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Wie lange ist der plötzliche Kindstod gefährlich?

Gefragt von: Christina Zander  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Laut Definition spricht man vom plötzlichen Kindstod, wenn das Kind unerwartet vor seinem 365. Lebenstag stirbt, also innerhalb des ersten Lebensjahres. Die meisten Todesfälle treten an den ersten beiden Lebenstagen sowie zwischen dem zweiten und fünften Lebensmonat auf.

Wann sinkt die Gefahr von Kindstod?

Wie dies im Zusammenhang zum plötzlichen Kindstod steht, ist noch unklar. Doch nach der zwölften Lebenswoche sinkt das SIDS-Risiko stetig.

In welchem Alter tritt der plötzliche Kindstod am häufigsten auf?

Meistens tritt der plötzliche Kindstod in einem Alter zwischen zwei und vier Monaten ein. Je älter der Säugling wird, desto mehr sinkt das Risiko. Nach Vollendung des ersten Lebensjahres liegt das Risiko bei so gut wie Null. Zudem sind Mädchen etwas seltener betroffen als Jungen.

Wie wahrscheinlich ist der plötzliche Kindstod?

Ganz sicher aber lässt sich sagen: SIDS ist sehr selten. Er betrifft in Deutschland pro Jahr etwa 130 Babys (in einem Jahrgang von 670 000 Babys). In der Schweiz betrifft er pro Jahr etwa 6 bis 9 Babys (in einem Jahrgang von 85 000 Babys) . Das Risiko liegt damit prozentual ausgedrückt, unter 0,02 Prozent.

Kann man den plötzlichen Kindstod verhindern?

Vermeiden Sie während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes das Rauchen. Achten Sie auf eine rauchfreie Umgebung. Dies gilt natürlich ganz besonders für den Raum, in dem Ihr Baby schläft, denn Rauchen ist ein bedeutsamer Risikofaktor.

Plötzlicher Kindstod (SIDS) | Wie kann man vorbeugen? | Prävention, Ursachen & Erste Hilfe

21 verwandte Fragen gefunden

Was tun gegen Angst vor plötzlichen Kindstod?

#5 Baby immer im Bettchen schlafen lassen

Die Empfehlung ist, Babys so selten wie möglich in Autositzen, Buggys und Wippen schlafen zu lassen – und wenn, dann immer unter elterlicher Überwachung. Gerade für kleine Babys besteht eine größere Gefahr von SIDS, wenn sie nicht mit flach und mit geradem Rücken schlafen.

Wie macht sich der plötzliche Kindstod bemerkbar?

Der plötzliche Kindstod kann mit folgenden Zeichen eintreten: Plötzliches und gleichzeitiges Auftreten von: Atemstillstand, schlaffer Muskulatur, Blaufärbung und/oder Blässe der Haut, verlangsamter Herzschlag.

Was verursacht plötzlichen Kindstod?

Schlafen im Familienbett oder außerhalb des elterlichen Schlafzimmers. Überwärmung des Säuglings. Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft. Rauchen eines Elternteils in der Umgebung des Säuglings.

Warum hilft Schnuller bei plötzlichen Kindstod?

Eventuelle Unregelmäßigkeiten der Atmung normalisieren sich, weil sie hierdurch kurz aufwachen. Untersuchungen haben gezeigt, dass schnullernde Kinder zusätzlich einen höheren Atemantrieb haben.

Warum stirbt ein Kind an Kindstod?

Ursachen. Die Kinder sterben fast immer während sie schlafen. Forscherinnen und Ärzte vermuten daher, dass eine Atemstörung während des Schlafens eine Rolle spielt: Offenbar vergessen die Kinder zu atmen. Dann können weitere äußere oder innere Einflüsse dazu führen, dass das Kind stirbt.

Was tun wenn man merkt dass das Baby nicht mehr atmet?

Wenn der Säugling / das Kleinkind nicht (normal) atmet, erfolgt eine Atemspende (Beatmung). Bei festgestelltem Atemstillstand schnellstmöglich den Rettungsdienst/ Notruf 112 alarmieren bzw. durch umstehende Personen durchführen lassen.

Was hat die Bauchlage mit dem plötzlichen Kindstod zu tun?

Im Schlaflabor zeigte sich, dass die Babys in Bauchlage schlechter auf den störenden Luftstrahl reagieren als in Rückenlage. Dieser Unterschied ist besonders ausgeprägt im Alter zwischen zwei und drei Monaten. In dieser Lebensphase ist auch die Gefahr des plötzlichen Kindstodes am größten.

Warum soll Baby im Elternschlafzimmer Schlafen?

