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Wie lange kann man mit einer PEG Sonde leben?

Gefragt von: Gisbert Lindemann  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Transnasale Magensonden müssen Ärzte – je nach Typ – alle zwei bis acht Wochen wechseln. Sie sind nur für eine künstliche Ernährung über wenige Wochen gedacht. Die PEG-Sonde eignet sich dagegen für die Langzeitanwendung. Je nach Modell kann sie ein Jahr, aber auch bis zu drei Jahre halten.

Ist eine Magensonde eine lebensverlängernde Maßnahme?

Hier gibt es keine Belege für eine Lebensverlängerung durch die künstliche Ernährung und wahrscheinlich auch keine Verbesserung der Lebensqualität. Darauf hat Dr. Ann-Kathrin Meyer von der Abteilung für Geriatrie des Allgemei-nen Krankenhauses Wandsbek in Hamburg beim Internistenkongreß in Wiesbaden hingewiesen.

Wie lange kann man mit künstlicher Ernährung überleben?

Ein alter Mann, schwer dement und bewegungsunfähig, wird sechs Jahre lang mit künstlicher Ernährung über eine Magensonde am Leben erhalten, bevor er schließlich im Alter von 72 Jahren eines "natürlichen Todes" stirbt.

Kann man mit PEG noch essen?

Entgegen landläufiger Meinungen kann auch bei bestehender PEG-Sonde weiterhin Nahrung über den Mund aufgenommen werden, so dass die Lebensqualität durch Geschmackserlebnisse erhalten bleibt. Allerdings sollte das Schlucken von Speisen aus o. g. Gründen auf kleine Mengen beschränkt bleiben.

Wie lange kann eine PEG liegen?

Es gibt keine zeitliche Begrenzung für die Liegedauer der PEG. So lange sie keine technischen und/oder hygienischen Mängel aufweist, muss sie nicht gewechselt werden. Ein Wechsel ist nur dann notwendig, wenn es zu Komplikationen beim Legen der Sonde kam.

Künstliche Ernährung über die PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)

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Was spricht gegen PEG Sonde?

Argumente gegen eine PEG-Sonde

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfungen sind möglich. Außerdem besteht die Gefahr von Infektionen an der Einstichstelle und Bauchfellentzündungen. Wer mit einer PEG-Sonde künstlich ernährt wird, braucht Beaufsichtigung. Es besteht die Gefahr, dass der Zugang rausgerissen wird.

Was ist der Unterschied zwischen PEG und Magensonde?

Bekommt ein Kind eine Magensonde, über die es ernährt werden soll, wird eine sog. PEG gelegt. PEG bedeutet: „perkutane endoskopische Gastrostomie“ und ist ein künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen. Durch diesen Zugang (auch Stoma genannt) kann ein elastischer Kunststoffschlauch gelegt werden.

Kann man mit einer PEG duschen?

anders angeordnet), Halteplatte lockern Eine PEG ist eine durch die Bauchdecke angelegte Ernährungssonde, deren Ende im Magen liegt. Diese ist durch eine sog. innere und äußere Halteplatte gegen Herausrutschen gesichert. In der Regel ist nach einer Woche Duschen oder Baden wieder erlaubt.

Wie ist der Stuhlgang bei künstlicher Ernährung?

Harn und Stuhlgang können nicht mehr kontrolliert werden, durch die immer stärker werdende Bewegungsunfähigkeit wächst die Gefahr von Druckgeschwüren, die Körperpflege muss vollständig übernommen werden.

Kann man mit Magensonde trinken?

Die Spitze der Magensonde schieben sie ungefähr zehn Zentimeter durch die Nase vor bis kurz oberhalb des Kehlkopfs. Um den Schluckvorgang zu unterstützen, trinken die Patienten nun häufig etwas Wasser. Dies hilft den Ärzten, die Magensonde synchron zum Schluckvorgang bis in den Magen vorzuschieben.

Wann ist eine PEG sinnvoll?

Bei alten Menschen mit neurologisch bedingter Schluckstörung scheint die frühzeitige Anlage einer PEG einen günstigen Effekt auf Ernährungszustand und Rehabilitationsfähigkeit zu haben [10]. Liegen keinerlei Störungen des Schluckaktes vor, ist eine sorgfältige Abwägung bei der Indikation zur PEG erforderlich.

Wann werden die lebenserhaltende Geräte abschalten?

Entscheidend für den Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen ist der Wille des Patienten. Dies kann ausdrücklich erklärt werden oder sich aus einer schriftlichen Patientenverfügung ergeben. Auch der mutmaßliche Wille kann ausreichend sein.

Was zählt zu den lebenserhaltenden Maßnahmen?

