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Wie lernen Kinder ihre Emotionen zu regulieren?

Gefragt von: Frau Prof. Gabriela Böhm  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Frage dein Kind ab und an spontan, wie es sich fühlt. Lade es dazu ein, kurz innezuhalten, achtsam in sich hineinzuhorchen. So kann es üben, die eigene Gefühlswelt wahrzunehmen und zu beschreiben. Versuch nach Möglichkeit, dein Kind bei der Wahrnehmung aller Emotionen anzuleiten.

Wie kann ich meinem Kind helfen sich selbst zu regulieren?

Was Eltern tun können: So stärken Sie die Selbstregulation Ihrer Kinder
  1. Warten, bis alle am Tisch sitzen – erst dann wird gegessen. Selbst wenn der Appetit groß ist. ...
  2. Wenn das Kind nachts aufwacht: kurz warten. Erst abwarten, ob es sich selbst beruhigen kann, bevor Sie es holen.
  3. Versprechen unbedingt halten. ...
  4. Loslassen.

Wie lernt man Emotionsregulation?

Emotionsregulation in akuten Situationen

Um in einer akuten Situation seine Gefühle gut zu regulieren, hilft es zunächst auf Abstand zu gehen. Verlagern Sie Ihre Aufmerksamkeit, indem Sie Ihren Geist beruhigen und Ihren Körper beobachten. Das gelingt Ihnen, wenn Sie tief durchatmen und bis 10 zählen.

Wie lernt ein Kind sich selbst zu beruhigen?

Was die Fähigkeit zur Selbstregulation des Babys betrifft, sagt Dr. Bensel: „Ruhig zu werden lernt ein Baby nur in Ruhe! Das bedeutet: Kind ins Bett legen, sich daneben, Hand auf den Bauch, leise mit ihm sprechen. Und dabei aushalten, dass es weint.

Was sind Emotionsregulationsstrategien?

Emotionsregulation (Affektregulation) bezeichnet alle Prozesse, mit denen Individuen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Der Begriff umfasst neben diesen Bemühungen auch das damit erzielte Ergebnis.

Wie lernen Kinder sich zu regulieren und ihre Emotionen zu steuern?

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Kann Emotionen nicht regulieren?

Eine Störung der Emotionsregulation ist ein Zustand, bei dem jemand Schwierigkeiten hat, seine Gefühle zu steuern. Diese Unfähigkeit, Emotionen adäquat zu regulieren, wird als Dysregulation bezeichnet.

Welche Emotionsregulationsstrategien gibt es?

Einige wichtige Emotionsregulationsstrategien (ER) werden vor gestellt: Vermeidung, Ablenkung, Akzeptanz, Unterdrückung des emotionalen Erlebens und (Neu)Bewertung situativer Auslöser.

Wann lernen Kinder Selbstregulation?

So kommt es, dass Kinder ab dem 5. Lebensjahr ihre Gefühle schon wesentlich besser selbst regulieren können als in der Kleinkindzeit. Ohne die feinfühlige Begleitung von Bezugspersonen fällt es Kindern jedoch schwerer, die Selbstregulation zu erlernen.

Kann man Selbstregulation lernen?

Wie Selbstregulation gelernt werden kann

Schon Kinder können lernen, sich selbst zu regulieren. Zum Beispiel indem die Eltern ihre Gefühlszustände wahrnehmen und benennen und sie auch dazu ermuntern, über ihre eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken zu sprechen - aber auch über die von anderen Menschen.

Wie kann ich mit Kindern Impulskontrolle üben?

Schreiben Sie mit ihm einen Wenn-Dann-Plan auf, der ihm dabei hilft, sich im richtigen Moment daran zu erinnern, was es tun will. Üben Sie den Satz mit ihm, indem Sie diesen aufschreiben und wiederholen lassen oder ihm dabei helfen, sich die Situation ganz genau vorzustellen. Erinnern Sie das Kind an seinen Plan.

Warum ist Emotionsregulation wichtig?

Zum einen stärken Sie so Ihre Selbstwirksamkeit. Wir neigen dazu uns von starken Emotionen und Stress lähmen zu lassen. Fühlen und Denken sind stark miteinander verbunden, sodass das eine das andere verhindern kann. Wenn wir also Kontrolle über das Fühlen haben, bleiben wir denk- und handlungsfähig.

Was ist eine Emotionsregulationsstörung?

„Es ist eine Emotionsregulationsstörung. “ Also eine Störung der Kontrolle oder des Filterns von Gefühlen. „Das ist so, dass bei einem kleineren Auslöser eine stärkere Emotion ist, die langsamer abklingt, aber auch schneller wieder in eine andere Emotion umschlagen kann.

Was kann ich gegen starke Emotionen tun?

