Zum Inhalt springen

Wie macht sich eine wochenbettdepression bemerkbar?

Gefragt von: Hartmut Haase  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.4/5 (5 sternebewertungen)

Bei einer Wochenbettdepression sind die negativen Gefühle deutlich stärker als bei einem „normalen“ Baby blues. Typische Anzeichen für eine Wochenbettdepression sind: anhaltendes Stimmungstief (tiefe Traurigkeit, häufiges Weinen) Gleichgültigkeit gegenüber Dingen, die normalerweise Freude bereiten.

Was ist der Unterschied zwischen Baby Blues und Wochenbettdepression?

Die Wochenbettdepression, auch Postpartale bzw. Postnatale Depression genannt, ist eine ernst zu nehmende Depression im ersten Jahr nach der Schwangerschaft. Im Gegensatz zum Baby Blues ist die Wochenbettdepression eine psychische Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist und nicht von alleine wieder abklingt.

Was macht man bei Wochenbettdepression?

Eine Wochenbettdepression kann mit Medikamenten oder mit anderen Verfahren behandelt werden. Bei der medikamentösen Behandlung stehen sogenannte Antidepressiva im Vordergrund. Zur nichtmedikamentösen Behandlung gehört zum Beispiel die Psychotherapie.

Bis wann kann man eine Wochenbettdepression bekommen?

Wie der Name bereits verrät, beginnt eine postnatale Depression - oder auch Wochenbettdepression genannt - für gewöhnlich in der Zeit nach der Entbindung – in der Regel ein bis drei Wochen nach der Geburt. Bei einigen Frauen kann sie jedoch erst Monate oder sogar bis zu einem Jahr später auftreten.

Wie fangen Depressionen an?

Eine Depression wird festgestellt, wenn mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome vorliegen. Die Beschwerden müssen wenigstens zwei Wochen lang anhalten.
...
Gespräch: Anzeichen für eine Depression erkennen
  • gedrückte, depressive Stimmung;
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit;
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.

Was ist eine Wochenbettdepression? | Stiftung Gesundheitswissen

32 verwandte Fragen gefunden

Wie entsteht eine Wochenbettdepression?

Die Ursachen der Wochenbettdepression bei Frauen sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Hormonumstellung eine postnatale Depression mit beeinflusst. Die Hormone spielen vermutlich jedoch nicht so eine große Rolle, wie es etwa beim Baby Blues der Fall ist.

Wie macht sich Babyblues bemerkbar?

In der ersten Woche nach der Geburt Ihres Kindes (gewöhnlich am dritten Tag) fühlen Sie sich möglicherweise niedergeschlagen und weinerlich oder sind leicht gereizt. Diese Stimmungsschwankungen sind auch bekannt als Baby Blues und treten sehr häufig auf.

Wie fühlt sich Babyblues an?

Was ist Baby Blues? Der Baby Blues (Postpartum-Blues) ist ein vorübergehendes Stimmungstief, das bei manchen Müttern in den ersten Tagen nach der Geburt ihres Kindes auftritt. Die betroffenen Frauen neigen in dieser Zeit zu Stimmungsschwankungen, sind traurig, erschöpft und müde.

Wohin wenden bei Wochenbettdepression?

Doch auch für die Wochenbett-Depression sind die Prognosen gut. Erste Ansprechpartner sind die Gynäkologin, der Hausarzt oder die Hebamme. Die jungen Mütter können sich auch an eine Schwangerenberatungsstelle wenden, wo Frauen auch nach der Geburt des Kindes beraten werden.

Wie kann man Wochenbettdepression vermeiden?

Wochenbettdepression vorbeugen

Dazu zählen eine gute soziale Unterstützung, eine glückliche Partnerschaft und eine gute psychische Stabilität. Hilfreich ist außerdem Aufklärung über die Erkrankung, möglichst vor der Geburt des Kindes, spätestens aber bei den ersten Anzeichen.

Welche Medikamente bei Wochenbettdepression?

Um eine Wochenbettdepression zu behandeln, werden u. a. die sogenannten Selektiven Serotonin -Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) eingesetzt. Sie sind eine bestimmte Wirkstoffgruppe der Antidepressiva .

Wie häufig Wochenbettdepression?

Wie häufig sind Wochenbettdepressionen? Ärztinnen und Ärzte gehen davon aus, dass bei Frauen das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken, in keiner Lebensphase so hoch ist wie im Wochenbett. Etwa 13 Prozent der Mütter sind betroffen. Auch bei Männern kommen postpartale Depressionen häufig vor.

