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Wie lege ich einen Zugang?

Gefragt von: Rolf-Dieter Schlüter  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Einführen der Kanüle in die Haut in einem 30° Winkel. Danach wird der Winkel abgeflacht, um ein Durchstechen der Vene zu vermeiden. Bei erfolgreicher Punktion füllt sich die Kanülenkappe (Konus) mit Blut. Dann die Kanüle noch 1 bis 2 mm weiter in die Vene einschieben.

Was braucht man um einen Zugang zu legen?

Material für den intravenösen Zugang

Für den i.v. Zugang werden Handschuhe benötigt. Da es ggf. auch zu Kontakt mit Blut kommen kann und somit sollten hierfür Handschuhe getragen werden. Des Weiteren wird der Stauschlauch, das Desinfektionsmittel mit Tupfer, die Venenverweilkanülen und Fixiermaterial benötigt.

Wie punktiert man eine Vene?

Der Einstich durch die Haut und in das Lumen der Vene hinein erfolgt mit der Stahlkanüle. Wurde das Gefäß erfolgreich getroffen, wird die Stahlkanüle zurückgezogen und der Kunststoffkatheter über die Punktionsnadel langsam in das Lumen der punktierten Vene vorgeschoben.

Wie lange darf Zugang legen?

Bei vielen Patienten bleibt der Katheter mehrere Tage in der Vene. Doch immer besteht die Gefahr, dass er nicht mehr richtig liegt, das Gewebe drum herum sich entzündet, schmerzt oder der Katheter nicht mehr durchgängig ist. Es gibt die Empfehlung, einen venösen Katheter routinemäßig alle 72 Stunden zu wechseln.

Wo kann man überall Zugänge legen?

Auswahl der Vene

Geeignete Venen für einen peripheren Zugang sind prinzipiell alle oberflächlich verlaufenden Venen, in der Regel allerdings die Venen des Unterarms, des Handrückens und der Ellenbeuge.

I.v.-Zugang legen leicht gemacht

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Wie treffe ich die Vene richtig?

Um die beste Vene zu finden, sollte man jedoch tasten und diejenige wählen, die wie sich wie dünner Gummischlauch anfühlt. Dazu wird die Vene des Patienten mit dem Zeigefinger abgetastet. Man sollte bei diesem Vorgang genügend Zeit investieren, bis die passende Vene gefunden ist.

Welche Venen darf man nicht punktieren?

Vorsicht in der Ellenbeuge: Hier liegen Arterien und Nerven recht nahe an der Vene. Fehlpunktionen sind möglich. Klagt der Patient über heftige, untypische Schmerzen, hat man wahrscheinlich einen Nerv getroffen und muss die Punktion abbrechen.

Wann muss ein Zugang gespült werden?

Nach jeder Medikamentengabe muss die Venenverweilkanüle gespült werden. Werden keine Infusionen oder Medikamente gegeben sollte die Venenverweilkanüle mindestens zweimal täglich gespült werden (vergl. Bundesgesundheitsblatt 2002).

Was für Zugänge gibt es?

Zur Patientenaufklärung hier klicken.
  • Periphere Venenkatheter.
  • Katheterisierung zentraler Venen.
  • Periphere Katheterisierung in der Mittellinie.
  • Arterielle Katheterisierung.
  • Intraossäre Infusion.

Warum Zugang in Vene?

Der venöse Zugang dient zur intravenösen Gabe von Medikamenten, zur Blutentnahme, zur parenteralen Ernährung und Flüssigkeitssubstitution und zur Einbringung von Instrumenten (beispielsweise für Herzkatheteruntersuchungen).

Was tun wenn man keine Vene findet?

Schlechte Venen finden Fachpersonen unter der Haut kaum. Sie sind entweder dünn oder durch eine Fettschicht verdeckt.
...
Folgende Methoden helfen, die Venen des Patienten besser sichtbar zu machen:
  1. warmes Wasser,
  2. Beklopfen der Vene,
  3. Nitrospray,
  4. Stauschlauch,
  5. Arm hängen lassen.

Was passiert wenn man eine Vene durchsticht?

