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Wie lange hat man Zeit zu rügen?

Gefragt von: Hansjörg Pietsch B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Die Rügefrist liegt im Regelfall bei ein bis zwei Tagen.
Hat der Käufer einen begründeten Verdacht oder ist offenkundig, dass ein Mangel vorliegt, kann er diesen ohne Untersuchung rügen – und zwar unverzüglich nach Ablieferung.

Wie lange hat man Zeit um Mangel zu rügen?

Generell sollte die Mängelrüge nicht später als 14 Tage nach der Warenlieferung bzw. nach Feststellung des Mangels erfolgen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Mängelrüge unverzüglich erfolgt, wie in § 377 HGB festgelegt ist.

Was ist die rügefrist?

Die Rügefrist handelt von der Zeit, während der eine "Rüge" über einen Mangel formell zu erheben ist. Mit Fristablauf endet das Rügerecht. Später vorgebrachte Rügen sind ‹verspätet› - die Mängelrechte allenfalls verwirkt. Es ist deshalb wichtig, sich an die Rügefristen zu halten.

Wann ist ein versteckter Mangel zu rügen?

Ein versteckter Mangel liegt dann vor, wenn er für den Käufer nicht sofort erkennbar gewesen ist. Den Käufer trifft dann allerdings die Verpflichtung den Mangel unverzüglich nach Entdeckung des Mangels zu rügen.

Was bedeutet unverzüglich rügen?

Unverzüglichkeit der Rüge. Erkannte oder erkennbare Vergaberechtsverstöße sind unverzüglich zu rügen. Zur Begrifflichkeit „unverzüglich“ gibt es in den Entscheidungen der Vergabekammern und der Gerichte unterschiedlichste Fristenauffassungen, die die Rügefrist bis auf 1 – 3 Tage gekürzt haben.

Wie lange hat man Zeit, bestimmte Mängel zu rügen?

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Welche 5 Sachmangel gibt es?

Damit liegt dann ein Sachmangel vor.
  • Mangelhafte Montageanleitung. ...
  • Lieferung einer anderen Sache. ...
  • Die Nacherfüllung ist auch beim Stückkauf nicht von vornherein wegen Unmöglichkeit ausgeschlossen. ...
  • Mindermenge. ...
  • Rechtsmängel. ...
  • Mangelverdacht. ...
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Wie schnell muss die gelieferte Ware geprüft werden?

Kurzgefasst lässt sich festhalten, dass § 377 HGB vorschreibt, dass der Käufer einer Ware die gelieferte Ware unverzüglich beim Wareneingang (hier Ablieferung genannt) untersuchen und – sofern Mängel festgestellt werden – diese seinem Lieferanten melden muss.

Wie lange Zeit für Nachbesserung?

Die Nachfrist ist angemessen, wenn der Schuldner in die Lage versetzt wird, die Mängel zu beheben. In der Regel werden je nach Schwere des Mangels Fristen zwischen einer Woche und – in seltenen Ausnahmefällen – sechs Wochen angemessen sein.

Wie lange kann man versteckte Mangel geltend machen?

Früher gab es bei arglistig verschwiegenen Mängeln eine 30-jährige Verjährungsfrist, heute beträgt diese Frist drei Jahre ab dem Jahresende der Kenntniserlangung vom Mangel, höchstens aber zehn Jahre ab Abnahme.

In welchem Zeitraum müssen Mangel beseitigt werden?

Als angemessene Frist zur Mängelbeseitigung gelten in der Regel 14 Tage. Wichtig ist, das genaue Datum anzugeben. Im Zweifelsfall sollte man einen Fachanwalt hinzuziehen.

Was ist bei einer Mängelrüge zu beachten?

Was sind die Voraussetzungen für eine Mängelrüge?
  • Käufer hat Ware erhalten.
  • Beidseitiger Handelskauf als Grundlage.
  • Käufer hat den Mangel unverzüglich nach Erhalt der Ware festgestellt.
  • Mängelrüge wurde umgehend gestellt.

Was tun wenn auf Mängelrüge nicht reagiert wird?

Reagieren Handwerker darauf nicht, sind weitere Schritte zulässig. Dafür können Sie die Rechnung kürzen wegen nicht erbrachter Leistung oder schlimmstenfalls beim Handwerker Schadensersatz geltend machen. In jedem Fall – von der Mängelrüge bis zum Rechtsverfahren – lohnt sich die Unterstützung von Profis.

Was passiert nach Mängelrüge?

