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Wie oft gehen Hausgeburten schief?

Gefragt von: Frank Jacob  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Tatsächlich verdeutlicht der Qualitätsbericht zur außerklinischen Geburtshilfe, dass Komplikationen gar nicht so selten sind: 2466 von 16.202 Schwangeren, die die Geburt außerklinisch begonnen hatten, mussten 2020 wegen Erschöpfung oder Komplikationen doch noch in ein Krankenhaus verlegt werden, das ist mehr als jede ...

Wie viele Hausgeburten gehen schief?

Laut Statistik müssen zehn Prozent aller Hausgeburten während der Entbindung in eine Klinik verlegt werden, weil unvorhergesehene Komplikationen auftreten. Das können Geburtsstillstand, starke Blutungen oder Sauerstoffmangel des Kindes sein.

Wie sicher ist die Hausgeburt?

Die Auswertung von einer halben Million Hausgeburten legt nahe: Wo keine Komplikationen zu erwarten sind, verläuft eine Hausgeburt genauso sicher wie in der Klinik. Wenn bei einer Hausgeburt plötzlich Probleme auftreten, ist der Weg zu den Spezialisten der nächsten Klinik mitunter weit.

Was ist besser Hausgeburt oder Krankenhaus?

Mögliche Vorteile einer Hausgeburt

Mütter, die ihr Kind bereits zu Hause entbunden haben, berichten außerdem häufig von weiteren Punkten, die sie als Vorteile gegenüber einer Entbindung im Krankenhaus empfunden haben: weniger Zeitdruck. mehr Mitbestimmung (Entbindung im Stehen, sitzend oder in einer Wanne)

Wie viel Prozent Hausgeburt?

98 Prozent aller Entbindungen finden hierzulande in einer Klinik statt, denn die meisten Frauen wollen im Notfall die bestmögliche medizinische Versorgung bekommen. Zwei Prozent der Schwangeren entscheiden sich für eine Hausgeburt oder für die Entbindung in einem Geburtshaus – begleitet von einer Hebamme, ohne Arzt.

Hausgeburt mit Hebamme – Gebären in den eigenen vier Wänden | Doku | SRF Dok

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Wann sollte man keine Hausgeburt machen?

Bei folgenden Bedingungen, wird jedoch von einer Hausgeburt abgeraten: Vorerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes. Einem früheren Kaiserschnitt oder anderen Komplikationen bei früheren Geburten. Auftreten frühzeitiger Wehen.

Wie viel kostet eine Hausgeburt?

Bei gesetzlich Versicherten übernimmt die Krankenkasse einen Großteil der Kosten für die Hausgeburt. Dazu gehört in erster Linie die Geburt selbst. Für die sogenannte Hebammenrufbereitschaft übernehmen einige Krankenkassen die Kosten anteilig (in Höhe von bis zu 250 Euro).

Was braucht man alles für eine Hausgeburt?

Für die Geburt bereitstellen
  • Wasserdichte Unterlagen für Bett und Fussboden.
  • 2 bis 3 Garnituren saubere Bettwäsche.
  • 10 saubere Handtücher und Waschlappen.
  • Wärmeflasche oder Kirschkernkissen.
  • Heizkörper, falls die Raumtemperatur weniger als 25 Grad beträgt.
  • Cold-Packs oder Eiswürfel.

Was kann bei einer Geburt alles schief gehen?

Was sind die häufigsten Komplikationen während einer Geburt? Ein kleiner Überblick
  • Vorzeitiger Blasensprung. ...
  • Falsche Lage des Kindes. ...
  • Falsche Lage des Kopfes. ...
  • Plazentaprobleme. ...
  • Dammriss. ...
  • Der Muttermund öffnet sich nicht. ...
  • Verschlechterte Herztöne. ...
  • Probleme nach der Geburt.

Wie viele Geburten gehen gut aus?

Die Zahl der Kinder, die hierzulande jährlich außerhalb von Krankenhäusern zur Welt kommen, liegt seit Jahren etwa zwischen 10.000 und 12.500. Wie viele es tatsächlich sind, kann nur geschätzt werden, es gibt dafür kein Register.

Wie läuft eine Hausgeburt ab?

Deine Hebamme leitet dich durch die Geburt und ruft im Notfall auch den Notdienst oder bricht die Hausgeburt ab. Nach der Geburt untersucht die Hebamme dein Kind und macht die U1: Sie hört Lunge und Herz ab, kontrolliert die Blutung sowie Reflexe. Auch dein Befinden wird von ihr überwacht.

Welche Geburt ist die sicherste?

