Vermögensverhältnisse offenlegen, wenn der Gläubiger das beantragt.

Wann kann eine erneute Vermögensauskunft möglich?

Nach § 802d Abs. 1 Satz 1 ZPO ist ein Schuldner, der die Vermö- gensauskunft nach § 802c ZPO innerhalb der letzten zwei Jahre abgegeben hat, zur erneuten Abgabe nur verpflichtet, wenn ein Gläubiger Tatsachen glaubhaft macht, die auf eine wesentliche Veränderung der Vermögensverhältnisse des Schuldners schließen lassen.

Wie oft kann man Gerichtsvollzieher schicken?

15. Wie oft kommt der Gerichtsvollzieher? Der Vollziehungsbeamte entscheidet, wie oft er Sie aufsuchen möchte. Wenn er es wünscht, kann er täglich kommen.

Wie oft kann vollstreckt werden?

Normalerweise kann aus einem Vollstreckungstitel bis zu 30 Jahren vollstreckt werden. Häufig können sich jedoch die Schuldner in vorgestellten Fällen auf eine Verwirkung berufen, falls bereits ein Zeitraum von 8 bis 9 Jahren, in dem der Gläubiger keinen Kontakt mit dem Schuldner aufnimmt, vergangen ist.

Wie lange ist die Vermögensauskunft gültig?

Die Daten werden von Amts wegen nach Ablauf von 3 Jahren gelöscht - gerechnet ab dem Tag der Eintragung. Die Löschung erfolgt unabhängig davon, ob die Forderung beglichen ist. Wichtig: Durch die Vermögensauskunft kennt der Gläubiger Ihren Arbeitgeber und Ihre Kontoverbindung.

Abgabe der Vermögensauskunft

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Kann trotz Vermögensauskunft gepfändet werden?

Ja. Eine Pfändung ist trotz Abgabe der Vermögensauskunft zulässig. Sie dient der Vorbereitung der Zwangsvollstreckung und schützt eben nicht vor weiteren Vollstreckungsmaßnahmen. Lediglich unpfändbares Vermögen und Einkommen ist dem Schuldner zu belassen.

Was passiert mit Schulden nach Vermögensauskunft?

Die Schulden bleiben weiterhin bestehen. Verweigert der Schuldner die Abgabe seiner Vermögensauskunft, darf der Gerichtsvollzieher entsprechende Auskünfte bei bestimmten Behörden einholen: Beim Kraftfahrt-Bundesamt kann er sich darüber informieren, welche Kraftfahrzeuge auf den Schuldner zugelassen sind.

Welche Schulden verjähren nicht?

FAQ Schulden-Verjährung

Liegen weder ein gerichtlicher Mahnbescheid noch ein amtlicher Schuldtitel vor, verjähren Schulden nach drei Jahren. Für Schulden beim Finanzamt beträgt die Verjährungsfrist fünf Jahre, für Schulden bei der Krankenkasse vier Jahre.

Wann verjähren Schulden mit Titel?

Nach § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) verjähren Forderungen (Schulden) im Allgemeinen nach 3 Jahren (sog. regelmäßige Verjährungsfrist). Wenn die Forderung tituliert ist, verjähren die Schulden erst nach 30 Jahren (§ 197 BGB).

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Gerichtsvollzieher wollen Forderungen pfänden

Die Informationen gehen dann an den Gläubiger. Pfänden allerdings kann der Gerichtsvollzieher die Forderung nicht. Dies ist dem Vollstreckungsgericht überlassen.

In welche Räume darf der Gerichtsvollzieher?

Der Gerichtsvollzieher darf die Wohnung sowie Behältnisse des Schuldners durchsuchen, wenn dies für den Vollstreckungserfolg erforderlich ist. Hierzu kann der Gerichtsvollzieher auch verschlossene Haustüren, Zimmertüren oder Behältnisse öffnen lassen.

Kann das Handy gepfändet werden?

Luxusgegenstände, Elektronik und Bargeld

Schmuck (außer den Eheringen), teure Möbel oder teure Elektronik werden nahezu immer gepfändet. Sofern man es nicht beruflich braucht, kann auch das Handy bzw. Smartphone betroffen sein. Nicht pfändbar ist hingegen alles, was im täglichen Leben wirklich benötigt wird.

Wird die Vermögensauskunft überprüft?

Während die Vermögensauskunft auf eine umfassende, keiner Überprüfung unterzogene Selbstauskunft des Schuldners zielt, holt der Gerichtsvollzieher im Verfahren nach § 802l ZPO Auskünfte über das Vermögen des Schuldners bei Dritten ein.

