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Wie nennt man Menschen die Angst haben krank zu werden?

Gefragt von: Margrit Bode  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Was ist Hypochondrie? Als Hypochonder bezeichnet man Menschen, die eine übermäßige Angst vor gesundheitlichen Problemen haben und jedes kleinste körperliche Signal – etwa Halskratzen, eine belegte Zunge – als Symptom für eine schwere Krankheit interpretieren.

Warum wird man zum Hypochonder?

Typisch für Hypochondrie ist ein gesteigertes Angstempfinden. Experten gehen davon aus, dass dies durch frühere Erlebnisse und Erfahrungen, etwa in der Kindheit begünstigt werden kann: Zum Beispiel durch Krankheit oder Todesfälle in der Familie, aber auch durch eine überbehütete Erziehung.

Woher kommt die Angst vor Krankheiten?

Vermutlich kommen verschiedene Faktoren zusammen, etwa eine genetische Veranlagung, Stress, ein geringes Selbstwertgefühl oder traumatische Erfahrungen mit Krankheiten in der Kindheit. Wer die Angst vor Krankheiten loswerden möchte, sollte eine Psychotherapie machen.

Wie nennt man Leute die sich einbilden krank zu sein?

Menschen mit Hypochondrie zeigen meist folgende Symptome: Sie haben Angst vor Krankheiten oder können sich schwere Krankheiten einbilden. Sie sind auf ihren Körper fixiert und deuten Kleinigkeiten als schwerwiegende Krankheit.

Was tun wenn man ständig Angst vor Krankheiten hat?

Es gibt vieles, was Menschen mit Krankheitsangst hilft, ihr Leiden zu lindern. „Ich empfehle Entspannung und körperliche Aktivität“, sagt Psychotherapeut Beutel. Auch Gespräche können heilsam sein. „Es gibt Studien, die zeigen, dass Ängste allein durch das Aussprechen reduziert werden, indem man sie überhaupt benennt.

Wenn Angst krank macht: Wie Betroffene zu neuem Mut finden - Dokumentation von NZZ Format (2010)

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Warum denke ich immer das ich schwer krank bin?

Der Begriff Hypochondrie bezeichnet die übertriebene Angst, krank zu sein oder zu erkranken. Der Hausarzt stellt die Diagnose und überweist den Patienten bei Bedarf an einen Psychiater oder Psychologen. Betroffene über- oder fehlinterpretieren körperliche Symptome.

Wie entsteht krankheitsangst?

Ausgelöst wird Krankheitsangst vermutlich durch Belastungen im Alltag und durch negative Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem. Letztere ergeben sich beispielsweise durch Fehldiagnosen oder das Nichterkennen einer Krankheit beim Betroffenen selbst, bei Personen aus seinem direkten Umfeld oder bei Prominenten.

Haben Hypochonder wirklich Schmerzen?

Über Hypochonder wird oft gelacht, aber die sogenannte "Gesundheitsangst" ist eine medizinische Diagnose. Zwar werden die Patienten nach den Untersuchungen als physisch gesund bezeichnet; aber ihre Symptome sind real, sie haben wirklich Schmerzen.

Wie nennt man Menschen die immer krank sein wollen?

Münchhausen-Syndrom: Symptome. Das Münchhausen-Syndrom gehört zu den artifiziellen Störungen. Kennzeichnend ist, dass die Patienten Krankheiten vortäuschen oder künstlich herbeirufen.

Wie verhält sich ein Hypochonder?

Sie leben ständig mit der Angst, unter einer schlimmen Krankheit zu leiden, konsultieren täglich Dr. Google und suchen häufig ihren Arzt auf. Lesen Sie hier, welche Kriterien auf eine hypochondrische Störung hindeuten und wie Sie Betroffene dabei unterstützen können, ihr zwanghaftes Verhalten zu ändern.

Wie beruhigt man einen Hypochonder?

Menschen mit einer Hypochondrie empfinden reale Symptome - und haben eine übergroße Angst, ernsthaft erkrankt zu sein. Das quält sie so, dass ihr Leben stark beeinträchtigt ist. Eine Psychotherapie kann helfen, die Ängste zu relativieren und mit dem eigenen Körper entspannter umzugehen.

Was ist krankheitsangst?

Kernmerkmal der Krankheitsangststörung (ehemals als „Hypochondrie“ bezeichnet) ist die Angst, eine schwere Krankheit zu bekommen, oder die Überzeugung, bereits erkrankt zu sein. Häufig befürchtete Krankheiten sind beispielsweise Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder AIDS.

Kann Hypochondrie geheilt werden?

