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Wie lange haftet eine GmbH nach Geschäftsaufgabe?

Gefragt von: Frau Prof. Verena Noll B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Soll ein Einzelunternehmen aufgegeben werden, haftet der Unternehmer in Gewährleistungsfällen persönlich für die Dauer der gesetzlichen Gewährleistungsfrist (2 Jahre ab Lieferung, s.o.) auch über die Geschäftsaufgabe hinaus.

Wer haftet nach Auflösung einer GmbH?

Nach der Löschung der GmbH aus dem Handelsregister sei der übergangene Gläubiger berechtigt, gestützt auf § 73 Abs. 3 GmbHG von dem Liquidator eine Leistung unmittelbar an sich zu fordern. Das ergebe sich aus einer Analogie zu §§ 268 Abs. 2 Satz 1, 93 Abs.

Was passiert wenn eine GmbH aufgelöst wird?

Die Auflösung wird zumeist durch Beschluss der Gesellschafter vollzogen. Die übrigen Auflösungsgründe sind in § 60 GmbHG genannt. Es ist eine Mehrheit von 3/4 der abgegebenen Stimmen erforderlich, soweit der Gesellschaftsvertrag nicht etwas anderes bestimmt. Der Auflösungsbeschluss ist formlos gültig gemäß § 48 GmbHG.

Wann ist eine GmbH endgültig gelöscht?

Löschung. Die vollständige Abwicklung der o.g. Abwicklungsschritte vorausgesetzt, ist die GmbH im Handelsregister zu löschen (§ 74 Abs. 1 GmbHG). Erst mit der Löschung im Handelsregister endet die Existenz der GmbH offiziell und endgültig.

Wann existiert eine GmbH nicht mehr?

Wann ist das der Fall? Wenn die GmbH zahlungsunfähig oder überschuldet wird, muss der Gesellschafter unverzüglich oder spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit einen Eröffnungsantrag beim zuständigen Insolvenzgericht stellen. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird die GmbH aufgelöst.

GmbH Haftung: So haften Geschäftsführer und Gesellschafter

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Was kostet es eine GmbH aufzulösen?

Im Falle der Löschung der GmbH wegen Vermögenslosigkeit betragen die Kosten bis zu 1.200 €.

Was passiert mit dem Geld einer GmbH?

Was mit dem Stammkapital beim Einzahlen in die GmbH passiert

das sogenannte Stammkapital der GmbH. Dieses Geld darf während der Tätigkeit der GmbH nicht genutzt oder ausbezahlt werden. Zwar ist das durchaus möglich, dann bestehen aber Verbindlichkeiten der Gesellschafter gegenüber der GmbH.

Kann eine GmbH in Liquidation noch Rechnungen schreiben?

Eine Rechnung kann aber auch nach der Liquidation und selbst nach dem Sperrjahr und der Löschung der GmbH noch Probleme bereiten. Nämlich dann, wenn der Gläubiger nachweisen kann, dass er während der Liquidation die Rechnung hätte berücksichtigen müssen.

Wann gilt eine Gesellschaft als aufgelöst?

Als Auflösung wird im Gesellschafts- und Vereinsrecht der Beginn des Zeitraumes bezeichnet, durch den die Gesellschaft aus einer gewerblichen Tätigkeit in die Phase der Liquidation/Abwicklung ihrer Geschäfte bis zur Vollbeendigung ihrer Existenz eintritt.

Was passiert mit Forderungen bei Liquidation?

Grundsätzlich können alle noch offenen Forderungen der GmbH eingezogen werden. Sind Forderungen zwar schon entstanden, aber noch nicht fällig, weil die zugrunde liegenden Verträge noch nicht erfüllt wurden, dürfen die noch ausstehenden Leistungen noch erbracht werden.

Was darf eine GmbH in Liquidation noch Geschäfte machen?

Die Liquidatoren müssen die laufenden Geschäfte der GmbH beenden und dafür sorgen, dass die Verpflichtungen der aufgelösten Gesellschaft eingehalten werden. Dazu dürfen sie alle Geschäfte durchführen und schließen, welche der Liquidation dienen, unter anderem auch Neuverträge schließen, falls dies denn nötig ist.

Wann beginnt Sperrjahr GmbH?

Das Sperrjahr

Es beginnt mit dem Gläubigeraufruf im Bundesanzeiger und ggfs. den in der Satzung beschriebenen „Gesellschaftsblättern“. Es dient insbesondere dem Gläubiger- schutz. Während seiner Dauer ist jede Vermögensverteilung an die Gesellschaf- ter verboten.

Was ist bei der Liquidation einer GmbH zu beachten?

Die Auflösung der Gesellschaft ist sodann gemäß § 65 Absatz 1 GmbHG zur Eintragung in das Handelsregister anzumelden. Die Anmeldung muss elektronisch in öffentlich beglaubigter Form – d.h. schriftlich abgefasst und die Unterschrift des Erklärenden wird von einem Notar beglaubigt – zum Register eingereicht werden.