Lebenserhaltende Maßnahmen umfassen nicht nur Medikamente, künstliche Beatmung oder Bluttransfusionen. Auch die künstliche Zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit mittels Infusionen oder Sonden zählt hierzu.

Wer entscheidet über das Abstellen der lebenserhaltenden Maßnahmen?

Zu den lebenserhaltenden Maßnahmen gehören insbesondere die künstliche Beatmung, das Legen einer PEG-Sonde (Bauchsonde), die Reanimation, eine Operation, eine Infusion zur Flüssigkeitszufuhr, … Der Arzt muss vor einem solchen körperlichen Eingriff eine Einwilligung des Patienten einholen.

Kann man mit einer Magensonde noch essen?

Sie kann die normale Nahrungsaufnahme entweder vorübergehend oder dauerhaft ersetzen. Zudem kann Sondennahrung ein teilweiser oder vollständiger Ersatz für die normalen Nahrungsmittel sein. Wenn die Magensonde „nur“ eine Ergänzung zur normalen Nahrungsaufnahme ist, können Menschen noch essen trotz Magensonde.

Wie lange muss man nach einer PEG im Krankenhaus liegen?

Je nach Krankenhaus und OP-/ Heilungsverlauf bleibt man 3-7 Tage dort. Je nach Krankenhaus gibt es nach der OP auch prophylaktisch i.v. Antibiose und auf jeden Fall immer ausreichend Schmerzmittel.

Was darf nicht über PEG gegeben werden?

Gibt es retardierte Medikamente, die sich über die PEG verabreichen lassen? Nein – mit einer Ausnahme! Grundsätzlich dürfen Sie retardierte Tabletten nicht über die Sonde verabreichen, da das Retardierungsprinzip durch die Zerkleinerung zerstört wird.

Wie oft muss eine PEG mobilisiert werden?

8 Tagen) sollte man den Verband täglich wechseln. Danach reicht ein Wechsel 2–3 mal pro Woche. Die Sonde muss bei jedem Verbandswechsel mobilisiert werden, um zu verhindern, dass die inneren Halteplatte einwächst („Buried Bumper“). mehr als 4–6 Wochen enteral ernährt werden muss.

Wie häufig muss eine PEG gespült werden?

Bei Nichtgebrauch Sonde 2 mal täglich spülen. Vor der Verabreichung der Sondenkost Durchgängigkeit der Sonde mit 5-10ml Flüssigkeit prüfen. Nach jeder Verabreichung von Sondenkost Sonde mit 5-10 ml Flüssigkeit nachspülen.

Wie pflegt man eine PEG?

Grundsätze bei der Versorgung einer PEG

Von einer zu intensiven Wundpflege mit täglicher Desinfektion der Einstichstelle oder gar ► Applikation von Salben ist abzuraten. Die Pflege der äußeren Haut kann mit Wasser und milder Seife erfolgen, mit klarem Wasser ► oder mit Kochsalzlösung.

Welche Komplikationen können bei einer PEG auftreten?

Dazu zählen:
  • Komplikationen durch die Betäubung.
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis) durch Verletzung von z. B. dem Magen.
  • Buried-bumper-Syndrom: Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenschleimhaut.
  • Fehllage der PEG-Sonde.
  • Verschiebung der inneren Halteplatte.
  • Verschluss der Sonde.
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Kann man mit einer Magensonde duschen?

In den ersten 7 Tagen sollten Sie täglich einen Verbandwechsel durchführen, da- nach bei reizlosen Wundverhältnissen 2 - 3 x wöchentlich. Die Körperpflege ist mit Wasser und Seife oder Duschen problemlos möglich.

Wie schlimm ist eine Magensonde?

Welche Risiken birgt eine Magensonde? Der Kunststoffschlauch kann die empfindliche Nasen-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut schädigen. Auftretende Blutungen können vor allem bei Patienten mit Gerinnungsstörungen zu Komplikationen führen.

Wie dringend ist das Anlegen einer PEG Sonde?

Wie dringend ist das Anlegen einer PEG-Sonde? Das Legen einer PEG-Sonde ist keine Notfallmaßnahme. Sie haben Zeit, das „Für und Wider“ sorgfältig abzuwägen, sich zu beraten oder beraten zu lassen (siehe Punkt 5). Kurzfristig stehen vor allem zur Flüssigkeitszufuhr andere Mög lich kei - ten zur Verfügung.

Was dürfen Angehörige ohne Patientenverfügung entscheiden?

Haben Sie keine Patientenverfügung verfasst, können Ihre Angehörigen beim Betreuungsgericht die Bestellung eines rechtlichen Betreuers beantragen, der ebenfalls Entscheidungen für Sie treffen kann. Problematisch dabei ist natürlich, dass er über Ihren Willen möglicherweise nur spekulieren kann.