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Wie macht sich Bulimie bemerkbar?

Gefragt von: Burghard Neuhaus B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bulimie ist eine psychische Erkrankung, die zu den Essstörungen gehört. Die Betroffenen haben immer wiederkehrende Heißhungerattacken, in denen sie unkontrolliert essen. Nach solchen "Fressanfälle" haben sie große Angst zuzunehmen. Daher erbrechen sie sich, nehmen Abführmittel oder treiben exzessiv Sport.

Wie erkenne ich ob ich Bulimie habe?

Was sind Symptome einer Bulimie? Typisches Symptom bei Bulimie sind wiederholte, unkontrollierbare Essanfälle. Dabei nehmen die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrung, oft leicht verfügbare kalorienreiche Lebensmittel wie Süßigkeiten, zu sich.

Wie fängt man mit Bulimie an?

Die Erkrankung ist durch wiederholte Heißhungerattacken, meist gefolgt von herbeigeführtem Erbrechen, gekennzeichnet. Bei den Essattacken werden in erster Linie fett- und kohlenhydratreiche Esswaren verzehrt, die ansonsten tabu sind. Bis zu 5000 Kalorien werden bei einer solchen Attacke "runtergeschlungen".

Wie verhalten sich Leute mit Bulimie?

Aus Angst vor einer Gewichtszunahme greifen Menschen mit einer Bulimie zu unangemessenen Gegenmitteln. Zum Beispiel essen sie unregelmäßig, hungern, fasten oder treiben übermäßig viel Sport. Oft führen Betroffene Erbrechen herbei oder nutzen Medikamente wie Appetitzügler, Abführmittel oder entwässernde Stoffe.

Was passiert mit dem Körper wenn man Bulimie hat?

Betroffene können langfristig unter neurologischen Ausfallerscheinungen und einer geringeren geistigen Leistungsfähigkeit leiden. Ein Mangel an Kalzium, Vitamin D und Östrogen führt als Bulimie-Spätfolge zu Knochenschwund (Osteoporose). Der Östrogenmangel kann außerdem verurachen, dass die Regelblutung ausbleibt.

Bulimie - Was steckt hinter der Essstörung?

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Was sind die Symptome von Ess Brech Sucht?

Bulimie: Symptome
  • Essanfälle und gegensteuerndes Verhalten:
  • extremes Sporttreiben,
  • Missbrauch von Laxantien (Abführmittel) und Brechmitteln,
  • selbstinduziertes Erbrechen (“Ess-Brech-Sucht”),
  • gestörte Selbstwahrnehmung,
  • Körperschemastörung (Dysmorphophobie)
  • Furcht zuzunehmen, sich selbst zu dick finden.

Welche Arten von Bulimie gibt es?

Unterschieden werden: der Purging-Typ, bei dem Erbrechen, Abführmittel und Medikamente, um den Körper zu Entwässern zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden. und der Non-Purging-Typ, bei welchem das Gewicht durch Methoden wie Fasten, reduzierte Kalorienaufnahme und Bewegung reduziert werden soll.

Wer bekommt Bulimie?

Bulimie ist eine Essstörung, die mehr Mädchen als Jungen bekommen: Meistens in der Mitte oder am Ende der Pubertät mit 14, 15 oder 16 Jahren. Wer Bulimie hat, will viel Essen in sich hineinstopfen und versucht es danach sofort wieder auszubrechen.

In welchem Alter tritt die Bulimie am häufigsten auf?

Die Bulimie tritt vorwiegend bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren auf. Wie bei der Magersucht sind Frauen in den westlichen Gesellschaft mit vorherrschendem Schlankheitsideal betroffen. Die Ess-Brechsucht ist eine Essstörung, bei der es zu wiederholten Essanfällen kommt.

Was tun nach Erbrechen Bulimie?

Nach Erbrechen gilt: Finger weg von der Zahnbürste

Sinnvoll ist es, den Mund mit einer neutralisierenden Flüssigkeit zu spülen. Am besten eignet sich dazu eine Lösung von Natriumhydrogencarbonat bzw. Basenpulver. Man mischt dazu einen halben Teelöffel des Pulvers in 1/4 Glas Wasser frisch an.

Wie lange geht Bulimie?

Meist sind mehrere Therapien über Jahre notwendig, Bulimie ist aber heilbar. Natürlich sind Rückfälle nicht auszuschließen, man hat in der Therapie aber hoffentlich andere Bewältigungsstrategien erlernt. Außerdem ist schon sehr viel gewonnen, wenn man nur noch selten Essanfälle hat.

Was hilft wirklich gegen Bulimie?

Die Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI wie Fluoxetin oder Fluvoxamin) zur Behandlung einer Bulimie hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen, und zwar unabhängig davon, ob der Patient depressive Verstimmungen hat oder nicht.