In dieser sogenannten Mängelrüge oder auch Mängelanzeige wird der Auftragnehmer dazu aufgefordert, den Mangel innerhalb einer Frist zu beheben. Angemessen ist in der Regel eine Frist von circa 14 Tagen. Bei der Behebung innerhalb einer angemessenen Frist spricht man auch von einer Nacherfüllung.

Wann muss ein Sachmangel angezeigt werden?

Ein Sachmangel liegt vor, wenn der Kaufgegenstand nicht dem vereinbarten Zustand entspricht. Der Verkäufer ist laut Sachmangelhaftung verpflichtet, für diesen vereinbarten Zustand zu sorgen. Ein Sachmangel sollte angezeigt werden, ehe er verjährt ist.

Was zählt als Mangel?

Unter einem Mangel versteht man im Schuldrecht die Abweichung der tatsächlichen von der vereinbarten Beschaffenheit, was sich in einem Sach- oder Rechtsmangel äußern kann.

Was gehört alles in eine Mängelrüge?

Elemente der Mängelrüge
  • Genaue Beschreibung des Mangels (die allgemeine Feststellung, das Werk sei mangelhaft, genügt diesem Erfordernis nicht).
  • Feststellung, dass das Werk nicht vertragskonform sei.
  • Feststellung, dass man den Unternehmer für diesen Mangel haftbar mache.

Was sind versteckte Mangel Beispiel?

Ein versteckter Mangel bei Hauskauf kann beispielsweise ein überstrichener Wasserschaden, Schimmelbefall oder eine fehlende/unzureichende Dämmung sein. Aber auch Altlasten und undichte Stellen können je nach Vertragsvereinbarungen einen verdeckten Mangel an einer Eigentumswohnung darstellen.

Was sind verdeckte Mangel?

Unter einem „verdeckten Mangel“ wird gemein- hin der Mangel verstanden, der sich nicht un- mittelbar bei der Übergabe der Sache/Abnahme des Werkes zeigt, sondern erst später zu Tage tritt. Es stellt sich dann regelmäßig die Frage, ob der Mangel noch geltend gemacht werden kann.

Ist Schimmel ein versteckter Mangel?

Wurde im Kaufvertrag eine Gewährleistung ausgeschlossen, muss der Käufer nachweisen, dass der Schimmelbefall dem Verkäufer bekannt war und arglistig verschwiegen wurde. Das ist dann der Fall, wenn der Käufer bei der Besichtigung keine Möglichkeit hatte, den Mangel zu erkennen.

Wann ist eine Nachfrist nicht nötig?

2 und des § 323 Abs. 2 bedarf es der Fristsetzung auch dann nicht, wenn der Verkäufer beide Arten der Nacherfüllung gemäß § 439 Abs. 3 verweigert oder wenn die dem Käufer zustehende Art der Nacherfüllung fehlgeschlagen oder ihm unzumutbar ist.

Wie oft darf der Verkäufer Nacherfüllen?

Nacherfüllung durch Reparatur

Bei der Reparatur hat der Verkäufer nicht unbegrenzt Versuche. Das Gesetz sieht vor, dass Sie sie in der Regel höchstens zweimal dulden müssen, bevor Sie von Ihrem Recht auf Rücktritt oder Minderung Gebrauch machen können. In der Praxis kommt es aber auch auf den Einzelfall an.

Was tun wenn Nachbesserung gescheitert?

c) Ist die Nachbesserung fehlgeschlagen, dann kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten, ohne dem Verkäufer zuvor erfolglos eine Frist zur Nacherfüllung zu setzten (§ 437 Nr. 2 BGB@ iVm § 440 BGB@).

Wie lange hat man Zeit Ware zu prüfen?

Verjährung der Mängelansprüche. Beim Kauf von Neuware vom Händler, kann der Käufer seine Mängelansprüche zwei Jahre lang ab Erhalt der Ware geltend machen. Bei Verkäufen unter Privatleuten darf der Verkäufer die Gewährleistung für Mängel ganz ausschließen.

Welche Fristen gelten bei Transportschäden?

Auch eine gegebenenfalls in den AGB angegebene Rügefrist wie zum Beispiel „Der Käufer ist verpflichtet, die Ware nach Erhalt unverzüglich auf Transportschäden zu untersuchen, und diese innerhalb von maximal 10 Tagen schriftlich zu rügen.

Wann Lieferung prüfen?

Kaufmännische Rügepflicht Das Handelsgesetzbuch (HGB) sagt in § 377, dass der Käufer nach der Lieferung die Ware sofort prüfen muss. Entdeckt er dabei einen Mangel, muss dieser dem Verkäufer unverzüglich angezeigt werden.

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