Bei mehr als 70 Prozent lässt sich Hypochondrie heilen

Die gute Nachricht: Eine hypochondrische Störung ist unproblematisch behandelbar. Eine bestimmte Form der Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, ist bei der hypochondrischen Störung die am besten untersuchte und wirksamste Behandlung.

Ist Hypochondrie eine schwere Krankheit?

Was ist Hypochondrie? Als Hypochonder bezeichnet man Menschen, die eine übermäßige Angst vor gesundheitlichen Problemen haben und jedes kleinste körperliche Signal – etwa Halskratzen, eine belegte Zunge – als Symptom für eine schwere Krankheit interpretieren.

Ist Hypochondrie gefährlich?

Allerdings sind seine Beschwerden nicht lebensgefährlich, und jeder Gesunde würde sie als das abtun, was sie sind: normale körperliche Symptome, die jeder immer mal wieder an sich selbst beobachten kann. Sorge um die eigene Gesundheit kann zwar überlebenswichtig sein.

Ist Hypochondrie eine Angststörung?

„Wenn der Alltag durch diese Angst beeinträchtigt ist, spricht man von einer krankhaften hypochondrischen Störung. “ Zwischen 0,5 und ein Prozent der Bevölkerung sind ihm zufolge von einer schweren Form der Hypochondrie betroffen, wobei leichtere Formen deutlich häufiger vorkommen.

Wie Verhalten sich Menschen mit Persönlichkeitsstörung?

Identität und Selbstbild: Menschen mit Persönlichkeitsstörung haben kein klares oder stabiles Selbstbild. Das heißt, ihr Selbstbild verändert sich je nach Situation und nach den Menschen, mit denen sie in Kontakt kommen. Beispielsweise können sie sich selbst abwechselnd als grausam oder freundlich betrachten.

Was ist die schlimmste psychische Erkrankung?

Die am stärksten verbreiteten psychischen Erkrankungen sind Angststörungen. Mehr als 16 Prozent der Menschen leiden hierzulande innerhalb eines Jahres darunter, gefolgt von alkoholbedingten Störungen (11 Prozent) und Depressionen (8 Prozent).

Kann die Psyche Krankheiten vortäuschen?

Münchhausen-Syndrom: Symptome

Krankheit vortäuschen: Am Münchhausen-Syndrom leidende Menschen erfinden bei sich selbst oder bei ihrem Kind Erkrankungen, zum Teil begleitet von abenteuerlichen Krankheitsgeschichten. Dieses notorische Lügen nennen Psychologen auch pathologisches Lügen oder Pseudologia phantastica.

Warum sollte man nicht nach Krankheiten googeln?

Wer Krankheitssymptome hat, sollte zum Arzt gehen – und möglichst nicht die Suchmaschine anschmeißen. Denn: Nach den Anzeichen einer möglichen Krankheit zu googeln, könnte die Angst davor erhöhen, tatsächlich ernsthaft erkrankt zu sein, so eine aktuelle Studie.

Warum bin ich ein Hypochonder?

Am häufigsten haben Hypochonder Angst vor Krankheiten des Magen-Darm-Trakts, Muskel- und Skeletterkrankungen oder Krebs. Oft entwickeln Betroffene tatsächlich entsprechende Symptome – ohne dass eine körperliche Ursache dafür gefunden wird.

Wie oft gehen Hypochonder zum Arzt?

30 bis 40 Arztbesuche im Jahr sind für sie die Regel. Vor Langs haben aber auch schon Kranke Platz genommen, bei denen in wenigen Jahren 300 Arztbesuche zusammenkamen.

Welche Medikamente bei Hypochondrie?

Wirkstoffe sind beispielsweise Amitriptylin, Clomipramin, Desipramin, Doxepin. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin und Paroxetin. Bei schwerer schizophrener Symptomatik bzw. hypochondrischem Wahn sind Nervendämpfungsmittel (Neuroleptika) Mittel der Wahl.

Welche Antidepressiva bei Hypochondrie?

Hypochondrie-Episoden dauern in der Regel Monate an bis Jahren, mit ebenso langen Remissionsperioden. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und sterben Antidepressiva Fluoxetin (FLX) haben beide als wirksame Behandlungen für nachgewiesen Hypochondrie.

Kann das Internet krank machen?

Das Internet als Fundgrube für Hypochonder

Hat man einmal mit der Suche nach Krankheitssymptomen angefangen, kann man sich in den Untiefen des „Internets der Krankheiten“ schnell verlieren. So entsteht dann die sogenannte „Cyberchondrie“, auch „Morbus Google“ genannt.