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Wie lange nach fristloser Kündigung Miete zahlen?

Gefragt von: Frau Dr. Denise Kirchner B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 2. August 2023
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Sollte der Mieter nach Zugang der außerordentlichen fristlosen Kündigung sämtliche Mietrückstände zahlen, wird die fristlose Kündigung nachträglich unwirksam. Diese letzte Zahlungsfrist endet zwei Monate nach Zustellung der Räumungsklage.

Was passiert nach einer fristlosen Kündigung der Wohnung?

Eine wirksame fristlose Kündigung hat für Mieter ernsthafte Folgen: Sie bedeutet nicht nur, dass der Mieter sich schnellstmöglich eine neue Bleibe suchen muss, sondern sie kann auch Schadensersatzforderungen des Vermieters nach sich ziehen.

Wie lange hat man Zeit bei einer fristlosen Kündigung?

Eine fristlose Kündigung muss der Arbeitgeber innerhalb von zwei Wochen aussprechen, nachdem er Kenntnis von dem wichtigen Kündigungsgrund erlangt hat (Ausschlussfrist gem. § 626 Abs. 2 BGB). Viele fristlose Kündigungen sind unwirksam, weil der Arbeitgeber es versäumt, diese Frist einzuhalten!

Was passiert wenn Mieter nach fristloser Kündigung nicht auszieht?

Kommt der Mieter seiner Rückgabepflicht nicht nach, kann der Vermieter eine Nutzungsentschädigung verlangen. Die Nutzungsentschädigung kann höher sein, als die bis dato gezahlte Miete – sie kann u.U. die Höhe einer Neuvermietungsmiete haben.

Was passiert nach fristloser Kündigung durch Vermieter?

Das Gericht prüft dann, ob die außerordentliche Kündigung zulässig und begründet war. Selbst wenn Du vor Gericht verlieren solltest, kann Dich Dein Vermieter nicht eigenmächtig auf die Straße setzen: Er muss in jedem Fall einen Gerichtsvollzieher mit der Vollstreckung des Urteils beauftragen.

Mieter kann Miete nicht bezahlen - was tun? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Wie geht es nach fristloser Kündigung weiter?

Nach Ausspruch einer fristlosen Kündigung stellt der Arbeitgeber regelmäßig die Gehaltszahlung ein. Darüber hinaus tritt in vielen solchen Fällen eine Sperrzeit für das Arbeitslosengeld ein. Das kann für den Arbeitnehmer die schwerwiegende Folge haben, dass er für längere Zeit weder Gehalt noch Arbeitslosengeld erhält.

Wie lange dauert eine Räumungsklage nach fristloser Kündigung?

Dauer der Klage

Die Regel ist jedoch, dass der Vorgang zwischen zwei Monaten und zwei Jahren andauert, wobei die meisten Verfahren innerhalb von sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen sind. Ihr Mieter hat nach Erhalt der Benachrichtigung 14 Tage Zeit, um Widerspruch einzulegen.

Wie lange dauert es von der Räumungsklage bis zur Zwangsräumung?

Von der Räumungsklage bis zur Zwangsräumung kann es unterschiedlich lang dauern: Drei Monate, wenn es schnell geht: Zum Beispiel bei einem Versäumnisurteil. Fünf bis sechs Monate, wenn der Mieter beispielsweise nach Zugang der Räumungsklage eine Räumungsfrist beantragt.

Wie lange dauert eine Räumungsklage bei mietschulden?

Eine Räumungsklage dauert zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Die besten Chancen auf einen schnellen Urteilsspruch gibt es, wenn der Mieter nicht auf die Räumungsklage reagiert. Es kommt dann zu einem Versäumnisurteil, das im absoluten Idealfall nach zwei Monaten gesprochen wird.

Welche Rechte habe ich bei einer fristlosen Kündigung?

Sie können gemäß § 628 Abs. 2 BGB Schadensersatz fordern, wenn tatsächlich ein vertragswidriges Fehlverhalten Ihres Arbeitgebers den Anlass für Ihre fristlose Kündigung gegeben hat. Ihnen steht mindestens der Lohn zu, den Sie noch bis zum Ablauf einer hypothetischen fristgerechten Kündigung erhalten hätten.

Kann der Vermieter die fristlose Kündigung zurücknehmen?

Ein Widerspruch im eigentlichen Sinne ist nur bei einer ordentlichen Kündigung möglich – dazu zählt die fristlose Kündigung leider nicht. Hat Ihr Vermieter neben der fristlosen Kündigung der Wohnung auch schon eine Räumungsklage eingereicht, können Sie als Mieter Kontakt zum Gericht aufnehmen.

Welches Datum zählt bei einer fristlosen Kündigung?

Außerordentliche fristlose Kündigung: Sie ist zu dem Zeitpunkt wirksam, an dem sie dem Arbeitnehmer zugeht. Außerordentliche Kündigung mit sogenannter Auslauffrist: Der Arbeitgeber verschiebt den Tag der Kündigung in die Zukunft. Sie ist also ab dem Tag wirksam, der im Kündigungsschreiben notiert ist.

Wie lange kann man die Miete nicht zahlen?

