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Wie macht sich Borreliose nach Jahren bemerkbar?

Gefragt von: Edith Schwab-Kolb  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Borreliose-Symptome, die Monate bis Jahre nach der Infektion auftauchen, sind selten. Sie betreffen meist die Gelenke - in Form einer chronischen Lyme-Arthritis. Betroffene Patienten entwickeln eine schubweise oder chronisch verlaufende Entzündung von einem oder mehreren Gelenken.

Kann eine Borreliose nach Jahren auftreten?

Das heimtückische an der Krankheit sind die Borreliose Spätfolgen: Sie kann auch acht bis zehn Jahre nach dem Zeckenstich zum Ausbruch kommen. Typische Spätfolgen einer Borreliose sind folgende: Entzündungen des Nervensystems (Hirnhautentzündung und Bannwarth-Syndrom)

Welche Spätfolgen bei Borreliose?

Bei etwa 2 von 100 Menschen entwickelt sich Monate bis Jahre nach einer Infektion eine Lyme-Arthritis. Diese entsteht, wenn Borrelien die Gelenke infizieren. Dabei kommt es zu schmerzhaften Gelenkentzündungen und Schwellungen. Sehr seltene Folgen sind chronische Entzündungen der Haut und Herzprobleme.

Wie erkennt man eine chronische Borreliose?

Diese weiteren Symptome können bei einer chronischen Borreliose auftreten:
  • Wellenartige Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen.
  • Brainfog (Schleierblick)
  • Bleiernde Müdigkeit.
  • Erschöpfungszustände, Burn-Out.
  • Gelenkschmerzen.
  • Muskelschmerzen.
  • Gedächtnis,- und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Herz- und Kreislaufprobleme.

Wie lange bleibt Borreliose im Körper?

Von dort aus kann es über den Blutweg zur Verbreitung im Körper und in verschiedene Organe kommen. Ohne Therapie können Borrelien trotz der Immunantwort des Infizierten (Wirtes) über Monate gelegentlich sogar jahrelang überleben und in jedem Stadium Erkrankungen verursachen oder auch spontan absterben.

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Welche Schmerzen hat man bei Borreliose?

Häufigstes Zeichen der Neuroborreliose sind brennende und stechende Schmerzen, die vor allem nachts auftreten. Die Nervenschmerzen sind oft gürtelförmig verteilt, können den Ort wechseln und sprechen typischerweise schlecht auf Schmerzmittel an.

Welche Krankheiten kann Borreliose auslösen?

Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die Borreliose kann vielgestaltig und unterschiedlich schwer verlaufen und betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz können betroffen sein.

Wo verstecken sich Borrelien im Körper?

Die Borrelien haben eine Tendenz, sich in schlecht durchblutetem Gewebe (Innenhäute der Blutgefäße, Sehnen, Bindegewebe, Nervenscheiden) abzukapseln und zu verstecken. Dort sind sie wiederum für das Immunsystem schlechter erreichbar. Sie bilden auch sogenannte Zystenformen.

Welche Blutwerte sind bei Borreliose verändert?

Der Borrelien-Antikörper-IGG Index beziffert das Verhältnis der Borrelienantikörpermenge zwischen Blut und Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit). Erhöhte Werte des Borrelien-Antikörper-IGG-Index können einen Hinweis auf eine Neuroborreliose darstellen.

Wie fühlt man sich bei Borreliose?

Meistens zeigt sich die Lyme-Borreliose dann an der Haut. Typisches Erkennungszeichen ist die sogenannte Wanderröte, ein roter Fleck oder Ring um den Zeckenstich, der sich langsam nach außen ausweitet. Manchmal kommen unspezifische grippeähnliche Beschwerden wie Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Fieber dazu.

Kann der Arzt Borreliose feststellen?

Kopf- oder Gliederschmerzen vor, kann der Arzt eine Reihe von Verfahren heranziehen, um eine Lyme-Borreliose zu diagnostizieren oder auszuschließen. Antikörpernachweis: Patienten, die Kontakt zu Borrelien hatten, weisen Antikörper gegen den Erreger im Blut auf.

Ist eine spät erkannte Borreliose heilbar?

Das Spätstadium der Borreliose kann für gewöhnlich mit Antibiotika behandelt werden. Die Prognose ist in der Regel gut, obwohl die Symptome bei manchen Betroffenen auch mehr als sechs Monate nach der Behandlung noch weiterbestehen können.