Eine Kaiserschnitt-Entbindung, lateinisch kurz Sectio oder Sectio caesarea genannt, ist für Sie bzw. Ihr Baby die sicherste Geburtsmethode, wenn eine vaginale Entbindung zu riskant oder gar unmöglich ist. In Deutschland werden ca. 30 Prozent der Kinder durch einen Kaiserschnitt geboren.

Was ist die häufigste Geburtsverletzung?

Kopf- und Hirnverletzungen während der Geburt. Eine Kopfverletzung ist die häufigste Verletzung während der Entbindung.

Wie gefährlich ist eine natürliche Geburt?

Nachteile vaginale Geburt

Eine vaginale Geburt kann das Schamgefühl der Frau unter Umständen stärker verletzen als ein Kaiserschnitt. Eine vaginale Geburt kann bei Mutter und Vater zu einem psychischen Trauma führen, weil es ein Extremerlebnis ist. Eine vaginale Geburt erhöht das Risiko von Sauerstoffmangel beim Baby.

Was tun bei spontaner Hausgeburt?

Was kann ich als Partner tun bei einer überstürzten Geburt?
  1. Sorgen Sie für eine bequeme Lagerung der Mutter mit Kissen oder Decken.
  2. Alarmieren Sie die Hebamme oder das Spital.
  3. Bleiben Sie ruhig und machen Sie der Mutter Mut. ...
  4. Drehen Sie die Heizung hoch.
  5. Waschen Sie sich die Hände gründlich mit Seife.

Wie lange bleibt die Hebamme nach einer Hausgeburt?

Nach der Geburt hat jede gesetzlich krankenversicherte Frau zwölf Wochen lang Anspruch auf die Unterstützung einer Hebamme, bei Bedarf auch bis zum Ende der Stillzeit. Die Hebamme hilft und berät im Wochenbett bei allen Fragen, die das Kind und die Gesundheit der Mutter betreffen.

Warum macht man Hausgeburt?

Vorteile einer Hausgeburt. Weniger Risiko als gedacht! Über 80 % der geplanten Hausgeburten führen, wie gewünscht, zur Geburt des Babys in der vertrauten Umgebung. Das setzt allerdings optimale Bedingungen voraus.

Kann man auch zu Hause gebären?

Laut Deutschem Hebammenverband gibt es etwa 4.000 Hebammen in Deutschland, die außerklinische Geburten begleiten: als Beleghebamme in einer Praxis, im Geburtshaus oder zuhause. Die Kosten für eine Hausgeburt trägt die Krankenkasse.

Wer macht bei einer Hausgeburt die U1?

Bei einer Hausgeburt wird die U1 an deinem Geburtsort von deiner Hebamme durchgeführt.

Wie lange tut Scheide nach Geburt weh?

Schmerzen im Dammbereich

Aber auch wenn Sie das Glück hatten, die Geburt ganz ohne Riss oder Naht überstanden zu haben, ist Wundsein oder Druckempfindlichkeit der Scheide in den ersten Tagen nach einer Entbindung ganz normal, weil das Gewebe so stark gedehnt und auch gequetscht wurde.

Hat jede Frau einen Dammriss?

Ein Dammriss des dritten und vierten Grades tritt zum Glück relativ selten auf. Sie betreffen nur etwa 1,5 Prozent (Grad 3) beziehungsweise 0,1 Prozent (Grad 4) aller Frauen bei einer Geburt. Häufiger sind der erste Grad und der Dammriss Grad 2.

Hat jede Frau Geburtsverletzungen?

Fast jede gebärende Frau erleidet im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine Geburtsverletzung: Laut den beiden Hebammen und Buchautorinnen Dr. Sara Kindberg und Peggy Seehafer machen 8 von 10 Erstgebärenden und jede zweite Zweitgebärende diese Erfahrung.

Warum sind alle gegen Kaiserschnitt?

Am umstrittensten sind – nebst dem Wunschkaiserschnitt – die vielen Kaiserschnitte während einer vaginal begonnenen Geburt: 50% der Kaiserschnitte werden wegen "prolongierter Geburt und fetal distress " gemacht, also wegen Geburtsstillstands oder auffälligen Herztönen beim Baby.

Ist ein Kaiserschnitt sicherer als eine normale Geburt?

Eine geplante Schnittentbindung gilt oftmals als medizinisch unbedenklich und sicherer für Mutter und Kind als eine vaginale Geburt. Doch es gibt Studien, die Zweifel wecken: Sie zeigen, dass schnittentbundene Kinder später im Leben ein erhöhtes Risiko haben, Asthma oder Typ-II Diabetes zu entwickeln.

Wird eine Hausgeburt von der Krankenkasse bezahlt?

Bei Hausgeburten und ambulanten Geburten durch eine freiberufliche (Beleg-) Hebamme kommt die gesetzliche Krankenversicherung für die notwendigen Kosten auf.

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