Zahlt der Mieter zwei Monate hintereinander keine Miete oder einen erheblichen Teil nicht, kann der Vermieter ihm fristlos kündigen. Das Gleiche gilt dann, wenn der Mieter über einen längeren Zeitraum nur teilweise zahlt und im Gesamten über zwei Monatsmieten in Verzug ist.

Wer zahlt die Kosten bei Räumungsklage?

Kosten der Räumungsklage

Wer eine einfache Zwei-Zimmer-Wohnung vermietet hat und nun eine Räumungsklage anstrebt, muss mit Kosten im Bereich von 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. Der Haken ist, dass Sie als Vermieter die gesamten Kosten vorstrecken müssen.

Was passiert wenn man nach Räumungsklage nicht auszieht?

Wenn der Mieter auf Widerspruch und erneute Aufforderung zur Räumung nicht reagiert und nicht auszieht, bleibt dem Vermieter nur noch ein gerichtliches Vorgehen, um dessen Auszug zu erwirken. In diesem Zusammenhang kann er auch seine Ansprüche auf Nutzungsentschädigung und Schadensersatz gerichtlich geltend machen.

Wer muss bei einer Zwangsräumung anwesend sein?

Praxishinweis: Die Anwesenheit des Schuldners bei der Zwangsräumung ist nicht erforderlich, da ihm die Sachherrschaft auch in seiner Abwesenheit genommen werden kann. Der Gläubiger muss ebenfalls nicht anwesend sein, wenn der Gerichtsvollzieher Maßregeln ergreift, die die Besitzeinweisung bei dem Gläubiger bewirken.

Kann man eine Räumungsklage beschleunigen?

Kein Anspruch auf Beschleunigung!

Die Bestimmung des § 272 Abs. 4 ZPO verschafft dem klagenden Vermieter keinen Anspruch auf Beschleunigung seiner Räumungsklage.

Was passiert mit Mieter bei Zwangsräumung?

Was passiert mit den Sachen des Mieters? Nach der Zwangsräumung werden die Möbel des Mieters eingelagert, beispielsweise bei einem Spediteur oder auf einer Lagerfläche. Müll wird aussortiert und entsorgt. Nun wird dem Mieter eine Frist von zwei Monaten gewährt, um seine Möbel wieder abzuholen.

Wer zahlt Gerichtsvollzieher bei Räumungsklage?

4. Wie hoch sind die Kosten für eine Zwangsräumung, wer bezahlt? Der Vermieter muss in Vorleistung gehen und dem Gerichtsvollzieher einen Kostenvorschuss in Höhe der zu erwartenden Räumungskosten zahlen, damit dieser mit der Arbeit beginnt. Bei einer 3 Zimmer Wohnung beträgt der Vorschuss etwa 2.000 – 3.000 €.

Welche Nachteile bei fristloser Kündigung?

Eine fristlose Kündigung hat darum erhebliche nachteilige Folgen:
  • Sie sind von einem auf den anderen Tag arbeitslos.
  • Ihr Arbeitgeber zahlt ab sofort kein Gehalt mehr.
  • Sie erhalten zunächst auch kein Arbeitslosengeld weil die Arbeitsagentur eine Sperrzeit verhängt.

Ist eine fristlose Kündigung schlimm?

Eine fristlose Kündigung hat für den Arbeitnehmer in der Regel erhebliche negative Konsequenzen. Dies sind u.a.: Verlust des Arbeitsplatzes von einem Tag auf den anderen. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld.

Wie schnell kann mich mein Vermieter einfach rausschmeißen?

Hat der Vermieter einen gesetzlich anerkannten Kündigungsgrund wie "Eigenbedarf" oder "wirtschaftliche Verwertung", darf er nicht "von heute auf morgen" kündigen, er muß die gesetzlichen Kündigungsfristen beachten: 3 Monate bei einer Wohndauer bis zu 5 Jahren, 6 Monate bei einer Wohndauer von mehr als 5 Jahren, 9 ...

Wie viele Mahnungen schickt der Mieter?

Die Rechtsprechung besagt, dass die Vermieter dazu angehalten sind, erst eine Zahlungserinnerung seinen Mietern zu verfassen und dann höchstens zwei Mahnung. Die Zeitspanne zwischen der ersten und der zweiten Mahnung soll ungefähr zehn bis vierzehn Tage betragen.

Wie kann ich eine fristlose Kündigung abwenden?

Wenn ein Mieter wegen Mietrückständen fristlos gekündigt wird, kann er diese Kündigung abwenden, indem er binnen zwei Monaten nach Eingang der Räumungsklage die Schulden begleicht. Das Berliner Landgericht hatte das jetzt auch für eine hilfsweise ausgesprochene ordentliche Kündigung so gelten lassen.

Ist eine fristlose Kündigung sofort wirksam?

Eine fristlose Kündigung ist eine Kündigung, die das Arbeitsverhältnis sofort beendet. Die für den Normalfall vorgeschriebene Kündigungsfrist wird bei einer fristlosen Kündigung nicht eingehalten. Das ist für die gekündigte Vertragspartei eine besondere Belastung.