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Wie lange wurden Kinder in der Schule geschlagen?

Gefragt von: Tino Mann-Rau  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Recht auf gewaltfreie Erziehung erst seit 2000
Es dauerte bis 1973, dann wurde die Prügelstrafe in Schulen abgeschafft, auch wenn sich nicht alle Lehrer gleich streng daran hielten. In der DDR war Prügeln in Schulen seit 1949 verboten.

Wann wurde die Prügelstrafe in den Schulen abgeschafft?

In der DDR wurde in antifaschistischem Selbstverständnis die Prügelstrafe an Schulen 1949 abgeschafft, als "Relikt inhumaner Disziplinierungsmethoden des NS-Regimes" – während in Westdeutschland der Bundesgerichtshof Lehrern noch 1957 ein "generelles Gewohnheitsrecht" zum Prügeln zusprach.

Welche Strafen gab es vor 100 Jahren in der Schule?

In der Schule hatte man vor 100 Jahren wenig zu lachen. Man musste die Füße eng beieinander halten, dem Lehrer fest in die Augen gucken, die Hände auf dem Tisch behalten und man hatte immer „Guten Morgen, Herr Lehrer“ zu sagen. Wer nicht lesen konnte, erhielt eine Strafe. Dafür gab es 7 Schläge.

Wann wurde die Prügelstrafe in Deutschland verboten?

Das elterliche Züchtigungsrecht, auch "Prügelstrafe" umgangssprachlich genannt, welche die körperliche Bestrafung von Kindern durch ihre Eltern zum Inhalt hatte, ist seit November 2000 abgeschafft und verboten.

Warum hat man früher Kinder geschlagen?

Früher war Schlagen der Normalzustand. In den 50ern und Anfang der 60er Jahre galt es noch als unangemessen, sich in ein Kind einzufühlen und auf seine Bedürfnisse besondere Rücksicht zu nehmen. Diese Sicht hat sich verändert, das Schlagen ging dadurch zurück.

Nachdem Video wurde der Lehrer gefeuert..

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Wie wurden Kinder früher geschlagen?

Der Kochlöffel, der Rohrstock, der Teppichklopfer oder der Gürtel - häufig wurden in der Nachkriegszeit diese Utensilien von Eltern zweckentfremdet, um sie als Erziehungsmittel schlagkräftig gegen ihren Nachwuchs einzusetzen.

Wie wurden Mädchen früher bestraft?

Je nach Geschlecht wurden die Stockhiebe auf unterschiedliche Körperpartien gesetzt: Für Jungen waren Schläge auf das Gesäß vorgesehen, Mädchen erhielten die Hiebe auf den Rücken, oder sie mussten im Arrest nachsitzen.

Wie war es 1950 in der Schule?

Der Ablauf einer Unterrichtsstunde wechselte von Stillarbeit zu Frontalunterricht. Wenn man gefragt wurde, musste man aufstehen. An Hausaufgaben saßen die Kinder zwischen zwei und drei Stunden täglich. Schriftliche Arbeiten wurden meist nicht angekündigt, in den Klassen 1 bis 4 wurden kaum Klassenarbeiten geschrieben.

Wie sah die Schule vor etwa 60 Jahren aus?

Die Jungen hatten einen eigenen Eingang und einen eigenen Schulhof. Jungen und Mädchen wurden getrennt unterrichtet. In einer Klasse waren ungefähr 60 Mädchen oder Jungen. Die Mädchen durften nur in Kleidern und Schürzen zur Schule kommen.

Wann wurde der Rohrstock in der Schule verboten?

Das Thema war hochsensibel: Zum 1. April 1969 sorgte der damalige Hamburger Schulsenator Wilhelm Drexelius (SPD) mit einer Dienstanweisung zum Verbot der Prügelstrafe für Klarheit und damit auch für Rechtssicherheit in den Schulen.

Ist ein Klaps strafbar?

Missachten Eltern das Recht ihrer Kinder auf gewaltfreie Erziehung und greifen zu Mitteln der Ohrfeige oder des Klaps auf den Po, so begehen sie eine Straftat. Der Tatbestand der Körperverletzung ist erfüllt.

Wann wurde der Rohrstock in Deutschland verboten?

Bundesweit wurden die Körperstrafen erst 1973 abgeschafft. In der ehemaligen DDR war dies schon 1949 passiert. In Bayern allerdings urteilten Richter noch in den 80iger-Jahren, dass „ein gewohnheitsrechtliches Züchtigungsrecht besteht“.

Wie war die Schule vor 20 Jahren?