Wie lange haftet ein Liquidator?

Der Liquidator einer GmbH darf deren Vermögen frühestens ein Jahr nach Bekanntmachung der Auflösung der GmbH im Bundesanzeiger und erst dann an die Gesellschafter ausschütten, wenn er alle ihm bekannten Forderungen befriedigt oder den Betrag für den Gläubiger hinterlegt hat.

Wann endet das Sperrjahr bei Liquidation?

Sperrjahr soll Gläubigern Zeit geben, Forderungen einzutreiben. Das GmbH-Recht differenziert zwischen der Auflösung einer Gesellschaft (durch Beschluss der Gesellschafter) und ihrer Löschung im Handelsregister. Dazwischen muss in der Regel ein volles Jahr liegen, das sog. „Sperrjahr“.

Was ist eine stille Liquidation?

Von einer stillen Liquidation spricht man dann, wenn die Abwicklung der Gesellschaft auf der Grundlage des gegenseitigen Einvernehmens der Gesellschafter, also ohne Auflösungsbeschluss, erfolgt.

Wie läuft eine Beendigung einer Gesellschaft ab?

Das Wichtigste in Kürze: Die Beendigung einer GmbH erfolgt in 3 Phasen: Auflösung, Liquidation und Löschung. Für die Auflösung der GmbH müssen Gründe vorliegen. Neben gesetzlichen Auflösungsgründe der GmbH können auch weitere Gründe vorliegen, die beispielsweise im Gesellschaftsvertrag geregelt wurden.

Wie läuft eine Liquidation einer GmbH ab?

Die Liquidation ist beendet, wenn sämtliches Vermögen der Gesellschaft verteilt ist und keine Abwicklungsmaßnahmen mehr erforderlich sind. Der Antrag kann erst nach Ablauf des Sperrjahres gestellt werden. Ausnahmsweise muss das Sperrjahr bei vorzeitiger Vermögenslosigkeit der Gesellschaft nicht eingehalten werden.

Wie GmbH schließen?

Die Auflösung wird zumeist durch Beschluss der Gesellschafter vollzogen. Die übrigen Auflösungsgründe sind in § 60 GmbHG genannt. Es ist eine Mehrheit von 3/4 der abgegebenen Stimmen erforderlich, soweit der Gesellschaftsvertrag nicht etwas anderes bestimmt. Der Auflösungsbeschluss ist formlos gültig gemäß § 48 GmbHG.

Wie wird ein Liquidator bezahlt?

Ein Gesellschafter als Liquidator hat grundsätzlich keinen Anspruch auf gesonderte Vergütung, da die Liquidatorentätigkeit zu seinen Gesellschafterpflichten gehört, die mit der Beteiligung an dem Gewinn abgegolten sind. Bei Drittliquidatoren gilt gem. § 612 BGB die übliche Vergütung als stillschweigend vereinbart.

Was verdient ein Liquidator?

Auf Grundlage des Stundensatz eines Treuhänders oder Zwangsverwalters von EUR 35,- bis EUR 95,- erscheint ein mittlerer Stundensatz von EUR 65,- i.S.d. § 612 BGB als angemessen.

Was passiert wenn eine Firma liquidiert wird?

Bei der Liquidation werden die laufenden Geschäfte beendet, noch vorhandene Forderungen eingezogen und das dann noch existierende Unternehmensvermögen zu Geld gemacht. In einem letzten Schritt kommt es zu eigentlichen Beendigung des Unternehmens: Der Liquiditionserlös wird ausgekehrt.

Was passiert mit den 25000 € bei einer GmbH?

Bei einer GmbH mit einem Stammkapital von 25.000 EUR können bis zu 2.500 EUR für die Gründungskosten verwendet werden, sofern der Gesellschaftsvertrag dies vorsieht. Das hat den Vorteil, dass die Gesellschafter neben der von ihnen zu erbringenden Stammeinlage nicht auch noch die Gründungskosten tragen müssen.

Kann man eine GmbH mit 12500 Euro gründen?

Zur Anmeldung der GmbH zur Eintragung in das Handelsregister ist es nach § 7 Abs. 2 GmbHG aber ausreichend, dass die Gesellschafter eine Einlage in Höhe von mindestens 12.500 Euro leisten. Auf jeden Geschäftsanteil muss aber ein Viertel des vereinbarten Nennbetrags eingezahlt werden.

Wem gehört das Geld der GmbH?

Bei der Gründung einer GmbH ist eine Einlage von 12.500 Euro ausreichend. Solange das Stammkapital jedoch nicht bis zur vollen Mindesthöhe einbezahlt ist, haften alle Gesellschafter gemeinsam mit ihrem Privatvermögen für die Restsumme von 12.500 Euro. Auch Sacheinlagen gelten als Stammkapitaleinlage.

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