Wie lange kann man Essen wieder Hochwürgen?

Ärzte diagnostizieren in der Regel eine Ruminationsstörung, wenn: Die Betroffenen wiederholt Nahrung über einen Zeitraum von ≥ 1 Monat hochwürgen.

Was ist eine atypische Bulimie?

Die atypische Bulimie -Symptome

Ist die Körperwahrnehmung gestört, nehmen sich die Betroffenen in der Regel als übergewichtig wahr, auch wenn bereits das Gegenteil der Fall ist oder ihr Gewicht noch im Normalbereich liegt. Der wesentliche Faktor liegt dabei aber in der falschen oder verzerrte Selbstwahrnehmung.

Kann Bulimie geheilt werden?

Bulimie-Betroffene haben nach 5 Jahren eine Heilungsrate von 50 Prozent, 20 Prozent zeigen keine Besserung. Für die Binge-Eating-Störung sieht die Prognose am besten aus: Zwei Drittel können ihre Erkrankung erfolgreich überwinden.

Warum ist Bulimie von außen schwer zu erkennen?

Menschen mit Bulimie sind deswegen schwer zu erkennen, da Sie von außen gesund wirken und normalgewichtig sind. Das häufige Erbrechen und der Verlust der aufgenommen Nahrung hat schwerwiegende Folgen für den Körper. Im Gegensatz zur Magersucht ist die Sterberate bei Bulimie verhältnismäßig gering.

Was ist der Unterschied zwischen Bulimie und Bulimia nervosa?

Die Bulimie oder Bulimia nervosa (auch Ess-Brechsucht und Bulimarexie genannt) ist eine unter anderem durch übersteigerten Appetit und übermäßige Nahrungsaufnahme gekennzeichnete Erkrankung und gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Störung und der Esssucht zu den Essstörungen.

Wie nennt man Menschen mit Bulimie?

Was ist Bulimie? Typisches Kennzeichen der Ess-Brech-Sucht (in der Fachsprache Bulimia nervosa oder Bulimie genannt) sind häufig auftretende Essanfälle. Menschen, die unter Bulimie leiden, nehmen in kürzester Zeit ungeheure Mengen an Kalorien zu sich.

Was ist der Grund für Ess-Brech-Sucht?

Ursachen von Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht) Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung einer Essstörung durch mehrere Faktoren verursacht wird, wobei soziokulturelle, entwicklungspsychologische und familiäre Faktoren sowie genetische und neurobiologische Mechanismen eine Rolle spielen können.

Wie kann man jemanden mit Bulimie helfen?

Offen sein und Verständnis zeigen: Es kann für Betroffene eine große Erleichterung sein, jemanden zu finden, der zuhört und die eigene Situation versteht. Gewicht, Figur und Essverhalten sollten nicht im Mittelpunkt des Gesprächs stehen. Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Warnungen oder Drohungen sollten unterbleiben.

Wie kann eine Essstörung aussehen?

Kennzeichnend für Essstörungen sind: ständiges Sorgen um Gewicht und Essen, Nahrungsverweigerung oder unkontrollierte Essanfälle, heimliches Essen, Panik vorm Zunehmen, Ablehnen des eigenen Körpers, hoher Leidensdruck. Essstörungen können erfolgreich mit Psychotherapie behandelt werden.

Habe ich Bulimie oder Binge-Eating?

Von einer Binge-Eating-Störung spricht man aber erst dann, wenn diese Essanfälle regelmäßig auftreten. Im Gegensatz zur Ess-Brech-Sucht (Bulimie) wird das Essen jedoch nicht wieder heraufgewürgt. Das macht sich bei den allermeisten Betroffenen dann auch auf der Waage bemerkbar: Sie sind übergewichtig oder adipös.

Was ist das Pica Syndrom?

Das Pica-Syndrom (lateinisch "pica": die Elster) ist eine Form der Essstörung, bei der die Betroffenen Dinge zu sich nehmen, die eigentlich nicht für den Verzehr geeignet sind – etwa Erde, Sand, Papier oder Textilien. Das Pica-Syndrom zeigt sich meist im Kleinkindalter, tritt aber manchmal auch bei Erwachsenen auf.

Was ist das Russell Zeichen?

Als Russell-Zeichen bezeichnet man Hyperkeratosen (Hornschwielen) über den Fingergrundgelenken. Diese enstehen bei häufigem selbstinduzierten Erbrechen (digitales Auslösen des Würgereflexes) durch den Kontakt der Haut über den Knöcheln mit den Schneidezähnen.

Was ist der Unterschied zwischen Anorexie und Bulimie?

Magersucht: Der Wunsch dünn zu sein

Bis hin zu extremem Untergewicht. Bulimie-Kranke haben regelmäßig Essanfälle und übergeben sich danach. Man nennt die Krankheit auch Ess-Brechsucht.