Wer Anfang des 20. Jahrhunderts in die Schule ging, hatte längst nicht den Stellenwert, den ein Schüler heute bekommt. Große Klassen von 40, 50 oder teilweise sogar 60 Schülern waren keine Seltenheit. Heutzutage sieht es so aus, dass die Klassen in aller Regel 20 bis 25 und nur in Ausnahmefällen 30 Schüler umfassen.

Warum gab es in den 60 er Jahren Kurzschuljahre?

Von 1967 bis 1972 kamen durch das Nebeneinander der Schuljahresanfänge mehr Kinder in den Genuss einer Vorschule, da nach der Grundschulentlassung zu Ostern Lehrer bis zum Herbst vakant waren. Es wurden „Spielgruppen“ durchgeführt, die der Vorbereitung für die erste Klasse dienten.

Was dürfen Jungen und Mädchen früher nicht machen?

Dies scheint uns heute selbstverständlich - doch in früheren Zeiten durften Mädchen keinen Schulabschluss machen und nicht studieren. Frauen sollten sich um die Kinder und den Haushalt kümmern und waren ihrem Ehemann untergeordnet. Auch das Recht, wählen zu gehen, war Frauen lange Zeit nicht gestattet.

Was war früher im Unterricht verboten?

Flüstern, Sprechen, Plaudern, Lachen und neugieriges Umhergaffen ist während des Unterrichts streng verboten.

Wie war die Schule 1960?

Mädchen & Jungen:

1960: Mädchen und Jungen wurden größtenteils zusammen unterrichtet. Die Bildung der Mädchen wurde immer wichtiger. heute: Mädchen und Jungen werden heute (außer in reinen Mädchen- oder Jungenschulen) zusammen unterrichtet. Die Bildung von Mädchen und Jungen ist gleich wichtig.

Wer durfte früher in die Schule gehen?

Bis vor ungefähr zweihundert Jahren musste niemand in die Schule. Dafür mussten die meisten Kinder aber schon von klein auf im Haushalt oder auf dem Feld mitarbeiten. Zur Schule gehen durften nur ganz wenige Kinder, meist Kinder von reichen Leuten und nur Jungs. Heute gilt bei uns: Schulpflicht für alle!

Bis wann dürfen Lehrer Schüler schlagen?

Was heute Entsetzen auslösen würde, war früher ganz normal. In der DDR wurden Körperstrafen in der Schule schon 1945 abgeschafft, in der BRD existierte das Züchtigungsrecht formal noch bis 1973 (in Bayern sogar bis 1983). Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Schulordnungen körperliche Strafen bereits verboten.

Warum durften Mädchen früher nicht in die Schule?

Vom Ausbau des Bildungssystems im 19. Jahrhundert konnten Mädchen aufgrund ihres Geschlechts nicht profitieren. Es war ein mühseliger, aber erfolgreicher Kampf der Frauenbewegung um die Verbesserung der Mädchenschulen, der Lehrerinnenausbildung und die Öffnung der Universitäten für Studentinnen ab 1900.

Warum gab es im Mittelalter die Prügelstrafe in der Schule?

Die Prügelstrafe war im Mittelalter weit verbreitet.

Das Ziel der Prügelstrafe war, Kindern Furcht und Gehorsam gegenüber den Erwachsenen beizubringen.

Wie lange gab es die Prügelstrafe?

Es dauerte bis 1973, dann wurde die Prügelstrafe in Schulen abgeschafft, auch wenn sich nicht alle Lehrer gleich streng daran hielten. In der DDR war Prügeln in Schulen seit 1949 verboten.

Ist ein Klaps auf den Po schlimm?

“ Seit dem Jahr 2000 ist dies im Bürgerlichen Gesetzbuch BGB (§ 1631, Abs. 2) verankert. Der Klaps auf den Po, die Ohrfeige, das Ziehen an Ohren oder Haaren – all das ist verboten.

Wie verhält sich ein Kind das geschlagen wird?

Emotionale Beeinträchtigungen, zum Beispiel ein reduziertes psychisches Wohlbefinden, depressive Symptome, Ängste, eine geringe Selbstwirksamkeitserwartung oder ein geringeres Selbstwertgefühl. Gewalterfahrungen in der Kindheit können langfristig zu negativem, unerwünschtem Verhalten führen.

Wann durften Frauen in die Schule gehen?

Es entstanden private Bildungsvereine, wie der Verein Frauenbildungsreform, der 1893 in Karlsruhe das erste Gymnasium für Mädchen eröffnete. Für Schülerinnen der Höheren Töchter- und der Elementarschulen endete die Schulzeit aber weiterhin mit dem 15. oder 16. Lebensjahr.