Wann Depression nach Geburt?

Bei den allermeisten Frauen entsteht dieses Stimmungstief zwischen dem 3. und 5. Tag nach der Geburt, dauert nur einige Stunden oder Tage an und klingt dann ohne Behandlung wieder ab. Dauert die depressive Symptomatik deutlich länger an, kann eine ernsthafte Wochenbettdepression vorliegen, die Postpartale Depression.

Warum traurig nach Geburt?

Der Grund für den durcheinander gewirbelten Hormonhaushalt und die daraus entstehenden Stimmungsschwankungen ist der fehlende Mutterkuchen - das, was dem Baby kurze Zeit nach der Entbindung als Nachgeburt folgt. Dieser sorgt nicht nur für die Versorgung des Babys im Mutterbauch, er produziert auch fleißig Hormone.

Kann ein Baby schon depressiv sein?

Kinder und Jugendliche jeden Alters können Depressionen entwickeln. Während die Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern wahrscheinlich selten auftritt und nicht leicht zu erkennen ist, leiden Kinder im Vor- und Grundschulalter schon öfter an dieser psychischen Erkrankung.

Ist Weinen im Wochenbett normal?

Tränen sind im Wochenbett völlig normal: Die eine Frau weint, weil sie ihre Freude kaum fassen kann. Die nächste junge Mutter hat hingegen große Angst, die vielen neuen Aufgaben nicht bewältigen zu können – und sie sieht ihr „normales“ Leben unrettbar verloren.

Wie lange emotional nach Geburt?

In der Regel dauern die sogenannten Heultage nur eine kurze Zeit, also einige Tage, teilweise kann das postpartale Stimmungstief aber auch bis zu zehn Tage dauern.

Wie lange nach Geburt weinen?

Etwa drei Viertel aller Mütter erleben nach der Geburt eine Zeit der Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit, die meist drei bis sechs Tage nach der Entbindung einsetzt und damit oft mit dem Milcheinschuss einhergeht. Dieser Zustand wird als Babyblues oder postpartales Stimmungstief bezeichnet.

Was tun gegen traurig sein?

Gegen Traurigkeit und Depression hilft Bewegung und Sport! Das ist durch Studien nachweislich erwiesen. Das Joggen oder Spazierengehen sowie das Radfahren draußen in der Natur und der schönen Frühlingssonne sind ja weiterhin erlaubt! Wenn Sie einen Garten oder Balkon haben, bietet sich auch die „Gartenarbeit“ an.

Wie lange dauert es bis die Hormone nach der Geburt wieder normal sind?

Aber auch nach dem Wochenbett geht der Prozess der Veränderung und Rückbildung weiter. In der Regel dauert es neun Monate, bis der Körper wieder im selben Zustand ist wie vor der Schwangerschaft.

Was versteht man unter Wochenbettdepression?

Eine Wochenbettdepression ist eine depressive Störung, die nach einer Entbindung auftritt. Die Wochenbettdepression betrifft zehn bis 20 Prozent der Mütter nach einer Geburt, seltener auch Väter.

Wie viel laufen im Wochenbett?

Auch sanfte sportliche Ertüchtigung ist im Wochenbett erlaubt. Empfehlenswert sind täglich 30 Minuten zügiges Gehen. Wenn dein Wochenfluss abgeklungen ist, kannst du alternativ auch einige Bahnen schwimmen. Diese regelmäßige Bewegung wirkt stimmungsaufhellend und entspannend.

Was passiert wenn man sich nach der Geburt nicht schont?

Was passiert, wenn man sich im Wochenbett nicht schont? Die häufigsten Folgen bei Nichteinhaltung des Wochenbetts sind eine Gebärmutter-Absenkung sowie Inkontinenz. Außerdem kann es, wenn Sie eine Kaiserschnitt-Geburt hatten, zu einem Narbenbruch kommen. Dieser ist gefährlich und muss umgehend operiert werden.

Wie sollte man das Wochenbett verbringen?

Mit diesen Tipps gehen Sie ganz gelassen durch das Wochenbett!
...
Inhalt
  1. Räumen Sie den Kalender frei.
  2. Legen Sie Vorräte an.
  3. Lassen Sie sich beliefern.
  4. Bleiben Sie flüssig.
  5. Richten Sie sich Nischen ein.
  6. Halten Sie Hausmittel griffbereit.
  7. Sorgen Sie für Unterhaltung.
  8. Räumen Sie die Umstandskleider noch nicht weg.

Was macht ein depressiver den ganzen Tag?

Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.