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Wie lange kann eine Willenserklärung widerrufen werden?

Gefragt von: Frau Prof. Margit Schrader B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Gibt man eine Willenserklärung ab, so wird diese nach § 130 Abs. 1 BGB erst mit ihrem Eingang beim Erklärungsempfänger wirksam und kann somit nicht mehr widerrufen werden.

Wie lange kann man eine Willenserklärung widerrufen?

Durch das eingeräumte Widerrufsrecht gelten zuvor abgegebene Willenserklärungen nicht mehr, falls der Verbraucher von seinem Recht auf Widerruf Gebrauch macht. Die Frist für den Widerruf beläuft sich auf 14 Tage und beginnt mit Vertragsabschluss.

Wie lange ist man an eine Willenserklärung gebunden?

per E-Mail, Fax oder Post verschickte) Angebote können gemäß 147 Abs. 2 BGB „nur bis zu dem Zeitpunkt angenommen werden, in welchem der Antragende den Eingang der Antwort unter regelmäßigen Umständen erwarten darf.

Sind Willenserklärungen widerruflich?

Bis zum Zugang der Willenserklärung an den Adressaten ist die Willenserklärung frei widerruflich. § 130 BGB gilt nur für empfangsbedürftige Willenserklärungen. Regelmäßig sind Willenserklärungen empfangsbedürftig. Das gilt insbesondere für die Vertragserklärungen, Vertragsangebot und Vertragsannahme.

Was ist der Widerruf einer Willenserklärung rechtlich?

Eine abgegebene Willenserklärung wird nicht wirksam, wenn dem Empfänger vor dem Zugang oder gleichzeitig einen Widerruf zugeht (§ 130 Abs. 1 Satz 2 BGB@). Beispiel: Ein Kaufinteressent gibt ein Kaufangebot per Brief ab. Nach der Absendung des Briefs wird das Kaufangebot per Fax widerrufen.

Widerruf einer WE, § 130 I S 2 BGB - Einfach erklärt für jeden!

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Ist eine Willenserklärung bindend?

Willenserklärungen sind rechtlich bindend, wenn diese wirksam abgegeben werden und dem Empfänger wirksam zugehen.

Wann endet die 14 tägige Widerrufsfrist?

Fristende. Das Widerrufsrecht endet grundsätzlich 14 Tage nach dem Beginn der Widerrufsfrist, es sei denn der Online-Händler hat eine längere Widerrufsfrist vereinbart. Übrigens: Bei fehlerhafter Widerrufsbelehrung verlängert sich die Widerrufsfrist auf maximal 12 Monate nach Ablauf der eigentlichen Widerrufsfrist.

Wann kann man eine Willenserklärung anfechten?

(1) Wer bei der Abgabe einer Willenserklärung über deren Inhalt im Irrtum war oder eine Erklärung dieses Inhalts überhaupt nicht abgeben wollte, kann die Erklärung anfechten, wenn anzunehmen ist, dass er sie bei Kenntnis der Sachlage und bei verständiger Würdigung des Falles nicht abgegeben haben würde.

Kann man einen Antrag widerrufen?

Antrag - Rücknahme

Ein Antrag kann jederzeit zurükgenommen werden; allerdings nur, solange noch keine Entscheidung getroffen wurde. Wenn man z.B. beim Arbeitsamt einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellt und darüber noch nicht entschieden wurde, kann der Antragsteller den Antrag zurücknehmen.

Kann ein Rücktritt widerrufen werden?

Die juristischen Voraussetzungen für einen wirksamen Rücktritt klar geregelt. Ein Urteil macht nun zudem deutlich, dass eine Rücktrittserklärung nicht einseitig widerrufen werden kann.

Was zählt als Willenserklärung?

Definition: Was ist "Willenserklärung"? Weitgehend im Sinn des Bürgerlichen Rechts eine Äußerung einer Person, durch die sie bewusst eine auf dem Gebiet des Bürgerlichen Rechts liegende Rechtsfolge herbeiführen will, z.B. Vertragsangebot, Kündigung, Rücktritt vom Vertrag, Anfechtung.

Bei welchen Willenserklärungen bedarf es zum Wirksamwerden der Abgabe?

Um wirksam zu werden, muss eine jede Willenserklärung zumindest abgegeben worden sein. Abgabe bedeutet insofern die willentliche Entäußerung in den Rechtsverkehr. Nicht empfangsbedürftige Willenserklärungen sind dabei unmittelbar mit ihrer Abgabe auch wirksam.

Wie lange bleibt ein Angebot gültig?