8 hilfreiche Tipps, wie du deine Emotionen kontrollieren kannst
  1. Nimm deine Emotionen wahr. ...
  2. Du allein bist verantwortlich für deine Gefühle. ...
  3. Reflektiere deine Gedanken. ...
  4. Verändere erst deine Gedanken, dann deine Gefühle. ...
  5. Fokussiere dich auf das, was dir guttut. ...
  6. Unterbreche deinen inneren Monolog. ...
  7. Lasse einfach mal los.

Wann lernen Kinder Frustrationstoleranz?

Wann lernen Kinder Frustrationstoleranz? Quasi ab ihrer Geburt. Aber sie lernen es nur, wenn ihr ihnen, altersgemäß, die Möglichkeit dazu gebt.

Wie kann man die Frustrationstoleranz bei Kindern erhöhen?

3. Frustrationstoleranz bei Kindern steigern – so gelingt es
  1. 3.1. Abwarten will gelernt sein. Es macht Sinn, Wünsche nicht direkt zu erfüllen. ...
  2. 3.2. Emotionen verstehen und unter Kontrolle bringen. Niemand mag schlechte Verlierer. ...
  3. 3.3. Fehler zulassen, um die Motivation zu fördern. Fördern Sie die Eigenständigkeit.

Was ist ein hochsensibles Kind?

Hochsensible Kinder (HSK) nehmen ihre Umgebung deutlicher wahr im Vergleich zu anderen Kindern. Dieses Kind ist meistens mitfühlend, klug, intuitiv, kreativ, umsichtig und gewissenhaft. Nicht selten ist es auch überfordert mit einem Übermaß an äußeren Reizen.

Was ist Selbstregulation bei Kindern?

Selbstregulation ist die Fähigkeit eines Menschen, seine eigenen Impulse und Bedürfnisse mit den Anforderungen, die von außen kommen, in Deckung zu bringen. Der erste Schritt dazu ist für den Säugling, die Entwicklung eines Schlaf-Wachrhythmus in den ersten drei Lebensmonaten zu entwickeln.

Woher kommen regulationsstörungen?

Ursachen für Regulationsstörungen

Seitens der Eltern können die intuitiven elterlichen Kompetenzen eingeschränkt sein, z. B. durch eine psychische Erkrankung, durch familiäre oder berufliche Belastungen. Dadurch gelingt es ihnen weniger gut, dem Kind zu helfen, sich zu regulieren.

Wie lernt ein Kind zu verlieren?

Sollte es mit dem Verlieren nicht so gut funktionieren, können Kooperations- oder Rollenspiele weiterhelfen. Während man bei Kooperationsspielen gegen einen gemeinsamen „Gegner“ spielt und damit alle gleichzeitig verlieren oder gewinnen, helfen Rollenspiele dabei, in unterschiedliche Charaktere hineinzuschlüpfen.

Wie kann man Frustrationstoleranz lernen?

Frustrationstoleranz stärken: Durststrecken überwinden
  1. Legen Sie Wenn-Dann-Haltungen ab. Jeder kennt Floskel, wie: Wenn ich doch nur…, dann … ! ...
  2. Wechseln Sie die Perspektive. Frust blickt nach hinten, sucht Schuldige oder projiziert künftiges Versagen. ...
  3. Verändern Sie Ihre Sprache. ...
  4. Trainieren Sie Beharrlichkeit.

Sind Emotionen kontrollierbar?

Wie die beiden Psychologen schreiben, ist dabei die Kontrollierbarkeit der entscheidende Punkt. Nur wenn wir glauben, unsere Emotionen steuern zu können, bemühen wir uns offenbar, dies auch zu tun, also sie beispielsweise nicht einfach „herauszulassen“, sondern sie umzudeuten und positiver zu sehen als vorher.

Was ist Emotionskontrolle?

Als Emotionsregulation oder Emotionskontrolle bezeichnet man zunächst in der Entwicklungspsychologie die Bemühungen eines Kleinkindes zum Umgang mit seinen Emotionen, wobei man intrapsychische und die interpsychische Regulation unterscheiden muss.

Was ist Gefühlsregulation?

Psychologen unterscheiden fünf Phasen der Gefühlsregulation: Wahl und Beeinflussung der Situation, Aufmerksamkeitslenkung, kognitive Umdeutung sowie Ausdruck. Die dahinterstehenden Prozesse laufen meist automatisch ab. Wir können jedoch auch bewusst eingreifen – etwa, indem wir uns selbst ablenken oder beruhigen.

Wann werden Emotionen zu einem Problem?

Emotionaler Stress hat etwas mit unseren Gefühlen zu tun. Zwischenmenschliche Beziehungen können emotionale Überforderungen verursachen – vor allem dann, wenn man permanent auf Kosten der eigenen Gefühle auf die Gefühle anderer eingehen muss.

Können Männer Liebe unterdrücken?

Wenn Männer vor ihren Gefühlen weglaufen, dann kann das vor allem in einer Partnerschaft zum Problem werden. Die Angst der Männer vor der eigenen Gefühlswelt hat jedoch meist psychologische Ursachen. Und die sind nicht angeboren, sondern erlernt. Wir geben Tipps, wie Sie damit umgehen können.