Wird die Vermögensauskunft in die SCHUFA eingetragen?

Leisten Sie trotz Aufforderung keine Abgabe der Vermögensauskunft, kann die SCHUFA diese Information als Negativmerkmal hinterlegen. Ihre Kreditwürdigkeit sinkt damit deutlich.

Ist eine Vermögensauskunft schlimm?

Bei Zuwiderhandeln machen Sie sich strafbar. Falls Sie sich weigern sollten, dem Gerichtsvollzieher die Auskunft zu geben, kann ein Haftbefehl erlassen werden. Der Gläubiger kann jederzeit eine Aktualisierung der Auskünfte beantragen.

Wie geht es nach der Vermögensauskunft weiter?

Wenn sich aus der Vermögensauskunft ergibt, dass Sie zahlungsunfähig sind, sollten Sie danach nur Verträge abschließen, die Sie auch bezahlen können. Sonst kann Ihnen der Gläubiger möglicherweise betrügerisches Verhalten unterstellen. Bei einer Anzeige müssen Sie dann mit einer Verurteilung rechnen.

Kann man wegen Schulden in den Knast kommen?

Kann man wegen Schulden ins Gefängnis kommen? Nein, heutzutage wird niemand nur wegen seiner Schulden eingesperrt. Haben Schuldner Rechnungen oder die Raten für einen Kredit nicht bezahlt, droht keine Inhaftierung.

Kann ein Inkasso das Konto pfänden?

Inkassounternehmen besitzen keine Sonderrechte. Sie sind deshalb weder berechtigt, Sachen einfach zu pfänden, noch Wohnungen oder Grundstücke einfach zu betreten. Dazu berechtigt ist nur der Gerichtsvollzieher!

Bin ich nach 3 Jahren schuldenfrei?

Im Klartext: Schuldner sind nach 3 Jahren schuldenfrei. Denn nach 3 Jahren wird die Restschuldbefreiung erteilt. Für alle, die eine neue Perspektive, einen finanziellen Neuanfang wollen, lohnt sich also eine Insolvenz. Die Regelung gilt übrigens schon rückwirkend seit dem 01.10.2020.

Wann verjähren Schulden bei Inkasso?

Wann verjähren Schulden bei Inkasso-Maßnahmen? Auch wenn ein Inkassounternehmen mit der Eintreibung von Schulden beauftragt wird, gilt die dreijährige gesetzliche Verjährungsfrist. Sollte allerdings ein Vollstreckungsbescheid vorliegen, verlängert sich die Frist auf 30 Jahre.

Werden Inkasso Schulden vererbt?

Die Gesamtrechtsnachfolge tritt - hinsichtlich des gesamten Nachlasses und des gesamten Vermögens des Erblassers ein. Das bedeutet, dass Schulden ebenso wie Aktivvermögen auf den Erben übergehen.

Was passiert wenn man Schulden ignoriert?

Wenn Sie die Forderung ignorieren droht der Vollstreckungsbescheid. Sollten Sie nicht auf den Mahnbescheid reagieren, kann als zweiter Brief ein Vollstreckungsbescheid folgen. Dies ist Ihre allerletzte Chance, einen Besuch vom Gerichtsvollzieher zu verhindern.

Welche Nachteile hat eine Vermögensauskunft?

Wenn Sie eine Vermögensauskunft abgeben, hat dies mehrere Konsequenzen: Erscheint die Zwangsvollstreckung lohnend, werden Gläubiger nun zunehmend versuchen, die bestehenden Schulden durch Lohn- und Kontopfändungen auszugleichen. Die Vermögensauskunft bietet also keinen Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen.

Kann der Gerichtsvollzieher mich verhaften?

Der Gerichtsvollzieher hat auf den unmittelbaren oder späteren Antrag des Gläubigers unter Übergabe einer beglaubigten Abschrift des Haftbefehls den Schuldner nach § 802g Abs. 2 ZPO zu verhaften.

Was kommt nach der Vermögensauskunft?

Was passiert, wenn man die Vermögensauskunft abgibt? Die Abgabe der Vermögensauskunft wird im Schuldnerverzeichnis des zentralen Vollstreckungsgericht gespeichert. Außerdem müssen Sie nun mit einer Kontopfändung oder Lohnpfändung rechnen, weil Ihr Gläubiger nun Ihre Kontodaten und Ihren Arbeitgeber kennt.