Ist bei Borreliose Der Entzündungswert im Blut erhöht?

Zudem sind gängige Blutparameter wie Blutkörpersenkungsgeschwindigkeit (BSG), die Leukozyten und das C-reaktive Protein (CRP) leicht erhöht. Sowohl die Lyme-Borreliose, als auch die Neuroborreliose und Lyme-Arthritis werden mit Antibiotika behandelt.

Was Borrelien nicht mögen?

Borrelien mögen keine Wärme

Borrelien sind sehr hitzeempfindlich.

Wie lange Gelenkschmerzen bei Borreliose?

Behandlung von Gelenkbeschwerden bei Borreliose

Am Ende ist in solchen Fällen die Beweglichkeit des Gelenkes irreversibel vermindert. Eine akute Borreliose im Knie lässt sich oft mit Antibiotika sehr gut behandeln. Allerdings ist selbst bei einer akuten Borreliose eine Therapie von Minimum 8-12 Wochen anzuraten.

Kann Borreliose Rückenschmerzen auslösen?

Auch ein Anschwellen der Gelenke, insbesondere der Knie, ver- bunden mit Schmerzen, und besonders nachts sehr starke Rückenschmerzen können Symptome einer Borreliose sein», zählt Zimmerli auf. Die meisten dieser Symptome treten zwischen drei und dreissig Tagen nach dem Biss der Zecke auf.

Kann man Borreliose im Blutbild sehen?

Wenn die klassische Wanderröte fehlt, andere Beschwerden jedoch auf eine Borreliose hindeuten, gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss. Im Blut zeigen sich meist spezifische Antikörper gegen Borrelien. Im Verlauf einer Infektion mit Borrelien bildet die körpereigene Abwehr Antikörper (Immunglobuline) gegen den Erreger.

Was macht der Neurologe bei Verdacht auf Borreliose?

Borreliose: Diagnostik und Untersuchungen

auftreten, muss an eine Borreliose gedacht werden. Durch Untersuchungen des Blutes und des Gehirnwassers kann der Neurologe den Verdacht einer Infektion erhärten, die Interpretation solcher Labortests ist aber nicht einfach.

Kann man Borreliose im MRT sehen?

In bestimmten Fällen führt der Arzt noch weitere Untersuchungen durch. Hat er etwa den Verdacht, dass die Borrelien eine Entzündung von Hirngefäßen (zerebrale Vaskulitis) verursacht haben, veranlasst er zur Abklärung eine Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie).

Kann Borreliose Arthrose auslösen?

Gelenkentzündungen treten daher manchmal Monate oder Jahre nach dem Zeckenstich auf. Deshalb sollte man bei plötzlich auftretenden Gelenkbeschwerden immer auch an eine Borreliose denken, teilt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) mit. Eine Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst.

Was kostet ein Test auf Borreliose?

Für Selbstzahler (IGeL) kostet die Untersuchung 156,19 €.

Wie sehen Borreliose Flecken aus?

Die Wanderröte ist ein kreisrunder Hautausschlag, der sich bei Borreliose um die Einstichstelle bildet. Als Spätfolge der Infektion kann sich die Haut an manchen Stellen bläulich-rot verfärben.

Was kann man gegen chronische Borreliose tun?

Borreliose-Behandlung bei Spätmanifestation

Begleiten neurologische Symptome die chronische Hautentzündung, erhalten Patienten in der Regel Infusionen mit Penicillin G, Ceftriaxon oder Cefotaxim. Die Dauer dieser intravenösen Borreliose-Therapie beträgt 14 bis 21 Tage, also zwei bis drei Wochen.

Kann man mit Borreliose leben?

Die Zeckenkrankheit Lyme-Borreliose ist tückisch: Spätestens acht Jahre nach einer Infektion bricht die Krankheit aus. Eine Spontanheilung gibt es nicht, auch eine überstandene Borreliose macht nicht immun. Ein Arzt glaubt nun zu wissen, wie man die Krankheit wirksam bekämpft.

Welche Hautveränderungen bei Borreliose?

Borreliose: Bildet sich um die Bissstelle eine ringförmige rötliche Hautveränderung mit hellem Zentrum, ist dies ein Indiz für eine Borreliose. Der Durchmesser beträgt mindestens 5 cm. Um den Einstich kann es jucken.