Babys sollten im eigenen Bett neben dem Elternbett schlafen, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod zu verringern. Dies empfehlen der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie der Fachverband der amerikanischen Kinder- und Jugendärzte (American Academy of Pediatrics: AAP).

Warum ist Seitenlage bei Baby gefährlich?

Kann man sein Baby auch auf die Seite legen? Von der Seitenlage wird mittlerweile ebenfalls abgeraten: Wie bei der Bauchlage ist in dieser Schlafposition das Risiko für den Plötzlichen Kindstod erhöht. Außerdem kann sich das Baby leicht von der Seite auf den Bauch rollen.

Wie erkenne ich ob mein Baby friert?

Um herauszufinden, ob Ihr Kind friert oder schwitzt, legen Sie am besten zwei Finger in den Halsausschnitt am Nacken: Wenn die Nackenhaut kalt ist, friert es vielleicht. Ist die Haut dort warm und feucht, ist dem Baby zu heiss. Auch ein rotes Köpfchen deutet darauf hin, dass es ihm zu warm ist.

Warum soll man Babys nicht zudecken?

Unter einer Wolldecke kann ein Baby immer noch atmen. Anders sieht dies bei einer schweren Daunendecke aus. Rutscht das Kind unter die Decke, dann bleibt ihm schnell die Luft weg. Außerdem kann eine zu schwere Decke zur Überhitzung führen.

Wann sollte ein Baby im eigenen Zimmer schlafen?

Die Empfehlungen widersprechen sich

Andere Ärzte wiederum empfehlen den Eltern, das Baby spätestens im Alter von sechs Monaten in seinem eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt sei die kritische Phase, in der der plötzliche Kindstod auftreten könne, vorbei.

Warum Raucher nicht mit Baby im Bett?

Die amerikanischen Wissenschaftler zeigten, dass die Exposition der Mutter gegenüber Nikotin während der Schwangerschaft das zentrale Nervensystem des Babys beeinflusst, sodass der Säugling u.U. nicht mehr fähig ist, bei Sauerstoffmangel reflexartig nach Luft zu schnappen, selbständig aufzuwachen und die gesunkene ...

Wie lange soll das Baby im Elternschlafzimmer schlafen?

Überholte Empfehlung. Die American Academy of Pediatrics (AAP) rät Eltern dazu, bis zu einem Jahr mit ihren Babys im selben Zimmer zu schlafen. Sechs Monate sollte das Neugeborene der AAP zufolge mindestens mit den Eltern im gleichen Raum schlummern.

Kann ein Baby einfach aufhören zu Atmen?

Dieses Phänomen nennt sich „periodische Atmung“ und sorgt bei Eltern immer wieder für Schreckmomente. Aber keine Sorge: Es ist ein ganz normales Phänomen bei Säuglingen. Babys haben noch kein regelmäßiges Atemmuster entwickelt. Stattdessen kann es abwechselnd zu Atemaussetzern und dann wieder hastigen Atemzügen kommen.

Warum vergessen Babys zu Atmen?

Manche Babys vergessen das Atmen, wenn sie sich beim Trinken verschluckt haben. Tipp von Dr. Tanja Brunnert, Kinder- und Jugendärztin in Göttingen: "Pusten Sie dem Baby ins Gesicht, dann holt es reflexartig Luft."

Was tun wenn Baby schreit und nicht atmet?

Aber das kann sogar negative Auswirkungen haben!
...
So geht richtiges Verhalten auf einen Affektkrampf:
  1. Möglichst ruhig abwarten, bis der Krampf vorbei ist und das Kind sich wieder erholt hat.
  2. Aufpassen, dass es sich nicht wehtut.
  3. Kein großes Aufheben um das Geschehene machen und schnell wieder zur Normalität übergehen.

Ist der Kindstod erblich?

Ein plötzlicher Kindstod kann genetisch bedingt sein. Forscher haben nun ein Gen ausfindig gemacht, dass bei betroffenen Säuglingen überdurchschnittlich oft verändert ist. Eine andere Studie spricht ebenfalls für eine vererbbare Komponente.

Kann sich ein Baby bewusstlos schreien?

Kleinkinder können sich so sehr in Rage schreien, dass sie bewusstlos werden.

Was tun bei einem Schreikrampf?

Maßnahmen bei einem Anfall

Hat der Schreikrampf erst begonnen, ist es schwieriger, das Kind aus dem Zustand herauszuholen. Hier gilt wiederum: Bleib ruhig! Bei einigen Kindern kann Berührung oder beruhigendes Zureden helfen, andere reagieren gar nicht mehr auf derartige Reize.

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