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Wie lange muss man nach Aufhebungsvertrag noch arbeiten?

Gefragt von: Edwin Breuer B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Aufhebungsvertrag ohne Frist führt zu Sperrzeit beim Arbeitslosengeld. Einerseits besteht die Gefahr, dass die Agentur für Arbeit eine sogenannte Sperrzeit (oder auch „Sperrfrist“) verhängt. Für die Dauer der Sperrzeit erhalten Sie kein Arbeitslosengeld. Sie beträgt meist 12 Wochen.

Warum ist ein Aufhebungsvertrag besser als eine Kündigung?

Aber: Durch den Aufhebungsvertrag verliert die Kündigung an Wirksamkeit. Da es sich bei einer Kündigung um eine einseitige Beendigung des Vertragsverhältnisses handelt, während der Aufhebungsvertrag eine beiderseitige Beendigung vorsieht, wird die Kündigung mit der Unterzeichnung des Aufhebungsvertrages aufgehoben.

Wie funktioniert das mit dem Aufhebungsvertrag?

Wie funktioniert ein Aufhebungsvertrag mit einem Arbeitnehmer? Durch den Abschluss eines Aufhebungsvertrags wird ein Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen beendet. Beide Beteiligten können aufgrund der Vertragsfreiheit den Inhalt weitgehend frei gestalten.

Was muss ich bei einem Aufhebungsvertrag beachten?

Tipps zum Aufhebungsvertrag
  1. • ...
  2. Gehen Sie möglichst nicht allein zum Gespräch.
  3. Schweigen ist (manchmal) Gold.
  4. Wenn notwendig, spielen Sie auf Zeit.
  5. So verhalten Sie sich im Gespräch richtig.
  6. Machen Sie sich Notizen.
  7. Denken Sie an die Folgen für Ihr Arbeitslosengeld.
  8. Sprechen Sie rechtzeitig mit dem Arbeitsamt.

Welche Nachteile habe ich bei einem Aufhebungsvertrag?

Nachteile eines Aufhebungsvertrags

Es findet keine Anhörung durch den Betriebsrat statt. Der besondere Kündigungsschutz für Schwangere oder Schwerbehinderte gilt nicht. Du riskierst eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld, wenn Du den Aufhebungsvertrag unterzeichnest.

Aufhebungsvertrag - Was müssen Arbeitnehmer beachten? | Betriebsrat Video

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Ist ein Aufhebungsvertrag sinnvoll?

Aufhebungsverträge sind in der Regel dann sinnvoll und ratsam, wenn es schneller als mit einer Kündigung gehen soll, wenn Sie kein Interesse am Fortbestand des Arbeitsverhältnisses mehr haben und/oder wenn keine sozialrechtlichen Nachteile beim Arbeitslosengeld zu befürchten sind.

Was passiert mit dem Resturlaub bei einem Aufhebungsvertrag?

Aufhebungsvertrag: Den Resturlaub auszahlen lassen

Können Sie aus betrieblichen Gründen nicht für den restlichen Zeitraum Ihres Arbeitsverhältnisses freigestellt werden und somit nicht den restlichen Urlaub „in Natur“ nehmen, ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihren Resturlaub abzugelten.

Ist ein Aufhebungsvertrag sofort gültig?

Ein Aufhebungsvertrag kann sofort oder zu einem zukünftigen Zeitpunkt wirksam werden. Ein rückwirkender Aufhebungsvertrag – also das Beenden des Arbeitsverhältnisses zu einem bereits vergangenen Zeitpunkt – ist nur dann zulässig, wenn dieses bereits außer Vollzug gesetzt war.

Wie lange hat man Zeit um einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben?

Eine schriftliche Zustimmung ist nicht erforderlich – nur der Arbeitgeber muss unterschreiben. Jedoch hat der Arbeitnehmer in den meisten Fällen die Möglichkeit, binnen 3 Wochen gegen eine Kündigung vorzugehen. Da klingt ein Aufhebungsvertrag scheinbar viel besser.

Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Höhe der Abfindung hat sich folgende Faustregel ergeben: Sie beträgt ein halbes Brutto-Monatsgehalt des Arbeitnehmers, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer in dem Unternehmen tätig war.

Bin ich bei einem Aufhebungsvertrag krankenversichert?

Wie lange besteht nach einem Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung weiter? Die Krankenversicherung ist mit sofortiger Wirkung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erloschen. In der Regel ist der Arbeitnehmer dann durch die Arbeitsagentur versichert.