Die Einstichstelle wird dick:

Die Vene ist geplatzt oder durchstochen und es bildet sich unmittelbar ein Hämatom im Gewebe. Ziehen sie die Nadel sofort heraus. Die Einstichstelle durch Komprimierung und durch Kühlung versorgen.

In welcher Vene wird Blut abgenommen?

In der Regel werden die Vena mediana cubiti oder die Vena cephalica am Unterarm als Punktionsstellen gewählt. Theoretisch kann man jedoch aus allen oberflächlichen oder tieferen Venen Blut gewinnen.

Wie nennt man einen Zugang am Hals?

Ein zentraler Venenkatheter (ZVK) ist ein dünner Kunststoffschlauch, der über eine größere Vene in den Körper vorgeschoben wird.

Wie funktioniert ein arterieller Zugang?

Ein arterieller Zugang ist ein Katheter, der durch eine Arterienpunktion in in das Gefäßsystem eingebracht wird. Diese Maßnahme dient u.a. der intravasalen Blutdruckmessung, der Entnahme von arteriellem Blut und der Durchführung kardiologischer Diagnoseverfahren.

Welche Gefäßzugänge gibt es?

Periphervenöse Gefäßzugänge - Punktionsorte

Wahl sind die Venen des Handrückens sowie des Unterarms. Punktionsorte 2. Wahl sind Ellenbeugen- und Fußvenen. Beim Neugeborenen und beim Säugling eignen sich Venen an der Kopfhaut oder dem Hand- und Fußrücken sowie die Na- belschnurvene.

Wie lange darf ein Zugang in der Vene bleiben?

Venenverweilkanülen können so lange liegen bleiben, wie sie klinisch benötigt werden und keine Komplikationszeichen feststellbar sind. Notfallmäßig gelegte Venenverweilkanülen sollen baldmöglichst entfernt und ggf. an anderer Stelle neu gelegt werden (innerhalb von 24h).

Was passiert wenn man eine Infusion zu schnell läuft?

Bei Medikamenten zur intravenösen Anwendung wird in der Fachinformation häufig ein Richtwert für die Infusionsgeschwindigkeit angegeben, da eine zu schnelle Arzneimittelgabe zu einer erhöhten Nebenwirkungsrate führen kann.

Warum spült man Wunden mit NaCl?

Bei der Prävention von Wundinfektionen wird in der Regel zum Spülen von Wunden Ringer- und physiologische Kochsalzlösung NaCl 0,9% empfohlen.

Warum soll man bei einer Blutabnahme eine Faust machen?

Patienten bei der Blutabnahme eine Faust ballen zu lassen, hat sich eingebürgert. Die Venen sollen so besser hervortreten, ein Durchstechen der Vene soll vermieden werden.

Wie lerne ich am besten Blut abnehmen?

Nun solltest Du Dich entscheiden, wo Du das Blut abnehmen willst. Die beste Stelle ist und bleibt die Ellenbeuge. Staue also oberhalb der Ellenbeuge, bitte den Patienten die Hand zur Faust zu ballen und gucke, wo sich die Venen befinden. Durch sanftes Klopfen kannst Du diese auch etwas hervorlocken.

Warum findet man keine Venen?

Weil Venen unter dem Unterhautfettgewebe liegen, sind sie bei viel Fettgewebe manchmal nicht so leicht auffindbar. "Kleinkinder zwischen einem halben und zwei Jahren haben häufig viel Speck." Dort seien die Venen mitunter nur schwer zu finden.

Was kann bei einer Blutabnahme schiefgehen?

Bei der diagnostischen Blutabnahme besteht keine nennenswerte Infektions- oder Verletzungsgefahr. Eventuell kann es zu psychisch ausgelösten Kreislaufproblemen kommen, in sehr seltenen Fällen zum Schock.

Ist es schlimm wenn eine Vene geplatzt?

Als Folge läuft Blut ins umgebende Gewebe und die Einstichstelle wird dick. In den meisten Fällen haben Betroffene danach einen deutlichen Bluterguss in der Armbeuge. Innerhalb von ein bis zwei Wochen ist die "geplatzte Vene" normalerweise wieder verheilt. Einer späteren Blutabnahme steht dann nichts im Weg.