Der Kunde muss es auf dem gleichen Weg annehmen, wie es versendet wurde: Ein telefonisches Angebot muss sofort, eines per Fax oder E-Mail am gleichen Tag und ein briefliches Angebot innerhalb höchstens einer Woche (Postlaufzeit + Überlegungsfrist) angenommen werden; sonst ist es erloschen.

Welche Verträge kann man nicht widerrufen?

Nein, es gibt kein allgemeines Widerrufsrecht.

Grundsätzlich ist jeder Vertrag bindend. In manchen Fällen macht das Gesetz aber eine Ausnahme und gewährt dem Verbraucher als Käufer ein Widerrufsrecht.

Kann man von jedem Vertrag innerhalb von 14 Tagen zurücktreten?

Alle Versicherungsverträge können widerrufen werden; bei Lebensversicherungen beträgt die Frist zum Widerruf sogar 30 Tage statt nur 14 Tage. Darunter fallen beispielsweise Zeitungsabonnements. Wichtig: Es können nur Verträge widerrufen werden, die zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher geschlossen wurden.

Ist ein Widerruf ohne Bestätigung gültig?

Die Gültigkeit des Widerrufs müssen Händler vor Absendung der Empfangsbestätigung nicht prüfen. Denn durch die Bestätigung wird lediglich der Eingang des Widerrufs des Verbrauchers bestätigt – nicht dessen Gültigkeit bzw. Rechtmäßigkeit.

Kann ich von einem erteilten Auftrag zurücktreten?

Es gibt keinen allgemeinen Grundsatz, dass man von jedem Vertrag zurücktreten könnte. Dies müsste ausdrücklich vereinbart sein. Allerdings gibt es im Werkvertragsrecht eine Besonderheit: Dort kann der Auftraggeber jederzeit den Auftrag ganz oder in Teilen kündigen. Man spricht von der „freien Auftraggeberkündigung“.

Ist ein Widerruf per Email gültig?

Eine bestimmte Form ist für den Widerruf nicht vorgesehen. Sie können die Erklärung daher auch per E-Mail, SMS, Fax oder Webformular abgeben. Im Streitfall müssen Sie als Verbraucher jedoch nachweisen, dass Sie den Widerruf rechtzeitig abgesendet haben die Erklärung auch zugegangen ist.

Was muss ich bei einem Widerruf beachten?

Aus dem Inhalt des Schreibens muss eindeutig hervorgehen, dass ein Widerrufsrecht ohne Angabe von Gründen besteht. Außerdem müssen der Beginn und die Dauer der Widerrufsfrist sowie eine ladungsfähige Anschrift und der korrekte Firmenname des Unternehmers enthalten sein.

In welchem Fall kann eine Willenserklärung angefochten werden?

Darüber hinaus kann eine Willenserklärung auch wegen falscher Übermittlung angefochten werden. Eine falsche Übermittlung ist gegeben, wenn die Erklärung durch eine zur Übermittlung verwendete Person oder Einrichtung unrichtig übermittelt worden ist.

Welche Anfechtungsfristen gibt es?

Anfechtungsfristen, §§ 121, 124 BGB

Bei der Anfechtung nach § 123 BGB gilt die Jahresfrist des § 124 I BGB sowie die absolute zehnjährige Frist nach § 124 II BGB. Diese Fristen sind Ausschlussfristen, d.h. sie sind von Amts wegen zu beachten und nicht, wie z.B. die Verjährung, erst auf Einrede einer Partei.

Wie lange kann man etwas anfechten?

Die Frist zur Anfechtung läuft, sobald der Anfechtungsgrund bekannt ist. Das Recht auf Anfechtung verjährt nach 10 Jahren: Eine Vertragsanfechtung ist dann nicht mehr möglich.

Wie zählt man 14 Tage Rückgaberecht?

Wurde die Ware also beim Verbraucher am 31. März geliefert angeliefert, dann fängt man mit Zählen der 14 Tage erst mit dem 1. April an. Das führt dazu, dass das Fristende immer der gleiche Wochentag wie der Tag der Warenlieferung ist – nur halt zwei Wochen später.

Welche Verträge können widerrufen werden?

Dafür haben Sie grundsätzlich 14 Tage Zeit. Ein Widerrufsrecht besteht meist nur, wenn der Vertrag online, per Telefon, postalisch oder außerhalb eines Geschäfts abgeschlossen wurde. Auch Ratenkäufe können in aller Regel widerrufen werden.

Wann beginnt und endet die Widerrufsfrist?

Das Widerrufsrecht endet grundsätzlich 14 Tage nach dem Beginn der Widerrufsfrist, wenn keine längere Frist angeboten wird. Ein kleines Beispiel soll die Berechnung verdeutlichen. Der Verbraucher schließt am Dienstag, den 1. September 2020 die Dienstleistung verbindlch ab.

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