Kann ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Wie lange gesperrt bei Aufhebungsvertrag?

Wer einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet, riskiert eine Sperre beim Arbeitslosengeld. Die Sperrzeit dauert in der Regel 12 Wochen. Wichtige Gründe wie eine drohende Kündigung können ausreichen, um eine Sperrzeit zu vermeiden.

Was für Vorteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag bietet für Arbeitgeber den Vorteil, dass die Kündigungsfristen grundsätzlich keine Anwendung finden, wobei bei Nichteinhaltung der Arbeitgeberkündigungsfrist für den Arbeitnehmer, eine Sperre,- bzw. das Ruhen des Arbeitslosengeldes bedeuten kann.

Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag machen?

Aufhebungsverträge schaden den betroffenen Arbeitnehmern fast immer. Wer einen Aufhebungsvertrag unterschreibt, hat danach fast immer Probleme beim Arbeitslosengeld. In der Regel setzt die Agentur für Arbeit eine Sperrzeit von mindestens 12 Wochen fest.

Wie sieht ein guter Aufhebungsvertrag aus?

Im Aufhebungsvertrag müssen das Datum des Beschäftigungsendes, die beiden Parteien sowie der Ort und das Datum stehen. Hinsichtlich des genauen Inhalts gibt es großen Gestaltungsspielraum. Ratsam sind Regelungen zum Resturlaub, einer Abfindungszahlung, zum Arbeitszeugnis und einer Freistellung.

Kann ich meinen Chef bitten mich zu kündigen?

Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Was passiert mit meinen Überstunden bei einem Aufhebungsvertrag?

Fazit. Ein Aufhebungsvertrag lässt nicht automatisch Ihre offenen Überstunden entfallen. Im Grundsatz gilt für die Überstunden nach dem Aufhebungsvertrag das, was auch schon während des Arbeitsverhältnisses galt.

Wird man bei einem Aufhebungsvertrag beim Arbeitsamt gesperrt?

Wird ein Aufhebungsvertrag geschlossen, ohne dass der Arbeitnehmer einen wichtigen Grund dafür hat, wird ihm eine Sperrzeit auferlegt. Außerdem droht eine Anrechnung der Abfindung auf das Arbeitslosengeld. Diese Konsequenzen sind unabhängig davon, von wem die Initiative für den Vertragsschluss ausgegangen ist.

Ist ein Aufhebungsvertrag schlecht?

Ein Aufhebungsvertrag ist hingegen gerade keine Kündigung. Deshalb finden auch nicht die Kündigungsfristen Anwendung. Sie können sich auf jeden beliebigen Termin einigen, um das Arbeitsverhältnis zu beenden. Dies hat für Sie den Nachteil, dass Sie unter Umständen von heute auf morgen arbeitslos sind.

Wann muss der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag zustimmen?

Zwar haben Arbeitnehmer jederzeit das Recht, um einen Aufhebungsvertrag zu bitten, der Arbeitgeber ist aber nicht verpflichtet, dieser Bitte zuzustimmen. Ein gesetzlicher Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag besteht also nicht.

Habe ich Anspruch auf Abfindung bei Aufhebungsvertrag?

Wann haben Arbeitnehmer Anspruch auf eine Abfindung? „Bei einer einvernehmlichen Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch einen Aufhebungsvertrag gibt es keinen Anspruch auf Abfindung. Ob und in welcher Höhe eine Abfindung gezahlt wird, ist reine Verhandlungssache zwischen Arbeitnehmer und -geber.

Wer zahlt bei Aufhebungsvertrag?

Wer also eine hohe Abfindung erhält, muss davon Krankenversicherungsbeiträge zahlen, wenn er freiwillig krankenversichert ist. Bei der Pflichtversicherung ist das anders. Dort werden Beiträge nur vom Arbeitseinkommen, der Rente oder sonstigen Versorgungsbezügen bzw. aus dem Arbeitslosengeld gezahlt (§§ 226 -229 SGB V).

Wie lange Krankengeld nach Aufhebungsvertrag?

Fazit. Eine Kündigung berührt grundsätzlich nicht den Anspruch auf Krankengeld. Der Arbeitgeber zahlt für maximal sechs Wochen das Entgelt weiter. Bei einer krankheitsbedingten Kündigung durch den Arbeitgeber erhält der Arbeitnehmer die Entgeltfortzahlung auch für die Zeit nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.